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Ist "Vision Zero" geeignet, die Verkehrssicherheit in Deutschland zu erhöhen?

Themenstarteram 6. März 2010 um 23:17

Hier möchte ich zur Diskussion stellen, ob "Vision Zero" geeignet ist, die Verkehrssicherheit in Deutschland zu erhöhen.

Um eine konstruktive Diskussion zu ermöglichen, bitte ich alle Teilnehmer, sich zunächst mit den Hintergründen (im link des DVR oder in der Zusammenfassung im angehängten pdf) vertraut zu machen.

Ich bin auf Eure Einschätzungen und sachlich fundierte Meinungen gespannt!

Grüße, südwikinger

Beste Antwort im Thema

Die Frage ist - so man überhaupt den Sinn einer Vision Zero sehen möchte - in welchen Bereichen des Lebens eines solche überhaupt berechtigt bzw. rational begründbar wäre.... und wodurch.

 

Dies entspricht Artikel 3 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (UNO 1948): „Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“

Cool - und wer hat jetzt da die "und" gestrichen? Eine sehr platte Begründung, welche auch noch der Definitionen der Begriffe zwischen den "und" entbehrt.

 

Erweitern wir den Anspruch doch bitte auf alle Lebensbereiche und streichen wir jede Relationsbetrachtung - so lässt sich auf dieser Basis begründen:

Um Menschen vor aller Unbill des Lebens und ihrer Fehler zu befreien, werden wir die Zeugung in Hochsicherheitslaboratorien verlegen, eine genetische Selektion und Ergänzung im Sinne des Weltbevölkerungsnutzens gewährleisten und das beginnende Leben während seiner Entwicklungszeit in einer Nährlösung wachsen lassen und gottgegebene verzichtbare oder suboptimale Eigenheiten während dieses Vorgangs "entfernen", wie auch durch neue Technologien den Verstand und den Charakter nach höchsten Ansprüchen vorprogrammieren. Nach einem im Vergleich zur Natur um 6 Monate verkürztem "Produktionsprozess" hat der "Homo perfectus maximalis" alle körperlichen, geistigen und charakterlichen Eigenschaften eines Gottes bereits zu Beginn seines irdischen Weges- an der Unsterblichkeit arbeiten wir noch.

 

Lebenssimmulationen ergaben jedoch, dass auch dieser perfektionierte - da programmierte - Mensch in seiner Normalumgebung schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist und diese zu Schäden, verkürzter Lebensdauer und weiteren Störgrößen führen. Selbst Abweichungen von der Vorprogrammierung waren zu beobachten. Aufgrund ethischer Basiswerte wurde hierfür eine Lösung erdacht, welche unser Produkt umfassend schützt. Statt der Entnahme nach der Reifung aus der Nährlösung, erfolgt nunmehr ein berührungsloser Transfer in eine Biospärekapsel, in welcher das "Produkt" von der Umwelt isoliert bleibt, optimal ernährt und somit von Schadeinflüßen geschützt leben kann. Via Realitätssimmulation direkt ins das Gehirn des "Produkts" ist während dessen kpl. Lebensphase (welche auf das genetisch vorgebene Maximum erhöht ist) die Einhaltung der vorprogrammierten geistigen und psychischen Sollparameter garantiert - eigen- und fremdschädliche Entscheidungen und Fehler wie auch charakterliche Fehlentwicklung und Begehrlichkeiten oder gar persönliche Wertmuster konnten so völlig zum Wohle des "Produkts" ausgeschlossen werden.

 

Ausblick - nach erfolgreicher Umstellung der Produktinitialisierung auf synthetische DNA Konstruktion und Automatisierung des Gesamtprozesses kann als Krönung auf den Homo visonalis absurdus verzichtet werden.

 

 

Fakt ist schlicht - jedes System hat nunmal auch unvermeidbare Fehlerkomponenten. Und vermeidbare.

Der Verkehr, die Ernährung, eine Beziehung und alles andere auch - sogar das Leben per se.

Die vermeidbaren Fehlerkomponenten auszuschalten klingt logisch, ist aber nur bis zu einem gewissen Maß möglich (ausser man lässt die Sache ganz) und sinnvoll. Allein schon, weil dies idR mit Nutzen im Wettbewerb stehen kann.

