Ist ein S60 für Wenig- Verdiener gut geeignet?
Schönen guten Abend alle miteinander.
Ich habe vermutlich die Chance einen Volvo S60 2.4D zu kaufen. Der Wagen hat die Momentum Ausstattung, ist EZ 04/2004 (da gilt es noch zu klären, ob MoPf oder nicht), hat 135.000km gelaufen. Es ist die 131PS Ausführung. Das wichtigste für mich ist erstmal, rauszufinden, ob der Zahnriemen letztes Jahr gewechselt worden ist (lt. Plan ja nach 8 Jahren/ 150.000km, richtig?)
Die Farbe des Fahrzeugs ist schwarz, 2. Hand, gesehen habe ich den Wagen noch nicht, weiß also nichts über den technischen und optischen Zustand. Was ich weiß, ist, das ich den Wagen für ca. 6000€ erwerben könnte. Vergleichbare Fahrzeuge im Internet kosten ca. 7000- 8000€ (dafür schon manche mit DPF). Das Ding dabei ist eben, das ich nicht weiß, wie fit die Autos sind.
Nach der Suche im Forum bin ich mir sicher, das der S60 ein zuverlässiges Auto ist, und meinem Benz da wohl in nichts nachstehen sollte. Nur jetzt kommt die Preisfrage: Kostet er mich auch so wenig?
Ich weiß, viele denken, das ein Benz im Unterhalt teuer ist, aber ich muss sagen, das ich da andere Erfahrung gemacht habe. Die Teile gibt es viele als Nachbauten, bzw. Ident- Teile (zB TE- Taxiteile.de) und dadurch, das alles großzügig dimensioniert ist, halten die teile auch lange.
Und genau so etwas hätte ich gerne wieder. Ist der S60 lange haltbar (und jetzt nicht nur Motor/ Getriebe) sondern auch Bremsen und andere Fahrwerksteile? Wie sind da eure Erfahrungen, wie lange halten bei euch Traggelenke, Spurtstangen, Antriebswellen, Dämpfer, gibt es brechende Federn etc. pp.? Wie lange halten die Turbos (hab immer noch meinen ersten)?
Noch eben zu meinem Fahrprofil (ca. 30.000km pa): Das enthält 80% Landstrasse (gut ausgebaut, wenig Schlaglöcher) der Rest zu gleichen Teilen Autobahn und Stadt. Meine Fahrweise ist flott, aber verbrauchsorientiert (arbeite viel mit der Motorbremse bspw.). Trotzdem fahre ich relativ schnell durch Kurven (bringe die Reifen bei weitem nicht zum quietschen, aber bremse halt nicht so stark ab) und ich mags auch, flotte Überholmanöver absolvieren zu können. Der Volvo hat zwar 20PS weniger, als mein jetziges Auto, das Drehmoment ist mit 280Nm aber gleich hoch, deswegen verspreche ich mir davon keinen allzu großen Nachteil. Mein jetziges Auto vebraucht 6L Diesel (lt. Drittelmix 8L), denke da werde ich mit dem Volvo gleich sein.
Und noch etwas: Da der 131PS und der 163PS Motor ja technisch gleich sind, und sich nur von der Software unterscheiden, kann man die originale Software des 163PS Motors auf den 131PS Motor aufspielen? Wenn ja, wer macht so etwas (Volvo- Werkstatt?)
Die Leistungssteigerungen bis 197PS finde ich ehrlich gesagt etwas zu dolle, das bräuchte ich nichtmal.
Sooo, viele Fragen, ich hoffe auf ein paar aufklärende Antworten 🙂
Beste Antwort im Thema
Ich finde es auch überschaubar. Wenn du damit nicht klar kommst, würde ich dir eher zu kleineren Autos raten. Solche "Investitions-starken" Zeiten hat letztendlich jedes Auto (besonders die großen) und meistens ist die erste Phase dieser Art direkt nach dem Kauf, da die Vorbesitzer in der Phase vor dem Verkauf oft nur noch das Nötigste reinstecken...
Deine Preise finde ich sogar noch zu knapp bemessen. Inspektion für 250 EUR? Hm.... also mit großem Glück vielleicht. Normalerweise ist aber in diesem Alter immer irgendwas, was noch dazu kommt. Rechne also beim 🙂 mit 400-450 EUR pro Inspektion und freu dich, wenn es dabei bleibt. Allein der Ölwechsel kann schon mit 150 EUR zu Buche schlagen...
