Guten Tag, Kunde... König Kunde...

Guten Tag, Kunde...König Kunde...

Da ich's eh eben an meinen Gebrauchtwagen-Verkäufer beim freundlichen Autohaus [Örtlichkeit auf Wunsch des TE gelöscht, Moorteufelchen/MT-Moderation] geschrieben habe, um ihm meine Rückmeldung über den Tiguan-Kauf von vor 4 Wochen zu geben, teile ich mal diese Kundenerfahrung mit Euch. Vielleicht trägt es ja etwas zur Erheiterung, zum Mitleid oder einfach nur zur Vorbereitung des nächsten Kaufs bei - bestenfalls zu allem...

Schreibt gerne mal Eure Stilblüten drunter und lasst uns daran teilhaben. Ich habe da noch so ein, zwei, drei - die aber kürzer wegkommen...

Zur Sache:

Nach gut dreiwöchigem zähen Ringen haben wir jetzt vielleicht fast den Stand erreicht, den es schon ganz zu Anfang hätte geben sollen.

Mein geliebter Tiguan 1 hat nach 13 Jahren und 308.000 km das Zeitliche gesegnet. OK, er war noch nicht tot, aber eine größere Reparatur stand an und wir hatten uns vorgenommen, dann bei diesem Alter zu einem neuen Wagen zu wechseln.

Eigentlich hatten wir wegen des Diesel-Skandals einen dicken Hals und wollten VW nicht weiteres Geld in selbigen werfen. Aber wir waren ansonsten mit unserem Tiger sowas von zufrieden, lieben das Gesamt-Paket und dass man sofort in einem VW/AUDI/SEAT/SKODA sich wohlfühlend zurechtkommt. Und so hatten wir Lust, den Nachfolger zu kaufen. Weil wir aber immer noch nicht wissen, welches DIE Entscheidung bezüglich eines zukunftsweisenden Antriebskonzeptes ist, haben wir uns für einen Gebrauchten entschieden.

Wie der Zufall es wollte, hatte ich kurz vor dem Breakdown des alten Tigers beim Freundlichen um die Ecke einen neuen, gebrauchten gesehen und so waren schon einige Ausstattungsmerkmale "gesetzt". Highline sollte es sein. Mit Pano-Dach, Anhängerkupplung und 190er Diesel. Den R habe ich mal bewusst und etwas traurig aus den Betrachtungen ausgeklammert, weil ich es nicht mit der Literleistung übertreiben wollte.

Das Beuteschema war also schon festgelegt und in der Fahrzeugsuche von Volkswagen waren schnell einige Treffer im ganzen Land gefunden. Da ich in dieser Größenordnung nichts ohne "Anfassen" kaufe und dazu auch nicht zuuu weit fahren wollte, gab es recht schnell eine handhabbare Treffer-Menge und einer in "unserer" Farbe war auch dabei.

Jetzt wurde es also konkret.

Der Freundliche wurde angerufen und mit als Erstes habe ich gefragt, ob die Beschreibung im System wirklich zutreffend sei. Nicht, dass ich umsonst vorbeifahren würde. Dies wurde umgehend und ausdrücklich als geprüft und zutreffend bejaht. Toll!

Also kurzfristig Besuch mit Probefahrt vereinbart. Unproblematisch, begeistert, verliebt...

Am Liebsten hätte er direkt den Vertrag gemacht. Natürlich!

Wir haben uns dann aber doch das Einmal-drüber-Schlafen vorbehalten und verabredet, uns definitiv am Nachmittag des Folgetages zu melden. Den Hinweis auf die schon fast abgefahrenen Reifen haben wir aber schonmal da gelassen. Winterräder seien keine dabei, hieß es.

OK, wir wollen ihn haben. Mitgeteilt und als kleines Entgegenkommen für die Reifen vereinbart, dass er noch Original Tragstäbe für die Reling und eine große Kofferraum-Wendematte dazugibt. Letztere ist Gold wert.

Die Zusendung der Kaufdokumente per E-Mail und deren Rücksendung haben schnell funktioniert und bis hierhin verlief alles „geschmeidig“. Aber dann ging so langsam das los, was mich wahrnehmen ließ, dass ich eigentlich nur noch ein lästiger Bestandteil seines Tagesablaufs sein würde...

