Ist der CO2 Ausstoß mit PÖL anders?

Mercedes E-Klasse W124

Hallo
Ist der CO2 Ausstoß bei Pöl nicht anders bzw. niedriger???

PÖL muß doch einfach umweltfreundlicher sein als Bio-Diesel und normaler Diesel, weil es doch ein Naturprodukt ist.

Warum lese ich dann hier es ist sogar giftiger???

Bin überrascht wie detailiert u. hart die Diskussionen mit CO2 Fahrverboten hier im Forum sind.
In der Suche hab ich das nicht gefunden.
Habe gelesen das der CO2 Wert sich durch die Verbrennung des jeweiligen Treibstoffes ergibt.
Über Pöl hab ich keine Angaben gefunden.

Hab mich bisher nicht so damit beschäftigt.

M.f.Daimler.G
M102

39 Antworten

Moin,

PÖL erzeugt bei seiner Verbrennung etwas weniger CO2 je kg, als Diesel. Das liegt an seiner etwas anderen stöchiometrischen chemischen Zusammensetzung. Das ist aber im Grunde vernachlässigbar.

Was richtig ist, die Verbrennung von PÖL ist etwas schlechter, als die von Diesel, weil dieses etwas zündwilliger ist, als PÖL. Daher entstehen bei der Verbrennnung von PÖL in der Tat einige Schadstoffe mehr, als beim Verbrennen von Diesel. Lösbar ist dieses Problem ... durch Mischungen, von PÖL und Diesel. Wo der Diesel die Verbrennung effizienter innitiiert und das Pöl dann den Rest macht. Ideal wäre hier eine "Duoeinspritzung", so dass immer gleich effizient lastabhängige Gemische appliziert werden können.

Aber das ist denke Ich Zukunftsmusik ...

CO2 Neutral ist PÖL im übrigen auch nicht, schließlich muss auch noch die Aussaat, die Düngung, die Ernte etc.pp. mit reingerechnet werden ... PÖL steht fraglos GUT da ... aber perfekt auch nicht, dafür wird auch noch zuviel Biomasse nicht verwertet.

MFG Kester

moin,
man kann allerdings grade in unseren alten benzen mittels allerlei maßnahmen die verbrennung mit 100% pöl so optimieren, daß ich wage zu behaupten, daß die verbrennung zumindest nicht schlechter ist als die von diesel.
ciao
ulf

Moin,

Das Verbrennungsverhalten ... also wie harmonisch die Verbrennung ist, wann sie einsetzt und welches Temperaturprofil sie hat ... ob dabei viele oder weniger PCA's entstehen ... kann man nur über die Flammbildung, also die Zündwilligkeit des Kraftstoffes kontrollieren. Und das ist unerheblich ob ich die Einspritzung etwas früher starte, etwas später etc.pp. Ich mache es vielleicht etwas besser oder noch schlechter, aber die Kraftstoffeigenschaften verändern sich ja nicht. Das PÖL schlechter verbrennt ist nunmal Fakt, läßt sich auch nicht großartig verändern. Soll heißen ... selbst der optimalst eingestellte 124er Diesel wird auf PÖL mehr Dreck rausblasen als auf Mineraldiesel.

MFG Kester

moin,
das wage ich zu bezweifeln. ich bin nun schon 8 jahre dabei, benze diesbezgl. zu optimieren. mit früherem FB, komplett anderen düsen, wt und dickem vorlauf siehst du definitiv in keinem zustand irgend welchen rauch etc., auch nicht, wie sonst üblich, im leerlauf, vollast natürlich erstrecht nicht. wenn man dann noch`nen oxi-kat drunterklemmt, ist auch der gestank fast komplett weg. mit diesel würde so ein motor mehr stinken.
ciao
ulf, ganzjährig mit 100%pöl genau so unterwegs

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Moin,

Die Schadstoffe um die es dabei geht ... die SIEHST, RIECHST und SCHMECKST du aber nicht.

