Hohe PS Leistung bei E-Autos?
Wieso habe die aktuellen E-Autos nur so hohe PS Zahlen, der VW ID3 irgendwas mit 200 PS zum Beispiel.
Gibt es dafür erklärbare Gründe?
Ökologisch etc ists ja nun nicht, früher wurden wir angehalten Strom zu sparen
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Gururom schrieb am 28. Okt. 2020 um 12:12:34 Uhr:
Und darum baut man einfach Motoren mit 200 PS und mehr in Cityflitzer??
PS Wahn bei E-Autos, einfach weil man es kann?
Weil man es kann und weil es, im Gegensatz zum Verbrenner, keinerlei negative Auswirkungen hat. Weder bei den Kosten, noch bei den Ressourcen noch beim Verbrauch.
Warum sollte man es also nicht tun? Oder ist da ein Petrolhead neidisch?
114 Antworten
Zitat:
@Grasoman schrieb am 26. Oktober 2020 um 10:44:26 Uhr:
Zitat:
Grundsätzlich will ich dir nicht widersprechen, jedoch reicht die Faustformel für das angedachte Beispiel und auch für eine grobe Betrachtung der Realität aus.
Für vernünftige Werte muss man konkrete Szenarien betrachten. Mein "Normfahrzeug" hat von 50 auf 100 km/ h einen Faktor von 3.7, von 100 auf 200 km/ h hingegen einen Faktor von 5,65. Den Faktor 8 erreicht man damit eher selten.
Der entscheidende Punkt ist , dass die Leistung nicht linear zur Geschwindigkeit steigt, worum es in dem Rechenbeispiel primär ging.
Jetzt sagst du aber nicht, worin da der Faktor wirklich liegt.
In der tatsächlichen mechanischen Leistung ab Kurbelwelle?
Nicht die mechanische Leistung an der Kurbelwelle, sondern die mechanische Leistung des bewegten Objekts betrachte ich, sprich F*v.
Wir reden hier doch über die Bewegung von Körpern auf Straßen, warum sollte ich da was anderes betrachten?
Ob die quadratische Proportionalität in deinen Augen schlau ist oder nicht, ist übrigens reichlich egal. Sie ist als Faustformel für einen realistischen Geschwindigkeitsbereich bei PKW ausreichend genau, um das Problem mit dem Verbrauch deutlich zu machen. Mein Beispiel mit dem Faktor für 50 auf 100 km/ h zeigt dies auch für mein "Normfahrzeug".
Da wir hier hoffentlich über die Realität diskutieren, ist es abwegig, den Rollwiderstand zu ignorieren.
Bleibt die Frage:
Was soll die Diskussion darum bringen?
Weder ist das Beispiel falsch, noch ist die dahinter stehende Aussage falsch, eine Diskussion darum bringt also keinen Mehrwert.
Zitat:
@Catwiezle schrieb am 26. Oktober 2020 um 08:43:17 Uhr:
Zitat:
@Tillamook schrieb am 26. Oktober 2020 um 06:21:43 Uhr:
Eine 50 Watt Glühbirne braucht bei 100% 50 Watt. Eine 100 Watt Glühlampe, die auf 50% gedrosselt ist ist gleich Hell wie die 50 Watt Lampe bei gleichem Verbrauch.Nein, kein guter Vergleich. Eine 100 Watt Glühbirne, die auf 50% gedrosselt wird, leuchtet vermutlich gar nicht mehr, allenfalls glimmt sie etwas. Die Lichtausbeute pro Watt und damit der Wirkungsgrad gehen nämlich rapide in den Keller, wenn man Glühbirnen dimmt. Bei einem modernen E-Motor ist das anders. Der Wirkungsgrad bleibt über einen großen Leistungsbereich weitgehend konstant.
Zitat:
@Catwiezle schrieb am 26. Oktober 2020 um 08:43:17 Uhr:
Zitat:
In der Praxis ist das auch so: Mein E-Up mit 60 kW braucht bei gleicher Fahrweise nahezu genau so viel ein Tesla mit 300 kW. Unterschiede kommen dann zb vom Gewicht, dem Antriebsstrang oder der Aerodynamik
Genau. Weil der Wirkungsgrad sich bei unterschiedlicher prozentualer Leistungsabgabe nur wenig unterscheidet kommt es sehr auf die verschiedenen Fahrwiderstände an.
Sorry, aber das stimmt nicht.