In welchen Bereichen man tätig werden sollte und wie weit man dabei auch die Freiheit der Menschen, sich auch Fehler selbst aussuchen zu dürfen beschneidet, ist eine Frage der Relevanz und Relation.

 

Nun - 48 % aller Todesfälle in Deutschland sind auf Erkrankungen des Kreislaufssystems zurückzuführen. Die zweithäufigste Todesursache, Krebserkrankungen, zeichnet für ein weiteres Viertel aller Todesfälle verantwortlich, sämtliche anderen Todesfälle stellen das letzte Viertel. Nur rund 4,1% aller Todesfälle sind "nichtnatürliche Sterbefälle"... und davon gibts dann doch einige Arten mehr ausser den Verkehrstod.

Rund 850.000 Sterbefälle gibts pro Jahr - 4000 davon im Verkehr, mit sinkender Tendenz. In den 70ern waren es 21.000 und 10 Personen je 10.000 Fahrzeuge (heute nicht mal mehr 1/10.000). Alles bei wachsenden Verkehrsströmen usw. usf.

 

 

Anders gesagt - betrachtet man alle Lebensrisiken, so ist das Risiko im Verkehr fast schon erfrischend gering. Und so stellt sich doch die Frage: Warum ausgerechnet dort irgendwelche (daran/davon verdienende?) Leute meinen, mit ihren allg. Motivationsbegründungen eine "Vision Zero" mit erheblichen Einschränkungen bei den "und" proklamieren zu müssen bzw. rechtfertigen zu können?

 

Allein schon, weil der Verkehr hinreichend und umfassend durch verbindliche Regeln ein sicheres System darstellt - wenn sich Leute an unfallrelevante Regeln nicht halten, helfen auch noch mehr Regeln nichts? Ich mein... Ernährungsregeln gibts auch, aber die haben nur Empfehlungscharakter, deren Missachtung allerdings fatalere Folgen (s.o.).

 

Analog zu Vision Zero könnte der TÜV quasi eine HU vor jedem Fahrtantritt fordern - so schauts aus.

 

"Vison Zero" passt einfach in unsere Zeit - man konstruiere ein Problem bzw. theatralisiere ein vorhandenes und fordere dafür eine Lösung. Und schwups.... fertig sind x neue "Experten"runden", Studienaufträge und Gelder dafür usw. usf.

Bla bla bla.... sonst nix. Verwerflich finde ich daran besonders - die wahren Ursachen interessieren dabei nicht, bleiben erhalten und so.. sichert man sich die nächste "Studien"arbeit :rolleyes:

"Vison Zero" bedeutet einfach "Wir können ewig damit weiter machen, praktisch alles damit begründen und haben die optimale Schuldkeule in der Hand".

 

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Zitat:

Original geschrieben von andyrx

... denn wenn es nur ein einziges Menschenleben rettet dann ist jede Massnahme vertretbar;)

Und wenn genau Du dieser Eine wärst, oder Deine Frau oder Dein Kind ?

Ich glaube, dass sich das gesamte Fahrverhalten schlagartig ändern würde, wenn es irgendwie möglich wäre, dass eventuelle Opfer immer aus der unmittelbaren Nähe des Fahrers kämen.

Zitat:

Original geschrieben von Roadwin

 

- breitere Standstreifen, dass ein Nothalt ungefährlicher wird

Wäre ein sinnvoller Ansatz,nur wird aus Haushaltsgründen eher ein Standstreifen bei Ausbauten weggelassen als ein verbreiterter gebaut und wenn mal ein brauchbarer Standstreifen vorhanden ist wird der statt die Strasse auszubauen lieber zu einer Fahrspur umgemodelt.

 

Zitat:

- "Auslaufzonen" für die, die sich mit der Kurvengeschwindigkeit doch verschätzt haben

Kontraproduktiv da dann noch mehr ausprobiert wird was die Kurve verträgt.Dann fliegen sie nicht mehr bei 80 sondern bei zB 160 ab und irgendwann ist die größte Auslaufzone nicht mehr groß genug.