Wir reden von Dingen wie Acetaldehyd, polyaromatischen cyclischen Kohlenwasserstoffen ggf. Dioxinen etc.pp. NICHT von Partikeln, Stickoxiden oder ähnliches (da schneidest du in der Tat nicht wirklich schlecht ab). Das sind eben Dinge, die sich NICHT dadurch Steuern lassen, wieviel Kraftstoff in die Brennkammer kommt etc.pp. (eben die Dinge, die du über Bedüsung, Einspritzzeiten, -mengen etc.pp. steuerst), sondern die schlicht und einfach während des Verbrennungsprozesses entstehen, wenn die Verbrennung nicht schnell genug (oder im anderen Extremfall zu schnell) stattfindet. Und die meisten dieser Substanzen dadurch das sie ja erst bei so extremen Bedingungen entstehen auch nicht durch einen Oxikat zu vernichten, einfach weil diese Substanzen sogenannte thermodynamische Senken in der Chemie sind, die entstehen können, weil die Verbrennung von Pflanzenöl durch die schlechtere Zündwilligkeit schlechter ist als die von auf Zündwilligkeit optimiertem Diesel.

MFG Kester

Moin.

Hier gibts eine Interessante Seite :

www.biokraftstoff-portal.de

Gruß D.D.

na gut soll jetzt pöl doch schlechter für die lunge sein,wie schauts dann tatsächlich jetzt mit biodiesel aus????????

habe am 16 oktober eine landesüberprüfung in wien gemäss §56 und das wird angeblich nicht so leicht fallen wie bei normalen werstätten wo man auch jährlich die prüfungen durchführen kann,aber gemäss §57.

bei welchem treibstoff wird daher mein abgastest oder wert am besten sein????????

Ich denke mal bei ganz schnödem Diesel.

Moin,

Das kommt drauf an ... WAS die denn untersuchen. Handelt es sich um die gleiche Prozedur, wie wir sie bei der AU haben, wo also im Grunde der CO Wert und die Abgastrübung gemessen werden ... wird es, sofern dein Motor gut eingestellt ist ... Latte sein. Weil die von mir angesprochenen Schadstoffe ja eben sogenannte unlimitierte Schadstoffe sind, die also erst gar nicht gemessen werden 😉 Ideal sind die Abgaswerte aber sicherlich mit dem Kraftstoff wofür das ganze System ursprünglich mal gebaut wurde ... also mit Mineraldiesel.

MFG Kester

CO-Wert beim Diesel? In D werden doch nur Abregeldrehzahl und Trübungswert gemessen. Zumindest bei der letzten AU meines Diesels vor 2 Monaten.

Dabei wäre Biodiesel sogar die bessere Alternative. Dank höherer Zündwilligkeit und eines Sauerstoffanteils im Biodiesel hat der geringere Partikelemissionen als normaler Diesel.

Gruß Meik

Moin,

CO beim Benziner ... Trübungsmessung beim Diesel 😉 Passt schon.

MFG Kester

Stimmt, so passt´s 🙂

Da es hier aber nur um PÖL und Diesel ging hab ich das halt darauf bezogen 😉

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Moin,

Die Schadstoffe um die es dabei geht ... die SIEHST, RIECHST und SCHMECKST du aber nicht.

Wir reden von Dingen wie Acetaldehyd, polyaromatischen cyclischen Kohlenwasserstoffen ggf. Dioxinen etc.pp. NICHT von Partikeln, Stickoxiden oder ähnliches (da schneidest du in der Tat nicht wirklich schlecht ab). Das sind eben Dinge, die sich NICHT dadurch Steuern lassen, wieviel Kraftstoff in die Brennkammer kommt etc.pp. (eben die Dinge, die du über Bedüsung, Einspritzzeiten, -mengen etc.pp. steuerst), sondern die schlicht und einfach während des Verbrennungsprozesses entstehen, wenn die Verbrennung nicht schnell genug (oder im anderen Extremfall zu schnell) stattfindet. Und die meisten dieser Substanzen dadurch das sie ja erst bei so extremen Bedingungen entstehen auch nicht durch einen Oxikat zu vernichten, einfach weil diese Substanzen sogenannte thermodynamische Senken in der Chemie sind, die entstehen können, weil die Verbrennung von Pflanzenöl durch die schlechtere Zündwilligkeit schlechter ist als die von auf Zündwilligkeit optimiertem Diesel.

