Injector test: Check smooth engine running
Vielleicht sollte ich mich zuerst Mal vorstellen ;-)
Ich komme aus München. Wenn es mir meine Zeit erlaubt, warte ich mir meine Autos gerne selbst. Ich bin zwar kein Profi, aber mit Hilfe von Forenbeiträge, YouTube-Anleitungen und ein bisschen Mitdenken kriege ich Vieles hin.
Aktuell habe ich jetzt gerade ein Problem, das schon etwas spezifischer ist, und zu dem ich nichts in der Suche finden konnte. Daher beschreib ich Mal die Situation. Vielleicht kennt das ja jemand :
Es ist ein W211, Bj. 2007 mit dem OM646.821-Motor in der 136-PS-Version (also Delphi-Injektoren).
Er nagelt sehr laut. Laut Vorbesitzer hat das Nageln mit dem Einbau überholter Injektoren begonnen. Das Nageln wusste ich beim Kauf und es war im Preis berücksichtigt. Nach meiner Einschätzung liegt die Ursache in der Einspritzung. Ein mechanischer Schaden ist nach meiner Einschätzung auszuschließen. Das Nageln ist im Standgas bei Last (Automatik auf D) und beim leichten Beschleunigen. Es nagelt aber nicht im Schubbetrieb und auch nicht bei konstanter geringer Autobahngeschwindigkeit.
Angeblich soll der Wagen vor nicht allzu langer Zeit überholte Injektoren bekommen haben. Nachdem ich das aber nicht nachprüfen konnte und die Injektoren beim Ausbau sehr verkokt waren, habe ich 4 neue Injektoren eingebaut. Die neue Codes habe ich eingetragen. Zyl.1 ist der erste von vorne - dann 2,3,4 der Reihe nach (4 ist an der kraftabgebenden Seite eingetragen). Ich habe aber nur die 20-stelligen Codes von Delphi eingetragen. Eine weitere, manuelle Eingabe von spezifischen Mengen-Parametern zu Drehzahlen habe ich nicht vorgenommen.
Am Nageln haben die neuen Injektoren aber nichts geändert.
Folgendes konnte ich mit dem OBD2-Scanner (iCarsoft CR Pro) bei "Injector test: Check smooth engine running" im Standgas auslesen, während er nagelt :
Zylinder 1 = -1 us
Zylinder 2 = 41 us
Zylinder 3 = 17 us
Zylinder 4 = -57 us
Wenn ich dann die Drehzahl erhöhe, nähern sich die Werte an. Bei gehaltenen ca. 2.000 Umin zeigt es mir :
Zylinder 1 = 0 us
Zylinder 2 = 7 us
Zylinder 3 = 2 us
Zylinder 4 = -9 us
Bei diesen Werten nagelt der Motor nicht.
Was ich bisher bei meiner Google-Recherche gefunden habe, wäre die Erklärung, dass der Smooth Engine Running Test die Gleichmäßigkeit der Verbrennungen misst. Eine "Smooth Engine Running Test" würde immer mitteln (-1+41+17-57=0 , sowie 0+7+2-9=0) Das würde bedeuten, dass im Standgas Zylinder 4 mit "-57" deutlich unterdurchschnittlich Leistung produziert, während Zylinder 2 mit "+41" überdurchschnittlich Leistung produziert. Das könnte nach meiner Auffassung vielleicht das Nageln erklären.
Meine Fragen an das Forum :
Kennt jemand diesen "Injector test: Check smooth engine running" ?
Stimmt mein Verständnis zu diesem "Injector test: Check smooth engine running" ?
Wer weiß, was die Einheit "us" bedeutet ?
Hat jemand eine Idee, was der Grund für diese unterschiedlichen Werte zwischen Zylinder 2 und 4 sein könnte ? Alles, was bis inkl. Rail liegt (Railventil, Railsensor, Hochdruckpumpe, ...) würde ja auf alle 4 Zylinder gleich wirken, und wäre daher vermutlich als Ursache auszuschließen.
Ich würde mich über Hinweise freuen.
Liebe Grüße
53 Antworten
Ich weiß, dass dieser Motor normalerweise unkaputtbar sein müsste.
Der KM-Stand stimmt. Aber er wurde nicht gepflegt. Nach meiner Einschätzung war ich z.B. der erste, der bei KM 165.000 die Unterbodenverkleidung abgenommen hatte. Wartungsnachweise gibt es nicht.