Im Vergleich der Fahrzeug-Beschreibungen aus dem Volkswagen-Suchsystem und den Kauf-Dokumenten wurden Abweichungen ersichtlich, die ich konkret hinterfragte. Nach vorheriger telefonischer Zusage der Richtigkeit der Beschreibung im Suchsystem, bestätigte mir der Verkäufer nun die Richtigkeit der abweichenden Angaben in den Kauf-Dokumenten.

„Guide & Inform“ Laufzeit 1 Jahr, „Sport-Ausstattung“ und „virtuelles Pedal“ (bei der „Komfortöffnung Heckklappe“) gab es jetzt so nicht mehr. OK, das Erste war wohl nur beim Neuwagen der Fall, das Zweite kann niemand (auch hier nicht) erklären und das Dritte gibt's wohl nur beim Keyless-System. War nicht lebenswichtig und auch nicht wirklich kaufentscheidend. Aber war das schon so etwas wie Kundenfang?

Geschluckt. Die Fahrzeugübergabe klappte schnell und gut, die Anmeldung gerade noch vor der anschließenden Corona-Quarantäne der gesamten Zulassungstelle und wir konnten wieder Tiger fahren.

Nach der Fahrzeug-Übernahme stellten sich dann aber noch Abweichungen dessen tatsächlichen Zustands von der Beschreibung in den Kauf-Dokumenten heraus. Es fehlen 2 USB-Anschlüsse und App-Connect benötigte eine kostenpflichtige Aktivierung.

Außerdem fehlte im Serviceplan der Eintrag der zur Übergabe Anfang März durchgeführten Inspektion.

Keine Beinbrüche. Die fehlenden USB-Anschlüsse können wir verschmerzen, die Inspektion kann nachgetragen werden und die Aktivierung und deren Kosten muss er wohl tragen. Steht ja schließlich in den Kauf-Dokumenten.

Für die App-Connect-Aktivierung, die es wie erwartet für mich kostenlos gab, bin ich dann gerne nochmal unnötig hingefahren. Der vergessenen Eintrag der letzten Inspektion im Serviceplan wurde auch vorgenommen und ich habe noch etwas Geld für den guten AHK-Fahrradträger aus der Aktion dagelassen.

Da ich den Gebrauchtwagen gewerblich nutzen und abschreiben werde, ist zur Nutzung der "1-Prozent-Regel" die Bezifferung seines Listenneupreises wichtig. Danach musste ich dreimal fragen, habe ihn aber dann doch bescheinigt bekommen.

Worauf ich aber rund drei Wochen warten und mehrfach wiederholt bitten musste, war die Aushändigung einer „Fahrzeug-Historie“, also der VW-Computeraufzeichnungen zum Fahrzeug. Ich wollte damit mein berechtigtes Interesse an der Kenntnisnahme bisher erfolgter Wartungen und Arbeiten befriedigen.

Wichtig war die „Fahrzeug-Historie“ für mich auch, da sich aus den Eintragungen im Serviceplan erhebliche Fragen ergaben. Der Wagen ist rund 73.000 km gelaufen und hatte danach den ersten und bisher einzigen Motoröl-Service bei knapp 30.000 km. Mithin (bei Annahme eines längsten Intervalls von 30.000 km oder 2 Jahren - aber wo steht das?) wäre ein Motoröl-Service jetzt also seit mindestens 13.000 km überfällig und es bestünde eine ernsthafte Gefahr eines Motorschadens. Die Meldung des Infosystems zum Motoröl-Service ist ja leider fälschbar. Weiter wären Kraftstoff und Luftfilter sowie der Keilrippenriemen bisher noch nie gewechselt worden. Deren Wechsel-Intervalle sind leider im Serviceplan auch nicht angegeben. Kennt die jemand?

Die Herausgabe der „Fahrzeug-Historie“ wurde mir beharrlich mit Verweis auf „Datenschutzgründe“ verweigert. Welcher Datenschutz? Den Vorhalter kenne ich aus den Fahrzeug-Papieren eh mit Wohnort und Reparaturdaten sind keine schützenswürdigen Personendaten, oder? Die „Datenschutzgründe“ konnten mir auch bisher nicht erläutert werden.