Oftmals ist es nur die Angst vor dem was jenseits des Strassenrands auf einen wartet der Grund für angemessene Geschwindigkeitswahl in Kurven.

 

Zitat:

- Endgliederung der Verkehrsteilnehmer, zB. durch tatsächlich benutzbare Fahrradwege

Deren Nichtbenutzung dann aber auch schärfer geandet werden müßte.

 

 

Was schon weit helfen würde wäre wenn Strassen nicht erst saniert würden wenn es gar nicht mehr anderst geht sondern ständig in einem passablen Zustand gehalten würden.Wenn man Unfallschwerpunkte zügig entschärfen würde wobei ich Schilder für weitestgehend untauglich halte.

Wenn man bei Baumaßnahmen nicht künstliche Unfallschwerpunkte schaffen würde,zb wenn Schilder,Leitplanken oder Strassenbegleitgrün die Sicht an Einmündungen oder Kreuzungen verdecken.

 

 

So wie die Vision aktuell dargestellt wird und so wie die für den Verkehr Verantwortlichen aktuell agieren ist diese Vision nur ein Handbuch um Verkehrsteilnehmer zu gängeln und schikanieren.

am 7. März 2010 um 14:08

Zitat:

Ja sicher, das muß das Ziel sein. Man kann und muß immer dran arbeiten, aber solange in D ein Tempolimit nicht durchsetzbar ist (ja, ich kenne den MT-Thread ...), braucht man nicht ernsthaft darüber zu diskutieren.

So ein Schwachsinn!

 

Denn:

 

 

Zitat:

Autobahnen haben den geringsten Anteil an den Gesamtunfallzahlen. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens und der hohen Geschwindigkeit ereigneten sich im Jahre 2002 nur knapp 7 % der Unfälle mit Personenschäden auf deutschen Autobahnen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Autobahn

 

Die Autobahn ist also trotz der hohen Geschwindigkeit und des hohen Verkehrsaufkommens nur MINIMAL an den Gesamtunfallzahlen beteiligt!

 

Die Meisten Unfälle ereignen sich immer noch auf Bundesstraßen/Landstraßen!

Und da gibt es bereits Tempolimits...

Die Frage ist - so man überhaupt den Sinn einer Vision Zero sehen möchte - in welchen Bereichen des Lebens eines solche überhaupt berechtigt bzw. rational begründbar wäre.... und wodurch.

 

Dies entspricht Artikel 3 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (UNO 1948): „Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“

Cool - und wer hat jetzt da die "und" gestrichen? Eine sehr platte Begründung, welche auch noch der Definitionen der Begriffe zwischen den "und" entbehrt.

 

Erweitern wir den Anspruch doch bitte auf alle Lebensbereiche und streichen wir jede Relationsbetrachtung - so lässt sich auf dieser Basis begründen:

Um Menschen vor aller Unbill des Lebens und ihrer Fehler zu befreien, werden wir die Zeugung in Hochsicherheitslaboratorien verlegen, eine genetische Selektion und Ergänzung im Sinne des Weltbevölkerungsnutzens gewährleisten und das beginnende Leben während seiner Entwicklungszeit in einer Nährlösung wachsen lassen und gottgegebene verzichtbare oder suboptimale Eigenheiten während dieses Vorgangs "entfernen", wie auch durch neue Technologien den Verstand und den Charakter nach höchsten Ansprüchen vorprogrammieren. Nach einem im Vergleich zur Natur um 6 Monate verkürztem "Produktionsprozess" hat der "Homo perfectus maximalis" alle körperlichen, geistigen und charakterlichen Eigenschaften eines Gottes bereits zu Beginn seines irdischen Weges- an der Unsterblichkeit arbeiten wir noch.

