Ich wurde angezeigt wegen Nötigung
Ich wurde wegen Nötigung angezeigt. Bin ganz normal aus meiner Hofeinfahrt herausgefahren. Nach rechts sieht man nicht weit, weil nach unten rechts eine Rechtskurve ist, ich musste nach links, im übrigen fahre ich da schon 30 Jahre ohne Probleme raus. Nur es ist geschlossene Ortschaft und er fährt keine 50km/h, sondern schneller. Ich wohne in der Strasse xy 21 und auf Höhe xy 31 hatte ich 50km/h und bei Höhe xy 37 kam er immer näher so auf Stoßstange und hat gehupt. Möglicherweise hat er gehupt weil ich aus meiner Hofeinfahrt rausgefahren bin und er ein bischen abbremsen musste, weil er schneller fuhr. Dies konnte ich daran feststellen, dass er auf Höhe Strasse xy 31 noch ca. 15 meter weg war und dann auf Höhe xy 37 noch ca. 5 Meter oder weniger weg war und hupte. Als ich dann aus der Ortschaft rausgefahren bin hat er mich vor der nächsten Ortschaft bei 70km/h überholt. Ich fuhr genau 70km/h. Aus der nächsten Ortschaft hat er dann den nächsten im Überholverbot überholt und dann habe ich ihn nicht mehr gesehen.
Ich muss dazu sagen, dass ich ein BMW Diesel Automatik habe. Wenn man da Gas gibt dauert es vielleicht eine halbe Sekunde bis er beschleunigt im Gegensatz zu den anderen Autos die ich hatte mit Schaltgetriebe. Die hingen besser am Gas und ich kam schneller von der Hofeinfahrt heraus. Aber was will ich machen. Das Auto ist beim Kraftfahrtbundesamt zugelassen und es ist in der Ortschaft eine Rechtskurve und da sieht man nicht sehr weit, vielleicht 25 Meter. Ansonsten würde ich ja garnicht aus der Hofeinfahrt kommen.
Jetzt habe ich die Anzeige Nötigung bekommen, was kann ich machen. Ich habe meinen Euro 5 Diesel auch ausgeschrieben zum verkaufen in einem Einkaufsmarkt, könnte natürlich auch sagen, dass ich jemand Probe fahren habe lassen. Wenn ich gewusst hätte, dass er mich anzeigt, hätte ich fotografiert wie er im Überholverbot überholte und ich hätte auch eine Anzeige machen können. und dass er dicht aufgefahren ist und gehupt hat, kann ich nicht beweisen. Wenn er normal gefahren wäre, hätte er fast garnicht bremsen müssen. Ganz ohne bremsen würde es rein rechnerisch aber garnicht gehen bei 25 Meter bis zur Rechtskurve wo ich nach unten sehe. Wenn ich rausfahre bis ich auf 50km/h beschleunigt habe brauche ich ungefähr 50 Meter und er wäre da nur noch 15 Meter weg. Er müsste aber 25 Meter oder halber Tacho weg sein. Deshalb kann das keine Nötigung sein. Es könnte ja auch ein Traktor rausfahren der nur 6 km/h schnell ist. Da wäre das Verhältnis noch gravierender und auch der Traktorfahrer muss irgendwann rausfahren wenn es frei ist. Wenn er rausfährt und er kommt gerade dann um die Kurve geschossen mit 80 oder 100km/h und fährt keine 50km/h so muss er halt stärker bremsen. Aber auch bei 50km/h muss man bremsen. Sonst könnte man ja jeden anzeigen der aus der Einfahrt fährt.
Ich habe mir das Kennzeichen und Fahrzeug von ihm auch nicht aufgeschrieben, da ich überhaupt nicht an eine Anzeige gedacht hatte. Weiß nur noch dass es ein weißes Fahrzeug war.
Was würdet ihr jetzt machen?
1. garnichts zur Sache sagen?
2. Sagen wie es war?
3. Sagen dass ich das Fahrzeug im Einkaufsmarkt ausgeschrieben habe und jemand Probe fuhr
und ich den Namen nicht mehr habe?