Meiner zuletzt gestern ausführlich per E-Mail übermittelten Sichtweise und meinem Informations- und Nachweisbedürfnis (auch für spätere Kaufinteressenten) bescheinigte mir der Verkäufer sein Unverständnis.

Es "wurden alle Arbeiten durchgeführt die nach Herstellerangaben nötig gewesen sind. Es gibt nix was versäumt wurde." - Aha! Wo ist das dokumentiert und warum bin ich "blöd", wenn ich danach frage? Bestimmt reicht allen außer mir, wenn ich später sagen kann, dass damals der Verkäufer am Telefon gesagt hat, dass er einen Schrauber kennt, der gesagt hätte...

Die nochmals per E-Mail nachgesteuerte nachdrückliche Erläuterung (der nächste Adressat wäre dann VW selbst gewesen) wurde fast postwendend kommentarlos mit der Zusendung der scheinbar lückenlosen „Fahrzeug-Historie“ beantwortet. Na also! Geht doch! Warum nicht gleich so?

Nun, mit Kenntnis des Serviceplans und der „Fahrzeug-Historie“, klären sich einige Aspekte. Es ergeben sich aber auch weitere Fragestellungen.

Der Wagen wurde ursprünglich mit Sommer- und Winterrädern ausgeliefert. Bei der Übergabe an mich waren die Sommerräder montiert. Die vorherige Frage, ob Winterräder dazugehören, war im persönlichen Gespräch verneint worden. Laut „Fahrzeug-Historie“ hat aber am 28.12.2020 eine „Saisonale Rädereinlagerung Basis“ beim Verkäufer stattgefunden. Demnach sollten die Winterräder also noch bei ihm lagern und – als dem Fahrzeug zugehörig – hätte ich sie gern.

Der Wagen bekam Mitte 2017 eine „Hochvolt-Marderabwehranlage“ eingebaut. Eine Information oder Anleitung dazu habe ich nicht erhalten. Könnte das wichtig sein? Wische ich mir gehörig einen, wenn ich den Ölstab ziehe?

Neben dem Austausch von vier Bremsscheiben und deren Bremsbelägen wurde im September 2019 bei rund 57.000 km auch ein Ölwechsel-Service durchgeführt, aber NICHT im Serviceplan eingetragen. Demnach wäre nach meinem jetzigen Kenntnisstand der nächste Ölwechsel-Service spätestens im September 2021 oder bei Erreichen von 87.000 km fällig, falls die Anzeige im Fahrzeug nicht vorher einen Wechsel verlangt - also in Ordnung. Ohne die „Fahrzeug-Historie“ wäre mir dieser mehrfach hinterfragte Umstand verborgen geblieben. Ist das sooo schwer, mir das zugänglich zu machen und zu erläutern?

Anfang März wurde jetzt nach „Fahrzeug-Historie“ bei 72.466 km beim Verkäufer die letzte Inspektion durchgeführt und dabei der Staub- und Pollenfilter ersetzt. Deren Eintrag war zunächst im Serviceplan nicht erfolgt. Beim späteren Nachtragen wurde die Angabe des Austauschs des Staub- und Pollenfilter-Einsatzes fälschlicherweise mit „Nein“ markiert.

Seit Mitte März ist trotz mehrfacher Nachfrage bis gestern unklar geblieben, ob der Wagen seit dem ersten Ölwechsel-Service von Mitte 2018 bei rund 30.000 km einen weiteren erhalten hatte. Falls das nicht der Fall gewesen wäre, wäre der schon lange überfällig und der Betrieb des Motors gefährlich gewesen.

Meine wiederholte Nachfrage zu möglicherweise notwendigen, bisher aber unterbliebenen Wechseln von Dieselkraftstoff-Filter, Luftfiltereinsatz und Keilrippenriemen wurden bisher immer noch nicht beantwortet.