 

Lebenssimmulationen ergaben jedoch, dass auch dieser perfektionierte - da programmierte - Mensch in seiner Normalumgebung schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist und diese zu Schäden, verkürzter Lebensdauer und weiteren Störgrößen führen. Selbst Abweichungen von der Vorprogrammierung waren zu beobachten. Aufgrund ethischer Basiswerte wurde hierfür eine Lösung erdacht, welche unser Produkt umfassend schützt. Statt der Entnahme nach der Reifung aus der Nährlösung, erfolgt nunmehr ein berührungsloser Transfer in eine Biospärekapsel, in welcher das "Produkt" von der Umwelt isoliert bleibt, optimal ernährt und somit von Schadeinflüßen geschützt leben kann. Via Realitätssimmulation direkt ins das Gehirn des "Produkts" ist während dessen kpl. Lebensphase (welche auf das genetisch vorgebene Maximum erhöht ist) die Einhaltung der vorprogrammierten geistigen und psychischen Sollparameter garantiert - eigen- und fremdschädliche Entscheidungen und Fehler wie auch charakterliche Fehlentwicklung und Begehrlichkeiten oder gar persönliche Wertmuster konnten so völlig zum Wohle des "Produkts" ausgeschlossen werden.

 

Ausblick - nach erfolgreicher Umstellung der Produktinitialisierung auf synthetische DNA Konstruktion und Automatisierung des Gesamtprozesses kann als Krönung auf den Homo visonalis absurdus verzichtet werden.

 

 

Fakt ist schlicht - jedes System hat nunmal auch unvermeidbare Fehlerkomponenten. Und vermeidbare.

Der Verkehr, die Ernährung, eine Beziehung und alles andere auch - sogar das Leben per se.

Die vermeidbaren Fehlerkomponenten auszuschalten klingt logisch, ist aber nur bis zu einem gewissen Maß möglich (ausser man lässt die Sache ganz) und sinnvoll. Allein schon, weil dies idR mit Nutzen im Wettbewerb stehen kann.

In welchen Bereichen man tätig werden sollte und wie weit man dabei auch die Freiheit der Menschen, sich auch Fehler selbst aussuchen zu dürfen beschneidet, ist eine Frage der Relevanz und Relation.

 

Nun - 48 % aller Todesfälle in Deutschland sind auf Erkrankungen des Kreislaufssystems zurückzuführen. Die zweithäufigste Todesursache, Krebserkrankungen, zeichnet für ein weiteres Viertel aller Todesfälle verantwortlich, sämtliche anderen Todesfälle stellen das letzte Viertel. Nur rund 4,1% aller Todesfälle sind "nichtnatürliche Sterbefälle"... und davon gibts dann doch einige Arten mehr ausser den Verkehrstod.

Rund 850.000 Sterbefälle gibts pro Jahr - 4000 davon im Verkehr, mit sinkender Tendenz. In den 70ern waren es 21.000 und 10 Personen je 10.000 Fahrzeuge (heute nicht mal mehr 1/10.000). Alles bei wachsenden Verkehrsströmen usw. usf.

 

 

Anders gesagt - betrachtet man alle Lebensrisiken, so ist das Risiko im Verkehr fast schon erfrischend gering. Und so stellt sich doch die Frage: Warum ausgerechnet dort irgendwelche (daran/davon verdienende?) Leute meinen, mit ihren allg. Motivationsbegründungen eine "Vision Zero" mit erheblichen Einschränkungen bei den "und" proklamieren zu müssen bzw. rechtfertigen zu können?

 

Allein schon, weil der Verkehr hinreichend und umfassend durch verbindliche Regeln ein sicheres System darstellt - wenn sich Leute an unfallrelevante Regeln nicht halten, helfen auch noch mehr Regeln nichts? Ich mein... Ernährungsregeln gibts auch, aber die haben nur Empfehlungscharakter, deren Missachtung allerdings fatalere Folgen (s.o.).

 

Analog zu Vision Zero könnte der TÜV quasi eine HU vor jedem Fahrtantritt fordern - so schauts aus.

 

"Vison Zero" passt einfach in unsere Zeit - man konstruiere ein Problem bzw. theatralisiere ein vorhandenes und fordere dafür eine Lösung. Und schwups.... fertig sind x neue "Experten"runden", Studienaufträge und Gelder dafür usw. usf.

Bla bla bla.... sonst nix. Verwerflich finde ich daran besonders - die wahren Ursachen interessieren dabei nicht, bleiben erhalten und so.. sichert man sich die nächste "Studien"arbeit :rolleyes:

"Vison Zero" bedeutet einfach "Wir können ewig damit weiter machen, praktisch alles damit begründen und haben die optimale Schuldkeule in der Hand".

