Hängende Feststellbremse, laut MB Austausch des kompletten Fahrzeugkabelbaums?

Mercedes E-Klasse W212

Hallo,

ich habe ein Problem mit dem Fahrzeug meines Schwiegervaters, es handelt sich dabei um einen S212 MOPF aus 2016 mit ca. 30.000 km (gekauft als Junger Stern vor ca. 1 Monat bei einem Mercedes Partner).
Das Problem ist wie folgt, teilweise lässt sich die Feststellbremse nicht richtig lösen, sprich beim Zug an dem Hebel kommt das Pedal entweder gar nicht oder nur teilweise zurück und muss dann mehrfach nachgetreten und gelöst oder mit dem Fuß zu sich gezogen werden damit die Kontrollleuchte ausgeht bzw. die Feststellbremse komplett löst.
Letztens kam das Pedal zwar komplett zurück, die Warnlampe blieb allerdings weiter an und ging erst nach ein paar KM Fahrt von selbst aus.
Am schlimmsten ist es, wenn das Auto über Nacht mit angezogener Feststellbremse geparkt war. Wenn man diese dann am Tag mehrfach benutzt, tritt das Problem kaum noch auf und die Feststellbremse löst eigentlich sofort und so wie es sein soll.

Ich war nun bei meinem Mercedes Partner (mein Ortsansässiger, gekauft wurde das Fahrzeug bei einem anderen Mercedes Partner etwas. 500 km entfernt) um das Problem dort zu schildern und dieser meinte, dass es im schlimmsten Fall sein könnte, dass Wasser im ESP Steuergerät ist und man schauen müsste wie viele Kontaktpins dort bereits oxidiert wären und dann ggf. den kompletten Fahrzeugkabelbaum von vorne bis hinten ausgetauscht werden müsste.
Dies hätte zur Folge, dass mein Fahrzeug dann sofort in der Werkstatt bleiben müsste, sie einen Fahrzeugspezifischen Kabelbaum bestellen würden (Lieferzeit ca. 6-7 Wochen + eine Woche Einbau) und dafür der komplette Innenraum inkl. Armaturenbrett und allem demontiert werden müsse.
Der Serviceberater hatte wohl vor kurzem einen ähnlichen Fall und ist bei meiner Schilderung nun erstmal vom schlimmsten ausgegangen. Natürlich könnte es auch nur ein Kontaktschalter oder ähnliches sein.

Habt ihr von so einem Fall schonmal gehört? Ich habe mich bzgl. der Feststellbremse auch hier im Forum schon ein wenig eingelesen und solch einen Fall noch nirgends gefunden, eher Rückholfeder, Kontaktschalter, Seilzüge etc. bei hängender Feststellbremse.

Das zweite Problem ist, dass mein Serviceberater vor Ort meinte in erster Linie hätte der verkaufende Händler hier das Recht auf Nachbesserung, dieser ist aber wie gesagt ca. 500 km entfernt.
Er will nun mit dem Verkäufer klären ob sie ihnen die Reparaturfreigabe erteilen oder das Auto zu Ihnen in die Werkstatt soll.
Müsste in diesem Fall der verkaufende Händler das Auto holen oder müsste ich die 500 km zu ihm fahren um ihm das Auto in seiner Werkstatt zur Verfügung zu stellen?

Habe jetzt erstmal für Mitte nächster Woche einen Termin bei meinem Mercedes Partner wo sie sich das ganze dann in der Werkstatt genauer anschauen wollen.

Habt ihr mit solchen Angelegenheiten schonmal Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße

Beste Antwort im Thema

Hallo an alle,

kurzes Feedback zu der Angelegenheit, das Auto war gestern wieder in der Werkstatt und es wurde (wie hier auch schon oft berichtet) der Pedalblock getauscht.
Hatte noch nicht allzu viel Zeit das ganze zu testen, aber heute morgen nachdem das Auto über Nacht stand, kam mir das Pedal so wie es sein soll sofort und komplett entgegen gesprungen (trotz nur 6-7 Grad Außentemperatur, wo es sonst total gehangen hat).
Scheint jetzt also alles wieder so zu funktionieren wie es sein soll.