Warum ich diesen essentiellen Informationen so lange nachlaufen muss(te) und warum der – auch für einen Weiterverkauf – so wichtige Serviceplan nicht korrekt durch die VW-Fachwerkstätten (in Bayern und beim Verkäufer) ausgefüllt worden ist, enttäuscht mich als Kunden sehr. Ich bin bewusst zu einem VW-Partner gegangen, um einen gebrauchten Wagen zu kaufen, weil ich der Hoffnung war, dort in wirklich guten Händen zu sein. Wie sich in den vergangenen Wochen herausstellte, war das nicht uneingeschränkt so. Verschiedene – auch wichtige – Angaben waren falsch, lückenhaft oder gar nicht vorhanden bzw. wurden mir vorenthalten und mir wurde das Gefühl vermittelt, nach dem Kauf wäre ich eigentlich nur lästiger Bestandteil des Tagesablaufs. Auch das enttäuscht mich sehr. Meine Taler waren doch pünktlich, vollzählig und mangelfrei...

Was ich jetzt daraus lerne? Den nächsten Taler gibt es erst, wenn alle meine Fragen im Vorfeld definitiv ausreichend beantwortet und hinreichend belegt worden sind.

Feuer frei!

115 Antworten

@bergischland

Wenn du all die Zeit, die du hier mit uferlosen Texten und Streiterei mit dem Händler vertrödelst, im Vorfeld in die Vorbereitung des Kaufs investiert hättest dann wäre alles gut gewesen.

Selbst dem ahnungslosesten Käufer ist zumutbar und erst recht anzuraten, ein wenig Zeit in die einschlägigen Ratgeber für den Erwerb von Gebrauchtfahrzeugen zu investieren und die Punkte entsprechend abzuarbeiten. Das erspart einem hinterher die Tränen.

Zitat:

@bergischland schrieb am 8. April 2021 um 13:08:40 Uhr:



Du hast hier weitgehend sogar Recht. Ein guter Geschäftspartner wird sich aber nicht auf Deine Verfahrensweise zurückziehen, weil er weiter als bis zur eigenen Nasenspitze denkt... 🙂

Nun, ein guter Geschäftspartner bevorzugt aber gleichwertige Partner. ;-)
Soll jetzt kein Angriff in deine Richtung sein. Aber was bringt mir ein Kunde, mit dem ich mich so lange beschäftigen muss, dass er die Gewinne zeitlich wieder auffrisst?

Ja, guter Eindruck und Mundpropaganda und so ist wichtig. Aber man kann den Kunden nicht alles recht machen. Denn der Kunde ist eben nicht König, sondern Geschäftspartner.

Wie gesagt guter Service ist wichtig, aber nachdem ich die Hälfte deiner Schilderung gelesen hatte, tat mir der Händler nur noch leid.
Nimm es nicht persönlich.

Zitat:

@Luke1637 schrieb am 8. April 2021 um 13:24:33 Uhr:


Nur, wenn der Verkäufer es nicht macht, ist das aus meiner Sicht kein Fehler über den man sich -nach dem Kauf- beschweren kann.
Und wenn der Kunde dann im Nachhinein auch noch Unterlagen fordert, die ich ihm nicht geben möchte/kann, dann ist das nicht mein Problem als Verkäufer.
Hätte er vor dem Kauf danach gefragt, hätte ich ihm ja auch gesagt, dass er sie nicht bekommt.
Im Nachhinein so ein Fass aufzumachen für Dinge, die alle vor dem Kauf hätten geklärt werden können, disqualifiziert ihn für mich als Kunden.

Das Problem entsteht eher dann, wenn man den Verkäufer fragt, ob alle Services pünktlich waren und der Verkäufer die Frage bejaht.
Mir persönlich wurde dies bei einem Gebrauchtwagen ebenfalls einmal bejaht und das Serviceheft war "gerade nicht verfügbar", es wäre aber sicherlich alles in Ordnung.
Ich war so frei dies in den Kaufvertrag aufnehmen zu lassen.
Bei Abholung war das Serviceheft dann aufgetaucht und es tatsächlich war die erste Wartung um 6 Monate überzogen worden. Damit war die Garantie auf den gerade 2 Jahre alten Wagen zum Teufel!
Ich bot dem Verkäufer an, dass er eine Rückabwicklung vornimmt und die Kosten der Zulassung selbst trägt... oder mir schriftlich von der Geschäftsleitung zusichert, dass das Autohaus sämtliche Garantie UND Kulanzansprüche selbst trägt, sollte irgendwann einmal der überzogene Wartungszeitpunkt zum Ausschluss von Kulanz oder Garantie führen... mit Übertragbarkeit der Ansprüche auf zukünftige Käufer.

