Gutachter will Auto nicht zu Hause begutachten wegen Manipulationsgefahr. Darf er das?
Mein Unfall-Pkw wurde von einem von der Polizei bestellten Abschleppdienst auf dessen Gelände gebracht . Es war angekündigt worden, dass der Gutachter mich anruft, bevor er kommt. Machte er aber nicht, sondern stand plötzlich vor meiner Tür, weil er dachte, das Auto sei bei mir zu Hause. Ich gab ihm die Adresse des Abschleppdienstes, wo das Auto steht. Er wollte dorthin fahren, was er aber nicht tat. Stattdessen schickte er mir eine Mail, dass er erst 5 Tage später könne. Weil ich für jeden Tag Standgebühren zahlen muss, wollte ich das Auto nach Hause schleppen lassen und den Gutachter nach Hause bestellen.Das verweigert er, weil ich dort das Auto manipulieren könnte (obwohl er selber gestern bei mir zu Hause das vermeintlich dort stehenden Auto begutachten wollte. Jetzt muss ich das Auto 5 Tage länger stehen lassen mit extra Standkosten. Der Gutachter kommt von "Carexpert Zentrale Mainz". Kennt die jemand von Euch? Seriös?
Danke im Voraus für Eure Antworten
tvierer
40 Antworten
Zitat:
@tvierer schrieb am 20. Oktober 2022 um 06:35:40 Uhr:
Meine Verkehrsrechtssversicherung sagte mir, auf derselben Strecke hätte es ind den letzten Monaten sehr ähnliche Fälle gegeben, in betrügerischer Absicht Unfälle zu provozieren.
Man sollte niemals überziehen.
Dass die Rechtsschutz (!) solche Auskünfte erteilt ist Quatsch, denn sowas können und dürfen sie nicht, und zweitens fehlt bei dem Szenario so wie beschrieben der betrügerische Ansatz.
- Wenn überhaupt läge ein Motiv bei dir, denn der (angebliche) Verursacher ist weg, und jemand anderes soll dir ggü. haften.
- jede Erfahrung sagt, dass solche Aktionen in aller Regel eine Vorgeschichte haben. Ferner schon fast ausgeschlossen, dass es keine Zeugen gibt und du das Kennzeichen nicht hast.
Insgesamt sehr fragwürdig und ich glaube (und hoffe) nicht das du hier zu vollem Schadensersatz kommst.
Auch wenn ich die Zweifel des ein oder anderen an der Geschichte verstehen kann, unglaubhaft ist sie deshalb nicht. Beim TE kam es zum Heckauffahrunfall und er kann mit dem Geschehenen die Voraussetzungen des für ihn vorteilhaften Anscheinsbeweises nicht dartun. Ob die HP des TE sich eine gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Auffahrenden geben will, das wird sie wirtschaftlich kalkulieren. Ich würde am Ende von hälftiger Haftung aus Betriebsgefahr ausgehen. Wenn es tatsächlich mehrere Unfälle dieses Strickmusters dort gegeben hat, könnte die HP des TE diese Umstände belegen und die Regulierung komplett ablehnen. Die HP des Auffahrenden würde das dann vermutlich ebenfalls tun. Wäre nett, wenn der TE uns vom weiteren Verlauf berichtet.
Zitat:
@steini111 schrieb am 20. Oktober 2022 um 07:56:16 Uhr:
Da du ja aber selbst als den eigentlichen Verursacher das Auto vor dir ausmachst, warum sollte der Hinterherfahrende dann die volle Schuld tragen.
Der trägt auch nicht die volle Schuld, aber u.U. die volle Haftung.
