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Ist diese Finanzierung eigentlich beherrschbar?

Themenstarteram 22. November 2017 um 23:27

Hallo,

gleich vorab, wenn das Nachfolgende nicht in dieses Forum passt, dann bitte sofort löschen !

Also: Ich war heute bei einer Campingmesse und habe viele schöne Wohnwagen und Wohnmobile mir angeschaut.

Bei einigen der ausgelegten Finanzierungsbeispielen fragte ich mich: Was macht der Wohnmobilkäufer wohl am 30 Juli 2030 ? Klare Aussage: Er beginnt mit der Finanzierung ( oder Barzahlung) der restlichen Kaufsumme.

Reales Beispiel einer ausgelegten Finanzierungsmöglichkeit:

Kosten Wohnmobil 65.000.- Euro

Anzahlung 10.000.- Euro

Kredit über 20.000 Euro; Laufzeit 153 Monate ( 12,8 Jahre) = 152.- Euro pro Monat ( 3,4 % Zinsen)

Nach 153 Monaten Restschuld von 35.000 Euro.

Aussage des Verkäufers: " Das können Sie dann ja anschlussfinanzieren"

35000.- Euro Restsumme bei gleichen Konditionen = 33,x Jahre Laufzeit!

Damit wären wir im Jahr 2066!

Das Fahrzeug hätte dann das stolze Alter von fast 45 Jahren, wobei für die Bank zu hoffen ist, dass der Kreditnehmer zum Zeitpunkt des Kaufes nicht bereits im Ruhestand ist und 2050 die EZB noch existiert und... und... und... .

Der Käufer hätte dann insgesamt 81.945.- Euro an Zins und Tilgung bezahlt.

Meine Frage an Euch:

1. Sollten solche Angebote untersagt werden? ( Ich vermute!!! keine Bank der Welt finanziert das bis zum bitteren Ende!)

2. Sollte der Hinweis auf die mögliche Anschlussfinanzierung unterlassen werden und stattdessen die Risiken der hohen Restschuld in der Beratung zur Sprache kommen?

3. Wird durch die sehr geringe monatliche Rate der Verbraucher getäuscht oder unangemessen in seiner Kaufentscheidung beeinflusst?

4. Was haltet Ihr insgesamt von solch einem Angebot?

Eure Meinung zu Obigem würde mich privat und beruflich sehr interessieren!

 

Gruss vom Asphalthoppler

Beste Antwort im Thema

zu 1: NEIN - zu 2: NEIN - zu 3: NEIN - zu 4: gutes Angebot für den Verkäufer!

Es wird niemand gezwungen dieses Angebot anzunehmen!

Albert Einstein brachte es auf den Punkt: "„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

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zu 1: NEIN - zu 2: NEIN - zu 3: NEIN - zu 4: gutes Angebot für den Verkäufer!

Es wird niemand gezwungen dieses Angebot anzunehmen!

Albert Einstein brachte es auf den Punkt: "„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Ich fande Finanzierungen mit Restsumme schon immer total beknackt. Auch im Gebrauchtwagensegment (von Neuwagen mal abgesehen) gibt es gerne so Finanzierungsbeispiele...

 

Mein Gedanke ist immer:

woher soll man wissen wo die Zinsen in X Jahren stehen, früher war es vielleicht kalkulierbar das es Berg ab geht... Heute bleibt ja fast nur noch der Weg zum teueren Zins... Glaskugel schauen eben, wie Lotto spielen!

Und die Kohle neben der Finanzierung zusammen sparen? 1. Muss soviel im Monat erstmal übrig bleiben 2. Kann es ja gleich in die Rate oder allgemein in die Finanzierung fließen lassen, spart Zinsen!

 

Also für mich kommt eine Finanzierung nur in Frage, wenn ich alle Kosten (+ Risiken) kalkulieren kann!

 

Diese "Leasing + Anzahlung Angebote" sind ja auch der Witz! Lohnt sich nur, wenn man dann zum Schluss das Fahrzeug übernimmt... Tja blöd wenn laufend was kaputt ist oder Familiär/Beruflich doch en anderer Hobel her muss...!

 

Leider gibt es genug die auf solche "Scheinangebote" reinfallen, meine Augen sind jeden Falls ganz weit offen!