So schnell, wie der den Wagen zurücknahm konnte ich gar nicht gucken.

Ein wenig Vertrauen muss man den Verkäufern schon entgegenbringen und entscheidende Dinge dennoch in den Kaufvertrag schreiben lassen, wenn sie nicht glaubwürdig oder beweisbar sind. Stellt sich dies nachträglich als Falschangabe des Verkäufers heraus, muss er dafür gerade stehen.

Zitat:

@bergischland schrieb am 8. April 2021 um 12:42:13 Uhr:


.....
Ich hatte eben übrigens ein Telefonat mit der Werks-Hotline. Interessant. Inhaltlich und vor Allem auf der Ebene zwischen den Sätzen.

Gefühlt schon bei dem Wort "Fahrzeug-Historie" war die Blockade zu spüren.

Er hat sofort zugemacht, das böse Wort Datenschutz vor sich gehalten, aber keine gesetzliche Basis dafür benennen können. In der Wortwahl höflich aber seeehr bestimmt hat er mir erklärt, dass er das Telefonat jetzt beenden werde.
.....

na ja telefonisch kann man mangels Authentifizierung des Gegenübers ja nun wirklich nicht viel erwarten;
Du wolltest sicher auch nicht, dass irgendein Geschäftspartner telefonisch Deine Daten/Informationen telefonisch an nicht authentifizierte Dritte weitergibt.....

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Luke, es gibt genug Beispiele, wo sich Kunden alleine disqualifizieren.
Beispiel: Elektro, Fernseher, HiFi. Im Geschäft beraten lassen, online kaufen. Natürlich würde mir das als Verkäufer auch gehörig auf die Nüsse gehen, und ich entsprechend reagieren.

Genauso kann es im Autohaus laufen.
Vermeintlicher Kunde kommt zum Probefahren, aber das Auto kauft er woanders.

Natürlich immer ärgerlich.

Trotzdem muss ich mich als Verkäufer im Griff haben.

Der Kunde, der dann wirklich zu mir kommt um ein Auto zu kaufen, muss anständig beraten werden, auch wenn er "dumme" Fragen stellt, oder Sonderwünsche hat. Natürlich weiß ich nicht ob er am Ende kauft. Ein guter Verkäufer gewinnt den Kunden aber.

Gruß Jörg.

Zitat:

@remix schrieb am 8. April 2021 um 13:37:19 Uhr:



...
na ja telefonisch kann man mangels Authentifizierung des Gegenübers ja nun wirklich nicht viel erwarten;
Du wolltest sicher auch nicht, dass irgendein Geschäftspartner telefonisch Deinen Daten/Informationen an nicht authentifizierte Dritte weitergibt.....

Nein, ich wollte nur eine Aussage dazu, wie VW zur kundenseitigen Einsichtnahme in die Fahrzeug-Historie steht. Und diese Aussage habe ich wirklich ganz klar erhalten. Deren Wertung kann jede/r selbst vornehmen. 🙂

Für Weiteres hätte es ggf. ja viele Möglichkeiten gegeben...

Zitat:

@WeissNicht schrieb am 8. April 2021 um 13:37:13 Uhr:


Ein wenig Vertrauen muss man den Verkäufern schon entgegenbringen und entscheidende Dinge dennoch in den Kaufvertrag schreiben lassen, wenn sie nicht glaubwürdig oder beweisbar sind. Stellt sich dies nachträglich als Falschangabe des Verkäufers heraus, muss er dafür gerade stehen.

DAS ist der entscheidende Punkt. Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Und erst recht bei Dingen, die mir wichtig sind.
Und bei diesen Dingen belasse ich es auch nicht bei mündlichen Aussagen, sondern fixiere sie schriftlich.

Bei der Schilderung des TE liest es sich aber so, als habe er erstmal den Kaufvertrag unterschrieben und sich dann Gedanken über die Details gemacht. Und das kann man dem Verkäufer nicht anlasten.