Zitat:
@Harig58 schrieb am 20. Oktober 2022 um 08:47:26 Uhr:
Zitat:
Das ist kein Fake. Das Auto fuhr auf der mittleren Spur und wechselte auf die Überholspur, fuhr kurz vor mir und bremste ohne jeglichen Grund bis zum Stillstand. Ich konnte mein Auto gerade noch zum Stehen bekommen. Der Ausbremser raste davon und mein Hintermann bzw Frau fuhr mir hinten rein. Meine Verkehrsrechtssversicherung sagte mir, auf derselben Strecke hätte es ind den letzten Monaten sehr ähnliche Fälle gegeben, in betrügerischer Absicht Unfälle zu provozieren.
Für mich eine recht abenteuerliche Geschichte, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit etwas vorausgegangen ist- sofern sie sich auch so zugetragen hat. Den Sinn der betrügerischen Absicht habe ich dabei nicht verstanden, zumal sich niemand freiwillig in lebensgefährliche Situationen begibt und dann flüchtet, ohne den beabsichtigten Vorteil zu ziehen. Dass sich ein Anwalt da recht bedeckt hält, kann ich gut verstehen.
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Jetzt muss man erstmal abwarten. Ich informiere euch, wie diese Sache ausgeht. Alles andere ist Spekulation.
Zitat:
@steini111 schrieb am 14. Oktober 2022 um 08:39:56 Uhr:
Ich würde in dem Fall das Fahrzeug beim Abschlepper stehen lassen und dort auch das Gutachten machen lassen. Den Gutachter suchst du dir aber selbst aus. Wenn du unsicher bist, dann suche dir einen Anwalt für Verkehrsrecht.Grüße
Steini
Einzig vernünftige Antwort!
Zitat:
@Harig58 schrieb am 20. Oktober 2022 um 08:47:26 Uhr:
Zitat:
Das ist kein Fake. Das Auto fuhr auf der mittleren Spur und wechselte auf die Überholspur, fuhr kurz vor mir und bremste ohne jeglichen Grund bis zum Stillstand. Ich konnte mein Auto gerade noch zum Stehen bekommen. Der Ausbremser raste davon und mein Hintermann bzw Frau fuhr mir hinten rein. Meine Verkehrsrechtssversicherung sagte mir, auf derselben Strecke hätte es ind den letzten Monaten sehr ähnliche Fälle gegeben, in betrügerischer Absicht Unfälle zu provozieren.
Für mich eine recht abenteuerliche Geschichte, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit etwas vorausgegangen ist- sofern sie sich auch so zugetragen hat. Den Sinn der betrügerischen Absicht habe ich dabei nicht verstanden, zumal sich niemand freiwillig in lebensgefährliche Situationen begibt und dann flüchtet, ohne den beabsichtigten Vorteil zu ziehen. Dass sich ein Anwalt da recht bedeckt hält, kann ich gut verstehen.
Nun ja, das Internet ist voll von Videos, bei denen es Leute gab, die auch auf Autobahnen einen BrakeCheck versucht haben. Wenn dann die Aktion nicht klappt fährt man eben weiter.
Natürlich.... 🙄
Carexpert hat mal ein Gegengutachten für die Versicherung zu dem Gutachten meines Gutachters erstellt.
3 mal dürft ihr raten wie das Gutachten, ohne mein Auto besichtigt zu haben, ausgefallen ist.
Ich finde das grenzt schon an Betrug ein Gutachten zu einem Auto zu erstellen, das man nie gesehen hat.
Ich hatte Glück: mein Auto wurde für1100€ mehr geschätzt als ich vor 4 Jahren für das Auto bezahlen musste. Ich hatte aber auch einen Verkehrsrechts-Anwalt im Hintergrund. Da durften sie sich keine krummen Sachen erlauben.
Danke für deinen Beitrag.
tvierer
https://www.allianz.com/.../...-X-beteiligt-sich-an-ControlExpert.html
Sonst noch Fragen, warum die "Gutachten" von ControlExpert und Co immer zu Gunsten der Haftpflichtversicherung ausfallen?
Auch einfach mal bei gewissen Unternehmen nach den Vorständen und ihren früheren Tätigkeiten googeln.