Zitat:

@asphalthoppler schrieb am 23. November 2017 um 00:27:51 Uhr:

 

Meine Frage an Euch:

1. Sollten solche Angebote untersagt werden? ( Ich vermute!!! keine Bank der Welt finanziert das bis zum bitteren Ende!)

2. Sollte der Hinweis auf die mögliche Anschlussfinanzierung unterlassen werden und stattdessen die Risiken der hohen Restschuld in der Beratung zur Sprache kommen?

3. Wird durch die sehr geringe monatliche Rate der Verbraucher getäuscht oder unangemessen in seiner Kaufentscheidung beeinflusst?

4. Was haltet Ihr insgesamt von solch einem Angebot?

Eure Meinung zu Obigem würde mich privat und beruflich sehr interessieren!

 

Gruss vom Asphalthoppler

Zu 1: NEIN - freie Marktwirtschaft darf auch blöde Angebote hervor bringen.

Zu 2: NEIN - gleiche Begründung

Zu 3: NEIN - Verbraucher haben alle die Grundschule durchlaufen und können lesen und addieren / subtrahieren. Die wenigen, bei denen das nicht funktioniert hat, gehören faktisch nie zu denen, die solche Verträge ernsthaft abzuschließen versuchen

Zu 4: Nicht viel - aber es ist einer von vielen Wegen, in einem wachsenden Markt noch etwas mehr zu verkaufen

Zitat:

@Mopedcruiser schrieb am 23. November 2017 um 02:18:33 Uhr:

Ich fande Finanzierungen mit Restsumme schon immer total beknackt. Auch im Gebrauchtwagensegment (von Neuwagen mal abgesehen) gibt es gerne so Finanzierungsbeispiele...

Mein Gedanke ist immer:

woher soll man wissen wo die Zinsen in X Jahren stehen, früher war es vielleicht kalkulierbar das es Berg ab geht... Heute bleibt ja fast nur noch der Weg zum teueren Zins... Glaskugel schauen eben, wie Lotto spielen!

Und die Kohle neben der Finanzierung zusammen sparen? 1. Muss soviel im Monat erstmal übrig bleiben 2. Kann es ja gleich in die Rate oder allgemein in die Finanzierung fließen lassen, spart Zinsen!

Also für mich kommt eine Finanzierung nur in Frage, wenn ich alle Kosten (+ Risiken) kalkulieren kann!

Diese "Leasing + Anzahlung Angebote" sind ja auch der Witz! Lohnt sich nur, wenn man dann zum Schluss das Fahrzeug übernimmt... Tja blöd wenn laufend was kaputt ist oder Familiär/Beruflich doch en anderer Hobel her muss...!

Leider gibt es genug die auf solche "Scheinangebote" reinfallen, meine Augen sind jeden Falls ganz weit offen!

Finanzierungen mit Restsummen sind dann sinnvoll wenn man weiß das man das Fahrzeug danach zurückgeben kann oder will und man dafür bereit ist die Zinslast für die Restsumme mitzuschleppen. Alternative Szenarien wären etwa eine in ausstehende Auszahlung in der Zukunft die sicher ist.

Leasing mit Anzahlung kann auch sinnvoll sein um eben einen Teil der Zinslast vom Leasing zu nehmen bzw. ist natürlich ein psychologisches Verkaufsargument die Abbuchung jeden Monat ist damit niedriger wenn die Euphorie vorbei ist.

Zitat:

@asphalthoppler schrieb am 23. November 2017 um 00:27:51 Uhr:

 

Reales Beispiel einer ausgelegten Finanzierungsmöglichkeit:

Kosten Wohnmobil 65.000.- Euro

Anzahlung 10.000.- Euro

Kredit über 20.000 Euro; Laufzeit 153 Monate ( 12,8 Jahre) = 152.- Euro pro Monat ( 3,4 % Zinsen)

Nach 153 Monaten Restschuld von 35.000 Euro.

Aussage des Verkäufers: " Das können Sie dann ja anschlussfinanzieren"

Ballonfinanzierungen sind ja eh ein Thema für sich, aber das Beispiel ist die Krönung, was die Laufzeit angeht.

Und rechnen konnten die auch nicht bei diesem Angebot, denn meine Rechnung bringt andere Werte, die noch viel verrückter sind:

Fahrzeugpreis: 65.000 €

Kreditsumme: 20.000 €

Monatliche Rate: 259.95 €

Kosten Gesamt: 84.771.65 €

Und dann sind nach 153 Monaten immer noch 35.000 Euro offen!

Ich glaube nicht, daß eine halbwegs seriöse Bank so eine Finanzierung mitgehen würde, außer der Käufer hat eine Top-Bonität mit anderen Sicherheiten. Und dann bräuchte er so eine Finanzierung nicht. Das Sicherungsgut ist nicht werthaltig genug.

Dass Verbraucher alle lesen können und die Grundrechenarten beherrschen, wage ich zu bezweifeln. Schließlich wird das Prinzip "günstige Raten=günstiger Gesamtbetrag" seit Jahren sehr erfolgreich im Mobilfunkbereich angewandt.

Als Verbraucher käme ich nicht auf die Idee, einen Luxus-Gebrauchsgegenstand, der täglich weniger wert wird, so (bzw. überhaupt) zu finanzieren. Wenn ich mir den Kauf eines Wohnmobil nicht leisten kann, kann ich es für die wenigen Wochen im Jahr, die es genutzt wird, mieten.

Nur so lange keine falschen Angaben gemacht, quasi nur die Dummheit und der Wunsch des Kunden ausgenutzt werden, so lange wird man das nicht verhindern können. Ein Bekannter von mir hat so seinen X5 finanziert. Nach Ablauf der ersten Finanzierung (3 Jahre) war seine Kreditwürdigkeit leider etwas gesunken und er bekam die Anschlussfinanzierung bei keiner Bank mehr hin. Einen Golf hätte er in der Zeit vollständig bezahlt gehabt und keine Anschlussfinanzierung benötigt.

Zitat:

@asphalthoppler schrieb am 23. November 2017 um 00:27:51 Uhr:

 

Meine Frage an Euch:

1. Sollten solche Angebote untersagt werden? ( Ich vermute!!! keine Bank der Welt finanziert das bis zum bitteren Ende!)

2. Sollte der Hinweis auf die mögliche Anschlussfinanzierung unterlassen werden und stattdessen die Risiken der hohen Restschuld in der Beratung zur Sprache kommen?

3. Wird durch die sehr geringe monatliche Rate der Verbraucher getäuscht oder unangemessen in seiner Kaufentscheidung beeinflusst?

4. Was haltet Ihr insgesamt von solch einem Angebot?

Eure Meinung zu Obigem würde mich privat und beruflich sehr interessieren!

 

Gruss vom Asphalthoppler

Ehrlich? Das ist schon krass und sowas habe ich in der Form noch nicht gesehen.

Zu 1, 2 und 3: Das ist freie Marktwirtschaft, wenn jemand so dämlich ist und auf so ein Angebot eingeht, bitte. Also ich sehe da jetzt keinen Betrug oder massive Übervorteilung.

Zu 4. Ja, irre. 30 Jahre und länger ein Fahrzeug abbezahlen? Ich kann mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass irgendjemand solch ein Angebot annimmt. Und der Verkäufer scheint einen ganz schönen Verkaufsdruck zu haben...

Dieses zweifellos schräge "Angebot" basiert freilich auf der Tatsache, dass speziell Wohnmobile zur Zeit extrem beliebt sind; die Dinger haben Lieferfristen und die Preise für Gebrauchte sind im Vergleich zu gewöhnlichen PKW sehr hoch. Insofern ist es dort zumindest ansatzweise nachvollziehbar, Finanzierungen weit jenseits der gewohnten 36, 48 oder 60 Monaten anzubieten. Aber die rechnerischen 30 Jahre sind krank. Und dennoch - es wird auch hier Klienten geben, die das machen werden.

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 23. November 2017 um 10:22:34 Uhr:

Dieses zweifellos schräge "Angebot" basiert freilich auf der Tatsache, dass speziell Wohnmobile zur Zeit extrem beliebt sind; die Dinger haben Lieferfristen und die Preise für Gebrauchte sind im Vergleich zu gewöhnlichen PKW sehr hoch. Insofern ist es dort zumindest ansatzweise nachvollziehbar, Finanzierungen weit jenseits der gewohnten 36, 48 oder 60 Monaten anzubieten. Aber die rechnerischen 30 Jahre sind krank. Und dennoch - es wird auch hier Klienten geben, die das machen werden.

Du musst es als mobiles Wohneigentum betrachteten das wird auch oft auf 20 oder 30 Jahre finanziert.

Zitat:

Ich fande Finanzierungen mit Restsumme schon immer total beknackt. Auch im Gebrauchtwagensegment (von Neuwagen mal abgesehen) gibt es gerne so Finanzierungsbeispiele...

Mhm... finde ich nicht zwingend beknackt. Es gibt auch gute Angebote mit Restwert. So genannte Ballon-Finanzierungen können schon Sinn machen, vor allem wenn man weiß, dass man das Fahrzeug nach der Laufzeit nicht mehr weiterfahren möchte, und sich wieder ein Neufahrzeug holt.

Wenn man eine geringe Laufzeit wählt (etwa 36 Monate), aber trotzdem eine geringe Rate haben möchte, dann ist das völlig in Ordnung. In der Regel geht sich das mit dem Restwert des alten Fahrzeugs aus.

Wie immer gilt: Man muss es durchrechnen.

Zitat:

Ballonfinanzierungen sind ja eh ein Thema für sich, aber das Beispiel ist die Krönung, was die Laufzeit angeht.

Genau. ;)

Zitat:

4. Was haltet Ihr insgesamt von solch einem Angebot?

Eure Meinung zu Obigem würde mich privat und beruflich sehr interessieren!

Ich habe sowas in der Form auch noch nicht gesehen. Denn, man sollte bedenken, das wäre ein enormes Risiko für die Bank!!!

1.) Man hat eine extrem lange Laufzeit, fast 13 Jahre. Je länger eine Finanzierung läuft, desto unsicherer ist sie, denn es kann viel passieren. Die Wahrscheinlichkeit für einen Ausfall wird immer höher.

2.) Man hat nach dieser exorbitant langen Laufzeit einen großen Batzen Geld noch offen. 30.000 EUR!!! Der Restbetrag ist nicht durch Sicherheiten gedeckt. Ich kenne mich da nicht sonderlich gut aus, aber wie teuer sind 13 Jahre alte Luxus-Wohnmobile?

Zitat:

freie Marktwirtschaft darf auch blöde Angebote hervor bringen.

Als Bankkaufmann sage ich, dass Banken durchaus reguliert gehören. ;) Wenn ich höre was die alten Kollegen hier erzählen, wie das denn so in den 80er Jahren so war... Heieiei. :rolleyes:

Für 65.000,- € kriegst du kein Luxus-Wohnmobil. Die wären nach 13 Jahren durchaus noch 30.000,- € wert, kosten neu aber weit über 100.000,- €. Auf der Messe in Düsseldorf waren solche Teile sogar bis weit über 1.000.000,- € zu sehen, mit Garage für das Cabrio, den 911, den Mini, mit Mikrowelle und Spülmaschine, WC und Dusche in getrennten Räumen usw.

Wer halt mit den großen Hunden brunzen will und nicht das nötige Kleingeld hat muss sich halt auf solche langfristigen Finanzierungen einlassen.

Mich wundert, dass es eine Bank gibt, die diese Finanzierung mitträgt. Normalerweise entspricht die Tilgung einer Ballonfinanzierung ungefähr dem Wertverlust, also die Restschuld entspricht dann ungefähr dem Zeitwert des Gefährts.

Dass das Wohnmobil nach 153 Monaten noch über die Hälfte des Neupreises wert sein soll, finde ich schon extrem optimistisch. Wer weiß den schon, wie sich die Preise über einen so langen Zeitraum entwickeln?

Wenn der Käufer die Restschuld nicht begleichen kann, weil er beispielsweise zahlungsunfähig geworden ist, dann bleibt die Bank auf einem alten Wohnmobil sitzen. Tolle Geschäftsidee...

Themenstarteram 24. November 2017 um 19:43

Hallo,

@FrankyStone schribe: "Mich wundert, dass es eine Bank gibt, die diese Finanzierung mitträgt. Normalerweise entspricht die Tilgung einer Ballonfinanzierung ungefähr dem Wertverlust, also die Restschuld entspricht dann ungefähr dem Zeitwert des Gefährts."

Tja, leider sehen das einige Banken ganz genau so. Ich habe "spaßenshalber" mal eine handvoll Darlehensentscheider daraufhin angesprochen. Leider hat, von diesen, niemand " Hurra- sofort und gerne" gerufen. Scheint also nicht unbedingt das absolute " Hurra- Finanzierungsbeispiel" zu sein.

Es könnte sich der Verdacht aufdrängen,dass das auf der Messe ausgepriesene Finanzierungsmodell evtl. nicht in eine reale Finanzierung umgesetzt werden könnte, unabhängig, ob sinnvoll, sinnfrei oder was auch immer.

Ich danke Euch somit herzlich für die Beteiligung an dieser Kurzumfrage, die in ein weiteres Nachdenken über diesen Sachverhalt einfließen wird.

Gruss vom Asphalthoppler

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