Hybrid Plug-in Versteuerung - anstehende Änderungen
Hallo,
die Regierung / das Wirtschaftsministerium möchte die Rahmenbedingungen für die Versteuerung ändern. Evtl. wird das nach der Wahl schneller gehen bzw. die Restriktionen noch schärfer.
Vorweg, ich kann das alles auch nachvollziehen.
Ich bin derzeit am Auswählen meines neuen Dienstwagens. Eigentlich sollte es wieder ein Hybrid-Auto als Dienstwagen sein. Rein elektrisch geht leider nicht, da ich familienbedingt - spontan - ab und zu 400 km und mehr am Stück fahren muss und ich dort keine Ladestation habe. Zuhause habe ich nur "normalen" Stromanschluss. das klappt aktuell gut.
Jetzt stellen sich für mich folgende Fragen,
- aufgrund der aktuellen Lieferzeiten bekomme ich den Hybrid erst im 2ten Quartal 2022. Meint Ihr es gibt Übergangsfristen für die Anpassung der Steuer?
- welches Datum (Zulassung?) zählt und gilt die dann vorherrschende Versteuerungslage auch für die Restzeit der Leasing? So in etwa, hat mir das mein netter Ansprechpartner der Autofirma genannt.
Habt Ihr einen Tipp?
Danke!
B.
387 Antworten
Ist doch unter den Links die motor_talking gepostet hat beschrieben:
"Technisch funktioniert das über ein standardisiertes Verbrauchsmessgerät, das offiziell "On-Board Fuel Consumption Meter" (OBFCM) heißt. Dabei handelt es sich um eine Software, die bei reinen Verbrennern den Kraftstoff- und bei Elektroautos den Energieverbrauch sowie bei Hybriden beides erfasst. Bei Plugin-Hybriden wird zudem darauf geachtet, wie oft elektrisch und wie oft mit Unterstützung des Verbrennungsmotors gefahren wird. Zu den Stichtagen 1. Januar 2020 bzw. 2021 musste die OBFCM-Software in den entsprechenden Autos aktiv sein, zum letzten Jahreswechsel begann die Übermittlung an die EU."
https://www.auto-motor-und-sport.de/.../
Da gibt es aber noch Datenschutzrechtliche Probleme, deshalb glaub ich nicht, dass das auf absehbare Zeit so kommt…
Ich gebe auch zu, dass die Definition eines elektrischen Fahranteils im Detail dann schwierig wird.
Was ist im Parallelbetrieb von Verbrenner und Elektro, was ist beim Segeln? Wenn Segeln als elektrische Kilometer zählt, ist auch ein reiner Verbrenner moderner Bauart dazu fähig, noch ohne Mildhybrid.
Zitat:
@Hanuse schrieb am 16. März 2022 um 17:47:37 Uhr:
Ist doch unter den Links die motor_talking gepostet hat beschrieben:
...
Bei Plugin-Hybriden wird zudem darauf geachtet, wie oft elektrisch und wie oft mit Unterstützung des Verbrennungsmotors gefahren wird.
Es ist leider null erklärt bzw. definiert, wie darauf geachtet wird.
Das einzige was das Auto noch an Daten produziert, ist die Zeit bzw. die Kilometer, wo der Verbrenner aus ist (siehe Bild). Energetisch liegt der Verbrenner bei rund 50%, von den Kilometern her aber nur bei 40%.
Mein Akku gibt energetisch im günstigen Fall rund 50km her. Neulich bin ich 600km am Stück gefahren, davon war über 200km der Verbrenner aus und das ließe sich, wenn man wert drauf legt, sicher in Richtung 300km steigern. Das ergäbe 50% elektrisch, wo es faktisch in Bezug auf den Energieeinsatz eigentlich nur rund 8% sind.
Wenn sani1980 bestimmt hat, dass es 45-55% sind, ist ja schon die Frage, nach welcher Grundlage was geht?