 

@tec-doc,

Klasse Beitrag und mir aus dem Herzen gesprochen;)

mfg Andy

am 7. März 2010 um 15:04

Zitat:

Original geschrieben von Roadwin

Zitat:

Original geschrieben von patti106

Villeicht sollte man mal die Vision Zero in Vison weniger umbenennen.

Dieses "Problem" ist doch in der Definition des Wortes Vision bereits gelöst.

Eine Vision ist immer etwas, was mit heutigen Mitteln in der ausgedrückten Absolutheit nicht erreicht werden kann, aber trotzdem gut wäre zu erreichen und mögliche Teilbereiche oder Teilschritte auf dem Weg dort hin schon heute möglich wären.

Etwas nicht zu machen, weil es nicht sofort am ersten Tag schon das Optimum bietet, oder weil "Bedenkenträger" existieren, dann hätten wir noch nicht ein mal das Feuer oder das Rad.

Man kann sich in seiner kleinen Keminate vieles ausdenken. Wenn es um die Publikation geht und man ernsthaft etwas ändern will, muss man sich aber GENAU überlegen, was man da macht.

WWenn man das Kind also Vision unmöglich nennt, muss man sich nicht wundern, dass die Mehrheit mit Ablehnung reagiert. Denn dafür sieht die Mehrheit die Welt nicht durch eine rsarote Brille, sie sieht die Welt realistisch. Alles andere wäre tödlich. ;)

Es wird immer ein Faktor X übrig bleiben, der die Vision Zero Null und Nichtig macht.

Übrigens. Beim Feuer und beim Rad hat jeweils jemand bewiesen, dass es funktioniert. Sollten diese beiden Erfindungen jemals Visionen gewesen sein, hat sich deren Erfinder schleunigst daran gemacht, selbige auch umzusetzen.

Viel Spaß bei eurer Vision. Ihr werdet meine größte Anerkennung ernten, wenn ich die erfolgreiche Umsetzung auch noch erlebe.

Aber bleiben wir realistisch...

am 7. März 2010 um 15:10

Hatte  tec-doc in seine Glaskugel geschaut und einen Blick in die Zukunft geworfen?

 

schreibe ein Buch Tec- Orwell  2048 ;)

Zitat:

Original geschrieben von Roadwin

Zitat:

Original geschrieben von andyrx

... denn wenn es nur ein einziges Menschenleben rettet dann ist jede Massnahme vertretbar;)

Und wenn genau Du dieser Eine wärst, oder Deine Frau oder Dein Kind ?

dann würde ich trauern und sehr traurig sein,ja das ganz sicherlich....aber ich würde nicht wild um mich schlagend irgendwelche Politiker oder fehlenden Zero Null Visionen dafür verantwortlich machen.

Es ist ein Schicksal mit so etwas konfrontiert zu werden wie z.B. hier oder

hier

ja das ist mal sicher,aber ich nehme so etwas an und es ist und bleibt Risiko welches ich aber auch meine Angehörigen in Kauf nehmen wenn man ein Auto besteigt oder sogar nur das Haus verlässt.

Es gibt aber dann leider genug Menschen die statt zu trauern erstmal jemanden suchen den sie dafür verantwortlich machen können....:confused:

mfg Andy

Zitat:

Original geschrieben von patti106

Beim Feuer und beim Rad hat jeweils jemand bewiesen, dass es funktioniert.

Weil es gemacht wurde, ein Vision Zero oder wie auch immer, soll doch erst gar nicht gemacht werden. Wie will man Zielerkenntnisse haben ohne gestartet zu sein?

