Hecktriebler im Winter, wie fährt er sich?
Moin!
Ich bin am überlegen, mir zum ersten mal einen BMW zu kaufen. Mit Hecktrieblern habe ich bisher kaum Erfahrung im Winter sammeln können, ich hatte bisher nur Fronttriebler oder Alllradler. Man hört aber immer wieder, dass der Hecktriebler bei schlechten Strassenverhältnissen (Schnee usw.) sehr heikel zu fahren ist im Vergleich zu einem Fronttriebler. Oder wenn man bei schlechten Strassenverhältnissen unterwegs ist, dann sieht man neben der Fahrbahn meinstens die, die noch Sommerreifen drauf haben und/oder BMW und Mercedes 🙂 Ich gebe zu, dass dies möglicherweise etwas subjektiv geschildert ist.
Können mir hier die BMW-Fahrer (ohne xDrive) ein paar Eindrücke geben, wie sich euer Hecktriebler in einem richtig harten Winter auf der Strasse verhält? Muss man wirklich viel mehr aufpassen wie bei einem Fronttriebler, dass einen das Heck nicht überholt?
Beste Antwort im Thema
Also, ich habe nun auch den ersten Winter mit einem Hecktriebler hinter mich gebracht.
Ich fahre einen E92 335i und war überrascht wie lammfromm dieser sich auf Schnee bewegen lässt, sofern man natürlich alle elektronischen Helferlein eingeschaltet lässt.
Die elektronischen Assistenten greifen sehr früh und schnell ein, so dass ein unkontrolliertes Ausbrechen des Hecks fast unmöglich ist. Sobald man die Dinger komplett abschaltet geht der Spaß auf Schnee natürlich erst so richtig los, dann ist querfahren angesagt. :-)
45 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von mhaas
Das ist klar und passiert nicht nur bei einem 535d sondern würde so auch mit den meisten starkmotoriserten Front-trieblern so passieren.Zitat:
Original geschrieben von derruten
Drückt man apprubt aufs gas und schaltet auch noch zurück bringen auch helferlein nichtsmehr .. da bricht der wagen unweigerlich aus.Bei echtem Eis auf der Fahrbahn, hilft auch Allrad Antrieb sehr wenig, den Eis bedeutet im Ernstfall das die Räder keinen Halt finden, egal ob 1 Rad, 2 Räder oder 4 Räder...
Ausserdem ist bei Allrad Fahrern oft das Problem, dass sie sich zusehr auf den Allrad Antrieb verlassen und dadurch unaufmerksam werden, bzw. sich überschätzen.
Dafür hat man für manche Regionen Spikes im Angebot 😉
Hallo,
ich kann die hier beschriebenen positiven Eindrücke nur bestätigen. Nach gut 10 Jahren Frontantrieb ist mir die Umstellung nicht schwer gefallen. Ich habe mich im BMW bisher nie unsicher gefühlt. Man muß es schon provozieren.
Im übrigen gilt das, was auch für Frontriebler gilt: Gute Reifen und angepasste Fahrweise.
Mir fiel die Umstellung vor zehn Jarhen auf einen Hecktriebler (E36 ohne Selbstsperrdiferential, ESP, ASR..., nur ABS) nicht ganz so leicht. Den E36 318tds hatte ich gebraucht gekauft. Winderreifen waren auch dabei, die waren etwa halbwertig.
Mir war vorher schon klar, daß ein solches Auto auf bisweilen schlecht geräumte Straßen im Mittelgebirge etwas mehr fahrerisches Können fordert, als ein Fronttriebler, da ich aber stets gut auf das Fahrzeug einestellen konnte, machte ich mir da keine großen Sorgen.
Es kam aber etwas anders, als ich dachte. Auf schlecht geräumten Straßen, die wir hier im winter des öfteren haben, drehte ein Antriebsrad oft beim geringsten Gasgeben durch, selbst leichte Bremsversuche bewirken ein Ansprechen des ABS. Die Hügel hoch bin ich mit Feingefühl im Gasfuß ständig feinfühlig gas gebend, bis ein Ruckeln größeren Schlupf anzeigt, dann wieder etwas zurück, und wieder sacht ein wenig Gas gebend - und war oft froh, nicht langsamer zu werden. Auf schmalen Straßen beim Gegenverkehr, wenn man so halb in den Schneewall am Straßenrand fahren mußte, durfte ich nie verzögern, sonst wäre ich sofort festgesteckt.