Zahnriemen 300 EUR? Hm...Ist da die WaPu schon mit drinnen? Halte ich ebenfalls für eine gewagte Kalkulation.
Volvo ist nicht billig. Wer Volvo fährt, könnte auch BMW oder MB fahren, nur will er eben nicht protzen. Dafür bekommt er aber auch ein erstklassiges Fahrzeug, was auch im hohen Fahrzeug-Alter noch Freude bereitet und sich von der Masse der Sterne und Flugzeugrotoren etwas abhebt.
Gruß,
Benni
62 Antworten
So wie ich den TE verstanden habe, kann er monatlich 200-250€ beiseite legen, um für Wartung & Verschleiß gewappnet zu sein.
Das wären immerhin 2.400 - 3.000€ pro Jahr.
Ich bin zwar absolut kein Spezialist für den S60 aus diesem Baujahr, denke aber, wenn man nicht eine totale Gurke erwischt, kann man über die Jahre mit wesentlich weniger auskommen.
Die Schwachstellen wurde hier ja schon zu genüge beschrieben und die fallen ja auch nicht jährlich an, sondern halten in der Regel wieder eine längere Zeit.
Die Teilesituation ist dank Internet zumindest für Standardteile wie Bremsen usw. sehr breit, Spezialteile gibt es beim 🙂 oder zb ftalbert oder ju-tu. Wie geschrieben: mit Vorlauf Teile bestellen. Bremsen, Querlenker usw. kündigen sich ja über einen langen Zeitraum an. LMM und dergleichen kurzfristiger.
Entscheidend für den Kauf ist die Wartungshistorie des Wagens, die in groben Zügen einen Hinweis auf die zukünftige Wartungskurve geben kann.
Ahhhh, das habe ich falsch interpretiert 🙄
Bei dieser Summe im Monat sieht die Sache ja ganz anders und auch ganz entspannt aus. Das sollte für die Elchhege und -Pfelge auf alle Fälle ausreichen 😉
Grüße
braucki
Ja natürlich pro Monat, sorry, wenns da Missverständnisse gab. Und den Benz fahre ich mit deutlich weniger, da ich nicht mehr dran machen lasse als Ölwechsel. Lohnt sich leider nicht mehr (Rost frisst ihn auf) 🙁
Ich möchte dem Auto natürlich auch Pflege zukommen lassen, damit ich möglichst lange was davon habe, und es nicht zu einem Reparaturstau kommt, wo ich dann in einmal (zB wegen der HU) die ganzen Kosten bezahlen muss. 😉
Gut, dann bedanke ich mich ganz herzlich für eure Meinungen, Tipps und Antworten auf meine Fragen 🙂
Sollte mir das Glück hold sein, werde ich in Zukunft öfters in euren Reihen mitlesen 🙂
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Also Rost kennt meiner nicht - aber nirgends! Da ist der absolut top!
Ja die Volvos sind teilverzinkt, Rost ist kein wirkliches Problem.
Mein 2000er Volvo V70 I hat auch keinen Rost, nicht mal ansatzweise.
Einzig an den oberen Türfalzen kann es zu Rost kommen, wenn die Gummidichtungen nicht mehr fest anliegen. Nicht kriegsentscheidend und es tritt bei unter 1% der P26-Population auf. Man sollte halt nur einen Blick drauf werfen und ggf. bereits kleinste Pickel bekämpfen.
Moin.
Rost an meinen 12-Jährigen = unglaubliche 0.
Da ist er wirklich astrein!!! Ich hab mir gelegentlich mal diverse V70/S60 angesehen, wenn mal einer auf einer Bühne stand, und war beeindruckt, wie die erhalten waren. Das war, neben dem Verbrauch des Diesels, u. a. auch ein grosses Kaufargument.
Einzig die Ecken an den Dachleisten neigen bei einigen zum blühen. Ist aber Alu und echt nicht dramatisch. Ach ja, und die kleinen Linsenkopf-Schrauben, die an den Türen von innen die Zierleisten halten, rosten ein wenig. Etwas Rostumwandler drauf und gut.
