Im Winter (!) älteren WR an Vorderachse und neuen GJR auf Hinterachse
Ich will mir ja jetzt für den Winter GJR zulegen. Wahrscheinlich die von GoodYear. Darüber bitte keine weitere Diskussion!
Nun sind die WR, die ich in der letzten Saison hinten hatte, noch einigermaßen gut (etwas über 4 mm Profil), sodaß ich die gerne ein letztes Mal den Winter über auf der Vorderachse fahren würde.
Es sind Michelin Alpin A4, werden jetzt vier Jahre alt. 205/55 R16. Toyota Auris Hybrid Kombi, kein sportliches Fahren und auch kein Tempogebolze (Autobahn sehr selten, und wenn, dann max. 130 km/h).
Im Sommer kommen auf jeden Fall Sommerräder zum Einsatz. Auch darüber bitte keine Diskussion.
Kann man das machen, oder wird das ein heikles Fahrverhalten?
Es geht mir hier tatsächlich um die Kosten - nicht nur für zwei Reifen, sondern auch für die Montage und Altreifenentsorgung.
Zum nächsten Winter hin soll dann das zweite Paar der GJR angeschafft werden.
52 Antworten
Bitte nicht pauschalisieren und Tabelle sowie Fazit korrekt interpretieren: daß die besseren hinten drauf sollen, geht von der Voraussetzung aus, daß a) die schlechteren wirklich schon fast durch sind und b) kritische Fahrzustände zum üblichen Fahrstil gehören. Dies muß aber nicht der Fall sein. Wer betont defensiv fährt – und auf der Autobahn nicht mal die 130 ausnutzt – für den sind kritische Fahrzustände nicht das prioritäre Thema – da für sie diese so gut wie gar nie auftreten. Für den ist die gesamte Tabelle zurate zu nehmen – nicht nur die Extremstsituationen. Die Empfehlung lautet eben nicht "pauschal bessere nach hinten" – aber hinten müssen sie mindestens genügend gut sein. Fast komplett abgefahrene schon-fast-Sllicks (übertrieben gesagt) gehören klarerweise nicht nach hinten – wenn es aber um nicht mehr als 1-2 mm Unterschied geht und bei den abgefahreneren bei SR noch 4-5 mm und bei WR noch 5-6 mm drauf sind, dann haben beide noch genügend Grip für hinten und es kommen die anderen Faktoren sehr wohl zum Zuge.
@KulleriBlurps Ja, für die WR ist definitiv nächstes Jahr Schluß! Aber die neuen GJR kommen dann auf die Hinterachse.
Und ja, die Vorderachse ist die Antriebsachse.
Mach die neuen 2 lieber nach vorne. Ist am Ende auch nicht anders als ob Du alle 4 nach der Saison achsweise tauschst.
Zitat:
@Thomasbaerteddy schrieb am 31. August 2025 um 10:23:27 Uhr:
@KulleriBlurps Ja, für die WR ist definitiv nächstes Jahr Schluß! Aber die neuen GJR kommen dann auf die Hinterachse.
Und ja, die Vorderachse ist die Antriebsachse.
Wie gesagt: wenn die "alten GJR" dann erst einen Winter drauf haben (also ca. ein halbes Jahr), dann ist die Profiltiefe noch fast so gut wie bei den ganz neuen und es besteht vom Profil her kaum ein Unterschied (und eigentlich kein Vorteil, diese kaum messbar weniger abgefahrenen hinten zu montieren).
Die Frage ist, ob Du sie wieder ungleichmäßig abfahren willst – oder ob alle vier gleichmäßig Profil verlieren sollen. Sollen sie ungleichmäßig abgefahren werden, dann kommen die mit weniger Profil auf die Antriebsachse. Sind beide noch fast gleich gut und sollen sie gleichmäßig abgefahren werden, dann werden die bessren (in Deinem Fall die ganz neuen) auf der Antriebsachse etwas mehr verschleißt, so daß sie nach der Saison ziemlich ausgeglichen sind. Damit sie gleichmäßig abgefahren werden, empfieht es sich eh, sie nach Saison jeweils zu tauschen – vorne nach hinten und links nach rechts et vice versa – mal überkreuz (V/L nach H/R etc.), mal nur V/H, mal nur L/R (NB: Laufrichtungsgebundene nur V/H – es sei denn, man kann sie in anderer Richtung auf die Felgen aufziehen – was aber nur dann gemacht wird, wenn sie sowieso (aus anderem Grund) von der Felge müssen).
Die Direktive "bessere nach hinten" ist nur dann relevant, wenn diese auch wirklich messbar besser sind – wenn sie praktisch gleich gut sind, ist kein Unterschied im Fahrverhalten feststellbar.
