Heckklappe schließt nicht mehr
Hallo liebe Audi Gemeinde,
Hab einen Audi A8 4.0 TDi V8 Bj 2004
bei dem Dicken ist nun folgendes Problem aufgetren.
Die Heckklappe öffnet per Knopfdruck, aber wenn sie schließen soll fährt sie zwar runter jedoch hört man keine zuziehhilfe und die Heckklappe wird nicht fest verschlossen, und fährt wieder hoch.
Habe am heutigen Tage das Schloss was in der Heckklappe ist gewechselt jedoch damit nicht das Problem aus der Welt geschaffen.
Nun bin ich rat los ist es die Zuziehhilfe???
Bitte um eure Tips und ratschläge.
MFG Philipp
Beste Antwort im Thema
So, nachdem ich ohne durchgreifenden Erfolg auch noch die beiden Heckklappengasfedern ausgewechselt habe, bin ich der Sache auf den Grund gegangen.
Zunächst einmal:
Die Stellung des Heckklappenmotors beim Einbau ist egal. Dies deshalb weil der Elektromagnet nicht aktiviert ist und keine Verbindung zwischen Motor und Gestänge besteht. D.h. nach dem Einbau kann man per Hand die Klappe auf und zu machen und der Anker stellt sich selbst ein.
Insofern habe ich das Gehäuse nochmal auseinander genommen um den Grund für die mangelnde Reibung zu beheben.
Die Reibefläche wird im Laufe der Zeit durch Metallabrieb immer glatter. Zum Schluss ist nicht genug Reibung da um nach dem Anziehen des Elektromagneten ein Durchrutschen zu verhindern.
Den Zustand habe ich auf dem ersten Bild dokumentiert. Man sieht deutlich den glänzenden Ring der der Reibung herabsetzt.
Ich habe deshalb zunächst die glänzenden Stellen mit einem handelsüblichen Spülschwamm unter Verwendung von Scheuermilch von dem anhaftenden Abrieb befreit. Dies kann man auf den nächsten Bildern sehen.
Hierdurch war die Rauheit der Reibfläche schon deutlich verbessert.
Ich habe es allerdings nicht riskiert auszuprobieren, ob dies bereits ausreichend gewesen wäre.
Insofern habe ich einem Rat hier aus dem Forum mir flüssiges Kolofonium besorgt, was als Flußmittel beim Löten benutzt wird. Kolophonium ist ein Harz, welches aus der Kiefer gewonnen wird und u.a. auch für die aus Roßhaaren bestehende Sehne des Geigenbogens verwendet wird um die Reibung zu erhöhen, damit die Saiten besser zum Schwingen gebracht werden können.
Ich habe das in Alkohol gelöste Kolophonium (Lötmittel) benutzt und die Reibfläche ca. 3 bis 4 mal damit getränkt.
Der Alkohol verdunstet und das Kolophonium bleibt als nicht sichtbarer Belag zurück. Vorsorglich habe ich die Gegenseite, also die Metallfläche ebenfalls damit eingerieben.
Beim Zusammenbau sollte man auf die Lage der unterschiedlich langen Schrauben achten. Außerdem sollten sie nicht zu stark angezogen werden, da der Aludruckguss sehr fragil ist.
Der Motor hängt übrigens nur an den beiden äußeren Schrauben, die man auf den Bildern an der anderen Farbgebung erkennen kann. Die mittlere Schraube ist lackiert. Die nicht lösen. Nur die beiden äußeren halten den Motor. Am besten nimmt man eine Schlüsselratsche. Am Anfang muß man den Motor mit der Hand in Position halten und die ersten Schraubgänge mit der Hand eindrehen. Dabei beginnt man am besten mit der hinteren. Damit nicht Zahn auf Zahn steht, sollte man vor dem definitiven Festziehen die Klappe mit der Hand auf Gängigkeit prüfen.
Wie man auf der kurzen Videosequenz sehen wird die Mühe durch eine einwandfreie Funktion der Klappe belohnt.
37 Antworten
Der Anschlag darf nicht ganz in Stellung auf,
versuche erst mal mit 1 Zahn zurück...
Gruß
BetaTester
.
Zitat:
@BetaTester schrieb am 9. März 2020 um 22:31:11 Uhr:
Der Anschlag darf nicht ganz in Stellung auf,
versuche erst mal mit 1 Zahn zurück...Gruß
BetaTester
Ich habe derartiges befürchtet.
Also wieder den Motor ausbauen 🙄
Nur, man sieht im Grunde ja gar nichts. Wie hast Du es geschafft die richtige Position zu finden?
Ich wüsste gar nicht wie ich es schaffen kann die Nuss nur einen Zahn zurück zu drehen.
Wie viele Versuche hast Du gebraucht?
"Die Klappe geht ordnungsgemäß runter, fällt aber die letzten ca. 10 cm praktisch ohne Halt ins Schloß. Die Zuziehhilfe funktioniert dabei völlig einwandfrei. Beim Öffnen kommt sie aber ohne manuelle Hilfe über die ersten 10 cm. nicht hoch. Erst wenn man sie per Hand etwas anhebt, läuft sie ordnungsgemäß hoch bis in die Endstellung."
Das ist der Zustand, den wir alle haben und die Grundlage aller Suchen nach einer Lösung.
Lösung offenbar nur mit Kolophonium a´la K. Reisach, damit die Klappe ohne Anheben per Hand nach oben geht.
