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Heul !AY50 Dauerfresser
Hallo ihr Süßen !
Ich hätte da was.
Nämlich einen Suzukiroller. Typ AY 50, 2 Takt,
luftgekühlt, von 1998.
Hab den zur Reparatur da.
Roller läuft nicht; Sohn hat schon rumgeschraubt; steht schon ewig.
Auftrag : Fahrzeug zum Laufen bringen und komplettieren (Verkleidungskrempel).
Fehlersuche :
* Funke vorhanden.
* Vergaser zerl., gereinigt, Kanalprobe, KV vermessen und auf Funktion geprüft.
* Membranblock erneuert (war an einer Lamelle ein winziges Ecklein weg, schloss aber noch korrekt, trotzdem ern).
* Tankinhalt abgelassen; auf Wassersack geprüft.
* Benzin und Untrrdruckleitung und Hahn auf Funktion und Beschädigung geprüft (ok).
* Tank neu befüllt.
* Batterie ist top .
* E - Start und Kicker top.
* Vario, Wandler, Riemen nicht mehr ganz so top ( macht aber nix - deswegen muss er laufen).
* Lufi top und original.
Startversuch : Ätsch !
Sprit da, Funke da.
Jetzt Zylinder runter.
Aha : Kolbenbolzenclip weg - Kolben/Zylinder kaputt.
Kurbelwelle aber in Ordnung.
* Billigreparatur mit Billigzylinder und Kolben.
Nadellager erneuert.
* Ölpumpe vorsichtshalber mal entlüftet (man weis ja nie). Förderkontrolle durchgeführt.
Startversuch : Möhre läuft, Vergaser liess sich gut einstellen, Leerlauf stabil (kalt wie warm).
Probefahrt : 2 Kilometer - dann Fresser.
Kurbelwelle steht - Riemen rutscht noch durch bis die Anfahrkupplung auslässt.
Einmal blöd schauen dann startet der Motor sofort wieder. Läuft stabil im Leerlauf usw.
Weiter gehts. 500 Meter. Dann erneuten Klemmer. Das kann man dann 1000 mal so wiederholen. Er geht einfach nicht ganz kaputt.
Reklamation beim Internetz - Billigzylinderverkäufer. Neuteil bekommen.
Jetzt :
Um nicht einen weiteren Zylinder zu verbraten - Motor raus.
* Kurbelwellenlager und Simmerringe erneuert.
* Abermals Zylinder/Kolben/Dichtungen erneuert.
Startversuch : Möhre läuft.
Leerlauf stabil (kalt wie warm). Vergaser lässt sich fast einwandfrei einstellen.
Probefahrt : Nach ein paar Kilometern war wieder „ gnnnnn“ bis zum Stillstand angesagt. Wieder Fresser.
Einmal blöd über den Acker schauen und der Motor startet sofort wieder, läuft brav und stabil im Leerlauf usw.
Nach ein paar hundert Metern ist wieder Schluss. Auch dies, könne man - wenn man wolle - 1000 mal wiederholen. Ganz kaputt will er nicht gehen.
Bevor ich die Karre in den Holzspalter werfe - dachte ich - nimm mal zwei Wochen Abstand von der Karre.
Frohen Mutes, rückte ich dem Motor nach zwei Wochen, mit einem abermals neuen Zylinder/Kolben eines anderen Herstellers und einer neuen Ölpumpe (auf Verdacht), zu Leibe.
Voller Euphorie (und einer gewissen Grundangst), ging ich beschwingt erneut auf Probefahrt.
Und Siehe da !
Nach ein paar Kilometern war wieder Schluss. Wieder Fresser.
Ach ja. Hab ich ganz vergessen ! Hab zusätzlich noch Gemisch getankt um dem Zeug das Einlaufen zu erleichtern.
Nun kommt meine Überschrift zum Einsatz.
Heul !
Mein Mechanikerstolz ist zutiefst verletzt.
Was soll ich tun (außer ins Kloster zu gehen) ?
Was mach ich da falsch ?
Was hab ich übersehen ?
Es liegt kein zu mageres Gemisch vor.
Es kommt der Funke zum richtigen Zeitpunkt.
Es herrscht kein Mangel an Mischöl im Kurbeltrieb.