Es hat sich dann nach dem Winter herausgestellt, daß der Erstbesitzer - ein Rentner, dafor das gleiche Modell schon einmal hatte und dazu die Winderbereifung gekauft und im Winter selten gefahren ist. Die Reifen waren also schon mindestens sieben Jahre alt. Die waren so hart, daß sie selbst bis in den Sommer hinein praktisch keinen Abrieb mehr hatten - aber eben auch keine Haftung. Ich hab sie dann entsorgt - obwohl ich mit den Reifen tatsächlich einen Verbrauch von 5,5 l/100 km erreicht habe. Erstaunt war ich im zweiten Winter dann, wie gut sich der E36 mit ordentlichen Winterreifen fahren läßt. Vor Jahren war im März noch ein Wintereinbruch, da sind einige Autos im Graben stecken geblieben, ich bin mit meinem E36 ohne Probleme über die verschneiten Straßen hügel rauf und runter gefahren. Als ich zwei Wochen später die Sommerreifen montiert habe, sah ich erstaunt, daß die Winterreifen auf der Antriebsache bis auf die Abfahrmarken runter waren...
Zehn Jahre bin ich nun mit dem E36 bei unterschiedlichen Bedingungen gefahren, und bin nie irgendwo stecken geblieben, obwohl das Auto außer ABS keine Helferlein hatte. Damit zu fahren ist reine Übungssache. Allerdings waren die Winterreifen nicht so breit wie bei den heutigen Wagen und die Motorleistung deutlich kleiner.
Wie das nächsten Winter mit dem neuen E93 wird, wird sich zeigen. Aber vermutlich werde ich das "sanfte Streicheln" des Gaspedals sowie das sofortige Gegenlenken beim überraschenden Ausbrechen des Hecks vermissen... Diesen Winter ist mir in einer Ortschaft völlig überraschend beim leichten Beschleunigen leicht bergauf schlagartig das Heck richtung Fahrbahnrand in den Schneeberg gerutscht. Automatisch hab ich gegengelenkt, der Schnee hat aber das Fahrzeugheck in nach links rübergeworfen, so daß ich vom ersten gegenlenken bis fast am rechten Lenkanschlag blitzschnell bis in die nähe des linken Lenkanschlags gekurbelt hatte, und dann mit Stbilisierung des KFZ wieder zur Mitte zurück. Vorne blieb dadurch das Auto jedenfalls recht gut in der Spur. Ein Anwohner, der den Gehweg geschaufelt hat, hat es aber shon mal vorgezogen, in Deckung zu gehen - jedoch völlig unnötig.
Zitat:
Original geschrieben von mhaas
Ausserdem ist bei Allrad Fahrern oft das Problem, dass sie sich zusehr auf den Allrad Antrieb verlassen und dadurch unaufmerksam werden, bzw. sich überschätzen.
Das stimmt. Gleiches gilt für die blöden Navis. Hab erst letztens wieder fast im Rhein gelegen, weil das Navi mich über eine Fähre führen wollte, die aber gar nicht am Anleger lag.
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Ich wechselte vor vier Jahren von Front- auf Heckantrieb (E46) ...
1. war die Umstellung dank Elektronik und sehr guter Reifen absolut kein Problem (bin im Winter überall hingekommen)
2. nahm die Fahrdynamik und damit der Fahrspaß um Längen zu.
Die Agilität des Heckantriebs ist für mich weder von einem Fronttriebler, noch von einem Allradler erreichbar, obwohl der X-drive dem Ganzen schon sehr nahe kommt.
Die vielen Drift-Kurse, die ich mit meinem 320d beim ÖAMTC genossen habe sind einfach unvergesslich. Jeder, der nie in den Genuss eines Hecktrieblers gekommen ist, verpasst Fahrspaß pur. 😁
Beim Frontantrieb kommt nicht wirklich sehr viel Fahrfreude auf.. (subj. Meinung)
Freue mich schon auf meinen Wintertechnik Fahrkurs in Saalfelden nächsten Winter. Da kann ich mit meinem 330xd mal richtig die Sau rauslassen. 🙂😉 ...und driften kann man damit auch ziemlich genial!
Gruß
Alex
Zitat:
Original geschrieben von dastoa
Also, nach den letzten Wintern hier unten bei uns, mach ich mir ehrlich gesagt keinerlet Gedanken mehr, ob ein Hecktriebler nun im Winter dem Fronttriebler gegenüber benachteiligt ist, zumal ich auch oft damit in die Alpen zum Skifahren reinfahre und bisher noch nie ein Problem hatte ... den kleinen Helferlein sei Dank.Diese nach meiner Meinung nicht vorhandenen Nachteile werden im übrigen Jahr aber dann wieder durch die enorme Dynamik und Agilität des Heckantriebs doppelt und dreifach wettgemacht.
Nichts gegen nen Fronttriebler, aber im Sommer ne Passstrasse mit nem BMW fahren, is ne ganz ander Welt ;-)
Das unterstreiche ich doch mal ganz dick!!!😁
Kann die positiven Meinungen hier nur unterstreichen. Ich wohne in einer Gegend, die doch etwas hügelig ist und Schnee ist hier auch keine Seltenheit. Dazu kommt noch, daß die Straßen nicht immer gut geräumt sind. Deshalb hatte ich auch Bedenken, als ich vor fünf Jahren auf den E46 umgestiegen bin. Die waren aber völlig unbegründet, denn ich hatte nie ein Problem, obwohl die Bedingungen manchmal durchaus widrig waren.
Wichtig finde ich allerdings noch, daß man mit dem DSC-Knopf umgehen kann, d.h. man sollte wissen, wann man in den Traktionsmodus schalten sollte.
Wie viele andere hier, habe auch ich festgestellt, daß der Fahrspaß im Winter mit einem Hecktriebler extrem zunimmt (vor allem, wenn man das DSC dann ganz deaktiviert 😁)
Interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch das Winterfahrertraining von BMW in Sölden. Da lernt man schon ein paar nützliche Tricks für den Winter.
ja im sommer ist ein Heckantrieb schon kaum zu schlagen 🙂
zum Winter:
vorab muss man sagen, für den Otto-Normalverbraucher ist der Heckantrieb im Schnee mit guten Winterreifen und aktivierten Helferlein absolut unproblematisch!
aber dennoch gibt es natürlich Unterschiede zum Fronttriebler...
ich fahr sehr viel Steigungen im Mittelgebirge und teste wenn Schnee ist (is ja nicht mehr so oft) wirklich die absoluten Grenzen aus
wenn der Heckantrieb einmal rollt, gehts praktisch fast allen Steigungen rauf, weil dann kann zumindest etwas die dynamische Achslastverteilung nach hinten greifen
die größten Nachteile hat der Hecktriebler gegenüber Frontantrieb vor allem beim Anfahren an Steigungen und beim Anfahren im tieferen Schnee
das liegt vor allem an der statischen Gewichtsverteilung, weil typischerweise beim BMW 50 Prozent auf der Antriebachse liegen (bei schweren Dieseln etwas weniger, aber nicht viel)
die Fronttriebler haben ja meist 60 Prozent und mehr auf der Antriebsachse
im Tiefschnee kann sich zudem der Fronttriebler mit durchdrehenden Rädern seine Fahrspur "fräsen"...das funktioniert beim Heckantrieb nicht, da müssen die Forderräder über den Schnee geschoben werden
diesen "Freifräsen" im Tiefschnee führt beispielsweise auf Parkplätzen dazu, dass ich mit dem BMW meist Rückwärts besser wieder flott komme, als Vorwärts....wie gesagt, wir reden hier von hohem Schnee
Nun kann man die konzeptionellen Nachteile im Winter natürlich auch etwas ausgleichen:
Punkt eins: immer richtig guten Winterreifen hinten
Zweitens: Gewicht auf der Hinterachse generieren (Volltanken, Fahrgemeinschaft bilden und die Leute hinten rein setzen 🙂 )
wenn ich wirklich viel im Schnee unterwegs bin und ständig im Gebirge, fahr ich sehr oft mit Ballast im Kofferaum (Estrichsäcke) rum...das bringt wirklich einen sehr spürbaren Traktionsvorteil (das Ausbrechen mit deaktiviertem DSC wird etwas träger, Drifts sind leichter zu kontrollieren 🙂 )
Drittens: Für alle Fälle einen Satz Schneeketten
(die hab ich aber selbst bei den größten Schneeexperimenten noch nicht gebraucht 🙂 )
schließe mich der Vielzahl meiner Vorredner an........ Hecktriebler ist bei gefühlvollem rechten Fuss "NO PROBS" (gilt im übrigen auch für den Fronttriebler!).