Versuch doch mal eine 100W Glühlampe mit auf 50 Watt gedrosselt anzufassen... Das sie nur glimmt ist einfach nicht richtig.
Um mit einem Auto Tempo Tempo 100 zu halten sind zb 14 kWh / 100 km notwendig. Da ist es egal ob der E-Motor Reserven bis 300 kW hat oder mit 15 kW am Limit läuft. So vielleicht verständlicher von meiner Seite 🙂, da wie du sagst der E-Motor sowieso fast immer im optimalen Wirkungsgrad halten kann.
Zitat:
@Tillamook schrieb am 28. Okt. 2020 um 10:51:41 Uhr:
Um mit einem Auto Tempo Tempo 100 zu halten sind zb 14 kWh / 100 km notwendig. Da ist es egal ob der E-Motor Reserven bis 300 kW hat oder mit 15 kW am Limit läuft.
Ganz so egal ist das am Ende in der Realität halt doch nicht, es sei denn, die 300 kW werden erst bei (theoretischen) 2000 km/ h erreicht.
Je früher eine definierte Leistung anliegen soll, desto höher fällt die maximale Kraft aus, die von den Reifen auf die Straße gebracht werden muss.
Wenn du bei 100 km/ h statt maximal 15 kW nun 300 kW auf die Straße bringen möchtest, müssen die Reifen 20 mal höhere Kräfte übertragen können, was i.d.R. durch eine breitere Bereifung erreicht wird, was sich wiederum auf den Leistungsbedarf auswirkt.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 26. Oktober 2020 um 13:47:46 Uhr:
Genau darum geht es! Korrekt. Daher ist die maximale Leistung beim E-Motor egal, beim Verbrenner aber nicht egal, sondern negativ behaftet für den Verbrauch.
Und darum baut man einfach Motoren mit 200 PS und mehr in Cityflitzer??
PS Wahn bei E-Autos, einfach weil man es kann?
Mir ging es hier im Thread nicht um den Verbrauch etc sondern einfach warum man unnötig hohe Leistung in E-Autos montiert (und diese hier ja auch rechtfertigt) wenn ich aber in meinem PickUp einen 350 PS Motor habe welcher 3,5 to ziehen muss, bin ich dem PS Wahn verfallen, eine Umweltsau sowieso (schon wegen dem Auto, selbst wenn es 75 PS hätte)
Bei E-Autos ists aber vollkommen okey
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Allein die Leistungsangabe in PS ist für ein E Auto blödsinn.
Ein sog. Cityflitzer wie der Up hat als Verbrennrr auch schon bis zu 115 PS.
Der PS Wahn liegt ja nicht an der Leistung als solches, dann wäre jeder Linienbus Wahnsinn sondern am Verhältniss von Fahrzeuggröße, Leistung und Verbrauch. Ein SUV braucht nunmal aufgrund seiner Größe unnötig viel Sprit. Deutlich mehr wie ein gleichstarkes " Normalauto" dazu kommen noch keine nutzbaren Vorteile. Wenn ich ein starkes Zugfahrzeug benötige, dann ist das nunmal so. Mit so einem Ami Pick up darfst du aber garnicht mal versuchen in der Kölner Innenstadt einen Parkplatz zu suchen. Ich als Mitparker rege mich aber berechtigt auf wenn son blöder SUV Fahrer mit seinem Mamitaxi 2 Plätze blockiert und ich deswegen keinen finde. Das ist dann nämlich PS Wahnsinn.
Wenn Mami mit ihren E-Kleinwagen mit 200 PS (ID3) zwei Parkplätze belegt, rege ich mich aber genauso auf, hat ja auch nichts mit der Leistung sondern mit dem Können zu tun.
Letztendlich sind also 200 PS und mehr bei E-Auto gesellschaftlich, sozial und ökologisch akzeptiert, beim Verbrenner aber Pfui-Teufel weil dieser "direkt" die Umwelt verpestet
Zitat:
@Gururom schrieb am 28. Oktober 2020 um 12:31:04 Uhr:
Wenn Mami mit ihren E-Kleinwagen mit 200 PS (ID3) zwei Parkplätze belegt, rege ich mich aber genauso auf, hat ja auch nichts mit der Leistung sondern mit dem Können zu tun.Letztendlich sind also 200 PS und mehr bei E-Auto gesellschaftlich, sozial und ökologisch akzeptiert, beim Verbrenner aber Pfui-Teufel weil dieser "direkt" die Umwelt verpestet
Absatz 1 ist Blödsinn Absatz 2 die falsche Schlussfolgerung
Die Mami.mit dem Kleinwagen blockiert ja keine 2 Plätze weil ihr Auto in eine normal Standartparkhauslücke paßt. In der Klasse kenne ich nur den Tesla Type x der so groß ist. darüber ärgere ich mich genauso wenn der 2 Plätze blockiert. Da der aber extrem selten ist und auch meist an der E Säule parkt die breit genug ist stört es nicht.
Dem E Auto sieht man die Leistung nicht an. Und wenn jemand nicht parken kann, kann er das mit einem 200kw Up genausowenig wie mit einem 50 kw Up. Und egal wieviel Leistung es hat: im Stadtverkehr braucht es genauso viel Strom als wenn es einen kleineren Motor hätte. Ein dicker Brumner braucht immer mehr Sprit wie ein Kleinwagen, selbst im Standgas. Sogar das selbe Auto mit kleinerem Motor braucht weniger.
Was noch dazu kommt: Der selbe E Motor der im z.b. Golf seine Dienste gut verrichtet kann auch ohne Probleme in den Up gebaut werden man muß keinen 2. Motor entwickeln. Dann hat der halt 150KW man kann ihn ja ganz einfach per Software in der Leistung begrenzen. Versuch das mal mit einem Verbrenner.
Zitat:
@Gururom schrieb am 28. Okt. 2020 um 12:12:34 Uhr:
Und darum baut man einfach Motoren mit 200 PS und mehr in Cityflitzer??
PS Wahn bei E-Autos, einfach weil man es kann?
Weil man es kann und weil es, im Gegensatz zum Verbrenner, keinerlei negative Auswirkungen hat. Weder bei den Kosten, noch bei den Ressourcen noch beim Verbrauch.
Warum sollte man es also nicht tun? Oder ist da ein Petrolhead neidisch?
Hast es eigentlich erfasst. Der Verbrenner verpestet direkt die Luft in der Innenstadt und sorgt für Ausschlag an der Feinstaubmessstation, das E-Auto nicht.
Außerdem kauft kein normaler Kunde ein Elektroauto, wenn er dabei verzichten muss - das machen nur echte Ökos.
Ein BMW 120i hat auch 131 KW (178 PS), alternativ wurde es bei mir dann halt ein BMW i3 (125 KW bzw. 170 PS Spitzenleistung, 75 KW Dauerleistung).
Gleiches gilt auch für den VW id.3 (150 kW (204 PS)) gegenüber dem VW Golf GTI (180 kW (245 PS)). Warum der GTI? Weil der halt als einziger ein Automatikgetriebe hat 😉
Im Übrigen ist ein VW id.3 kein "E-Kleinwagen" sondern ein "reinelektrisches Fahrzeug der Kompaktklasse".
Kleinwagen ist Polo - Kleinstwagen ist (E-)UP.
- Doppelpost - Bitte Löschen @Zimpalazumpala -
Zitat:
@Gururom schrieb am 28. Oktober 2020 um 12:31:04 Uhr:
Letztendlich sind also 200 PS und mehr bei E-Auto gesellschaftlich, sozial und ökologisch akzeptiert, beim Verbrenner aber Pfui-Teufel weil dieser "direkt" die Umwelt verpestet
Na endlich wird hier klar, welche Antwort du auf deine eigene Frage hören wolltest.
Die technischen Argumente wurden hier zur Genüge geschildert, die scheinen dich ja irgendwie nicht zu erreichen.
@Gururom dir scheint aber nicht klar zu sein WO die Ökoproblemarik der E Autos:steckt. Nicht der, von dir kritisierte, dicke Motor ist das Problem sondern die Produktion der Akkus. Die wiederum sind aber unabhängig von der Motorgröße ob da ein kleiner oder großer Motor drin ist ist dem Akku bei Tempo 100 egal. Der Motor verbraucht ja das selbe, ob groß oder klein.
Warum soll der E Autofahrer denn unnötig kastriert werden? Im Gegenteil man hätte ja nix gewonnen wenn er sich zwar ein E Auto für den Arbeitsweg kauft aber sich noch einen zusätzlichen Verbrenber kaufen muß um mal mehr wie 100 über die Autobahn zu fahren.
Zitat:
@Gururom schrieb am 28. Oktober 2020 um 12:31:04 Uhr:
Letztendlich sind also 200 PS und mehr bei E-Auto gesellschaftlich, sozial und ökologisch akzeptiert, beim Verbrenner aber Pfui-Teufel weil dieser "direkt" die Umwelt verpestet
Ja! Und warum das so ist, wurde hier erklärt. Weil der stärkere E-Motor keine ökologischen und ökonomischen Nachteile hat, der Verbrenner aber schon.