Zitat:

@63er-joerg schrieb am 8. April 2021 um 13:41:14 Uhr:



Der Kunde, der dann wirklich zu mir kommt um ein Auto zu kaufen, muss anständig beraten werden, auch wenn er "dumme" Fragen stellt, oder Sonderwünsche hat. Natürlich weiß ich nicht ob er am Ende kauft. Ein guter Verkäufer gewinnt den Kunden aber.

Gruß Jörg.

Da gebe ich dir völlig Recht.

Aber diese Fragen und Sonderwünsche müssen doch VOR dem Kauf geklärt werden.

Würdest du als Verkäufer nach dem Kauf wirklich nochmal nachverhandeln wollen und das womöglich über Dinge, die du nicht leisten kannst?

Wir reden hier ja nicht über Gewährleistungsansprüche oder Garantieleistungen, die nicht erfüllt werden.

Ich denke schon, dass der TE sich erkundigt hat, wie es um den Wartungszustand steht und dass das Checkheft sicherlich auch im Kaufvertrag auftauchen wird. Da die Wartung tatsächlich immer fristgerecht erfolgte mag ich eigentlich keinem der BEteiligten eine Schuld anlasten.
Der Verkäufer wird im System geschaut haben und daraus seine Schlussfolgerung gezogen haben. Er hat es lediglich versäumt das Papierheft zu prüfen, ob dieses sich mit dem tatsächlichen Daten deckt... wobei letztlich der Datenbankeintrag entscheidend ist.
Der TE vertraute auf die Aussage des Verkäufers, welche objektiv korrekt war, wie sich später herausstellte.

Zu bemängeln ist da eher nur die scheinbar mangelnde Aufklärung, was da schief lief. Da kennen wir nicht die Vorgänge, denn "wie es in den Wald ruft.....". Daher wissen wir nicht, was dazu führte, dass der Verkäufer nicht alles sofort aufklären konnte/wollte.

Bei meinen Auftragnehmern bin ich bei Problemen eher geneigt ganz freundlich zu fragen, wo es happert und was da passiert ist. Selbst bei wirklich gravierenden Mängeln in der Ausführung bleibe ich freundlich. Meistens lösen sich die Probleme dann recht einfach. Bei Unkooperativität kann ich dann immer noch die großen Keulen auspacken

Edit: Die Sache mit dem vermeintlich fehlerhaften Serviceheft ist auch der einzige Punkt, den ich aus dem Ursprungspost überhaupt als relevant einstufe. Alles andere hätte tatsächlich vor Kauf geklärt werden können und auch müssen.

Kennt Ihr das auch,
das Käufe die einfach aus dem Stehgreif getätigt werden die Besten sind und andere, wo man sich richtig rein kniet sich als Gurke erweisen?

Bei einem, von privat gekauften, war ich sogar in ner SB Werkstatt vor Ort um drunter zu gucken,alles gecheckt, nix gefunden, aber trotzdem ein ungutes Gefühl gehabt. Hat sich später auch als "Eimer" entpuppt.
Im Gegensatz zum Nächsten, der war für'n Export bestimmt, keine Unterlagen dazu. Der Verkäufer sagte, guck'n Dir an,steht so da wie in der Kunde hingestellt hat. Dem Verkäufer war die Karre so egal, der hatte nicht mal Lust zum bescheißen. ...und der war so gut, dass ich in total ungern wieder verkaufte.
Gruß jaro

Ich seh bei der ganzen Sache wirklich kein Problem. Der TE hat ja nun schon mehrfach zugegeben, sich dumm verhalten zu haben. Gut so.

Und der Verkäufer macht einfach das, was ihm Erfolg bringt. Und anscheinend reichte der Erfolg ja bisher aus, ohne irgendwelche Historietapeten oder sonstwas. Ich kaufe nur von Händlern, habe noch nie privat ein Auto gekauft. Eine komplette Historie habe ich mir noch nie zeigen lassen. Das Scheckheft (egal ob elektronisch oder in Papierform) lasse ich mir vor dem Kauf einmal zeigen und erklären, und damit ist es gut. Habe bisher als Student einmal eine richtig alte Möhre gekauft, da war mir das mit dem Scheckheft auch egal. Ist drei Jahre anstandslos gefahren und hab sie dann für einen Erlös von 90€ beim Schrotthändler gelassen. Ansonsten seither nur Jahreswagen und einmal einen 3 Jahre alten mit 90.000km gekauft. Hier war/ist stets alles ok.

