Ist Achsvermessung und Spur einstellen wirklich so schwierig?
Das erste Mal war ich mit meinem BMW 1er für Achsvermessung und zum Spur einstellen lassen bei einer Reifenwerkstatt (premio GmbH). Als ich es wieder abgeholt habe, stand das Lenkrad leicht schief. Nachdem ich das reklamiert habe, hat die Werkstatt (auf unmotivierte und unfreundliche Art und Weise) etwas nachgebessert, nun war es etwas besser. Das Lenkrad ist aber immer noch minimal schief. Ich wollte die Herren in der Werkstatt nicht völlig überfordern, deshalb habe ich es dann gelassen. Mir kam es eh so vor, als könnten sie es nicht besser.
Gestern war ich mit meinem Mercedes CLK bei ATU, mit demselben Auftrag, da das Lenkrad von vornherein etwas nach links stand und die Spur verstellt war. Ergebnis: die Spur ist jetzt eingestellt, das Lenkrad steht nun leicht nach rechts.
Ist es wirklich so schwierig, die Spur normal einzustellen und das Lenkrad vollkommen gerade zu stellen? Dann frage ich mich, wieso Neuwagen in der Regel immer richtig eingestellt sind, mit geradem Lenkrad. Oder ist es den meisten Kunden egal wenn das Lenkrad leicht schief steht und ich bin einfach nur zu sensibel?
Beste Antwort im Thema
Ein nicht exakt mittig stehendes Lenkrad ist bei Fahrzeugen mit ESP besonders gefährlich, weil das ESP dann falsch eingreifen wird.
110 Antworten
Ein VW Tiguan als Jahreswagen wird ja wohl ESP haben. Deshalb muss bei der Spurvermessung und Einstellung der Diagnoserechner angeschlossen werden.
Der Lenkwinkelsensor des ESP muss bei geradem Lenkrad exakt auf 0° stehen, damit das ESP im Ernstfall korrekt arbeiten kann. Richtig ist, dass zuerst die Hinterachse exakt eingestellt werden muss, damit an der Vorderachse sinnvoll justiert werden kann. Sehr wichtig ist auch, dass der Achsversatz annähernd bei 0 mm ist.. Und nein, schwierig ist das nicht. Muss halt nur alles in der richtigen Reihenfolge von jemandem gemacht werden, der mehr als nur rot und grün auf dem Bildschirm der Messbühne erkennen und deuten kann.
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 17. Oktober 2018 um 13:51:26 Uhr:
Ein VW Tiguan als Jahreswagen wird ja wohl ESP haben. Deshalb muss bei der Spurvermessung und Einstellung der Diagnoserechner angeschlossen werden.Der Lenkwinkelsensor des ESP muss bei geradem Lenkrad exakt auf 0° stehen, damit das ESP im Ernstfall korrekt arbeiten kann. Richtig ist, dass zuerst die Hinterachse exakt eingestellt werden muss, damit an der Vorderachse sinnvoll justiert werden kann. Sehr wichtig ist auch, dass der Achsversatz annähernd bei 0 mm ist.. Und nein, schwierig ist das nicht. Muss halt nur alles in der richtigen Reihenfolge von jemandem gemacht werden, der mehr als nur rot und grün auf dem Bildschirm der Messbühne erkennen und deuten kann.
OK, Leute. Dann wird der Werkstattmeister nächste Woche ein Feuerwerk an Fragen von mir bekommen, wie genau eine Achsvermessung bei ihm abläuft. Ein 4. oder 5. Mal wird es bei mir nicht geben, um diese dämliche Lenkrad gerade zu bekommen.
@4Takt
Das mag vielleicht sein, aber so richtig kann das alles ohnehin nicht gewesen sein. Immerhin fuhr das Auto (CLK 209) vorher einwandfrei geradeaus und an ein schiefstehendes Lenkrad kann ich mich auch nicht erinnern. Dafür weiß ich aber noch, dass die Zeiger zu Beginn der "Vermessung" auf "grün" standen und sie beim ersten Lösen irgendeiner Schraube an der Hinterachse allesamt in den roten Bereich gesprungen sind. Zudem hatte ich den Eindruck, dass das Auto hinten schief hängt. Anschließend wurde hektisch in einem Buch herumgeblättert und ich schätze, dass einfach Auto und Einstelldaten nicht übereingestimmt haben: Den "CLK" gab es vorher mit einer anderen Plattform. Und statt die Achse hinten wieder zurückzustellen, hat man dann vorne solange gedreht, bis es wieder "grün" leuchtete und der Karren -trotz Nachbesserungen- trotzdem schief lief. Frage von mir: Wo war der Fehler? Der Freundliche wusste es gleich.