Neue Regelungen zur Eindämmung des Subventionsmißbrauchs rufen dann womöglich wieder neue Mißbrauchsideen hervor:
Wenn das Auto einen Charge-Modus hat zum Laden mittels Verbrenner, könnte ja der findige Dienstwagenfahrer diesen nutzen, um sich anschließend elektrische Kilometer ohne externes Aufladen zu ermöglichen. Er kommt wohl nicht von 0% auf 50%, aber ein paar Prozent springen vielleicht raus.
Je nach Fahrprofil und Fahrzeugtyp (europäische plug-ins) ist damit aber vom Gesamtverbrauch her bestenfalls wenig gewonnen, evtl. sogar ein leichter Anstieg zu erwarten.
Müßte eine neue Regelung die Kilometer im Charge-Modus etwa doppelt gewichten? Besser nicht, denn manchmal kann der Modus ja sinnvoll sein.
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Zitat:
@motor_talking schrieb am 16. März 2022 um 20:35:14 Uhr:
Er kommt wohl nicht von 0% auf 50%, aber ein paar Prozent springen vielleicht raus.
Wenn "elektrisch" fahren die Definition hat, dass der Verbrenner aus ist, dann fahre ich dir 50% mit meinem bei Start mit leerem Akku heraus. Ist sicher nervig, aber geht. Und energetisch am Ende ist es natürlich kontraproduktiv.
Ansonsten sind die 15-25% Verbrenner aus im Hybridbetrieb durchaus zielührend. Das ist die sinnvolle Größe. Wie viel am Ende dann wirklich gespart ist, hängt natürlich vor allem an den äußeren Umständen.
Zitat:
@Hanuse schrieb am 16. März 2022 um 17:16:49 Uhr:
Zitat:
@sani1980 schrieb am 16. März 2022 um 17:01:19 Uhr:
Die Idee oder vielmehr Lösung "Diesel statt Hybrid" spart mir hier Aufwand, Nerven und im Zweifel Geld.Genau das glaube ich nicht!
Wenn es bei Dir grad so auf 50 % elektrisch mit nem Hybrid rausläuft gehörst du im Alltag ja nicht zu den extremen Vielfahrer, für die sich ein Diesel lohnt.
Der PHEV ist damit wahrscheinlich das bessere Auto für Dich bei dem du ganz sicher Nerven sparst (allein beim Fahren in der Stadt und an der Tanke) und höchstwahrscheinlich auch Geld sparst.Damit schiebst Du das elektrische Fahren um ein paar Jahre raus und das halte ich für die falsche Entscheidung.
Ich fahr jetzt seit 1,5 Jahren nen Hybrid (BMW 330e) und das war die beste Entscheidung ever! Es gibt nix entspannteres als elektrisch fahren in der Stadt, deshalb wird der nächste sicher ganz elektrisch. Auch die aktuellen Spritpreise jucken mich nicht besonders, ich hab das letzte Mal Anfang Februar auf der Heimfahrt vom Skifahren getankt, jetzt fahr ich schon seit 2 Wochen auf Reserve weil ich ja jede Nacht nachlade…Nicht zuletzt ist bei Deinem Fahrprofil der Hybrid besser für die Umwelt und ein Diesel die falsche Wahl - wenn alle so denken wirds nix mit der Energiewende.
Ich würd an deiner Stelle jetzt nen Hybrid bestellen, der noch sicher dieses Jahr kommt, dann kann Dir doch nix passieren…
Wichtiger Hinweis: Ich fahre ein Firmenleasingfahrzeug und damit sind mir mit dem Abschluss des Leasingvertrages die Spritkosten "egal". Ist hart ausgedrückt, aber so ist es...
Solange mir keiner sagen kann, was ich wann/wo/wie zahlen werde, bleibt es bei meiner Entscheidung.
Bitte nix für ungut, aber einen Hybriden bestellen, der dieses Jahr noch kommt ist für mich nicht umsetzbar. Es gibt effektiv keinen (Neu)Wagen mehr in unserem Fuhrpark, den ich "heute bestellt und im Dezember zugelassen" bekomme.
Ganz unabhängig davon, ob ich jetzt einen Diesel oder Benziner fahren werde, gehört das a) nicht in diesen Fred und b) verspreche ich euch, dass ich dennoch sparsam fahre.
Meinen A3 (2.0 TDI, 150 PS) habe ich zum Bsp. im Eco-Modus regelmäßig mit 3,8-4,2 Liter gefahren. Kein Scheiß...ging schon vor 8 Jahren ohne Hybrid. Ich weis, dass das nicht das Ziel sein darf, aber wenn man sich über vernünftige Turbotechnologie eher Gedanken gemacht hätte, dann kann man auch einen "A8" sparsam fahren ohne Hybrid. Ist eben jahrelang verpennt bzw. nicht gewünscht gewesen. Jetzt gehen die, die eigentlich schon Jahre umweltschonend fahren wollen und tun eben andere Wege - so z. Bsp ich.
Meine Meinung bitte nicht persönlich nehmen.
Zitat:
@sani1980 schrieb am 16. März 2022 um 21:52:26 Uhr:
Wichtiger Hinweis: Ich fahre ein Firmenleasingfahrzeug und damit sind mir mit dem Abschluss des Leasingvertrages die Spritkosten "egal". Ist hart ausgedrückt, aber so ist es...
Was würdest du denn im Worst Case mit einem Hybriden gegenüber einem Verbrenner verlieren?
Musst ja nicht zu Hause auf eigene Kosten laden.
Unter dem Strich bleiben für mich bei der Entscheidung für einen Hybriden nur Chancen, keine Risiken.
Ehrliche Frage - ehrliche Antwort:
Wenn ich den Hybriden durch eine evtl. Nichteinhaltung der möglichen neuen Regelungen mit 1% versteuern muss, dann kostet mich das im Monat ca. 300 € mehr. Da ich nicht weiß, ob ich diese 50/50 Regelung einhalten kann, muss ich da noch die monatlichen privaten Stromkosten drauf rechnen. Damit bin ich bei ca. 500 € mehr gegenüber dem Diesel.
Für manche mögen 500 € nicht viel Geld sein, aber für mich ist das ne ganze Menge Kohle.
Zum Thema "musst nicht zu Hause laden":
Du hast Recht, muss ich nicht. Aber wenn ich steuerliche Vergünstigungen bekomme, dann muss ich auch etwas dafür tun. Ich bilde mir nicht ein, dass ich ein "preisgünstiges großes Auto für wenig Geld" fahren kann. Wenn steuerliche Vergünstigungen, dann habe ich auch die Verpflichtung was dafür zu tun. Das heist in meinem Fall eben privat Laden.
Zugegeben....wenn ich eine Ladesäule bei mir in der Nähe hätte, die ich über die Firma abrechnen könnte, dann würde ich das private laden sicher sparen. Aber das ist eben nicht der Fall und sollte m. E. auch keine Voraussetzung für den Kauf eines Firmen-Hybrid-Wagens sein.
Für dich ergeben sich Chancen. Die sehe ich auch, aber die Regelungen sollten klar sein. Ich sehe für mich das Risiko, dass ich im "Worst Case" ca. 500 € mehr zahle. Das Risiko gehe ich nicht ein.
Ich muss jetzt aufpassen, dass das hier nicht zur politischen Diskussion wird, von daher höre ich hier auf.... ;-)
Ehrliche Frage - ehrliche Antwort:
Was die Bedingungen sind, wirst du sicher wissen am Tag der Übergabe.
Sofern es auf eine Grenzwertigkeit hinaus läuft, weil z.B. 50/50 auf 49/51 in 4 Jahren hinaus läuft, dann wird man doch wohl dieses Verhältnis auf 51/49 drehen können ... das ist doch null Problem.
Wenn bei der Übergabe klar sein wird, dass man niemals die Vorgaben der 0,5% Regel wird einhalten können, dann lädt man die Karre eben nicht zu Hause und fährt wie mit dem Verbrenner, den man ansonsten bestellt hätte.
P.S.: Ich sehe so eine Datenkrake noch nicht so schnell kommen ... die Ampel ist doch komplett gelähmt. Da geht grade gar nichts. Ich sehe die Chance weit über 50%, dass auch ein Hybrider 2023 die 0,5% bekommt. Wenn dann sollte man eher darauf achten, dass dieser auch Reichweite hat. Darauf wird es ggf. eher hinaus laufen.