Beste Antwort im Thema
Der Thread ist ein gutes Beispiel für die Irrtümer, die der Normalmensch leider mit sich herumträgt, bis die Praxis oder der intensive Austausch mit einem Juristen ihn vom Gegenteil überzeugen:
1. Wenn man nichts verbrochen hat, dann kann man auch nicht verurteilt werden. (Kafka, übernehmen Sie ab hier.)
2. Ein Gericht ist dafür da, um die Wahrheit herauszufinden. Gibt es diese Wahrheit, wird das Gericht alles dafür tun, sie zu ermitteln. (Jawohl, Herr Kachelmann.)
3. Wenn man bei der Polizei anruft, erfährt man dort, was man darf und was man nicht darf. (Zur Sicherheit auch nochmal den Innenminister fragen, der weiß es am besten!)
4. Es ist besonders männlich, sich bei Gericht nicht auf den Rat eines Juristen zu verlassen, sondern sich selbst zu verteidigen und es denen mal richtig zu zeigen. Man schreit einfach ganz laut seine Sicht der Dinge in den Raum und schon ist der Vorsitzende derart beeindruckt, dass man Recht bekommt! (Nicht umsonst sitzen im Gefängnis zu 90 Prozent besonders männliche Männer. Nur Frauen und Memmen sind so doof, sich juristisch beraten und freisprechen zu lassen...)
5. Für eine Anzeige muss es einen triftigen Grund geben. Der Anzeigende hat grundsätzlich Recht, sonst gäbe es ja keine Anzeige. Keinesfalls kann es Psychopathen, Irre, Egomanen, Wahrnehmungsgeschädigte, Narzissten, Besserwisser, Nebenbuhler, Oberlehrer, verhasste Verwandte oder Ex-Partner geben, die aus anderen Motiven eine Anzeige aufgeben, als um dem Recht genüge zu tun. (Wie hieß der Wettermann nochmal...? War das nicht Herr Wulff?)
6. Wenn man lieb zur Polizei ist, zahlt sich das später vor Gericht aus, weil das Gericht niemals freundliche Leute verurteilt. Immer nur unfreundliche. (gezeichnet, G. Mollath)
Lieber Threadersteller, höre auf die Juristen. Auf hoher See und vor Gericht bist Du in Gottes Hand. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.
257 Antworten
Schön für dich. Ich mache es nur wenn ich selber warten muss.
Niemand hat es so eilig, dass man nicht mal ein paar Minuten warten kann.
Zitat:
@Bleikugel schrieb am 19. März 2018 um 12:39:31 Uhr:
...
Niemand hat es so eilig, dass man nicht mal ein paar Minuten warten kann.
Doch, du anscheinend. 😉
Zitat:
@Bleikugel schrieb am 19. März 2018 um 11:34:23 Uhr:
Zitat:
@Kai R. schrieb am 19. März 2018 um 10:44:41 Uhr:
kannst Du machen, wenn Du als Fahrer feststehst. Die erste Verteidigungslinie selber einzureißen ist einfach Blödsinn.Nein, man muss nicht immer alles abstreiten.
Der Unterschied zwischen Schweigen und Abstreiten sollte doch nicht sooo schwierig zu verstehen sein. 🙄
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 19. März 2018 um 12:40:04 Uhr:
Zitat:
@Bleikugel schrieb am 19. März 2018 um 12:39:31 Uhr:
...
Niemand hat es so eilig, dass man nicht mal ein paar Minuten warten kann.Doch, du anscheinend. 😉
Nö, mir macht das Warten nichts aus.
Ähnliche Themen
Zitat:
@Bleikugel schrieb am 19. März 2018 um 13:30:25 Uhr:
...Nö, mir macht das Warten nichts aus.
Aber dann kannst du doch problemlos einen schon ewig wartenden VT rein lassen? Warum lässt du dich denn dann von seinem bettelnden Dackelblick nicht erweichen, sondern bleibst so stur und hartherzig?
Es kommt doch nicht darauf an, schnell zu sein.
Das hast du verwechselt. Bleikugel möchte bein Auffahren auf eine Vorfahrtsstraße gerne (ewig) warten und vermeidet den bettelnden Dackelblick.
Auch der Straßenverkehr klappt besser bei einem Miteinander. Und da stimme ich dir voll zu, einfach eine etwas größere Lücke lassen. Wenn der Andere deren Sinn aber nicht versteht, hat er Pech gehabt.