Wie viele Ölwechsel der Motor schon hatte, weiß ich natürlich nicht. Aber ich würde auf 1-2 Ölwechsel während den letzten 80.000 km schätzen. Und um auch hier den (vermutlich richtigen) Kommentaren vorwegzugreifen : Ich wusste das beim Kauf und habe die Möglichkeit, einen neuen Motor zu benötigen in meinem Kaufpreis berücksichtigt.
Ich habe inzwischen im Internet einen Motorinstandsetzer gefunden, der das Auto bei mir abholt, den Motor aus-/einbaut, instand setzt und dann darauf 3 Jahre Garantie ohne KM-Begrenzung gibt. Kostet 3.648,-.
Ich schreibe auf jeden Fall danach, was raus kam ...
Was wird denn beim Kilometerstand der letzten dpf Regeneration angezeigt wenn man die Diagnose anschließt? Oder beim Kilometerstand im elektronischen zündschloss
Bei 135.000 km wurde mir die letzte DPF-Regeneration angezeigt, bevor ich den Thermostat wechselte und dann bei 165.000 wieder regeneriert wurde. (Ich weiß, dass die Regeneration eigentlich viel öfters sein sollte. Sie war es aber nicht, da der Motor über längere Zeit nicht über 50-60 Grad kam.)
Stimmen die angezeigten Werte denn wirklich, also gab es seit 30tkm keine Regeneration mehr? Müsste der Wagen dann nicht irgendwann in den Notlauf gehen oder der Filter einfach verstopfen?
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Und Kilometerstand im elektronischen Zündschloss? Wenn das auch plausibel ist dann wurde der Motor aber richtig schlecht behandelt um bei 160.000 km einen Motorschaden zu haben.
Eine Frage: hatte das Motorsteuergerät bei Kauf einen gespeicherten Fehler mit Raildruck ... oder Kalibrierpunkt injektor bei ... bar Fehler oder so ähnlich?
Danke für die Nachfrage. Ich freue mich, wenn ich etwas dazu lerne :-)
Ich bin jetzt mit dem Tool iCarsoft CR Pro 2.0 in "Instrument Cluster" gegangen und habe dort eine Abfrage zum KM-Stand gefunden. Könnte das der Kilometerstand im elektronischen Zündschloss sein ?
Dort wird der KM-Stand vor 166.800 km bestätigt. (Anhang)
@vindogen :
Die 30.000 km ohne Regeneration sind nachvollziehbar. Der Thermostat war kaputt und der Motor hat nie die nötige Temperator für eine Regeneration erreicht. Ja, er ging dann in Notlauf. Als Folge hat eine (inzwischen Pleite gegangene) Werkstätte die Injektoren zum Überholen gegeben. Das inzwischen beginnende Nageln wurde dann auf eine fehlerhafte Überholung der Injektoren geschoben. Das ist der Grund, warum ich dieses Thema mit dem Titel "Injector test: Check smooth engine running" eröffnet habe.
Hat jemand Erfahrungen mit Motorinstandsetzer ? Gibt es schwarze Schafe ?
Erfahrungen wären für mich hilfreich. Ich bräuchte ja auch ein gewisses Vertrauen zu dem Motorinstandsetzer. Es geht ja nicht nur darum, dass der Motor danach wieder läuft, sondern auch um die Verlässlichkeit bei der Abwicklung. Immerhin zerlegt er erst meinen Motor und könnte ja dann (unwahr ?) behaupten, es wäre z.B. auch der Block nicht mehr überholungsfähig und ich müsse einen (unberechtigten) Aufpreis für einen neuen Block zahlen. Ich kann das ja nicht überprüfen, wenn der Motorinstandsetzer weiter weg ist, und ich habe ja dann schon einen Auftrag zum Ausbau des Motors gegeben. Die Option dann zu sagen, "OK, wir machen es nicht" habe ich dann ja eigentlich nicht mehr.
Nachdem das Thema dieses Threads "Injector test: Check smooth engine running" ist und es jetzt aber in Richtung eines neuen Motors geht, habe ich gerade einen neuen Thread unter dem Titel "W211 OM646 Motorschaden - Was nun ?" eröffnet.
Weil doch manche Leser auch später wissen wollten, was raus kam, poste ich hier mal den Link, wo hoffentlich bald eine Lösung geschrieben werden kann : "https://www.motor-talk.de/.../...orschaden-was-nun-t7296772.html"