In meinen Augen haben Hecktriebler durch die ausgeglichenere Gewichtsverteilung (50 / 50 anstatt rund 60 / 40 beim Frontschaber) im Winter sogar Vorteile, solange alle Fahrhilfen aktiviert bleiben. Schaltet man diese aus, wirds allerdings heikler als beim Frontantrieb, während dieser vorne einigermaßen gut kontrollierbar wegsackt, kommt der Heckantrieb ziemlich derb quer. Und noch was: Im Tiefschnee kann man sich mit einem Hecktriebler nicht freischaufeln (Gas geben und lenken), beim Frontantrieb geht das prima.
Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
In meinen Augen haben Hecktriebler durch die ausgeglichenere Gewichtsverteilung (50 / 50 anstatt rund 60 / 40 beim Frontschaber) im Winter sogar Vorteile, solange alle Fahrhilfen aktiviert bleiben...
in Sachen Lenkverhalten könnte das ein Vorteil sein
bezüglich Traktion kann ich das in keinster Weise nachvollziehen, da sprechen nicht nur Erfahrung, sondern auch die physikalischen Gesetze/Rahmenbedingungen ganz klar dagegen...
die übertragbare Kraft (=Reibkraft=Zugkraft) vom Rad auf die Straße/Schnee hängt im wesentlichen nur vom Reibkoeffizienten und der Normalkraft (also die Kraft, die auf die Reibfläche drückt) ab
die für den Vortrieb nötige Kraft hängt hingegen beim Anfahren fast nur vom Gesamtgewicht des Fahrzeuges ab
daher, je mehr Anteil des Gesamtgewichtes auf der angetriebenen Achse ruhen, desto besser ist die Traktion und damit die Zugkraft (das ist ja genau der Vorteil eines Allradlers, bei dem das gesamte Gewicht auf angetrieben Achsen ruht)
eine Traktionskontrolle verhindert zwar durchdrehende Räder und hilft damit, die für die jeweilige Gewichtsverteilung maximal mögliche Zugkraft optimal auszunutzen, ein grundsätzliches Mehr an Zugkraft kann sie aber nicht generieren
Da zititere ich (passt grad so schön): http://www.motor-talk.de/forum/katastrophe-winterurlaub-t971154.html?page=1&highlight#post8013630
Zitat:
Original geschrieben von greenthumb
Da zititere ich (passt grad so schön): http://www.motor-talk.de/forum/katastrophe-winterurlaub-t971154.html?page=1&highlight#post8013630
hm schade das du die Momentenbedingte Gewichtsverlagerungen weggelassen hast (hattest)
aber sehr schöne Aufstellung!
gretz
Zitat:
Original geschrieben von greenthumb
Da zititere ich (passt grad so schön): http://www.motor-talk.de/forum/katastrophe-winterurlaub-t971154.html?page=1&highlight#post8013630
ja genau, der Gewichtsanteil auf die Antriebsachse ist (fast) alles
nur das Beispiel mit der Steigung ist etwas praxisfremd
10 Grad oder knapp 18 Prozent Steigung...da können auf Schnee nur die wenigsten Autos anfahren
auch hoffe ich für dich, dass dein Auto den Schwerpunkt deutlich niedriger als einen Meter hat, es sei denn du fährst ständig einen gut beladenen Kleintransporter spazieren 🙂
Zitat:
Original geschrieben von andre_ae
ja genau, der Gewichtsanteil auf die Antriebsachse ist (fast) allesZitat:
Original geschrieben von greenthumb
Da zititere ich (passt grad so schön): http://www.motor-talk.de/forum/katastrophe-winterurlaub-t971154.html?page=1&highlight#post8013630nur das Beispiel mit der Steigung ist etwas praxisfremd
10 Grad oder knapp 18 Prozent Steigung...da können auf Schnee nur die wenigsten Autos anfahren
auch hoffe ich für dich, dass dein Auto den Schwerpunkt deutlich niedriger als einen Meter hat, es sei denn du fährst ständig einen gut beladenen Kleintransporter spazieren 🙂
hm wohnste im flachland? Kein skifahrer? Fährst auch keine Pässe?
Sorry 10% ist echt nicht viel. Das schaffen sogar fast einige Autobahnen.
Ich für meinen Teil kann sagen, dass hier sich einige Vorteile ausspielen. Hab da ne Stammstrecke zu meinem Onkel, wo auf Asfalt max 16% sind und auf Schotter max 22% an einem Punkt sind. Und da bleiben einige Fronttriebler eher hängen als ich. (obwohl die super schmale reifen haben)
Damals mit dem Puma war es auch gang und gebe rückwerts rauf zu fahren und das obwohl er 70% auf der Vorderachse hatte.
Zugegeben ein leichterer 4Z auf der Vorderachse hat hier meinem 6R vorteile.
gretz