Was soll der Thread hier eigentlich noch für Erkenntnisse bringen?

Der TE wollte eig. Das jeder seine Erlebnisse teilen kann und keine Endlosdiskussion über "hättest mal lieber..."
Gruß jaro

Zitat:

@gast356 schrieb am 7. April 2021 um 21:12:04 Uhr:


...wennste solche Kunden hast brauchste keine Feinde mehr.

Da wundern sich welche, warum manche Händler keine Lust mehr drauf haben Gebrauchtwagen zu verkaufen bzw. sehr vorsichtig dabei sind, wenn sie was bzw. überhaupt was verkaufen.

Bei nem allerwelts-Tiguan und dem nachträglichen Gemecker, Nachgefrage & Beschäftigungsterapie für den Händler ist die Marge für die Kiste schon längst aufgebraucht und das Geschäft war für den Händler ein Schuß in den Ofen.

PS:... ich kenne Leute, die machen bei weitaus wertigeren Gebrauchtwagen keine solchen Aufstände.

Der Händler hat aber echte Euros dafür genommen, oder?

Und viel besser BEI SOLCHEN MARKENHÄNDLERN fragt man sich als Kunde worin BEGRÜNDET sich jetzt der MARKEN / FACHHÄNDLER dünkel?

Hätte sich der überhebliche, vom Kunden genervte, Herr Verkäufer direkt ordentlich um den Kunden und seine berechtigten FRAGEN gekümmert, dann hätte er sich den späteren ärger erspart.

Und glaube mir eines, so ein Händler kalkuliert zwischen EK und VK schon eine ordentliche Marge und wenn er als Händler beim Ankauf zu oberflächlich ist und seine Arbeit nicht richtig erledigt (das Fahrzeug nicht richtig begutachtet und in folge falsch kalkuliert) dann ist das einzig und allein das Verschulden des Händlers.
Dann muss der Händler "die Faust in der Tasche machen" und halt mal ein Auto mit minimalem Gewinn oder gar Verlust verkaufen, aus dem Fehler LERNEN, aber er kann das nicht am Käufer auslassen.

Der Herr Verkäufer hat unglaubliches Glück gehabt, es gibt Kunden die bei einem ausreichenden Angebot an vergleichbaren Fahrzeugen, schon beim aufkommen des Gefühls das sie den Verkäufer "nerven / stören" sofort wieder gehen.

Und eines noch gast 356, auch wenn für dich ein gebrauchter Tiguan anscheinend Wertmäßig im Bereich Portokasse rangiert, so verlangt der Händler echtes Geld dafür und ich als Kunde erwarte im Gegenzug echten Kundenservice.

MfG Günter

...kennst du die Margen im Autohandel?

Für die paar Kröten, die regulär an einem Auto an Verdienst drin sind kann man sich als Händler solche Kunden wie den TE schlicht nicht leisten... fängt der Kunde vor dem Kauf schon an zu zicken kann man noch reagieren, indem man den Preis an die erwarteten und zukünftig noch zu erwartenden Ansprüche anpaßt - kostet die Kiste eben 2-3.000,-€ mehr.

Solchen Kunden verkauft man keine Gebrauchtwägen, sondern nur Neuwägen und greift die Kohlen hinterher beim Service und bei der Gewährleistung & Garantien ausm entsprechenden Topf beim Hersteller ab.

PS: ...bei uns in der Baubranche z.B. bekommen solche Kunden derzeit nicht einmal ein Angebot oder nur massiv überhöhte an den zu erwartenden höheren Aufwand angepaßte Angebote.
Da funktioniert regional auch der Buschfunk zwischen den Unernehmen... so dass solche Kunden branchenweit Bekanntheit erlangen... mit den entsprechenden Folgen.

Zitat:

@gast356 schrieb am 8. April 2021 um 20:35:23 Uhr:


...kennst du die Margen im Autohandel?

Nur kurze Gegenfrage. Rein aus Interesse. Kennst Du sie und lässt mich mal daran teilhaben? :-)

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