Gummistopfen im Vergaser
Bei einer Reihe Mikuni - Vergaser, aber auch an Gleihins von Hondas Bol d'or oder CX 500 sind die Löcher zur Leerlaufdüse mit einem Gummistopfen verschlossen. Die Leerlaufdüse wird so durch eine seitliche Bohrung über die Hauptdüse mit Kraftstoff versorgt. Die Dinger mutieren mit den Jahren im Sprit zu Kaugummi und sind ein wiederkehrendes Ärgernis, aktuell am Mikuni - Vergaser einer 82er 650 Katana..
Kann mir jemand Sinn und Zweck dieser Konstruktion erklären ?
Beste Antwort im Thema
Ich würde sagen
son Stopfen kann man selbst herstellen
ggfs ein nur gering legiertes Material verwenden zB AlMg3.
Das ist 'noch' hart genug und hat wenig eigen Oxidation, die meisten Aluminium-Lenker sind aus AlMg3 😰😁.
Weißt du die Stärke, den Ø des Stopfen,
ggfs bekommst das Stangenmaterial im Baumarkt
und brauchst nur son Popel ab stechen oder sonst wie ab sägen und entgraten
ein kleiner Tropfen Loctite sorgt für Dichtheit und Halt des Stöpsels im Gehäuse und da gehe ich idR so vor:
Den Stopfen trocken rein schieben,
dann die Füge-Zone mit dem Modellbau-Brenner
gezielt und konzentriert erwärmen, und den Tropfen Henkel-Kleber erst dann von außen drauf geben, das erforderliche Loctite zieht dann der warm haltenden Zone nach ins Gehäuse rein 😛.
Tschüss
66 Antworten
Zitat:
@Vulkanistor schrieb am 18. Juni 2017 um 15:31:28 Uhr:
Input war im Sinne von "Eingebung" oder "Stichwort" gedacht.
Die drehende Bearbeitung mit einer kleinen Bohrmaschine ist wahrscheinlich die Lösung..
Absolut.
Tschüss
Guten Tag, zufällig bin ich über das Uralte Thema gestoßen und gesehen, das die Frage nicht richtig beantwortet wurde.
Es ist ganz Simple, der Stopfen hat einen ganz einfachen Grund, die Anpassung des Leerlaufgemisches darf KEINEN Einfluss auf das Gemisch im Volllast bzw. im voll geöffneter Stellung haben. Wäre jetzt der Stopfen nicht vorhanden, so wurde jede Einstellungen über den Teil bzw. über den oberen Mittellastbereich hinaus, Einfluss auf den Volllastbereich haben.
Beispiel;
95 Hauptdüse = 100% soll Durchflussmenge bei Vollgas!
32 Leerlaufdüse = Ohne Stopfen wäre das 95 + 32 bei Vollgas
Das wäre
100 / 95 * (95+32) = 132 % Durchflussmenge bei Vollgas. (Natürlich ist diese Rechnung nicht korrekt, dient aber der Verbildlichung. Stichwort Volumenstrom)
zudem kommt ja auch noch die Variation durch die Stellung der Leerlaufregulierungsschraube.
Kzurzgesagt: Egal welche Leerlaufdüse bzw. Stellung der Leerlaufgemischschraube, es wird mit dem Stopfen bei Vollgas immer nur die menge an Benzin angesaugt, die eine 95 Hauptdüse durchlässt.
Unheimlich...bin auch gerade über das Thema gestolpert. Profex hat nach fast 2 Jahrzehnten die richtige Antwort erstellt, vielleicht erwähnenswert dass die Düsennadel eine wichtige Rolle in diesem Zusammenhang spielt. Und was fast alle komplett übersehen haben...der Stopfen ist das einfachste Mittel die Düse zu verschließen damit sie wie vorgesehen Sprit über den Nebenkanal zur Hauptdüse schlürft, UND um an sie zu gelangen, um sie herauszuschrauben und zu reinigen (ist ja bei der Dreierdüsenbestückung des erwähnten Keihin die alllerkleinste) Also all die Vorschläge mit Zinn und Verschraubung nützen nichts da sie kaum oder schwierig ausgeschraubt werden kann. Dass die Stopfen übrigens kaputt gehen liegt ganz einfach an dem modernen Sprit mit Ethanolanteil
Heißt, auch bei Vollgas steuert sie ihren Spritanteil bei, im Leerlauf wegen geschlossener Hauptdüse zum leerlaufbedingten größten Teil
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Dellorto nimmt beim FHBB 16.14 Vergaser auch nach der Hauptdüse den Sprit für den Leerlauf ab.
Der Gummiverschluss in der Schwimmerkammer existiert, weil auch die Italiener nicht um die Ecke bohren können und so die Leerlaufdüse keinen Einfluss auf die HD durchfluss Menge hat.
Wenn bei Leerlauf die Drosselklappe geschlossen ist, funktioniert die Leerlaufdüse quasi als Bypass, es geht aber fließend in einander über wenn Gas gegeben wird, da ja bereits durch die HD gesaugt wird.
Hat sich das Gummi aufgelöst, gibt es keinen Leerlauf, da gnadenlos zu viel Sprit angesaugt wird.
In meinem Fall hatten Gummibrösel aber zusätzlich noch die Kanäle für den Leerlauf verstopft, so hatte ich erst keinen Leerlauf wegen zu wenig Sprit, dann wegen zu viel.
Das war ein Spaß.
Ja darkestmind es gibt zwischen dem Stopfen und der kleinen Düse, die ja tiefer als die anderen beiden Düsen sitzt eine Querbohrung die zur Hauptdüse führt. Bei Keihin zumindest. War die verstopft, oder die Luftkanäle? Bringt eine Ultraschallreinigung etwas?
Schwer zu sagen ist die Verstopfung durch Partikel, würde ich mit Druckluft arbeiten, ist sie durch Verschmutzung (Ablagerungen) entstanden Ultraschall.
Grundsätzlich wird ein Ultraschallbad nicht schaden, damit könnten Verstopfungen, die aus Kombination aus beiden auch gelöst werden.