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Zitat:
@KulleriBlurps schrieb am 31. August 2025 um 10:09:09 Uhr:
Wer betont defensiv fährt – und auf der Autobahn nicht mal die 130 ausnutzt – für den sind kritische Fahrzustände nicht das prioritäre Thema – da für sie diese so gut wie gar nie auftreten.
Oh ha, ich muss also nur defensiv fahren und werde dann nie kritische Fahrzustände oder Unfälle erleben? Das ist aber wirklich nicht mehr als ein frommer Wunsch.
Aber gut, ich sage doch, dass mir völlig klar ist, dass der Stammtisch es viel besser weiß. Einfach nur vorsichtig fahren und alles ist gut. Ohne Worte.
Meine Erfahrung lehrt übrigens genau das Gegenteil. Die super defensiven Fahrer, die übervorsichtig sind und keine Trainings machen, sind sofort überfordert, wenn es mal schwierig wird. Das macht mir persönlich viel mehr Sorgen und genau dafür brauche ich Reserven.
Genau solche Kommentare, die so tun, als wenn so ein übersteuerndes Auto nie auftritt und man das ja immer sicher vermeiden kann, sind die, denen die Erfahrung fehlt wie man in solche Situationen kommen kann und wie gefährlich das sein kann. Aber ist es ja immer - je weniger Ahnung man hat, umso positiver schätzt man Situationen ein.
P.S.: Nein, nicht nur so dahingeschrieben. Ich bilde selber aus, bei Trainings, auf dem Übungsgelände und der Rennstrecke. Ich sehe es anders, wenn ich erlebe, wie sich die Leute da anstellen.
Zitat:
@MacV8 schrieb am 31. August 2025 um 15:27:29 Uhr:
Oh ha, ich muss also nur defensiv fahren und werde dann nie kritische Fahrzustände oder Unfälle erleben? Das ist aber wirklich nicht mehr als ein frommer Wunsch.
Wer (vollständig) lesen kann, ist klar im Vorteil: zum einen steht da auch noch "so gut wie" (was eben nicht nie ist) – und zum anderen hätte ich wohl eher "kaum je" schreiben sollen. Der Punkt ist nach wie vor: es gibt Fahrweisen, die sind häufiger knapp am Limit – es gibt abar auch Fahrweisen, bei denen das selten bis kaum jet vorkommt.
Zudem ist die Anweisung für ungleiche Reifenpaare sowieso prinzipiell nur eine Notlösung – wenn es nicht anders geht, was eigentlich schnellstens zu beheben ist; denn wer vorausschauend fährt, sorgt dafür, daß alle vier in etwa gleichmäßig abgefahren sind – dann ist es nämlich irrelevant, welche nun vorn, welche hinten, welche auf der Antriebsachse, welche auf der gelenkten, resp. welche auf der spurführenden starren Hinterachse sind.
Nachtrag (zu Deinem Nachtrag): die Schlußfolgerung, daß defensive Fahrer implizit auch unerfahrene Fahrer seien, geht nun wirklich am Problem vorbei. Gute und erfahrene Fahrer fahren oft (aber nicht nur) defensiv. Defensives Fahren geht nicht ohne Augenmerk auf Vorausschauen und Situationen frühzeitig einschätzen. Damit können sie potentiell brenzliche Situationen so früh erkennen, daß es in den meisten Fällen gar nicht dazu kommt. Bei Draufgängern oder (unerfahrenen) Angsthasen ist das nicht der Fall.
Nachdem wir jetzt hier die Gschichtn aus'm Paulanergarten hatten, fromme Wünsche und hypothetische Annahmen, Fahrtipps und vieles Andere, wäre es an der Zeit @Thomasbaerteddy zu fragen, ob er sich in der Sache "verschiedene Reifenpaare/-profiltiefen auf den Achsen" hier noch weitere Fortschritte für sich erhofft oder ob er bedient ist.
Mein Fazit (spiele das Versuchskaninchen) hatte ich schon geschrieben. Und innerhalb eines Monats werde ich ja feststellen, ob die Kombination furchtbar schrecklich ist oder fahrbar.
Ansonsten kommen dann halt nächstes Jahr die dann neuen GJR an die Vorderachse.
Ich werde dann einen ErFAHRungsbericht hier posten, und mich jetzt wieder einem anderen Problem widmen (neuer Laserdrucker druckt nicht).
Und zur Info: ich habe einen Moderator gebeten, hier temporär dicht zu machen.
Hier wurde soweit alles gesagt, und bevor das übliche Gezicke hier munter weitergeht...