Unterm Strich bleibe ich dabei, wie ich es schon geschrieben habe: Die beste Anlage ist nur so gut wie der Schrauber.
Zitat:
@sven diesel schrieb am 17. Oktober 2018 um 12:42:22 Uhr:
Meine Odysee zum Thema Geradestellen des Lenkrades.Mitte August 2018 kaufte ich einen VW Tiguan 2.0 TDI als Jahreswagen von einem VW-Händler mit 14.300 KM auf der Uhr. 3 Tage später nach Übernahme des Wagens stellte ich ein leicht nach links stehendes Lenkrad fest. Termin zur Spureinstellung und Geradestellen des Lenkrades in der Werkstatt gemacht. Ich bekam den Wagen dann mit einem total nach rechts stehenden Lenkrad zurück (O-Ton Meister: Es steht 100% gerade!). Er wollte nur widerwillig nachbessern. Bin dann an einem Wochenende zu meinem freien Reifenhändler gegangen. Der hat vermessen und Lenkrad zu 95% gerade gestellt (stand dann aber immer noch leicht nach rechts). Nach seiner Meinung nach ist der Sturz vorne rechts aus der Toleranz. Um sicher zu gehen, bin ich dann zu einer VW Werkstatt am Ort meines Arbeitgebers gegangen. Dort wollte man die Spur einstellen, stellte aber diverse andere Gewährleistungsmängel am Wagen fest (Domlager knarzten => Austausch, Getriebeundicht => Abdichten, Spannrolle Zahnriemen macht Geräusche => Austausch). In diesem Zuge wurde auch der Vorderachsträger gelöst und danach wieder eine Spurvermessung gemacht. Lenkrad stand dann wieder leicht nach links - kotz ab! Habe dann wieder geklamiert. Meister lotete mit mir zusammen mit einer elektr. Lenkradwaage ein 100% gerade stehendes Lenkrad aus. Nach dieser Nachbesserung steht es ca. 3 Winkelminuten nach rechts. Es ist nicht zu glauben.
Bin dann zu meiner Vertragswerkstatt gegangen, wo ich ihn gekauft hatte, und habe diese reklamiert und angedeutet, vom Kaufvertrag zurücktreten zu wollen. Man machte mit mir eine ausgiebige Testfahrt, untersuchte vorher den Wagen auf gleiche Reifen, Lufdruck, Profiltiefe, korrekte Montage der Reifen und Räder. Da ich nebem dem leichten Schiefstand des Lenkrades bei Geradeaus auch reklamierte, dass ich das Gefühl habe, dass die Lenkung nach links etwas schwerer ginge, wollte man mir einreden, dass es an meinem Lenkverhalten läge und ich schliesslich mit rechts eine stärkere Hand hätte (ich lenke oft entspannt nur mit links - so kann ich "erfühlen", dass die Lenkung nach rechts etwas leichter und nach links etwas schwerer geht). Ob das aber mit dem leicht nach rechts stehenden Lenkrad (ca. 3 Winkelminuten) zusammenhängt, weiß ich nicht. Die Reifen laufen sich nach ca. 5.000 KM meiner Laufleistung normal und gleichmäßig ab. Nächste Woche habe ich nochmals in meiner Vertragswerkstatt einen Spurvermessungstermin mit Ausrichten des Lenkrades auf gerade. Bin echt gespannt, was da dabei herauskommen wird.
Mein Beileid zu dem Fehlkauf...
3 Winkelminuten sind 1/20 tel Grad also 0,05 Grad. Das bei 360 Grad Gesamtkreis. Das sind bei einem Lenkradumfang von 90cm etwa 1,2mm. Man könnte auch garnix sagen. Ich bin mir nicht sicher ob der Lenkwinkelsensor darauf reagiert...
Wenn dem also so ist, seh ich das schon im absoluten Toleranzbereich. Ich hoffe du hast dich verschrieben oder ich mich verrechnet.
Edit: Der Touran hat etwa 1.10m Lenkradumfang, dürfte das gleiche sein.. Sind wir bei 1,5mm. Am Aussenrand wohlgemerkt, nicht am Emblem..