Zitat:
@Gerd Kobi schrieb am 10. März 2020 um 00:47:46 Uhr:
"Die Klappe geht ordnungsgemäß runter, fällt aber die letzten ca. 10 cm praktisch ohne Halt ins Schloß. Die Zuziehhilfe funktioniert dabei völlig einwandfrei. Beim Öffnen kommt sie aber ohne manuelle Hilfe über die ersten 10 cm. nicht hoch. Erst wenn man sie per Hand etwas anhebt, läuft sie ordnungsgemäß hoch bis in die Endstellung."Das ist der Zustand, den wir alle haben und die Grundlage aller Suchen nach einer Lösung.
Lösung offenbar nur mit Kolophonium a´la K. Reisach, damit die Klappe ohne Anheben per Hand nach oben geht.
Nee, die Klappe ging vor dem Ausbau einwandfrei auf und runter ohne manuelle Unterstützung.
Bei mir sind auch vorher schon die beiden Stützfedern rechts und links verbaut gewesen.
Das hat vorher alles wunderbar funktioniert.
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"Wie viele Versuche hast Du gebraucht?"
- das ging rel. schnell,
ich habe ca. 12 Versuche in 3,5 Std. gebraucht. 🙂
(Es lag aber nur daran, das der Motor schon teilzerlegt war
und ich derzeit nicht wusste, wie das alles sein sollte...)
Gruß
BetaTester
.
Also meine Versuche habe ich am WE nach ca. 2,5 Stunden abgebrochen.
Ich befürchte, dass es nicht an der Stellung liegt sondern an fehlender Haftung des Reibkörpers. Hier ist ja im Forum schon mal darüber berichtet worden, dass nach dem Öffnen plötzlich die Klappe nicht mehr öffnet obwohl sie es bis dahin immer getan hat. Auf Youtube gibt es ein Video wo jemand mit Kolofonium das Problem der mangelnden Reibung gelöst hat. Ist hier auch schon mal empfohlen worden.
Hat jemand ein Bild von der Reibfläche wie sie aussehen müsste?
Werde am nächsten WE wohl den Motor nochmal ausbauen und die Reibefläche mit flüssiger Kolofonium Lösung einreiben.
Dann mach ich auch mal ein paar Bilder.
So, nachdem ich ohne durchgreifenden Erfolg auch noch die beiden Heckklappengasfedern ausgewechselt habe, bin ich der Sache auf den Grund gegangen.
Zunächst einmal:
Die Stellung des Heckklappenmotors beim Einbau ist egal. Dies deshalb weil der Elektromagnet nicht aktiviert ist und keine Verbindung zwischen Motor und Gestänge besteht. D.h. nach dem Einbau kann man per Hand die Klappe auf und zu machen und der Anker stellt sich selbst ein.
Insofern habe ich das Gehäuse nochmal auseinander genommen um den Grund für die mangelnde Reibung zu beheben.
Die Reibefläche wird im Laufe der Zeit durch Metallabrieb immer glatter. Zum Schluss ist nicht genug Reibung da um nach dem Anziehen des Elektromagneten ein Durchrutschen zu verhindern.
Den Zustand habe ich auf dem ersten Bild dokumentiert. Man sieht deutlich den glänzenden Ring der der Reibung herabsetzt.
Ich habe deshalb zunächst die glänzenden Stellen mit einem handelsüblichen Spülschwamm unter Verwendung von Scheuermilch von dem anhaftenden Abrieb befreit. Dies kann man auf den nächsten Bildern sehen.
Hierdurch war die Rauheit der Reibfläche schon deutlich verbessert.
Ich habe es allerdings nicht riskiert auszuprobieren, ob dies bereits ausreichend gewesen wäre.
Insofern habe ich einem Rat hier aus dem Forum mir flüssiges Kolofonium besorgt, was als Flußmittel beim Löten benutzt wird. Kolophonium ist ein Harz, welches aus der Kiefer gewonnen wird und u.a. auch für die aus Roßhaaren bestehende Sehne des Geigenbogens verwendet wird um die Reibung zu erhöhen, damit die Saiten besser zum Schwingen gebracht werden können.
Ich habe das in Alkohol gelöste Kolophonium (Lötmittel) benutzt und die Reibfläche ca. 3 bis 4 mal damit getränkt.
Der Alkohol verdunstet und das Kolophonium bleibt als nicht sichtbarer Belag zurück. Vorsorglich habe ich die Gegenseite, also die Metallfläche ebenfalls damit eingerieben.
Beim Zusammenbau sollte man auf die Lage der unterschiedlich langen Schrauben achten. Außerdem sollten sie nicht zu stark angezogen werden, da der Aludruckguss sehr fragil ist.
Der Motor hängt übrigens nur an den beiden äußeren Schrauben, die man auf den Bildern an der anderen Farbgebung erkennen kann. Die mittlere Schraube ist lackiert. Die nicht lösen. Nur die beiden äußeren halten den Motor. Am besten nimmt man eine Schlüsselratsche. Am Anfang muß man den Motor mit der Hand in Position halten und die ersten Schraubgänge mit der Hand eindrehen. Dabei beginnt man am besten mit der hinteren. Damit nicht Zahn auf Zahn steht, sollte man vor dem definitiven Festziehen die Klappe mit der Hand auf Gängigkeit prüfen.
Wie man auf der kurzen Videosequenz sehen wird die Mühe durch eine einwandfreie Funktion der Klappe belohnt.
Hier das versprochene Video: