Hilfe: Rechtslage bei Kauf eines leichten Unfallers, der sich als Totalschaden herausstellte.

Hallo, ich habe am 17.01.2020 einen Bmw 325i Baujahr 2012 VOM HÄNDLER gekauft. Am Telefon war die Rede von einem kleinen Unfallschaden. Das Auto sei sauber und habe lediglich einen leichten Frontschaden erlitten. Auf Nachfrage nach einem Totalschaden/Schaden an tragenden Teilen verneinte er. Als wir dort ankamen sagte man uns erneut das selbe und dass das Auto wahrscheinlich lediglich einen kleinen Vorschaden hatte vorne rechts. Dies wurde im Kaufvertrag seitens des Händlers folgendermaßen vermerkt: Auto besitzt Vorschaden, Höhe unbekannt aber Auto sei fahrbereit. Wir glaubten ihm dies da äußerlich sowie vor Ort am Leerlauf und kurzer Probefahrt nichts spürbar war. Zuhause angekommen hatte das Auto schon einige Probleme gemacht auf der knapp 300km langen Heimreise, zu viel Spiel in der Lenkung bei hoher Geschwindigkeit, Vibrieren des Autos ab 130kmh. Wir stellten Nachforschung an und konnten den ersten Besitzer des Fahrzeuges ausfindig machen der uns Unfallbilder sowie den gesamten 13-seitigen Versicherungsbericht zusandte. Darin war die Rede von einem wirtschaftlichen Totalschaden. Reparaturkosten lagen nach Schätzung bei 35.000€. Restwert knappe 3000€. Das Auto wurde daraufhin versteigert und ging nach Polen wahrscheinlich zum unsachgemäßen Wiederaufbau. Danach an unseren besagten Verkäufer. Dieser verkaufte das Auto in der Zwischenzeit an einen anderen Besitzer der jedoch auf bisher ungeklärte Weise vom Kaufvertrag zurücktreten konnte. Nun waren wir die nächsten Besitzer. Das Auto weißt nach heutigem Werkstattbesuch immer noch erhebliche Mängel auf. Es war die Rede von einer fehlenden „Spannschraube“ im Lenkgetriebe die lebensgefährlich sei, da die Lenkung jederzeit hätte herausfliegen können und das Auto nicht mehr kontrollierbar gewesen wäre. Beziehe mich hier auf die Aussagen am Telefon des Chefs der Werkstatt. Das Gutachten folgt morgen. Wir haben also den Händler angerufen. Dieser wiedersprach sich mehrmals. Teilweise sagte er, dass er von einem Unfallschaden garnichts wusste, dann kannte er ihn aber nicht in diesem Umfang. Alle Gespräche wurden aufgezeichnet für Polizei/Anwalt. Letzter Stand: Der Verkäufer behauptet im Recht zu sein, da er nichts von einem Totalschaden wusste und möchte das ganze über Rechtswege klären. Die Frage ist nun wer wirklich im Recht ist da meines Wissens nach Unwissenheit nicht vor Strafe schützt und es auch bei einem Unfallwagen einen Unterschieden zwischen geringfügigen Mängeln und einem meldepflichtigen Totalschaden gibt. Ich hoffe irgendjemand kann uns hier helfen. Die Nerven liegen blank.

Beste Antwort im Thema

Vielleicht nimmt er den Abendflieger in die Heimat ... *worst_case* 🙂

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Am Ende wird er kleinlaut zahlen und den Hocker zurücknehmen. 😉

Bedenke einfach mal, dass - egal was du noch alles reparierst - dein bisheriger Aufwand in Geld und Zeit deutlich über 20.000,- € liegt und das Auto diesen Wert auch im fertigreparierten Zustand niemals erreichen wird.

Zitat:

@Didi95 schrieb am 28. Januar 2020 um 00:28:34 Uhr:



Zitat:

@Syntec schrieb am 28. Januar 2020 um 00:25:14 Uhr:


Wenn es so leicht wäre. Er lehnte dies grundsätzlich ab mit der Aussage, dass ich ja den Kaufvertrag unterschrieben hätte und er "generell keine Autos ohne Weiteres zurücknimmt". Was man daraus schließt kannst du dir selbst ableiten. Rücktrittsformulare/etc. wird er über seinen Anwalt ablehnen lassen.

Rein theoretisch hätte er aber alle nicht angegeben Mängel beheben müssen, bzw drei Versuche und dann rückabwicklung. Aber wir sind hier wie gesagt auf einer ganz andere schiene.