Zudem ist er echt stabil gebaut. Bin schon welche mit knapp 300.000km Probe gefahren.
So stabil er ist, so fährt er sich aber auch. Grosser Wendekreis z. B.
Ich glaube, daß er noch für schwedische Verhältnisse gebaut wurde. Dort gibt es unheimlich viele Schotterstrassen und harte Winter. Wenn man sich dort andere Fabrikate ansieht, sehen die teilweise echt übel aus.
Mein 2003er Opel den ich vorher hatte und angeblich verzinkt war, hatte nach 10 Jahren überall schon Pickel.
Gruß Maik
Hallo,
Rost war an meinem S60 Mj. 02 auch Fehlanzeige - da war nirgendwo ein Fitzelchen zu finden (ne stimmt gar nicht, die Schrauben unten an den vorderen Türkanten hab ich mal getauscht, da diese angerostet waren - die neuen waren schwarz lackiert und sollten somit deutlich länger der Korrosion standhalten).
Bei meinem neuen S80II Mj 07 sieht das schon anders aus. Da musste vor der Übergabe vom 🙂 noch mal Hand an den Kofferraumdeckel gelegt werden (der Lack an den äußeren unteren Ecken war abgeschabt und leichter Flugrost drauf) und den vorderen Hilfsrahmen incl. der Fahrwerksteile habe ich auf eigene Kosten soweit möglich zerlegen, entrosten und versiegeln lassen.
Wenn du ein im Verbrauch günstiges Fahrzeug suchst, würde ich einen D5 mit 163PS - Handgeschaltet und nachgerüstetem (oder halt selber nachrüsten) offenen Partikelfilter wählen. Kannst ja einfach mal so ein Kombi zur Probe fahren, wenn sie bei dir in der Nähe angeboten wird, resette vor Fahrtbeginn mal die Verbrauchsanzeige in BC, drehe ne Runde - so wie du immer fährst - schau mal was der BC dir sagt (und rechne mal zur Sicherheit einen halben Liter drauf-das Luder lügt 😉)
Kannst ja einfach mal beim spritmonitor die verschiedenen Motor-/Getriebevarianten durchschauen. Da liegt der alte D5 163PS wirklich sehr gut. Wenn es etwas neueres werden soll, es gab auch noch eine 2,4D 175PS Variante, welche im Verbrauch (immer Handgerührt) auch recht gut dasteht.
Hier ein Beispiel für den Motor:
http://suchen.mobile.de/.../185641536.html?...
Grüße
braucki
Meinen 2.4D (163PS, MY 2006, serien-DPF, 6-Gang-Automatik) habe ich auf Langstrecke (Schweden, Dänemark) sogar mit 5,5-5,8 Liter bewegt, Kurzstrecke und Stadtverkehr nahm er sich ca. 8,8 Liter und im Mix dann irgendwas um die 7,5 Liter.
Grüße
Markus
So, morgen abend gehe ich ihn mir angucken, kann ihn mit Garantie für 6400€ kriegen, TÜV ist noch bis März `15 drauf 🙂
Fahrwerk guckt sich der Meister an, ich mir das Serviceheft. Drückt mir dir Daumen, das der Riemen gemacht wurde 😉
Hallo zusammen,
Mein erster war ein V70II 2,4 Benziner mit 140PS MY 2004. Ich habe ihn 2009 mit knapp 7 Jahren und 140TKM für 8200 EUR gekauft. Der Wagen hatte fast Vollausstattung, was ich wirklich genossen habe. Ein super Auto, welches mich durch meine Studentenzeit begleitet hat und auch für große Anhänger super war. Ich hatte durchschnittlich ca. 800-900 EUR Wartungs- und Reparaturkosten pro Jahr.
Die Querlenker habe ich wegen ausgeschlagene Buchsen bei ca. 180TKM tauschen lassen, was mit 140 EUR beim Vertragshändler aber günstig war.
Außerdem hatte ich bei ca. 200TKM auch den Serienfehler des DVD-Players vom RTI, sodass die Navi-DVDs nicht mehr gelesen werden konnten. Das wäre teuer geworden, wenn ich die Volvo-Lösung gewählt hätte (900 EUR neues Navi). Statt dessen ließ ich es aber für 250 EUR generalüberholen, was super geklappt hat.