Vielen Dank nochmal an alle und schöne Pfingsten

PS: Das ganze ist natürlich auf Garantie gelaufen und hat keinen Cent gekostet :-)

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Die Betätigung und das Lösen der Feststellbremse im 212 erfolgt rein mechanisch. Wie jemand da auf ein elektrisches/elektronisches Problem schließen kann, ist mir ein Rätsel.
Nur.....das Pedalblock-Umfeld ist zwar naheliegend die Ursache, da schon mehrfach so gewesen. Allerdings sehe ich hier doch ein etwas anderes Fehlerbild, als in den einschlägigen Fällen.
Ich gebe zu bedenken, dass die Mechanik sich nicht nur auf den Fußraum beschränkt, sondern von dort mechanisch über Drahtseile auf die Hinterräder an die Bremstrommeln/-backen der separaten Feststellbremse übertragen wird.
Vor der Hintergrundinformation, dass der Wagen an der Ostsee zuhause war, vermute ich ein Klemmen der Backen; verursacht durch ein Bremsstaub-Salz-Feuchtigkeitsgemisch und/oder durch korrodierte Bremsmechanik (Bewegungsstellen/Gelenke an den Bremsbacken/Federn/Bolzen).
Leider kommt man da nur ran, wenn die Hinterräder und die Bremsscheiben abgenommen werden. Die Bremsscheibe ist gleichzeitig die Trommel für die Bremsbacke der Feststellbremse.
Ich würde mal zunächst die Räder abnehmen und ein paar beherzte Schläge auf die Bremsscheibe (dort wo das Rad anliegt) geben. Eventuell lösen sich dann schon Verkrustungen.
Und wenn das nicht hilft, eine Werkstatt aufsuchen, die noch mit Mechanik umgehen kann.

Viel Glück
D.D.

@D.Duesentrieb Vielen Dank für deine Antwort.
Das klingt alles sehr plausibel und auch für mich als Laien eher nachvollziehbar als die Sache mit dem Kabelbaum.
Aber das war ja auch erstmal nur eine Vermutung meines Serviceberaters, die genaue Untersuchung/Diagnose soll ja dann nächste Woche in der Werkstatt erfolgen.
Ich werde ihn aber nochmal darauf ansprechen, dass die Feststellbremse ja ein rein mechanisches Teil ist und wieso dann der Kabelbaum ggf. getauscht werden soll.

Zitat:

@SmarterBenz schrieb am 30. April 2020 um 07:34:03 Uhr:


Hallo,

ich habe ein Problem mit dem Fahrzeug meines Schwiegervaters, es handelt sich dabei um einen S212 MOPF aus 2016 mit ca. 30.000 km (gekauft als Junger Stern vor ca. 1 Monat bei einem Mercedes Partner).
Das Problem ist wie folgt, teilweise lässt sich die Feststellbremse nicht richtig lösen, sprich beim Zug an dem Hebel kommt das Pedal entweder gar nicht oder nur teilweise zurück und muss dann mehrfach nachgetreten und gelöst oder mit dem Fuß zu sich ziehen....................

Lies mal hier, die Rep als erstes durchführen und dann prüfen, das wird es dann gewesen sein.

Pedalblock

Ein sehr komischer Serviceberater, der bei so einem häufigen Problem irgendetwas exotisches vermutet.
Entweder der hat absolut keine Ahnung, oder möchte maximalen Umsatz generieren.
Hast du vielleicht noch einen anderen MB Betrieb in der Nähe? Oder mal hin gehen, wenn ein anderer Berater da ist?
Bei mir hab ich auch welche, die absolut top sind, während andere total lustlos rüber kommen und den Anschein haben, garnichts zu wissen.

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Vielleicht hat er es mit einer neuen 213er E Klasse verwechselt und ist so auf den Kabelbaumfehler gekommen.
Habe leider nicht wirklich einen anderen MB Betrieb in der Nähe und in dem jetzigen bin ich auch schon länger Kunde, der Serviceberater kam auch eigentlich sehr kompetent rüber.
Zu einem anderen gehen ist wahrscheinlich auch blöd, da ich ja bereits für nächste Woche fest einen Termin habe.

Er wollte sich jetzt auch mit dem Verkäufer an der Ostsee in Verbindung setzen, damit der Ihnen die Reparaturfreigabe + Leihwagen für mich freigibt, was im Falle des Kabelbaums auch mal eben 6-7 tsd. € seinen können laut seiner Aussage gestern.
Da wird sich der Verkäufer natürlich auch erstmal einen Schock bekommen :-D

Außerdem meinte er, sollte das Problem schlimmer werden soll ich das Auto bei Ihnen einschleppen lassen.
In dem Fall den er vor kurzem hatte wäre es wohl so schlimm geworden, dass sie das Auto gar nicht mehr in der Werkstatt bekommen hätten weil die Feststellbremse nicht löste.

Zitat:

@SmarterBenz schrieb am 30. April 2020 um 07:34:03 Uhr:


...es handelt sich dabei um einen S212 MOPF aus 2016 mit ca. 30.000 km (gekauft als Junger Stern vor ca. 1 Monat bei einem Mercedes Partner).
...
Das zweite Problem ist, dass mein Serviceberater vor Ort meinte in erster Linie hätte der verkaufende Händler hier das Recht auf Nachbesserung, dieser ist aber wie gesagt ca. 500 km entfernt.
Er will nun mit dem Verkäufer klären ob sie ihnen die Reparaturfreigabe erteilen oder das Auto zu Ihnen in die Werkstatt soll.

Da das Fahrzeug erst vor 4 Wochen gekauft wurde verbieten sich m.E. ausnahmslos alle Tipps und Hinweise hier irgendwelche Eigenleistungen zur Fehlerbehebung zu versuchen.
Die Werkstatt vor Ort soll sich kümmern, wenn das ergebnislos oder nicht zufriedenstellend verläuft setz Dich mit dem Verkäufer in Verbindung. Da das ein Mercedes Händler ist würde ich zunächst mal davon ausgehen, dass der eine vernünftige Lösung vorschlägt.
Achte darauf, dass vor Reparaturen die Freigabe des Verkäufers vorliegt, schriftlich...nicht, dass da später dann Diskussionen oder Mißverständnisse zu deinen Lasten aufkommen.

Gruß
Hagelschaden

So ist ja auch mein Plan, ich hatte den Verkäufer vorab darüber informiert und er meinte ich solle dies bei meinem Händler vor Ort vorzeigen und ihm seine Kontaktdaten geben, damit sie die Sache dann klären können.
Dies habe ich getan und hoffe jetzt nur, dass Sie mir das Auto nicht wegen dem Kabelbaum komplett auseinandernehmen, dass wäre mein größter Horror.
Ich hoffe ja, dass der zuständige Serviceberater sich das dann nochmal genau ansieht und ebenfalls zu dem Entschluss kommt, dass es ein mechanisches Problem ist.

Gut, dann lass das WD40 im Keller, klopfe nicht an den Bremsscheiben herum usw. 😁
Die zwei Mercedes Werkstätten werden sich doch wohl verständigen können, alles wird gut.

Gruß
Hagelschaden

Vielleicht hilft es ja auch den Serviceberater etwas in Richtung Pedalblock zu schubsen, natürlich mit vorsicht, keiner mag Klugscheißer. Für mich sieht das übrigens auch nach rein Mechanischer ursache aus, die Probleme mit dem Pedalblock sind bekannt und hier kommt noch die schöne Salzige Luft der Ostsee für die Seile und Umlenkungen obendrauf. Mein Pedal klemmte auch, nur bei Frost, aufgrund abgelaufener Gebrauchtwagengarantie hab ich dann mit Ballistol nachgeholfen, zumindest diesen Winter hatte ich keine Probleme wieder. An deiner Stelle würde ich erstmal keine selbsthilfe veranstalten, wegen der JS.

Die hängende Fetsstellbremse ist ein mechanisches Problem auf Grund einer ziemlich blöden Konstruktion. Tritt besonders gerne unter 0° Celsius auf.
ACHTUNG: wenn die Kontrollleuchte für die aktivierte Feststellbremse noch aktiv ist funktioniert auch die Parktronic nicht !!
Gruß Wolli

Zitat:

@Hagelschaden schrieb am 30. April 2020 um 11:22:37 Uhr:


Gut, dann lass das WD40 im Keller, klopfe nicht an den Bremsscheiben herum usw. 😁
Die zwei Mercedes Werkstätten werden sich doch wohl verständigen können, alles wird gut.