Gute Nacht

Das kann er nicht. Neue Achse vorne und hinten + die ganze restliche Schei*e, wie Richtbank und was da alles fällig ist übersteigt auch in seiner Welt wahrscheinlich jegliche Vernunft. Morgen früh sehen wir weiter😁

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 28. Januar 2020 um 00:29:14 Uhr:


Am Ende wird er kleinlaut zahlen und den Hocker zurücknehmen. 😉

Bedenke einfach mal, dass - egal was du noch alles reparierst - dein bisheriger Aufwand in Geld und Zeit deutlich über 20.000,- € liegt und das Auto diesen Wert auch im fertigreparierten Zustand niemals erreichen wird.

Mensch, wenn ich mir bloß sicher sein könnte, dass es wirklich so kommt und du Recht haben wirst hättest du was gut bei mir.

Zitat:

@Syntec schrieb am 28. Januar 2020 um 00:31:53 Uhr:



Zitat:

@Didi95 schrieb am 28. Januar 2020 um 00:28:34 Uhr:


Rein theoretisch hätte er aber alle nicht angegeben Mängel beheben müssen, bzw drei Versuche und dann rückabwicklung. ...

Das kann er nicht. Neue Achse vorne und hinten + die ganze restliche Schei*e, wie Richtbank und was da alles fällig ist übersteigt auch in seiner Welt wahrscheinlich jegliche Vernunft. ...

Genau darum erscheint mir die Nutzung der Gewährleistung MINDESTENS genauso wichtig wie das Rumstreiten, ob der Unfallschaden "kleingeredet" wurde:

ALLE Mängel suchen/zusammenstellen ... und dann Nachbesserung einfordern ...

(bei der zugesicherten Eigenschaft "fahrbereit" ist alles, wodurch das Auto nicht verkehrssicher ist, ein Mangel!)

... so dass am besten der Händler um Rückgabe bittet, weil ihm das zu teuer wird 😉

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Zitat:

@camper0711 schrieb am 28. Januar 2020 um 00:50:58 Uhr:



Zitat:

@Syntec schrieb am 28. Januar 2020 um 00:31:53 Uhr:


Das kann er nicht. Neue Achse vorne und hinten + die ganze restliche Schei*e, wie Richtbank und was da alles fällig ist übersteigt auch in seiner Welt wahrscheinlich jegliche Vernunft. ...

Genau darum erscheint mir die Nutzung der Gewährleistung MINDESTENS genauso wichtig wie das Rumstreiten, ob der Unfallschaden "kleingeredet" wurde:

ALLE Mängel suchen/zusammenstellen ... und dann Nachbesserung einfordern ...

(bei der zugesicherten Eigenschaft "fahrbereit" ist alles, wodurch das Auto nicht verkehrssicher ist, ein Mangel!)

... so dass am besten der Händler um Rückgabe bittet, weil ihm das zu teuer wird 😉

Das Gutachten aus der Werkstatt sollte morgen kommen. Darin steht jeder gefundene Mangel und alles was von einem normalen Gebrauchtwagenzustand dieses Alters abweicht sowie natürlich die Verweise auf den Unfallschaden, der damit in Verbindung steht.

Zitat:

@Syntec schrieb am 27. Januar 2020 um 23:46:37 Uhr:



Zitat:

@smartdriver35 schrieb am 27. Januar 2020 um 23:12:34 Uhr:


Das ist doch euer vielversprechendster Hebel. Wenn ihr schon so detaillierte Infos über den werdegang bekommen konntet ist denn nicht herauszufinden wer dieser Käufer war? Der Grund der Wandlung ( vermutlich höhe des Unfallschadens oder technischer Mangel) wurde euch beim Kauf ja vernutlich verschwiegen. Der vorherige Käufer wäre eine grosse Hilfe zu beweisen das der Verkäufer davon wusste und es euch somit auch hätte mitteilen müssen ( es besteht natürlich noch die möglichkeit das bei dem Verkauf der Unfallschaden komplett verschwiegen wurde und darum die Wandlung, dann bringts natürlich nichts)


Wir haben alle Gutachten über das Auto. Wir haben alle Unfallbilder + das gesamte Versicherungsgutachten, das nach dem Unfall erstellt wurde. Der zwischenzeitliche Besitzer würde glaube ich nicht viel helfen außer er hatte auch einen Rechtsstreit mit dem Händler.

Smartdriver hat völlig Recht. Genau das wollte ich auch schreiben.

Meine Phantasie sagt mir gerade:
Der Händler hat den Wagen als „gut“ verkauft und der Käufer hat herausgefunden, dass es ein Totalschaden war.
Anschliessend hat er entweder mit Anwalt Druck gemacht oder auf die andere Art Druck gemacht, was ich persönlich auch bevorzuge und dies hat mich bislang immer nach 10 Minuten zum Ziel geführt, obwohl am Telefon geschworen wurde, dass nichts geht. Aber lassen wir es, bevor ich hier gesteinigt werde. Wir sind ja im Rechtsstaat und Betrüger sind hier heilig und unantastbar. 😁

So, wo waren wir stehengeblieben? ...danach wurde der Händler jedenfalls schlauer und hat sich die Klausel „Vorschaden, Höhe unbekannt“ ausgedacht und fühlt sich nun im Recht. Ebenso sieht er dich vermutlich als leichte Beute, da du noch relativ jung und unerfahren scheinst.
Also riskiert er gerade eine Gerichtsverhandlung, hat jedoch deutlich mehr Angst davor als du.
Er redet so selbstsicher, um dich unruhig zu machen und deine Motivation zu brechen.
Wenn du den Käufer findest, der gewandelt hat, wird er dir zu 99% sagen, dass der Grund der Totalschaden war.
Somit wirst du das Gerichtsverfahren Glasklar gewinnen und die Anzeige wegen Betrug wird zu 100% erfolgreich.
In dem Fall wird der Händler aber schon anfangen zu betteln, das außergerichtlich zu klären und du hast alle Trümpfe in der Hand.

PS: Ist es nicht zu teuer gewesen, für einen E90 325i 18.000€ zu bezahlen?

Pps: Dortmund ist bei mir um die Ecke und ich kenne da den einen oder den anderen Händler. Welcher war es denn? Gerne auch per pn.

Tja und morgen ist die Bude dann pleite und eröffnet übermorgen mit neuem Inhaber... Dann war es das.

Ich drücke dir alle Daumen das du dass dann nicht auch noch erleben musst.

Viel Glück

HorchA8

Zitat:

@munition76 schrieb am 28. Januar 2020 um 02:08:49 Uhr:



Zitat:

@Syntec schrieb am 27. Januar 2020 um 23:46:37 Uhr:



Wir haben alle Gutachten über das Auto. Wir haben alle Unfallbilder + das gesamte Versicherungsgutachten, das nach dem Unfall erstellt wurde. Der zwischenzeitliche Besitzer würde glaube ich nicht viel helfen außer er hatte auch einen Rechtsstreit mit dem Händler.

Smartdriver hat völlig Recht. Genau das wollte ich auch schreiben.

Meine Phantasie sagt mir gerade:
Der Händler hat den Wagen als „gut“ verkauft und der Käufer hat herausgefunden, dass es ein Totalschaden war.
Anschliessend hat er entweder mit Anwalt Druck gemacht oder auf die andere Art Druck gemacht, was ich persönlich auch bevorzuge und dies hat mich bislang immer nach 10 Minuten zum Ziel geführt, obwohl am Telefon geschworen wurde, dass nichts geht. Aber lassen wir es, bevor ich hier gesteinigt werde. Wir sind ja im Rechtsstaat und Betrüger sind hier heilig und unantastbar. 😁

So, wo waren wir stehengeblieben? ...danach wurde der Händler jedenfalls schlauer und hat sich die Klausel „Vorschaden, Höhe unbekannt“ ausgedacht und fühlt sich nun im Recht. Ebenso sieht er dich vermutlich als leichte Beute, da du noch relativ jung und unerfahren scheinst.
Also riskiert er gerade eine Gerichtsverhandlung, hat jedoch deutlich mehr Angst davor als du.
Er redet so selbstsicher, um dich unruhig zu machen und deine Motivation zu brechen.
Wenn du den Käufer findest, der gewandelt hat, wird er dir zu 99% sagen, dass der Grund der Totalschaden war.
Somit wirst du das Gerichtsverfahren Glasklar gewinnen und die Anzeige wegen Betrug wird zu 100% erfolgreich.
In dem Fall wird der Händler aber schon anfangen zu betteln, das außergerichtlich zu klären und du hast alle Trümpfe in der Hand.

PS: Ist es nicht zu teuer gewesen, für einen E90 325i 18.000€ zu bezahlen?

Pps: Dortmund ist bei mir um die Ecke und ich kenne da den einen oder den anderen Händler. Welcher war es denn? Gerne auch per pn.

Genau so male ich mir das Ganze auch in meinem Kopf aus. Irgendwelche Tips wie man den letzten Besitzer finden könnte noch? Habe dir eine Nachricht geschrieben bezüglich Preis und dem Händler.

Zitat:

@HorchA8 schrieb am 28. Januar 2020 um 06:26:51 Uhr:


Tja und morgen ist die Bude dann pleite und eröffnet übermorgen mit neuem Inhaber... Dann war es das.

Ich drücke dir alle Daumen das du dass dann nicht auch noch erleben musst.

Viel Glück

HorchA8

Davor habe ich persönlich auch noch Angst, da das einem Kollegen von mir passiert ist nachdem er nach 100km Motortotalschaden hatte🙂 Da hat der Händler sich geweigert zu reparieren, wollte er gerichtlich klären, hat währenddessen das heimlich das Geld aus der Firma gezogen und Insolvenz angemeldet.

Zitat:

@Didi95 schrieb am 27. Januar 2020 um 20:57:57 Uhr:


Bei der telefonaufzeichnung wäre ich jedoch vorsichtig. Ja, es ist nicht schlimm, aber du brauchst sein einverständnis für sowas. Dh. Am Anfang des Gesprächs sagen bzw fragen das du es aufzeichnens. Ohne, kann es schnell als wertlos angesehen werden.

Das nutzt man auch nicht vor Gericht sondern hört sich die Aufzeichnung mit 5 Leuten an, die dann vor Gericht als Zeuge aussagen und das Gespräch mitgehört haben (und dabei Notizen gemacht haben).

Gruß Metalhead

Zitat:

@Didi95 schrieb am 27. Januar 2020 um 22:12:24 Uhr:


Ich würde dich sogar wirklich darum bitten weiter zu posten. Umso mehr du preis gibst, umso mehr Leuten wirst du in Zukunft vielleicht direkt oder indirekt helfen.

Das würde ich aber erst nach Abschluß des "Verfahrens" machen, nicht daß der Feind hier mitliest. 😉

Zitat:

Aber ich wünsche dir viel Erfolg und hoffentlich ein schnelles Ende.

Dem schließe ich mich an und bitte lass uns das Ergebnis wissen.

Ich wage eine Prognose: Der Händler kommt da nicht raus, denn wenn schon der Käufer Vibrationen im Lenkrad bemerkt hätte es dem Händler auch auffallen müssen (denn er ist ja vom Fach und kauft sicher keien Unfallwagen ohne Probefahrt, wenn doch ist das sein Problem).

Gruß Metalhead

Zitat:

@Syntec schrieb am 28. Januar 2020 um 00:01:24 Uhr:


18.000 Euro. 9000 Euro in Zahlung gegeben und 9000 draufgelegt. Also ist schon unangenehm.

Für einen 8 Jahre alten 325er BMW mit Unfallschaden???

Was hat dich denn da geritten?

Gruß Metalhead

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 28. Januar 2020 um 07:42:19 Uhr:



Zitat:

@Syntec schrieb am 28. Januar 2020 um 00:01:24 Uhr:


18.000 Euro. 9000 Euro in Zahlung gegeben und 9000 draufgelegt. Also ist schon unangenehm.

Für einen 8 Jahre alten 325er BMW mit Unfallschaden???
Was hat dich denn da geritten?

Gruß Metalhead

Wenn der Unfallschaden das gewesen wäre was mir versprochen wurde nämlich ein leichter Schlag vorne rechts dann ist der Preis völlig okay. Angesichts der Vollausstattung und Baujahr 12. Danke aber für den sinnfreien und aufbauenden Kommentar, der mir gerade genau garnicht hilft.

Wie viele km hat der denn runter?? Ich hätte mal die Hälfte als realistisch angesehen (aber die Preise spinnen ja in den letzten Jahren sowieso, alle die einen Benziner haben meinen sie sitzen auf Gold).

Gruß Metalhead

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 28. Januar 2020 um 07:50:51 Uhr:


Wie viele km hat der denn runter?? Ich hätte mal die Hälfte als realistisch angesehen (aber die Preise spinnen ja in den letzten Jahren sowieso, alle die einen Benziner haben meinen sie sitzen auf Gold).

Gruß Metalhead

70tkm, die sind auch real laut Werkstatt. Der Motor war das einzige, was nach dem Unfall noch zu gebrauchen war.

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