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 19. März 2018 um 13:32:30 Uhr:
Zitat:
@Bleikugel schrieb am 19. März 2018 um 13:30:25 Uhr:
...Nö, mir macht das Warten nichts aus.
Aber dann kannst du doch problemlos einen schon ewig wartenden VT rein lassen? Warum lässt du dich denn dann von seinem bettelnden Dackelblick nicht erweichen, sondern bleibst so stur und hartherzig?
Es kommt doch nicht darauf an, schnell zu sein.
Na dann kann man doch auch noch etwas warten 😁
Zitat:
@Bleikugel schrieb am 19. März 2018 um 10:28:14 Uhr:
Und wo ist das Problem einfach mal die Wahrheit zu schreiben und das Problem vom Staatsanwalt/Richter klären zu lassen?
Eben, Anhörungsbogen mit Schilderung des Vorfalls bestücken und zurück schicken.
Das wird zu 99% sowieso gleich eingestellt und falls nicht, kann man sich immer noch einen Anwalt nehmen.
Wenn man das Schreiben ignoriert, kommt zu 100% ein Bußgeldbescheid und wenn man den ignoriert muß man zahlen. 😉
Gruß Metalhead
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 19. März 2018 um 12:35:40 Uhr:
Und: Wenn du siehst, dass die anderen schon lange warten und dich bettelnd anschauen, dann lass sie doch in einer Geste autofahrerischer Großzügigkeit einfahren. Da bricht dir kein Zacken aus der Krone. Ich mache so was.
So viele seltsame Tipps hier und dann noch sowas. Das nennt man "Bremsen ohne ersichtlichen Grund", wenn dann der Hintermann rauf rauscht, dann bekommt man unter Umständen eine Teilschuld. Wenn man hier schon so penibel ist und sich am besten gar nicht rührt, wenn man beschuldigt ist, dann müsste doch solch ein Tipp auch aufs schärfste verurteilt werden.
P.s.: ich lasse auch häufiger Leute vor, wenn ich nicht gerade der letzte in der Schlange bin.
Ich lasse grundsätzlich niemanden mehr vor, könnte ja so ein Theoretiker hier aus dem Forum sein . 😁
Zitat:
@Schubbie schrieb am 19. März 2018 um 17:07:44 Uhr:
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 19. März 2018 um 12:35:40 Uhr:
Und: Wenn du siehst, dass die anderen schon lange warten und dich bettelnd anschauen, dann lass sie doch in einer Geste autofahrerischer Großzügigkeit einfahren. Da bricht dir kein Zacken aus der Krone. Ich mache so was.So viele seltsame Tipps hier und dann noch sowas. Das nennt man "Bremsen ohne ersichtlichen Grund", wenn dann der Hintermann rauf rauscht, dann bekommt man unter Umständen eine Teilschuld. Wenn man hier schon so penibel ist und sich am besten gar nicht rührt, wenn man beschuldigt ist, dann müsste doch solch ein Tipp auch aufs schärfste verurteilt werden.
P.s.: ich lasse auch häufiger Leute vor, wenn ich nicht gerade der letzte in der Schlange bin.
Meine Güte, und wenn der Komet vom Himmel fällt und ein riesiges Loch vor dir in die Straße reißt...
... wenn das für M-T V&S so berüchtigte Kind in dein Auto rennt...
... wenn der Nachbarin Schäferhund auf der Jagd nach der Katze unter deine Räder kommt...
Es versteht sich doch wohl von allein, dass man, wenn man jemanden reinlässt, nicht so bescheuert und womöglich aus hoher Geschwindigkeit bremst, dass ein Hintermann reinrauscht.
Aber dann gäbe es ja nichts zu schreiben...
🙄
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 19. März 2018 um 17:29:12 Uhr:
Zitat:
@Schubbie schrieb am 19. März 2018 um 17:07:44 Uhr:
So viele seltsame Tipps hier und dann noch sowas. Das nennt man "Bremsen ohne ersichtlichen Grund", wenn dann der Hintermann rauf rauscht, dann bekommt man unter Umständen eine Teilschuld. Wenn man hier schon so penibel ist und sich am besten gar nicht rührt, wenn man beschuldigt ist, dann müsste doch solch ein Tipp auch aufs schärfste verurteilt werden.
P.s.: ich lasse auch häufiger Leute vor, wenn ich nicht gerade der letzte in der Schlange bin.