Ab 180 TKM kamen immer wieder mal die gelbe Abgasleuchte oder Hinweis im BC, dass das DSTC einen Fehler hat. Es stellte sich aber heraus, dass der Lenkwinkelsensor alle paar Wochen mal nicht korrekt arbeitete...Ursache für die Abgasleuchte war ein ganz selten mal hängender Nockenwellenversteller. Wenn jedoch keine Warnleuchte eingebaut wäre, hätte ich nie etwas gemerkt. Und repariert habe ich das auch nicht. Ab einem gewissen Alter finde ich, dürfen solche Fehler kommen. Man muss deshalb nicht gleich alles teuer austauschen. Manchmal genügt es, die Füße still zu halten 🙂
Mehr Außerreguläres war nicht an dem Auto. Ich habe ihn mit 205TKM schweren Herzenz, aber mit 5000 EUR für einen guten Preis 2011 wieder verkauft, weil ich Angst vor der Vollaustattung mit diversen Elektronik-Bauteilen hatte...Man kennt das ja: Wenn sie alt werden, werden sie teuer. Preis/Leistung ist aber ein absoluter Knaller bei den Gebrauchten P26.
Viel Spaß wünsche ich dir!
Gruß - Benni
Zitat:
Original geschrieben von v70bene
Mehr Außerreguläres war nicht an dem Auto. Ich habe ihn mit 205TKM schweren Herzenz, aber mit 5000 EUR für einen guten Preis 2011 wieder verkauft, weil ich Angst vor der Vollaustattung mit diversen Elektronik-Bauteilen hatte...Man kennt das ja: Wenn sie alt werden, werden sie teuer. Preis/Leistung ist aber ein absoluter Knaller bei den Gebrauchten P26.Viel Spaß wünsche ich dir!
Gruß - Benni
Braucht man bei Volvo nicht, die Elektronik ist selten ein Problem, bei meinem 14 Jahre alten V70 funktioniert auch noch alles (Memory-Funktion der Sitze, Tempomat, Fensterheber, Klimaautomatik usw.)
@Dynomyte
Drücken dir die Daumen, dass wir dich bald im erlesenen Kreis der Elch-Beweger begrüßen zu dürfen!
14 Jahre? Das ist dann aber noch kein P26, oder?
Was die Elektronik angeht ist meiner Erfahrung, dass Volvo zwar sehr gute Komponenten verbaut, es aber durchaus die Klassiker gibt, die ausfallen.
Dazu gehört z.B. genannter Lenkwinkelsensor, der mit Montage durchaus ein paar hundert kosten kann. Das Navi ist sehr teuer und bei fast allen geht der DVD-Player zw. 150 und 200TKM kaputt (ich wollts nicht glauben, als ich plötzlich selber davon betroffen war). Manchmal gibt es Probleme mit der Cockpit Elektronik, sodass im Display vom BC mal eine Fahrt lang nur Schrott angezeigt wird oder sich das Display verändert, wenn die Tasten am Mufu-Lenkrad betätigt werden...Parksensoren werden u.U. anfälliger für Feuchtigkeit und Kälte...also es gibt da schon einige Dinge, deren Tausch in Summe dann den Restwert des Fahrzeugs übersteigt...
ABER: es ist alles nicht Systemrelevant. Wenn man sich also bewusst ist, dass man jenseits von 200.000 KM ein altes Auto fährt und den Wagen nicht mit einer Neuwagen-Brille bewertet, ist das alles kein Thema. Nur leider vergisst man das alter des Fahrzeugs gern, weil sämtliche Materialien dermaßen hochwertig sind, dass sie auch nach 200TKM noch wie neu aussehen. Mich hat bei 190.000 und 8 Jahren ein Mitfahrer gefragt, ob der Wagen neu wäre... 🙂
Gruß -Benni
Systemrelevante Elektronikausfälle gibt es auch bei der P26-Plattform: Mir fallen da spontan kalte Lötstellen im ABS-Steuergerät ein und auch die Airbags werden teilweise aufgrund eines Elektronikfehlers außer Gefecht gesetzt!
Witzig, die Geschichte mit deinem Mitfahrer. Das wurde ich auch schon gefragt - bei ~160 tkm und 8 Jahren. 😁