Dieses "Vision Zero" läuft doch seit Anbeginn der Menschheit, verkürzt auf das automobile Dasein eine permanente Verbesserung der Sicherheit. Ob Sicherheitszelle, Sicherheitsgurt, Airbag als fahrzeugseitige Dinge, wie veränderte Ausbildung mit Probezeit, BF17 oder die Stufenausbildung in Ö, oder Sekundärbereiche wie optimierte Koordination von Rettungsdiensten, Hubschraubereinsätzen zur schnelleren Versorgung, Umstrukturierung in Krankenhäusern durch Einrichtung von Schockräumen, oder auch veränderte Vorgaben für Straßenplaner (Kurvenradien, Entwässerungssysteme) oder ausführende Bauplaner (Stahlseile als Absturzsicherung in Brückengeländer, Mindestreibwerte von Fahrbahnen und Fahrbahnmarkierungen).

Nun fasst einer dies unter einem neuen Begriff zusammen, weil man nun endlich erkannt hat, dass eine ganzheitliche Betrachtung aller Bereiche unter Einbeziehung von Schnittstellen der nächste Schritt ist - und schon ist alles nur noch Mist, weil es doch nichts gutes sein oder bringen kann?

am 7. März 2010 um 15:38

Zitat:

Original geschrieben von andyrx

 

Es gibt aber dann leider genug Menschen die statt zu trauern erstmal jemanden suchen den sie dafür verantwortlich machen können....:confused:

mfg Andy

Und was ist erst los, wenn der geliebte Mensch selbst den Fehler gemacht hat...

 

Übrigens werden auf Voxgerade wieder Ansätze zur REDUZIERUNG der Unfallzahlen gezeigt. ;)

am 7. März 2010 um 15:40

Wie sagte einmal ein weiser (eigentlich gelber) Mann:

"Wenn wenn, was ist denn wenn ich hier zuhause dusche und auf der Seife ausrutsche?" Zitat Homer Simpson

 

Ein befreundeter Lehrer sage neulich zu mir:

"Das Leben ist lebensgefährlich."

 

Irgendwo bleibt immer ein unbestimmtes Integral. (lol)

Nun, das Rad und das Feuer.... haben schon unzählige Menschen das Leben gekostet. Andererseits waren sie aber ein enormer Fortschritt, welcher das Leben der Menschen komfortabler, sicherer, schneller, besser machte. Beides hatte seinen Preis... jedes Schnitzel hat zwei Seiten, so ist das nunmal. Vor allem aber - beides war ein Schritt nach vorne, ein Fortschritt... und kein Rückschritt wie "Vision Zero" ihn in letzter Konsequenz für die "Erfindung" Individualverkehr" (oder Bewegung allg.) bedeutet. ;)

 

Feuer ist auch sehr gefährlich - das hat man erkannt und im Laufe der Zeit viele Regeln und Vorschriften erlassen, um das Schadpotential zu minimieren. Es brennen aber auch heute noch Häuser ab, kommen Menschen darin um usw. usf. etc. - nur, in der Relation zur Nutzung eben sehr wenige. Und oft... ist der Auslöser ein gaaaanz kleines Feuerchen.

Verbesserungen? Vision Zero.... nur noch kleine Feuerchen? (Bringt nix, s. Realität). Feuer weg? (*schnatter*) Also keine?

Sicherlich - Brandmelderpflicht z.B. (ESP beim Auto?). Erziehung, höhere Anforderung und Können bringen sicher auch was.

Bleiben noch die Brandstifter - wie im Verkehr eben auch - und die bleiben uns für alle Zeiten auch erhalten. Da muss man auch mal drüber nachdenken, ob nicht gerade die Stigmatisierer, Moralprediger und Hetzer nicht sogar noch mehr Brandstifter erzeugen?

 

 

Zitat:

Original geschrieben von andyrx

... denn wenn es nur ein einziges Menschenleben rettet dann ist jede Massnahme vertretbar;)

Und wenn genau Du dieser Eine wärst, oder Deine Frau oder Dein Kind ?

Hömma - das ist die Instrumentalisierung und bewusste Übersteigerung menschlicher Urängste. Ängste.. kann man auch überziehen, die Kontrolle drüber verlieren und sich in was verrennen. Genau das wird durch diese Floskel provoziert.

 

Vergleich:

Alle 82 Mio Bundesbürger steigen einmal täglich auf einen Baum und pro Jahr (82 Mio x 365 Baumsbesteigungen) fallen 4000 runter und brechen sich das Genick. Schrecklich? Sicher. Du selbst oder einer den Du kennst? Noch schrecklicher.

