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harley für anfänger

Themenstarteram 17. Oktober 2006 um 15:31

Hallo hier im Harley Forum!

Ich bin bislang jahrelanger Amifahrer-und (autodidaktischer)Schrauber (68´er Caddy CDV), spiele aber mit dem Gedanken, auf eine (möglichst auch alte) harley umzusteigen, da das eigentlich immer mein heimlicher Traum war ;-)

Allerdings muss ich zugeben, daß ich mich bislang nicht großartig mit dem thema auseinandergesetzt habe.

Gibt es Seiten, auf denen ich mich umfassend informieren kann? Wie sieht es mit der Technik aus? Mit der alter Amis kenn ich mich aus, kann ich das 1:1 auf (alte) Harleys übertragen?

Lohnt der Import aus den USA? Sind alte Harley (70´er) erschwinglich und technisch noch zuverlässig oder wird´s da teuer und zeitaufwändig?

Sorry wegen der vielen Fragen, aber irgendwann muss ich´s ja tun...

bin dankbar für jeden Tip

mfG

donne

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14 Antworten

Du bist wohl eher ein Tiefstapler, kein Anfänger, was das Schrauben angeht. Die Erfahrungen vom Auto lassen sich insoweit übertragen, wie dieselben Fertigungstoleranzen, Zollschraubereien und Undichtigkeiten bei alten Harleys bis ca 84 vorliegen -beim Big-Twin vor dem Evo . Ansonsten ist ein Moped wohl viel leichter als ein Auto nach Baugruppen zu überschauen.

Die neuen Mopeds sind weitgehend stressfrei. Solltest Du aber die volle Harley-Dröhnung wollen, kommt nur eine Shovel oder noch älter in Frage. Da aber Knuckle und Pan vergriffen oder teuer oder doch zu schrullig sind (only Kicker), wirst Du in deinem Wunschjahrzehnt der Siebziger viel eher fündig, schon wegen der Rekordfertigung unter AMF.

Ich habe -da ich momentan ebenfalls suche- auch schon sehr schöne unverbaute Shovel-Teile für 8000-10000 Euro aus erster Hand gesehen mit deutsche Erstzulassung. Meistens handelt es sich um den Typ Low-Rider oder Superglide. Sind diese Teile erst mal gecheckt und gerichtet und mit Verstand gefahren, halten sie von der Substanz her ewig. Wen man drauf steht, kann man sich auch eine E-Glide zulegen. Die sind oft auch besser gepflegt und weniger verbastelt.

Was die Staaten angeht, die sind seit langem schon ein bißchen leergefischt. Die meisten Mopeds wurden wohl in der zweiten Hälfte de 80er im Zuge der dortigen EVO-Einführung von den Amis verkauft und kamen bei uns für 11.000-14.000 DM durch unabhängige Dealer hier auf den Markt. Für die Einfuhr gibt es diverse Schriftwerke/Anleitungen oder ein freier Händler, der das damals mitmachte und seine Erfahrungen mitteilt. Nach meiner Rückfrage sollte man mit Dollar-Gegenwert in Euro zzgl. 30 % auf die Ami-Preise rechnen. Was noch in den USA rumsteht, wird oft auch gar nicht nach Europa verkauft. Und wenn, stehen auch schon die nordischen Biker parat, die auf Neufahrzeuge utopische Zuschläge zahlen.

Themenstarteram 18. Oktober 2006 um 5:06

Na ja, "Anfänger" bezeiht sich doch auch eher auf die Harleys an sich. Ich habe von den einzelnen Baureihen und deren Technik halt noch keine Überblick. Danke auf jeden Fall für deine Antwort!

Ist die Situation auf dem US-Markt wirklich so übel? In der US-Car Szene ist es nämlich eher andersrum und man spart ne menge kohle wenn man überm Teich kauft.

Wie sieht es im Übrigen mit Preisen und Verfügbarkeit bei Teilen für alten Harleys aus?

am 18. Oktober 2006 um 7:14

Teile sind kein Problem....was es nicht mehr original gibt, ist als Nachbau erhältlich.....rein theoretisch kannst Du ein komplettes Moped aus Ersatzteilen zusammenstellen, incl. Rahmen und Motor. Wenn Preise eine Rolle spielen (haha), solltest Du Pan und Knuckle meiden....bleib beim Shovel, oder, wenn Du damit leben kannst, beim Evo.