Wenn bei euch die PHEV erst bei so hohen Listenpreisen anfangen, die Diesel aber auch im günstigeren Segment verfügbar sind, ist das natürlich "kontraproduktiv".
Ansonsten sind auch die Lieferzeiten/Liedermöglichkeiten für PHEV aktuell begrenzter denn je.
Daher ist der Griff zum "Brot-und-Butter" Skoda-Diesel schon verständlich.
Wer zum Beispiel ohnehin den Audi nimmt, der hat hier eine andere Vergleichsbasis.
Lieferzeiten, zu versteuernder Listenpreis etc. ... das sind Argumente, die ggf. gegen einen Hybriden sprechen. Da will ich gar nicht widersprechen. Aber es ist kein Argument mit einer hätte, wenn, kann 50/50 Regel zu argumentieren, von der kein Mensch weiß, ob sie kommt und wie sie kommt.
Am Ende läuft es doch eh nur auch eins hinaus: Auf wie viel Euro muss ich effektiv am Ende des Monats verzichten?
Egal ob da eine 50/50, 60/40 oder sonst welche Regel kommt; die BLP eines Hybriden liegen über denen eines Verbrenners. So lange nur der BLP nicht auch der verbrauchte Kraftstoff verteuert werden muss, wird man immer den kürzeren ziehen sofern eine deutliche Besserstellung des Hybrides nicht garantiert wird.
Lösung: Strom muss nicht persönlich versteuert werden, Kraftstoff schon. Würde E und PHEV Fahrer belohnen, die viel E Strecke fahren.
Zitat:
@sani1980 schrieb am 16. März 2022 um 13:23:54 Uhr:
Hybrid = ca. 72.000 € ... 2.0 TDI 4x4 = ca. 50.000 €
Zitat:
@sani1980 schrieb am 16. März 2022 um 22:16:07 Uhr:
Ehrliche Frage - ehrliche Antwort:
Wenn ich den Hybriden durch eine evtl. Nichteinhaltung der möglichen neuen Regelungen mit 1% versteuern muss, dann kostet mich das im Monat ca. 300 € mehr.
Könntest Du mir das aufdröseln? 300€ effektiv mehr Kosten für Dich würde heißen: beim Höchststeuersatz würde dein GWV mit dem Hybrid um 715€ höher sein mtl als mit dem Diesel - das kann ich mir kaum vorstellen, jedenfalls nicht allein durch die Kaufpreisdifferenz von 22000€ = 220 GWV x Höchststeuersatz = 92,50€ ... wo kommen denn die restlichen 500€ GWV her, um auf die Differenz zu kommen?
Zitat:
@Danielson16V schrieb am 17. März 2022 um 10:17:35 Uhr:
Am Ende läuft es doch eh nur auch eins hinaus: Auf wie viel Euro muss ich effektiv am Ende des Monats verzichten?Egal ob da eine 50/50, 60/40 oder sonst welche Regel kommt; die BLP eines Hybriden liegen über denen eines Verbrenners. So lange nur der BLP nicht auch der verbrauchte Kraftstoff verteuert werden muss, wird man immer den kürzeren ziehen sofern eine deutliche Besserstellung des Hybrides nicht garantiert wird.
Lösung: Strom muss nicht persönlich versteuert werden, Kraftstoff schon. Würde E und PHEV Fahrer belohnen, die viel E Strecke fahren.
Aber im vorliegenden Fall wäre es ja zusätzlich dazu noch ein erheblich anderes/größeres Fahrzeug einer teureren Marke, und nicht "nur" der Hybrid
Zitat:
@Danielson16V schrieb am 17. März 2022 um 10:17:35 Uhr:
wird man immer den kürzeren ziehen sofern eine deutliche Besserstellung des Hybrides nicht garantiert wird.
Nein, man wird immer den Kürzeren ziehen, wenn eine deutliche Besserstellung des Hybriden ausgeschlossen werden kann.
Hier geht es um Risiken, aber auch um Chancen. Ja, keine Chance ohne Risiko. Und ja, 100% Sicherheit gibt es in der Frage nicht, weil es keine Garantien und Ausschlüsse gibt.