Baumsteigen verbieten, max. 1m hoch oder Bäume abholzen? Merkst Du was?

Drum klettere mit Bedacht, achte auf dein Umfeld und halte dich an die vorhandenen Kletterregeln. Mehr... kann keiner tun.

 

Ich kann diesen Moralanspruch eh nicht leiden. Warum? Weil er bigott ist.

Hast Du Lederwaren aus Pakistan? Elektronik aus China? Reis aus Kambodscha oder Indien? Willst Du dein Paket "next day"? Usw. usf?

Und wenn.... das arbeitende 6 jährige Kind, kniehend in einer Giftbrühe.... deines wäre?

Und wenn.... die Frau, welche in einer verseuchten Landschaft wohnt und mit 30 an Krebs stirbt, nachdem sie verkrüppelte Kinder geboren hat... deine wäre?

Und wenn.... Du zu der Kaste gehören würdest, welche nur 3x im Jahr eine begrenzte Zeit etwas zu Essen hat und von ihren "Herren" ggf. auch einfach erschlagen werden kann?

Und wenn... Du bei Schnee und Eis ein fucking Packerl Mist in kürzester Zeit transportieren müsstest, weil sich sonst ein Depp aufregt und Du ganz fix keinen Job mehr hast?

 

Stell dir vor... Ja, stell dir mal die Dinge vor, welche DU täglich akzeptierst, nutzt und keinen Furz drüber nachdenkst, geschweige dich insofern einschränkst... welche tatsächlich millionenfaches Leid, Elend und Tod kosten.

Statt das rel. minimale Verkehrsrisiko in D als die spanische Grippe des 21.ten Jahrhunderst zu betrachten.

 

 

Zitat:

Ich glaube, dass sich das gesamte Fahrverhalten schlagartig ändern würde, wenn es irgendwie möglich wäre, dass eventuelle Opfer immer aus der unmittelbaren Nähe des Fahrers kämen.

Nun - ich glaube es würde sich manches ändern... wenn Menschen nicht mehr dazu erzogen würden, jede Verantwortung zu delegieren, nicht nur sich im Zentrum des Universums zu sehen, sich nur als Opfer zu betrachten und derlei mehr.

 

Würdest Du das jetzt bzgl. Ernährung, Freizeitverhalten oder sowas sagen... naja, allerdings sind die rund 650.000 (!) Todesopfer jährlich durch falsche Ernährung, Bewegungsmangel, Sauferei, Raucherei usw. usf. auch "die Frau, das Kind etc." von irgendwem - und, ich nehme an Du ernährst dich ergo optimal, bewegst dich ausreichend, trinkst und rauchst nie usw. usf.? So so... mhm.

Oder... reduzieren wir da auch lieber die Folgen und überlassen das ebenfalls anderen? Medizin, Ernährungsampel auf jeder Packung, Rauchverbote usw. usf.?

 

Aber ein Ansatz ist doch dabei - die Frage nach der Motivation/Konditionierung und wie sie entsteht/geformt werden kann.

Nur - mit Zwang erreicht man eben gar nichts, nicht wirklich. Und nur die Folgen zu reduzieren, ist imho purer Zynismus?

Ich behaupte sogar, dass nicht wenige der Gott sei Dank rel. wenigen "Unfallbrandstifter" genau durch diese polarisierenden, verurteilenden und extrem negierenden "Weltretterpredigten" überhaupt erst "erzeugt" wurden oder bekräftigt werden.

 

Evtl. sind wir auch einfach immer und überall schon zu sicher, überversichert und daher so leichtsinnig wie frech, manche gar selbstverachtend? Und zu rechthaberisch, borniert und/oder neidig auf alles und jeden? Vom uns genehmen Lager sogar bestärkt/ermuntert/motiviert/polarisiert?

 

 

 

 

 

 

 

 

am 7. März 2010 um 16:41

Zitat:

Original geschrieben von Cayman08

 

 

Ein befreundeter Lehrer sage neulich zu mir:

"Das Leben ist lebensgefährlich."

Oder : Wer eher stirbt ist länger tot.