Was den Kauf von Mopeds in USA angeht kann ich Dir auch keine Hoffnung machen....die Preise sind, wenn Du Transport und Verzollung drauknallst, vergelichbar mit denen bei uns. Bei Teilen siehts anders aus...hier lohnt sichs in den USA zu bestellen oder Teile aus dem Urlaub mitzubringen.

Ach ja...Autos in den USA zu kaufen lohnt sich ja auch nicht immer...die Klassiker, die alle haben wollen (68er Charger R/T und Konsorten) sind überall fast unbezahlbar geworden. Bei dem Volumendreck aus den 80er Jahren mag es anders aussehen...aber die Dinger gehören eh entsorgt.

Themenstarteram 18. Oktober 2006 um 12:58

ok, danke schon für die tips. Also was mir da konkret vorschwebt ist, wie gesagt, eine ältere Harley, meinet wegen schon H-kennzeichen-reif, muss aber nicht sein.

Ich möcht gern eins dieser bikes an denen alles noch "roh" ist, also möglichst wenig elektrisch (alles was mit Steuergeräten und Chips arbeiter kommt mir nicht in die Garage), das schön laut ist und sich optisch so weit wie möglich von 08/15 Bikes abhebt, also gerne auch (schöne und gut gemachte) Customumbauten.

Preislich wär ich momentan bereit um die 8000 auszugeben, es muss kein perfektes Bike sein, wie gesagt, Schrauberfahrung und Ausstattung ist ausreichend da, so daß ich viele Sachen (was mir auch Spaß macht) selber machen kann. Ist für dieses Geld was vernünftiges drin?

Das mit dem selber bauen klingt natürlich äußerst interessant. Wird wohl aber preislich momentan nicht drin sein....

Ja, für das Geld gibt es definitiv was Gescheites, auch in Deutschland. H-Kennzeichen heißt halt 30 Jahre, da wäre man bei 76/77. H-Kennzeichen heißt aber Originalzustand oder zeitgenössischer Umbau, z. B. AME-Chopper oder das Easy-Rider-Baumuster. Das müßte dann aber schon damals umgebaut sein. Ansonsten ohne H-Kennzeichen kriegt man heute die geilsten Umbauten getüvt, für die man in den 70-ern getötet worden wäre. Schön laut geht bis Baujahr 89 mit 86 dB Fahrgeräusch. Eigentlich laut waren die alten Shovels damals aber nicht im Originalzustand, die Mechanik verursacht ebenfalls einen großen Anteil der Geräusche, auch ohne Defekt.

Diverse Scharmützel über Auspuff-Lösungen gibt es als alte Forum-Beiträge genug. Die meisten Eigner haben die bekannten Originaltöpfe bis Bj. 1974 drauf, auch als 65 A bekannt und auch heute noch zu tüven. Aber mittlerweile schwer zu kriegen.

Ich denke, es soll ein Big-Twin sein, keine Sporty. Ironheads aus diesen Jahren sind auch ein bißchen stressig, weil es für diese Motoren kaum noch Teile gibt und die Nachfertigungen (z.B. Kolben und Zylinder) oft schlechte Qualität haben. Beim Big-Twin aus diesen Jahren sind Teile noch nicht so schwer zu bekommen, als Original oder Nachbau. Wird z.B. von W&W gut abgedeckt, der Katalog liefert auch gutes Anschauúngsmaterial und dient mir oft als Kalkulationsgrundlage für Umbauten. Beim Vertragshändler wird man in Sachen Shovel leider nicht fündig, einmal wegen der eventuell damit verbundenen Gewährleistung, falls nicht gleich als Bastlerfahrzeug angeprießen, und auch weil sie diese Dinger insgeheim hassen. Zu viel Streß, Mängel, Reklamationen usw.... Also beim freien oder privaten Verkäufer schauen.

Hi,

zu dem Thema gibts wohl mehr Ansichten als Motorräder ....

Die "schrullige" FX hat erst Mitte der 70er als FXE einen Elektrostrarter und damit einiges an Ballast gekriegt. Harley hat früher Reklame mit Frauen als Fahrerinnen gemacht, um allen zu zeigen, daß die Kisten doch leicht zu fahren sind. Mit serienmäßiger Verdichtung kann jedes größere Kind einen kalten Motor ankicken. - Auch Mädchen. Allerdings hat jeder 50ccm-Roller und Rasenmäher inzwischen einen Elektrostarter. Da sollte er an so was wertvollem, wie einer Harley auch dran sein. Oder nicht?

Wie schon von den Anderen gesagt sind Teile für Knucks und 1200er bzw. 1340er Flatys nix für Habenichtse. Aus Schweden z.B. gibts ausgezeichnete Zylinderköpfe, die dort weitgehend in Handarbeit hergestellt werden und einzeln immer noch billiger sind, als das Verchromen der Stoßstange eines 56er Eldorado.

Wenn der Ofen wirklich alt und halbwegs erschwinglich sein soll, gibts noch die 750er Flaty, aus der später die K-Sporty entstanden ist. Die Flatys galten zu ihren Produktionszeiten als unverwüstlich - außer bei Vollgas. Etwa 80km/h Dauergeschwindigkeit sind dicke drin, weswegen die Fangemeinde ziemlich klein ist. Wegen der guten Haltbarkeit sind viele der Öfen nach 50-60 Jahren trotzdem heftig runtergeritten. - Selbst wenn ein paar Jahre Pause dabei waren. Ein großes Plus bei der Flaty-Restauration sind die extrem simplen Dreiganggetriebe. Das Gehäuse ist teuer, der Rest aufm Küchentisch machbar.

Vorsicht vor "Läuft noch gut" oder "springt an". Erst wenn sie einen Kolben- oder Ventilfresser hat läuft sie wirklich gar nicht mehr.

Ansonsten: Pan oder Shovel. In der Produktionsgeschichte würde ich nicht allzulange rumkramen, weil vieles, was nicht gehalten oder funktioniert hat, inzwischen gegen was Besseres getauscht wurde. Vorsicht vor Beschissern: Es gibt nichts, was es nicht gibt:

Probefahrten im Winter mit dickem Getriebeöl im Motor, ...

Sägemehl bei extremem Zahnflankenspiel im Getriebe,

Zaubersprit zum besseren Anspringen oder sonst was.

Alles, was Dir in Deiner Phantasie einfällt geht täglich übern Tresen

Normalerweise kann man beim Kauf nicht viel Abbauen. Bei abgenommenen Krümmern sieht man jedoch die Auslassventile. Den Rest wirst Du ja kennen.

Viele Shovels werden zur Zeit so billig verramscht, daß ich sogar schon über Re-Importe in die USA nachgedacht hatte oder mir eine zum Ausschlachten zu holen. Vor einigen Jahren hätte man mit der Idee nur Gelächter geerntet. Aber auch Pans werden noch zu Preisen verschleudert, daß Du dafür gerade mal ne gute EVO kriegst.

Die Oldtimerei ist bei Harleys gerade ziemlich unbeliebt.

so long

rouleur

am 20. Oktober 2006 um 9:30

falls ne 750er flattie in frage kommen sollte, empfehle ich dringend eine ausgiebige probefahrt mit einem restauriertem exemplar. fahrspass und leistungsentfaltung orientieren sich nämlich haarscharf an einer 125er hyosung....und das ist nicht jerdermanns sache

Hi Straightleg,

dann empfehle ich den TGV der französischen Bahn. Das Ding geht weit über 300 km/h. Dadurch hat man logischerweise mehr Spaß als auf einer Hayabusa. Von Harleys oder so was anderem langsamen gar nicht zu reden.

Mein Nachbar kann es auch nicht verstehen, warum man sooo viel Geld für ein Motorrad ausgibt, mit dem man meistens nicht schneller fährt, als mit einem alten Kleinwagen.

Noch was zur 45"-Flaty: PS-vergleichen kann ich auch. War zwar nie der große Mathematiker in der Schule, kriege es aber immer raus, welche von zwei Zahlen größer ist. Die Flaty ist eine absolut vollwertige 750er aus den 30er Jahren und fährt sich auch so. Je nach Version bzw. Ausbaustufe ca. 22-knapp 30 PS. In der Zeit galten die 100km/h als eine ähnliche Marke, wie heute die 250. Mit rund 120 Spitze gehörte sie immer noch zu den Superbikes, genause wie eine Shovel Anfang der 70er Jahre.

Wie gesagt, für viele ist das halt nichts.

so long, rouleur

am 20. Oktober 2006 um 10:07

@rouleur

keine bange...meine erfahrungen beziehen sich nicht aufs "moped-quartett"....ich bin sowohl 750er flattie als auch die 1200er und 1340er schwestern gefahren.....und pan und knuckle durfte ich ebenso bewegen. nur was älter als knuckle oder neuer als evo ist, hab ich mangels desinteresse noch nicht gefahren, repariert, restauriert, etc.

um mit ner 750er spass zu haben( und gefühlten 18,75 schlappen ps) muss man schon sehr an alter technik interessiert sein(und auch an sachen wie holzvergasern und dampfmaschinen) ...naja, man muss es halt mögen können.....deswegen schlage ich ja auch ne probefahrt vor.....aber ich mag auch eher nen roadrunner als ne tin lizzy.... .geschmackssache.