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Zitat:
@mozartschwarz schrieb am 17. Oktober 2018 um 14:32:47 Uhr:
Zitat:
@sven diesel schrieb am 17. Oktober 2018 um 12:42:22 Uhr:
Meine Odysee zum Thema Geradestellen des Lenkrades.Mitte August 2018 kaufte ich einen VW Tiguan 2.0 TDI als Jahreswagen von einem VW-Händler mit 14.300 KM auf der Uhr. 3 Tage später nach Übernahme des Wagens stellte ich ein leicht nach links stehendes Lenkrad fest. Termin zur Spureinstellung und Geradestellen des Lenkrades in der Werkstatt gemacht. Ich bekam den Wagen dann mit einem total nach rechts stehenden Lenkrad zurück (O-Ton Meister: Es steht 100% gerade!). Er wollte nur widerwillig nachbessern. Bin dann an einem Wochenende zu meinem freien Reifenhändler gegangen. Der hat vermessen und Lenkrad zu 95% gerade gestellt (stand dann aber immer noch leicht nach rechts). Nach seiner Meinung nach ist der Sturz vorne rechts aus der Toleranz. Um sicher zu gehen, bin ich dann zu einer VW Werkstatt am Ort meines Arbeitgebers gegangen. Dort wollte man die Spur einstellen, stellte aber diverse andere Gewährleistungsmängel am Wagen fest (Domlager knarzten => Austausch, Getriebeundicht => Abdichten, Spannrolle Zahnriemen macht Geräusche => Austausch). In diesem Zuge wurde auch der Vorderachsträger gelöst und danach wieder eine Spurvermessung gemacht. Lenkrad stand dann wieder leicht nach links - kotz ab! Habe dann wieder geklamiert. Meister lotete mit mir zusammen mit einer elektr. Lenkradwaage ein 100% gerade stehendes Lenkrad aus. Nach dieser Nachbesserung steht es ca. 3 Winkelminuten nach rechts. Es ist nicht zu glauben.
Bin dann zu meiner Vertragswerkstatt gegangen, wo ich ihn gekauft hatte, und habe diese reklamiert und angedeutet, vom Kaufvertrag zurücktreten zu wollen. Man machte mit mir eine ausgiebige Testfahrt, untersuchte vorher den Wagen auf gleiche Reifen, Lufdruck, Profiltiefe, korrekte Montage der Reifen und Räder. Da ich nebem dem leichten Schiefstand des Lenkrades bei Geradeaus auch reklamierte, dass ich das Gefühl habe, dass die Lenkung nach links etwas schwerer ginge, wollte man mir einreden, dass es an meinem Lenkverhalten läge und ich schliesslich mit rechts eine stärkere Hand hätte (ich lenke oft entspannt nur mit links - so kann ich "erfühlen", dass die Lenkung nach rechts etwas leichter und nach links etwas schwerer geht). Ob das aber mit dem leicht nach rechts stehenden Lenkrad (ca. 3 Winkelminuten) zusammenhängt, weiß ich nicht. Die Reifen laufen sich nach ca. 5.000 KM meiner Laufleistung normal und gleichmäßig ab. Nächste Woche habe ich nochmals in meiner Vertragswerkstatt einen Spurvermessungstermin mit Ausrichten des Lenkrades auf gerade. Bin echt gespannt, was da dabei herauskommen wird.Mein Beileid zu dem Fehlkauf...
3 Winkelminuten sind 1/20 tel Grad also 0,05 Grad. Das bei 360 Grad Gesamtkreis. Das sind bei einem Lenkradumfang von 90cm etwa 1,2mm. Man könnte auch garnix sagen. Ich bin mir nicht sicher ob der Lenkwinkelsensor darauf reagiert...
Wenn dem also so ist, seh ich das schon im absoluten Toleranzbereich. Ich hoffe du hast dich verschrieben oder ich mich verrechnet.Edit: Der Touran hat etwa 1.10m Lenkradumfang, dürfte das gleiche sein.. Sind wir bei 1,5mm. Am Aussenrand wohlgemerkt, nicht am Emblem..
Nein, verschrieben und verrechnet hast Du dich da nicht. Der Schiefstand sind wirklich nur ca. 3 Winkelminuten. Wenn ich bei Geradeausfahrt durch das Lenkrad über die Lenkradpaddels auf den Kunststoffrahmen des Tachokastens schaue, kann ich an einer Sicke, die quer unterhalb des Tachos von links nach rechts verläuft, erkennen, dass die Oberkante des linken Schaltspaddels ca. 2-3 mm höher steht, als der rechte Schaltpaddel. Wenn ich dann das komplette Lenkrad mir ansehe, ist der Schiefstand natürlich auch zu erkennen, insbesonder der unten abgeflachte Teil des Lenkrades ist dann auch schief nach rechts geneigt. Das stört mich und das möchte ich gerade gestellt bekommen (bei meinem 12 Jahre alten BMW 3er Cabrio steht das Lenkrad auch gerade - warum dann nicht am 1,5 Jahre alten Tiguan?).
Und die Straße ist auch immer 100% gerade, denn solche minimalen Abweichungen erzeugt schon ein etwas schräge Strasse, oder leicht aufgefahrene Straßen und natürlich können auch die Reifen das Problem sein.
Aaaaaah, von solchen Kunden träumt die Wirtschaft...
Mach ein rundes Lenkrad drauf und mach die Paddel ab, schon hast du wie beim BMW keinerlei Möglichkeit sowas überhaupt zu messen... Alternativ schaust du auf die Straße anstatt auf die Sicke.
Ich hab vorhin versucht am stehenden Touran von 2016 die 1,5mm aussen nur hinzudrehen. Anfassen sind schon 3mm... Du hast kein Problem, du hast Langeweile oder willst den Wagen wieder loswerden. Den will dein Händler aber nicht, der ist froh das er den vom Hof hat, stehen noch mehr rum an denen er Verlust machen dürfte.
Sinds nicht bloß 0,15mm?
0,05/360 Grad * 1100mm Umfang = 0,15mm
😁
Auch wenn´s wenig Schiefstand ist, es stört mich halt. Lenkrad hat im Übrigen einen Durchmesser von 37 cm.
Andere stört etwas Anderes am Wagen, was mir vielleicht schnuppe ist. So sind wir halt alle unterschiedlich.
Dass mit einer schrägen Straße habe ich bei meinem Beobachtungen aber auch schon berücksichtigt. Daran liegt es nicht. Der Wagen fährt schön geradeaus. Wenn ich das Lenkrad völlig mittig stelle, läuft er nach links raus.
Zitat:
@Kung Fu schrieb am 17. Okt. 2018 um 16:36:39 Uhr:
Sinds nicht bloß 0,15mm?
0,05/360 Grad * 1100mm Umfang = 0,15mm
Stimmt! Ich hatte aus den 90cm 9000mm gemacht, mist..... Bei den 1100 garnichtmehr nachgedacht...
Muß Langweile sein aber...
Ich würde empfehlen das Armaturenbrett genau vermessen zu lassen. Ich nehme an es ist dramatisch schräg verbaut und deshalb sieht man 2-3mm Unterschied gen Paddel. An der Geraden des Lenkrads ist es unmöglich eine Präzissionwasserwaage anzulegen. Das Leder hat da eine Naht... Die Gerade macht eine Kurve...
Evtl. ist das Lenkrad um einen Zahn versetzt drauf und deshalb das Verziehen nach links, wenn er es beim Fahren "optisch" gerade stellt. Sowas nervt gewiss. Ein reiner "Schiefstand" von 0,15mm wäre auch nicht sichtbar.
Gerade stellen heißt bei ihm nach der Sicke gerade stellen. das heißt um 2-3mm drehen. Darauf reagiert der Lenkwinkelsensor. Ich kann mir nicht vorstellen das mehrere VW Händler nicht auf die Idee kamen den Sensor auszulesen.
Das Ding fährt geradeaus wenn man das Lenkrad los lässt und hat dann besagten Schiefstand von 3 Minuten. 2-3mm sind weniger als ein Zahn, aber rund das 20fache von 3 Minuten. Das Lenkrad wurde hochgenau eingemessen und auch nach seiner eigenen Aussage auf 0,15mm genau eingestellt.
Ganz eventuell kann man den Lenkwinkelsensor nach den Bedürfnissen von sven nachjustieren, über die Verzahnung kann ich es mir kaum vorstellen.
Mann musste mal die Wasserwaage beim fahren am Lenkrad lassen, um zu sehen ob wirklich das Lenkrad schief steht. So minimale Toleranzen sind eigentlich normal, das kann man schon beim Wechsel von Sommer auf Winterreifen haben, ist bei mir zb.so, im Sommer 225 45 R 17 Lenkrad steht bei geradeaus Fahrt genau Mittig und mit Winterreifen 195 65 R 15 steht es minimal nach rechts. Das ist schon immer so und kann sich mit neuen Winterreifen schon wieder ändern. Aber weniger als 1mm ist doch normal und kein Mangel.
Wenn der/die Mechaniker/in was im Köpfchen hat, dann sagt sie dem Besitzer des Fahrzeuges bitte das Lenkrad gerade stellen, soe wie es der Besitzer des Fahrzeuges als gerade empfindet.
Demnach kann man die Achsgemetrie einstellen und die Gesmtspur stimmt der Geradeauslauf und der Kunde ist Glücklich das er für sich ein "gerades" Lenkrad hat.
Lenkwinkelsensor ist erst mal Dritt rangig
Ich glaube nicht das der Sensor da Drittrangig ist. Lenkrad und Sensor sind aufeinander eingestellt, ist zu vermuten. Stellt man das Lenkrad dann nach Lust und Laune dürfte er einen falschen Winkel ausgeben, wenn man geradeaus fährt. Ich bitte um Korrektur wenn ich falsch liege.