Meine Güte, und wenn der Komet vom Himmel fällt und ein riesiges Loch vor dir in die Straße reißt...
... wenn das für M-T V&S so berüchtigte Kind in dein Auto rennt...
... wenn der Nachbarin Schäferhund auf der Jagd nach der Katze unter deine Räder kommt...Es versteht sich doch wohl von allein, dass man, wenn man jemanden reinlässt, nicht so bescheuert und womöglich aus hoher Geschwindigkeit bremst, dass ein Hintermann reinrauscht.
Aber dann gäbe es ja nichts zu schreiben...
🙄
Ruhig Brauner !
Er wollte doch nur auf Theorie und Praxis hinweisen.
Klar lässt man gerne mal jemanden vor, hast Du aber einen Penner hinter Dir, egal ob nun langsam oder schnell, wirst Du mitangezählt.
Dem Penner raten dann hier wieder 80 % "Renn zum Anwalt" und lass die Schuld auf den Vordermann abwälzen, geht ja gar nicht, einfach so bremsen, auch wenn man selbst gepennt hat. 😁
Ich kann hier den ganzen Tag Verkehr beobachten und auch wenn mal jemand "langsam" anhält, kommt es dahinter oft zu einer Vollbremsung, da der Hintermann einfach nicht damit rechnet. Also wenn hier schon alles so auf die Goldwaage gelegt wird, dann bitte auch alles ;-)
Ich bleibe dabei und bin bisher immer gut damit gefahren, dass man bei der Anhörung sagt, was man zu sagen hat. Man muss sich nicht selbst belasten und auch wenn etwas raus rutscht, muss man die Aussage am Ende unterschreiben und kann diese korrigieren lassen.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie schwer es den Menschen fällt, einfach zu schweigen. Ich verstehe ja, dass man sich immer gern erklären und rechtfertigen möchte - ist ja auch menschlich und irgendwie höflich. Aber durchs Schildern ohne Anwalt kann man sich unheimlich schnell reinreden. Und das sollte vermieden werden. Wenn man schon keinen Anwalt beauftragen möchte, sollte man wenigstens den Mund halten können.
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 19. März 2018 um 12:28:25 Uhr:
...
Im Examen nennt man solche völlig aus der Luft gegriffenen Alternativunterstellungen "Sachverhaltsquetsche" - das führt praktisch regelmäßig zum Nichtbestehen. Mit Recht.
...
Na dann wieder etwas gelernt. Der Thread an sich ist schon auch sehr lehrreich. 🙂
Ich wollte den Sachverhalt auch gar nicht quetschen (oder wie auch immer), sondern wollte meine persönliche Meinung abgeben, was das vielleicht gewesen sein könnte*, was dann aber natürlich der Richter am Ende zu entscheiden hätte, wenn´s denn so weit gehen würde (ach, das ist die Quetschung...).
Ob sich der TE einen Anwalt nimmt, gar keine Aussage macht... solange er nicht selbst etwas formuliert, weil das kann nur nach hinten losgehen.
Entfernungsangaben auf den Meter genau und wie schnell der andere fuhr... und wie schnell das eigene Auto schaltet und wie und was... vielleicht gibt´s aber auch Staatsanwälte/Richter, die solche Geschichten gerne hören und sich ihr eigenes Bild machen, Mitleid haben oder bei dem wirren Zeug feststellen, dass diese Person sicherlich niemandem absichtlich die Vorfahrt nimmt. 90 % der Autofahrer sind doch einfach nur... ähm... siehe Tempolimits, Reißverschlussverfahren, Einfädeln auf die Autobahn, Nutzung der Beleuchtungseinrichtung und Fahrtrichtungsanzeiger... unfähig.
Mich würde eigentlich nur interessieren was da genau vorgefallen ist, mal wieder. Wenn ich mal richtig bremsen muss, bin ich froh, dass es nicht geknallt hat, der andere merkt´s meist auch, dass er einen Fehler gemacht hat und es ist ihm eine Lehre.
Habe auch manchmal meine unnötigen Erlebnisse, manchmal vielleicht auch selbst verschuldet (jeder macht Fehler), aber angezeigt wurde ich noch nie und habe ich auch noch nie.
*wie auch die Polizei am Telefon.