@ straightleg

bist Du eine WLA gefahren? Die hat eine geringere Verdichtung, jede Menge Lebendgewicht und eine kurze Endübersetzung fürs Gelände. Wenn der Motor im unüberholten Originalzustand war, wird die Verdichtung noch geringer gewesen sein. Mit sowas würde ich auch nicht gerne fahren.

Ein Plymouth Roadrunner ist vom Baujahr her einwandfrei ein Oldie, auch der 440 Mopar. Die US-Muscle-Cars der 60er und frühen 70er erreichen aber Fahrleistungen, die sich heute mancher "Sportwagen"-Fahrer mit umweltgerechter Einspritzregelung wünschen würde. Dodge hat 1969 die 200 mls -Marke in Daytona für mittlere Rundengeschwindigkeiten geknackt, als bei uns der Käfer noch 1200 ccm hatte, die Ente noch 16 PS und ein Mercedes Diesel nur mit enormem Anlauf die 100 km/h knacken konnte.

Bis in die 50er Jahre waren auch die Amis noch etwas bodenständiger. Als Chuck Berry gesungen hatte " ... Cadillac doing about 95 ..." war das schon hoch gegriffen. Ohne Rückenwind oder leicht bergab war nix mit 95 mls.

 

Die echten Überautos aus den 20er und 30er Jahren (außer reinen Rennwagen) fuhren 140-180 km/h und kosteten teilweise so viel wie 10(!) Einfamilienhäuser in bester Wohnlage. Wer sich sowas leisten konnte, der störte sich auch nicht an Verbräuchen, die z.T. weit jenseits 50l/100km lagen.

Wie auch immer, das hier ist ja ein Harleyforum. Ende der 20er fuhren die ersten kopfgesteuerten Harleys auf Rennstrecken Rundengeschwindigkeiten über 100mls. Da hat keiner gesagt, "Mist, das Ding kommt ja nicht ausm Quark", sondern "Glückwunsch, Du hast einen Pokal gewonnen".

Es ging Donne ja um eine "möglichst alte Harley", die bezahlbar und technisch gut beherrschbar ist. Das ist die WL.

so long

rouleur

 

ps.: hast Du einen 440 Mopar? Dann würde ich gerne mal mitfahren ... smile

am 22. Oktober 2006 um 8:39

@rouleur

mensch...ich will hier doch keine geschmacksbestimmte grundsatzdiskussion führen.....das würde zu keinem konsens führen. ich hab nur dazu geraten, vorher mit dem objekt der begierde mal ne probefahrt zu machen....das ist alles.

Kauf ne Shovel. Genug Dampf ab Werk (67 PS) beim 1340er und Charakter. Optimaler Kompromiß zwischen alt und neu.

Und wie gesagt noch viele Teile für günstig Geld auf allen Märkten und Treffen. Ich mach mich auch grad auf den Weg in meine Vergangenheit und werde morgen wahrscheinlich eine gute Shovel schießen. Das wars dann auch für jetzt und den Rest meiner Biker-Karriere. Klar, eine Supemoto zum Spielen ist immer mal drin. Aber sonst endlich Ruhe im Karton mit Neuigkeiten, Modellwechseln, verstellbaren Auspüffen, Hubraumaufstockungen usw.

Seelenfrieden. Ich freu mich.

am 30. Oktober 2006 um 10:30

und...hat geklappt mit der shovel??

Noch im Nachdenken. Die eine Low-Rider BJ 80, vollkommen original schwarz, rot, Erstlack usw. 13.000 km mit EZ BRD, Handbuch usw. Aber Rahmen und Motoroutfit muß ganz klar nachgessert werden-ihr kennt ja die Sprühdosenlackierung von AMF und abblätternde schwarze Lackierung am Motor.

Die andere würde mir sehr gut passen aber Preis macht noch Bauchweh. Da würde mir der Verkauf der 78er Ironhead natürlich gelegen kommen. Zweite Shovel viel zu schade zum Umbauen. Das wird aber alles noch. Diesen Herbst Das beste wäre eine Basis mit gutem Rahmen ohne Säurefraß usw. und ein guter Motor.

In Bälde mehr.

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