Suzukitypisch wird die Ölpumpe über die Schneckenverzahnung auf dem linken Kurbelwellenstumpf, in einem separat mit Simmerringen abgedichteten Raum (links außerhalb der Kurbellagers), über eine entsprechende Welle (Bakkelitähnlicher Kunststoff, top) angetrieben. Die Ölpumpe hat zwei Ausgänge und es führt außerhalb des Motorblockes, jeweils eine Ölleitung zum jeweiligen Kurbellager. Die Schmierung findet also nicht im Ansaugtrackt statt sondern :
Öltank - Ölpumpe - zu den Kurbellagern - durch die Kurbellager - Kurbelraum.
Wer kann mir meine Tränen trocknen ?
Gruß
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83 Antworten
Problem gelöst?
Gruß
Danke der Nachfrage - aber nein !
Da ich ab und zu auch mal was tun muss wo ein bischen Geld reinkommt, bin ich noch nicht dazu gekommen.
Die Teile sind schon alle da und warten auf mich. Die Lage spitzt sich zu. In den nächsten Tagen werd ich mich überwinden .
Ich melde mich in jedem Fall (So oder So).
Gruß
Hallo an alle die sich mit mir den Kopf zerbrochen haben.
Die letzte Ersatzteilbestellung umfasste Kolben/Zylinder, KW Lager und Simmerringe, Kurbelwelle.
Nach kurzer Überprüfung aller Durchmesser und des Hubes der bestellten Teile, begann ich erneut mit der Zerlegung.
Alles dran, alles drin.
Zu guter letzt noch die Vario drauf und fertig.
Beim Einbau der Vario stellte sich heraus, das der linke Kurbelwellenstumpf der neuen Welle (Varioseite), um drei Millimeter länger war als die des Originals.
Die äußere Riemenscheibe lag somit ohne Kraftschluss im Einstich der Welle zwischen Verzahnung und Durchmesser/Schiebehülse.
Eine Ausdistanzierung wäre nicht möglich gewesen.
Ich entschloss mich daher zu meinem Leidwesen und dem des Kunden, zum Abbruch.
Irgendwann ist‘s auch bei mir Schluss.
Ich danke allen, die sich mit mir einen Kopf gemacht haben für die vielen Tips und Ratschläge und hoffe, das ich mich für den Fall der Fälle, wieder an euch wenden kann.
Fett Bussi an Alle !
Ein Hoch auf dein Durchhaltevermögen!
Ich habe nun wirklich ein großes Herz für alten Schrott, aber das Ding hätte ich schon nach den ersten 2 Fressern entsorgt.
Hut ab!
@FashionbikeZitat:
@Fashionbike schrieb am 16. August 2022 um 10:27:29 Uhr:
...
Beim Einbau der Vario stellte sich heraus, das der linke Kurbelwellenstumpf der neuen Welle (Varioseite), um drei Millimeter länger war als die des Originals.
Die äußere Riemenscheibe lag somit ohne Kraftschluss im Einstich der Welle zwischen Verzahnung und Durchmesser/Schiebehülse.
Eine Ausdistanzierung wäre nicht möglich gewesen.
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Hi Geri!
Hattest du den Motorblock noch nicht gespalten, oder war etwa der Motor mit der neuen Kurbelwelle, den neuen Lagern, neuen KW-Simmerringen, neuem Kolben und neuem Zylinder schon komplett wieder zusammengebaut? - Es ist doch jetzt nicht wirklich an der 3 mm Längendifferenz des linken KW-Stumpfes gescheitert.

Es gibt längere oder kürzere Variatorhülsen und auch Controlscheiben in verschiedenen Stärken, um sowas auszugleichen.
Kannst du bitte ein paar Bilder davon einstellen, wieso das Lüfterrad (feste Riemenscheibe) nicht befestigt werden kann. Oder hat womöglich der Besitzer seinen Roller bereits unverzüglich aus deiner Werkstatt abgeholt.

Gruß Wolfi
Bilder habe ich jetzt keine.
Du musst dir vorstellen, der KW Stumpf kommt mit dickem Durchmesser aus dem KW Simmerring.
Danach kommt (also nach außen hin) eine Verzahnung dessen Länge ca 6mm beträgt.
Auf diesen 6 mm müssen das große Starterzahnrad und die Rampenstützscheibe Platz finden.
Danach gehts schon mit dem Innendurchmesser der Schubhülse weiter (ohne Verzahnung).
Das einbringen einer Distanzscheibe auf diesen 6 mm Verzahnung ist daher nicht möglich, weil ja dann die Stützscheibe schon in der Luft hängt. Ein einfaches „Nach außen setzen der ganzen Vario ist also nicht möglich.
Lege ich aber hier keine (weil ja nicht möglich) Scheibe bei, passt es ja soweit.
Nur hänge ich jetzt mit der äußeren Riemenscheibe in dem Einstich zwischen Schubhülsendutchmesser und dem Beginn der Verzahnung (für die äußere Riemenscheibe gedacht).
Verlängere ich jetzt die Schubhülse um das benötigte Mass, liegt der Riemen mit viel Luft zwischen den Scheiben.
Da eine „nach außen Setzung“ der ganzen Vario ohne Verlust an Kraftschluss nicht möglich ist, habe ich letztendlich aufgegeben.
Die Überlegung, ob ich eine zweite, baugleiche Rampenstützscheibe zur vorhandenen, aufniete (das wäre nämlich die einzige Möglichkeit nach außen zu kommen), habe ich dann auch verworfen.
Weil der Rattenschwanz geht ja weiter.
Die Luft zwischen Kickerritzel wäre dann zu klein bzw. fast nicht vorhanden. Das hiesse dann, das ich da mit dem Zeug auch nach außen kommen muss usw, usw .....
Mechanisch alles machbar - aber schon lange sinnlos.
Abbruch. Kunde hat die Karre abgeholt. Er musste halt die Teile zahlen. Auf Lohn für die Arbeit hab ich verzichtet. So haben wir halt beide ins Klo gegriffen.
Muss jetzt noch schauen ob ich - noch nicht verbauten Krempel - zurückgeben kann. Vielleicht kann ich noch ein paar Lutscher gut machen.
Schade.
Hätte mich schon interessiert ob der Motor dann ohne Fresser gelaufen wäre und ob tatsächlich die Kurbelwelle der Übeltäter gewesen wäre.
Naja. Ois miassma ned wissn !
Als gelernter Zweiradmechaniker mit über 40 Jahren aktiver Berufserfahrung, gibt man nicht so schnell auf - weil man denkt - man habe ja schon alles gesehen.
In einer offiziellen Werkstatt mit Hirn, wäre dieser Auftrag eh nicht angenommen worden. Aber hier bei mir, privat, kann man sowas schon mal annehmen. Da ist der Spielraum größer. In diesem Fall, reichte auch dieser (sehr ausgedehnte) Spielraum nicht mehr.
Ich danke dir auf jeden Fall für deine Gedanken und hilfreichen Tips.
Liebe Grüße, Geri.
Halt !
Ich vergaß .
Motor war natürlich schon auseinander - neue Welle drin (Lager/Simmerringgedöns) - Membranblock/Stutzen - Ölpumpe und Lima waren wieder drin. Kolben/Zylinder waren noch nicht verbaut.
Ätsch !
Ein Versuch mit der alten Kurbelwelle hätte doch auch gewissen Aufschluss bereitet. Wenn der Kolben dann wieder frisst hat man doch eine viel stärkeres Argument dass die Kurbelwelle 'schuld' war.
Ich will aber nicht Salz in die Wunde reiben. Die aufgebrachte Ausdauer war übrigens äußerst enorm und ist, zumindest von mir, stark anerkannt. Für gute Arbeit ist jedermann bei dir sicher.
Ja danke.
Es gibt natürlich viel schlimmeres als ein nicht funktionierendes Mopped.
Nur - du musst wissen - ich bin in einer Gegend aufgewachsen, in der es fast überall bergauf geht. Die Sache mit dem Fahrrad oder zu Fuß, war halt immer so ne Sache.
Da kam eines Tages der Spezl meines älteren Bruders (der war 4 Jahre älter als ich), mit einem „Wunderwerk“, in Form eines „Garelli Automatikmofas“ vom Neckermann daher.
Seit diesem Zeitpunkt war ich diesen mechanischen Fortbewegungshilfen verfallen. Hauptsache nicht mehr treten, war die Devise.
Kam es dann doch mal zu Ausfällen, war das gleichzusetzen - als wie wenn der heutigen Jugend ihr Handi streikt. Die sind dann nämlich lebensunfähig.
Darum setzte ich alles daran, diese Forbewegungshilfen am Laufen zu halten.
Das machte ich dann auch zu meinem Beruf. Das Schrauben als aktiver, angestellter Mechaniker, habe ich vor ca 5 Jahren eingestellt. Diese Arbeiten in den -gewinnorientierten und dem Kunden den Arsch ausleckenden - Hochglanzwerkstätten, hat nix mehr damit zu tun, als wie ich den Beruf als Zweiradmechaniker erlernt hatte.
Nö.
Hätte schon 10 Jahre eher aufhören sollen.
Liebe Grüße und danke nochmal deine Hilfe.
Geri.