In dieser Beglückungsoffensive fehlt noch was: " Wie kann man die Sicherheit in Tunneln erhöhen " ? :D:cool::p

Zitat:

Weil es gemacht wurde, ein Vision Zero oder wie auch immer, soll doch erst gar nicht gemacht werden. Wie will man Zielerkenntnisse haben ohne gestartet zu sein? 

Ei und Henne Problem?

Es lief ja noch nie einer rum und hat gedacht: Ich formuliere jetzt eine Vision Zero Lösung für etwas... was ich noch entdecken/erfinden muss. ;)

Und daher muss ich etwas erfinden, was nichts bewirkt - denn jedes Schnitzel hat zwei Seiten und wenn es eine Möglichkeit gibt etwas so zu machen, dass es zu einer Katastrophe führt... dann macht es auch einer.

Und was an völlig absurden, nie erreichbaren Zielen bitteschön sinnvoll sein soll - ausser dem, was ich vorher frech unterstellt habe - bleibt das Geheimnis der "Vision Zero" Erfinder.

 

Das Auto wurde erfunden, der Verkehr wuchs, die Leute erfreuten sich unbedarft der ganzen Gschicht. Irgendwann stellten sie fest, dass kann autschi machen... und das tat es eben immer öfter. Weil sie nicht auf Autos verzichten wollten, verbesserten sie die Sicherheitsfeatures der Autos immer weiter, schufen einen adäquate Infrastruktur und umfassende Regeln... und heute haben wir - besonders auf unseren ABen - ein enorm leistungsfähiges und ungewöhnlich sicheres Verkehrssystem, technisch hervorragende Fahrzeuge und auch ein umfassendes wie hinreichendes Regelwerk.

 

Und ausgerechnet jetzt - zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Sicherheit der Fahrzeuge rasant verbessert, die Zahlen trotz niedriger Stände laufend verbessern, mittels größerer Medienvielfallt die Menschen noch mehr positiv konditioniert werden könnten - kommen ein paar "Ganz Gscheide" daher und entdecken "Vision Zero", suggerieren eine immense Gefahr für den dt. Lebensalltag, stigmatisieren Gruppen, polarisieren Menschen und definieren Schuldige.

Evtl. weil sich damit gut verdienen lässt? Weil die EU eine Halbierung der Verkehrsopferzahlen in der EU bis 2013 (?) vorgibt? Oder warum? Einzig die Kernforderung unterscheidet sich von dem, was auch ohne diese "Experten" bereits laufend gemacht wird - das "besondere Extrakt" ist nur: Verlangsamung, Behinderung, noch mehr Zwang und absurd drakonische Strafen. Hier haben imho Menschen jeglichen Realitätsbezug und (Gesamt)Relationen verloren?

 

Statt neuer Regeln und Rückschrittpläne sollten sich die Herrschaften besser Gedanken machen, wie bestehende Regeln und ihr Sinn mehr verinnerlicht werden und man Dank der medialen Möglichkeiten Menschen zur Abwechslung mal positiv konditioniert. jm2c dazu.

 

Was mir immer bei solchen Gschichten auffällt, ist die Vermeidung von Themen wie Liebe, Leidenschaft, Spass und Lebensfreude.

Es wird versucht, alles incl. Menschen mechanistisch von aussen zu steuern und auch Probleme so zu lösen - ja keine menschlichen Aspekte oder Unterschiede betrachten, benennen oder thematisieren. Alle sind gleich, manche gleicher und Fehler bzw. Schwächen positive Eigenschaften, Stärken bzw. Überlegenheit kann und darf es nicht geben. Opferkult. Ross und Reiter tabu.

Wir haben ein sicheres Straßennetz, wir haben sichere Fahrzeuge und umfassende Regeln - von den unvermeidbaren Pechsituationen abgesehen.... leidets nur an menschlichen Fehlmotivationen und die kann man nicht wegregulieren - deswegen vermutl. auch immer dieses "Folgenreduktion" als Olymp.

Positiv konditionieren, Werte ändern... aber nein, lieber wird gespalten, verteufelt und "Folgenreduktion" gepredigt.

Das geht mir echt zuweilen auf die Nüsse...

 

 

 

 

 

 

 

 

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