Gruß
Hagelschaden

Grundsätzlich ein kluger Rat, dem ich mich unter normalen Umständen auch anschließen- und den ich sogar selbst befolgen würde.
M.E. liegt hier nur leider kein normaler Umstand vor.
Wer mal die Auswirkungen des ungebremsten Entscheidens eines inkompetenten Serviceberaters am eigenen Leib zu spüren bekommen hat (wochenlanger Verzicht auf eigens Fahrzeug, rechtliche Streitigkeiten um den Anteil der Kostenübernahme, vertuschte Folgeschäden etc.) ,
der greift trotz JS-Garantie gerne mal zunächst zu WD40 und sogar zum Hammer, bevor er sich in die Abhängigkeit begibt.😉

Ich schätze aber den TE so ein, dass er durchaus in der Lage ist, rechtzeitig die "Notbremse" zu ziehen.
Von daher denke ich auch, dass alles gut wird 🙂

Gruß
D.D.

Ich hoffe ja der Serviceberater oder einer der ausführenden Mechaniker wird da doch noch auf die einfacherer Möglichkeit Pedalblock oder Mechanik der Feststellbremse an der z.B. Hinterachse kommen.

Ich werde bei Abgabe das Fahrzeugs nächste Woche nochmal versuchen vorsichtig anzumerken, ob das Problem nicht nur rein mechanisch sein könnte, sprich Pedalblock etc. und auf jeden Fall sagen, bevor sie den Kabelbaum rausreißen Info an mich damit ich reagieren und ggf. nochmal zu einer anderen Werkstatt fahren kann.

Vielen Dank aber schon mal an alle hier beteiligten für die wirklich aufschlussreiche Hilfe :-)

Zitat:

@D.Duesentrieb schrieb am 30. April 2020 um 13:00:52 Uhr:


Wer mal die Auswirkungen des ungebremsten Entscheidens eines inkompetenten Serviceberaters am eigenen Leib zu spüren bekommen hat (wochenlanger Verzicht auf eigens Fahrzeug, rechtliche Streitigkeiten um den Anteil der Kostenübernahme, vertuschte Folgeschäden etc.) ,
der greift trotz JS-Garantie gerne mal zunächst zu WD40 und sogar zum Hammer, bevor er sich in die Abhängigkeit begibt.😉

Von ungebremstem Entscheiden schrieb ich nichts, im Gegenteil.
Bei bestehender Gewährleistung und / oder bestehender Garantie den Tipp zu eigenen Reparaturversuchen zu geben ist schlicht grundfalsch.
Der Käufer hat Anspruch auf Mängelbeseitigung und bei Bedarf zusätzlich JS Garantie, der Verkäufer und der Händler vor Ort werden als kooperativ geschildert und sind bereits miteinander in Kontakt.
Warum zur Hölle soll der TE ( als erklärter Nicht-Schrauber zudem) da nun selber rumfrickeln?
Fehlerdiagnose vor Ort, danach klare (schriftliche) Absprachen wer repariert und wer trägt die Kosten - fertig.

Gruß
Hagelschaden

Hallo,
ich habe bei meinem E220CDI Bj. 12/2013 auch das Problem, daß das Pedal nur zögerlich und nicht ganz hoch kommt. Habe es im Dezember schon mal eingesprüht, es hat dann funktioniert wie neu, aber nur 1 Monat.
Heute war ich bei meinem Freundlichen (in Österreich) der hat im Computer nachgeschaut, sagte, daß da nichts von einer KD Maßnahme diesbezgl. steht. Hier berichten viele, daß es schon eine gibt . Unterschied Deutschland/Östrreich ?
Soll ich die helpline anrufen, oder was kann ich sonst noch machen ? Da muß es doch eine einheitliche Vorgangsweise geben ?

Grüße Franz

Noch ein Hinweis zur Reparatur beim Verkäufer. Grundsätzlich hat er das Recht bei sich zu reparieren. Wenn er darauf pocht, muss er aber auch dafür sorgen, dass der Wagen zu ihm kommt. Per Transport natürlich, nicht auf den eigenen vier Rädern. Die Krux dabei ist, dass, wenn ich das richtig verstanden habe der der Kunde für den Rückweg sorgen.

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