So ist es. Legt man einen E-Motor auf 40kW Dauerleistung aus (und das muss man bald, will man ein brauchbares Auto bauen), dann kann man den ohne Probleme für eine Minute (genaues hängt von Masse/Kühlung ab) mit gut der 5-fachen Leistung überladen, das wären dann 200kW (oder 272PS). Das gilt auch für den Akku und den Wechselrichter. Das einzige was man tun muss: Die Temperaturen im Auge behalten und die Antriebswelle dafür auslegen (die ist aus anderen Gründen aber oftmals schon dick genug dafür).
Beim Verbrenner sieht das anders aus. Den muss ich mechanisch auf das maximale Drehmoment und Drehzahl auslegen. Klar passiert das mit etwas Luft nach oben, aber das 5-fache Drehmoment? Ne, das ist nicht möglich. Da fliegt die Kiste auseinander. Beim E-Motor muss ich quasi nur die Welle etwas dicker machen, beim Verbrenner alles von Kolbenboden über Pleuel bis hin zur Kurbelwelle. Das bedeutet da aber dann höheres Gewicht, mehr bewegte Masse --> Höherer Grundverbrauch, auch wenn man diese Leistung nicht abruft.
Diese immense Spitzenleistung bekommt man beim E-Motor einfach gratis mit und es lässt sich schön damit werben. Krasses Beispiel dafür: Der BMW C Evolution Roller. Dauerleistung 11kW, Spitzenleistung 35kW. Darf man mit B-Schein fahren. Vmax 125ccm-verträgliche 115km/h, an der Ampel eine Beschleunigung wie eine 500er. Geiles Teil, macht aber lange Arme.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Gururom schrieb am 28. Okt. 2020 um 12:31:04 Uhr:
Letztendlich sind also 200 PS und mehr bei E-Auto gesellschaftlich, sozial und ökologisch akzeptiert, beim Verbrenner aber Pfui-Teufel weil dieser "direkt" die Umwelt verpestet
Der Punkt ist, dass die Nennleistung an sich erstmal keinem weh tut.
Der Akku ist das Limit und das schöpft man aus.
Was man nicht vergessen darf, große Zahlen sind Kaufargumente.
Man schaue sich allein mal den Hype um Motordehmomentangaben an, da geht es gar nicht darum, was real auf der Straße passiert.
Ein Hersteller tut sich also keinen Gefallen, wenn er einen 100 kWh Akku verwendet und die Motorleistung bei 50 kW_peak drosselt, wenn auch 500 kW möglich sind.
Ich sehe tatsächlich sogar einen Vorteil darin, wenn man relativ hohe Peak-Leistungen realisiert, weil man damit längere Übersetzungen nutzen kann, womit sich ein Zugkraftniveau über einen größeren Geschwindigkeitsbereich strecken lässt.
Wenn man z.B. aus einem 30 kWh Akku 150 kW_peak holt und die 150 kW erst bei 30 m/ s erreicht, kann man den Bereich von 0-108 km/ h mit einer konstanten Zugkraft abdecken.
Das entspricht einer Zugkraft von 5 kN bis 108 km/ h (bei 1,5 t einer Beschleunigung von 3,33 m/ s^2 aus dem Stand).
Damit lässt sich die gleiche Auslegung wie bei einer Motorisierung von 50 kW bei 10 m/ s verwenden, weil die wirkenden Kräfte identisch sind und lediglich länger aufrecht erhalten werden können.
Zitat:
@StephanRE schrieb am 28. Okt. 2020 um 15:1:30 Uhr:
Nicht der, von dir kritisierte, dicke Motor ist das Problem sondern die Produktion der Akkus. Die wiederum sind aber unabhängig von der Motorgröße
Das stimmt so nicht. Die Peakleistung wird eben gerade durch den Akku bestimmt. Nur ist die Herangehensweise hierbei eine andere.
Ein großer Akku ermöglicht sehr einfach eine hohe Peakleistung.
Wenn man praxistaugliche Reichweiten erzielen möchte, ist die Peakleistung also nur ein Mitnahmeeffekt.
Problematisch wird das Szenario, wenn der Akku nur der Leistung wegen unnötig groß wird, nur läuft es i.d.R. halt eher andersrum.