Hohe PS Leistung bei E-Autos?
Wieso habe die aktuellen E-Autos nur so hohe PS Zahlen, der VW ID3 irgendwas mit 200 PS zum Beispiel.
Gibt es dafür erklärbare Gründe?
Ökologisch etc ists ja nun nicht, früher wurden wir angehalten Strom zu sparen
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Gururom schrieb am 28. Okt. 2020 um 12:12:34 Uhr:
Und darum baut man einfach Motoren mit 200 PS und mehr in Cityflitzer??
PS Wahn bei E-Autos, einfach weil man es kann?
Weil man es kann und weil es, im Gegensatz zum Verbrenner, keinerlei negative Auswirkungen hat. Weder bei den Kosten, noch bei den Ressourcen noch beim Verbrauch.
Warum sollte man es also nicht tun? Oder ist da ein Petrolhead neidisch?
114 Antworten
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 25. Oktober 2020 um 19:29:20 Uhr:
Nicht nicy try. Um Volllast ging es nie, da nicht Alltagsrelevant.
Wie gesagt, ich schrieb von der Last.
Das ist immer Anteilig zu verstehen.
Niemand redet von Volllast. Es war die Rede von mehr Leistung.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 25. Oktober 2020 um 20:27:07 Uhr:
Wo ist der Unterschied ?
Volllast ist ein Betriebszustand. Als Leistung wird die mögliche Leistungsabgabe bezeichnet. Beispiel:
"Ich fahre mit Volllast (400 PS)" ist eine völlig andere Aussage als "mein Auto hat jetzt mehr Leistung als das alte und zwar 400 PS". Bei zweiterem wird keine Aussage getroffen wie viel Leistung gerade abgerufen wird. Der kann den Satz sagen, wenn er gerade 30 PS abruft und er wäre dennoch korrekt.
Welchen Zusammenhang gibt es beim abrufen der Leistung und der möglichen max. Leistung?
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Zitat:
@FWebe schrieb am 25. Oktober 2020 um 17:21:21 Uhr:
Zitat:
@StephanRE schrieb am 25. Oktober 2020 um 15:21:33 Uhr:
Das mit dem langsam fahren ist nicht immer sinnvoll.
Dazu ein kurzer Einwurf:
Doch, es ist immer sinnvoll, jedenfalls so lange man lediglich die zum Fahren benötigte Leistung betrachtet. Berücksichtigt man Zeitverbraucher, geben diese die Mindestgeschwindigkeit vor.Mit einem Elektromotor ist das sogar noch deutlicher der Fall, weil dieser geringere Veränderungen im Wirkungsgrad hat und damit der Leistungsbedarf sich stärker bemerkbar macht.
Dazu eine Beispielrechnung:
Wir gehen davon aus, dass bei Verdopplung der Geschwindigkeit die notwendige Leistung vervierfacht wird.
Bevor hier eine neue Physik erfunden wird: wenn man die konstanten und linearen Anteile rauslässt, dann hat eine Verdoppelung der Geschwindigkeit eine Verachtfachung die notwendigen Antriebsleistung zur Folge. Eine Vervierfachung reicht nicht aus.
https://de.wikipedia.org/.../Fahrwiderstand?...
Die Vervierfachung ist im Luftwiderstand (das ist eine Kraft, wo v eben quadratisch drin ist), aber in der Leistung kommt noch ein Faktor v dazu.
Um noch mal auf das Ausgangsthema zurück zu kommen, vergleiche ich mal zwei konventionelle Glühbirnen 🙂
Eine 50 Watt Glühbirne braucht bei 100% 50 Watt. Eine 100 Watt Glühlampe, die auf 50% gedrosselt ist ist gleich Hell wie die 50 Watt Lampe bei gleichem Verbrauch.
In der Praxis ist das auch so: Mein E-Up mit 60 kW braucht bei gleicher Fahrweise nahezu genau so viel ein Tesla mit 300 kW. Unterschiede kommen dann zb vom Gewicht, dem Antriebsstrang oder der Aerodynamik
Zitat:
@Grasoman schrieb am 26. Okt. 2020 um 03:54:47 Uhr:
Bevor hier eine neue Physik erfunden wird: wenn man die konstanten und linearen Anteile rauslässt, dann hat eine Verdoppelung der Geschwindigkeit eine Verachtfachung die notwendigen Antriebsleistung zur Folge. Eine Vervierfachung reicht nicht aus.
Grundsätzlich will ich dir nicht widersprechen, jedoch reicht die Faustformel für das angedachte Beispiel und auch für eine grobe Betrachtung der Realität aus.
Für vernünftige Werte muss man konkrete Szenarien betrachten. Mein "Normfahrzeug" hat von 50 auf 100 km/ h einen Faktor von 3.7, von 100 auf 200 km/ h hingegen einen Faktor von 5,65. Den Faktor 8 erreicht man damit eher selten.
Der entscheidende Punkt ist , dass die Leistung nicht linear zur Geschwindigkeit steigt, worum es in dem Rechenbeispiel primär ging.
Zitat:
@Tillamook schrieb am 26. Okt. 2020 um 06:21:43 Uhr:
Unterschiede kommen dann zb vom Gewicht, dem Antriebsstrang oder der Aerodynamik
Und womit stehen diese Unterschiede in Zusammenhang?
Mehrleistung gibt es nicht für lau, das darf man nicht vergessen.
Ein Mehrverbrauch lässt sich eigentlich nur dann vermeiden, wenn die Mehrleistung erst bei höheren Geschwindigkeiten erreicht werden soll, weil man dann keine Veränderung an der Bereifung und/ oder Aerodynamik machen muss. Das Gewicht lasse ich dabei mal außen vor, weil für das Szenario der Akku größer werden muss und die Kühlung eventuell auch größer dimensioniert werden muss.
Der einzige Faktor, der beim Elektromotor weitestgehend zu vernachlässigen ist, ist der Wirkungsgrad, die Randbedingungen bleiben aber weiterhin bestehen.
Zitat:
@Tillamook schrieb am 26. Oktober 2020 um 06:21:43 Uhr:
Eine 50 Watt Glühbirne braucht bei 100% 50 Watt. Eine 100 Watt Glühlampe, die auf 50% gedrosselt ist ist gleich Hell wie die 50 Watt Lampe bei gleichem Verbrauch.
Nein, kein guter Vergleich. Eine 100 Watt Glühbirne, die auf 50% gedrosselt wird, leuchtet vermutlich gar nicht mehr, allenfalls glimmt sie etwas. Die Lichtausbeute pro Watt und damit der Wirkungsgrad gehen nämlich rapide in den Keller, wenn man Glühbirnen dimmt. Bei einem modernen E-Motor ist das anders. Der Wirkungsgrad bleibt über einen großen Leistungsbereich weitgehend konstant.
Zitat:
In der Praxis ist das auch so: Mein E-Up mit 60 kW braucht bei gleicher Fahrweise nahezu genau so viel ein Tesla mit 300 kW. Unterschiede kommen dann zb vom Gewicht, dem Antriebsstrang oder der Aerodynamik
Genau. Weil der Wirkungsgrad sich bei unterschiedlicher prozentualer Leistungsabgabe nur wenig unterscheidet kommt es sehr auf die verschiedenen Fahrwiderstände an.
Zitat:
Grundsätzlich will ich dir nicht widersprechen, jedoch reicht die Faustformel für das angedachte Beispiel und auch für eine grobe Betrachtung der Realität aus.
Für vernünftige Werte muss man konkrete Szenarien betrachten. Mein "Normfahrzeug" hat von 50 auf 100 km/ h einen Faktor von 3.7, von 100 auf 200 km/ h hingegen einen Faktor von 5,65. Den Faktor 8 erreicht man damit eher selten.
Der entscheidende Punkt ist , dass die Leistung nicht linear zur Geschwindigkeit steigt, worum es in dem Rechenbeispiel primär ging.
Jetzt sagst du aber nicht, worin da der Faktor wirklich liegt.
In der tatsächlichen mechanischen Leistung ab Kurbelwelle?
In der chemischen Leistung, rückgerechnet aus dem zeitbezogenen Verbrauch (Liter pro Stunde) und wo auch der Wirkungsgrad des Antriebs mit seinen Nichtlinearitäten reinfließt?
Oder hast du jetzt mit streckenbezogenem Verbrauch (Liter pro 100 km) rückgerechnet, wo sich aber ja vorher schon ein v rauskürzt, und damit schon die Theorie nur noch quadratisches Wachstum bezeugt?
Und um zu beweisen, dass eine bestimmte Proportionalität nicht vorliegt (hier eine lineare zwischen Geschwindigkeit und mechanischer Motorleistung), ist es nicht schlau, dann eine wieder falsche Proportionaliät (hier eine quadratische) zu nehmen, wenn es in Wirklichkeit (zumindest der Anteil gegen den reinen Luftwiderstand) kubisch ist. In den Arbeitspunkten von 50 und 100 km/h ist halt noch ein großer Anteil aus dem Rollwiderstand drin, der diesen Faktor dann real beeinflusst und von 8 abweichen lässt.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 25. Oktober 2020 um 21:33:53 Uhr:
Welchen Zusammenhang gibt es beim abrufen der Leistung und der möglichen max. Leistung?
Beim E-Motor keinen. Beim Verbrenner steigt der Verbrauch des kräftigeren Motors. Warum das so ist, habe ich zuvor erläutert.
Sieht man auch in der Praxis. Ein E200 verbraucht bei gleicher Geschwindigkeit weniger Benzin als ein E63AMG.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 26. Oktober 2020 um 10:49:40 Uhr:
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 25. Oktober 2020 um 21:33:53 Uhr:
Welchen Zusammenhang gibt es beim abrufen der Leistung und der möglichen max. Leistung?Beim E-Motor keinen. Beim Verbrenner steigt der Verbrauch des kräftigeren Motors. Warum das so ist, habe ich zuvor erläutert.
Sieht man auch in der Praxis. Ein E200 verbraucht bei gleicher Geschwindigkeit weniger Benzin als ein E63AMG.
Falsch, ein 2l TDI verbraucht bei 160km/h weniger als ein 1,6l TDI. Ca 0,5l.
Liegt an der Übersetzung. Beispielfahrzeug ist Golf 6.
Lass die variable der Übersetzung raus. Es geht um den Motor an sich.
Ein E-Auto hat ja gar keine Gänge mehr (in der Regel).
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 26. Okt. 2020 um 11:25:52 Uhr:
Falsch, ein 2l TDI verbraucht bei 160km/h weniger als ein 1,6l TDI. Ca 0,5l.
Betrachte nur den Motor. Ein 5l V8 mit einer Nennleistung von 300 kW verbraucht bei einer Leistungsabgabe von 80 kW mehr als ein 1,8 l Vierzylinder mit einer Nennleistung von 150 kW.
Beim Elektromotor ist das eben nicht so.
Genau darum geht es! Korrekt. Daher ist die maximale Leistung beim E-Motor egal, beim Verbrenner aber nicht egal, sondern negativ behaftet für den Verbrauch.