MFG Kester

moin,

hast du die möglichkeit, abgas auf solche stoffe zu untersuchen? interessieren würde mich soetwas schon. es gibt bis jetzt einige untersuchungen, objektiv scheint mir keine zu sein, weil entweder von der einen oder der anderen seite finanziert.

es gibt übrigens auch leute, die pöl so additivieren, daß die zündwilligkeit erheblich steigt. gleiches wird auch mit diesel gemacht.

auch ist die zündwilligkeit bei früherem FB eigentlich so erstmal nicht so entscheidend, dito nicht, daß das zeug ev. langsamer verbrennt. für wichtig halte ich halt, daß keine unverbrannten nebel hinten rauskommen, und das ist durchaus möglich. bei unserer karre sieht man definitiv gar nichts, was für eine vollständige verbrennung spricht.

mit NOx hast du übrigens nicht recht. NOx ist der einzige der gut untersuchten abgasschadstoffe, der bei RME und pöl eindeutig vermehrt auftritt im vergleich mit diesel.

zur zeit ist es jedenfalls rein spekulativ, von mehr schadstoffen im pölbetrieb zu sprechen, dito von weniger. es ist schlicht und ergreifend darüber derzeit nichts bekannt.

ciao

ulf

Stickoxide (NOx) werden im Oxikat nachverbrannt und aufgespalten!
Wegen der anderen Gifte kannst du ja ne Abgasprobe in einem Behälter auffangen und zu CSI ins Labor bringen😉

Schönen Abend noch!

Moin,

Nein ... auch wenn Ich beruflich als Chemiker mit solchen Dingen zu tun habe, habe Ich nicht die Möglichkeit Abgase auf diese Substanzen hin zu untersuchen (jedenfalls wäre mir diese Möglichkeit derzeit an meinem Institut nicht bekannt). Ich habe allerdings die entsprechende Primärliteratur zu solchen Dingen gelesen und auch die entsprechenden Rohdaten gesehen. Was man daraus natürlich für eine Interpretation zieht ... ist jeweils Sache des Interpretierenden. Die alleinigen Daten, also die Messwerte jedenfalls sprechen für sich, nicht das die Daten der unlimitierten Abgase eines mit Mineraldiesel betriebenen Motors jetzt ein "Babypups" wären 😉 Die sind da auch weit weg von 🙂

Es ist halt ALLES ein entsprechender Kompromiss. PÖL ist sicherlich auf der einen Seite eine SEHR INTERESSANTE Sache. Jedoch mit den Motoren auf dem Markt eben nicht optimal genutzt, immerhin sind die Motoren ja auf den Betrieb mit Mineraldiesel optimiert. Ich denke schon, das entsprechenden Aufwand vorrausgesetzt ... das Problem von Links und das Problem von Rechts zu einem sehr schönen Kompromiss werden könnte. Dazu müßte aber ein Motorenentwickler ... den großen Schritt wagen und eben vielleicht einen Motor mit entsprechender Einspritzanlage und 2-Tank-System bauen ... der dann eben die Vorteile beider Kraftstoffe so miteinander vereint, das eben das bestmögliche bei rauskommt. Sollte möglich sein ... Eventuell ist das auch eine Sache, die für den ein oder anderen Umrüster von Interesse ist ... schließlich könnte man damit sehr viel Geld verdienen. Oder aber Alternative ... das sich ein Motorenhersteller hinsetzt und seinen Motor wirklich OPTIMAL für den PÖL Betrieb konstruiert. Leider werden solche Ideen von den Großen mit den lustigsten Argumenten abgewimmelt ... weil man ja die Qualität von Pflanzenöl nicht dauerhaft gewährleisten könne ... Ne ... iss klar 😁 Soweit Ich weiß, ist die Fettsäure und Pflanzenölanalytik MIT eine der besten die uns zur Verfügung stehen *g*

MFG Kester

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