Günstiger Youngtimer 1980er/frühe 90er gesucht

Moin allerseits,

Das ist mein erster Beitrag hier an Board, ich brauche ein Paar Meinungen.

Ich würde mir gerne den kleinen Traum erfüllen mir etwa zu Beginn meiner Ausbildung in einem dreiviertel Jahr ungefähr ein altes Auto zu schenken und schon langsam mit dem Sparen anzufangen. Meinen Astra F musste leider zum Schlachter und zu meinem jetzigen Accord kann ich irgendwie keine Bindung entwickeln. Mein Herz schlägt eben für alles aus den 80ern und frühen 90ern.

Das Auto soll ein Daily Driver werden, relativ günstig im Unterhalt und in der Anschaffung und natürlich alltagstauglich. Ansprüche an Ausstattung habe ich praktisch keine, muss nur ein Schaltgetriebe und Benziner sein. Ansonsten ist mir wenig Schnickschnack sehr recht, selbst Servolenkung und ABS sind kein Muss, schnell muss es auch nicht sein. Wichtig ist mir nur dass das Auto technisch gut dasteht, möglichst wenig Rost an kritischen Stellen, Museumsstück soll es aber keins werden. Schrauben kann und werde ich selber, zumal ich zu 99% eine Ausbildung im KFZ- Bereich machen werde, nur aus Karosseriearbeiten würde ich mich gern möglichst raushalten.

Ich bin bereit Zeit und Liebe in das Auto zu investieren und das Auto richtig zu 'lernen' da das ganze auch ein Stückweit meine Leidenschaft ist, wichtig wäre mir eine passable und bezahlbare Ersatzteilversorgung, nur das Auto sollte von Anfang an alltagstauglich und fahrbereit sein. Bevorzugen würde ich ein Auto mit großem Kofferraum bzw. Kombi aber notfalls tut es auch ein Coupe.

Folgende Modelle würden mich am meisten reizen:

-VW Golf 2 oder Polo 86c (möglichst Pre- Facelift)
-Volvo 740 oder 940
-Kadett E oder Corsa A
-Mercedes W124 oder W201
-Ggf. Audi 80 B3 (Kombi)
-Irgendwas japanisches, Honda Civic 4. Generation, Nissan Sunny, Micra K10, Toyota Corolla usw (wobei ich mir da etwas Sorgen um die Ersatzteilversorgung mache)

Was das Geld angeht, ich denke es werden am Ende etwa 2000-3000 Euro hängen bleiben, je nachdem wie lange und intensiv ich spare. Darf aber auch gerne etwas günstiger sein🙂

So, ich denke ihr könnt euch ungefähr Vorstellen nach was ich suche. Ein charmanter, unverbastelter Klassiker an dem man ein bisschen was basteln kann der einen aber nie im Stich lässt. Werft einfach mal eure Ideen und Meinungen in den Raum, vielleicht habt ihr ja noch Vorschläge, mit Autos aus Frankreich/Italien habe ich mich beispielsweise noch fast garnicht befasst.

Danke im Vorraus ür eure Hilfe!

Jerry

Beste Antwort im Thema

Hattest du jemanden als Verstärkung dabei als du den gekauft hast? Sowas mit der rosaroten Brille alleine zu kaufen oder mit jemandem der ebenso die rosarote Brille aufhat kommt einem nicht selten teuer zu stehen. Mal so ein Schwank aus meinem Bekanntenkreis zu dem Thema.

Bekannter Eins: Eher so in der Volvoecke unterwegs gewesen, aber auch neugierig auf andere Marken.

Bekannter Zwei: Absoluter BMW-Fan, lässt nichts auf seine Marke kommen.

Jetzt schleppen Bekannter Zwei und ein anderer Bekannter unseren Bekannten Nr. 1 auf ein BMW Treffen. Daraufhin wächst in Bekannter Nummer Eins der Wunsch auch mal einen BMW zu besitzen und er fängt noch auf dem Treffen an Mobile zu durchsuchen. Bekannter Nummer Zwei findet die Idee voll geil und die beiden fahren noch am SELBEN TAG zu einer Besichtigung. Ich muss niemandem erzählen das es stockdunkel war als die angekommen sind und der Wagen natürlich kein TÜV hatte. Der Verkäufer sagte dann auch sowas wie "sind nur Kleinigkeiten" und zack hat man den Wagen ohne ausreichende Begutachtung und ohne Probefahrt und ohne TÜV gekauft und der Hobel hat meines Wissens noch über 2000€ gekostet.

Als dann der Wagen beim TÜV vorgeführt wurde, um herauszukriegen was denn alles gemacht werden musste, wurde es richtig lustig! Der TÜV hat am Ende einen zweiseitigen (!) Mängelbericht verfasst und die beiden danach gefragt ob das hier sowas wie ein Test seiner Arbeit wäre und ob er bestanden hätte 😁

Ich habe den betroffenen Bericht gesehen, da stand glaube ich so gut wie alles drauf was an einem Auto so kaputt gehen kann. Fahrwerk mehr oder weniger komplett, Abgasreinigung, Auspuffanlage, Reifen, Bremsen, Rost ohne Ende. So gut wie alles an dem Teil war im Argen! Der Verkäufer hat nach dem Verkauf sicherlich erst einmal eine Flasche Champus geknackt das er den Misthaufen noch für soviel Geld losgeworden ist. Für das wandelnde Mängelgrab hätte man sicherlich nicht mehr als 500€ ausgeben dürfen. Aber da hatten beide eben die rosarote Brille auf.

Aus dem Grund versuche ich da auch bei solchen Lustkäufen immer so kritisch wie möglich heranzugehen. Als ich nach einem Caprice gesucht habe war die Aufregung zwar groß und die Euphorie auch, aber nach der ersten Besichtigung war die Mängelliste mindestens so groß wie meine Freude während der Besichtigung. Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe kam ich auch wieder von dem Gedanken ab genau dieses eine Auto in Betracht zu ziehen. Da wäre ich meines Lebens nicht froh geworden, vor allem weil man trotz allem Geldeinsatz aus einem verlebten Kackfass nicht mal eben ein perfektes Auto macht.

Da kommt dann wieder der alte Spruch zum tragen:

Das teurere Auto ist immer der bessere Kauf, zumindest wenn die Preisvorstellung des Verkäufers nicht völlig unrealistisch ist.

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Ja, aber wie gesagt, mit Rost.... So ein Auto ohne Rost würde mindestens das doppelte kosten...

Das Prädikat Rostfrei ist absolut nichts wert.
Der Golf steht gut da, allerdings in der falschen Farbe wie ich finde.
Aber ein unverbastelten Golf zu finden dürfte sehr schwer werden.
Mir ist einer untergekommen da war allerdings die Karosserie absolut fertig nach knapp 407.000km.
Das unverbastelte ist sehr wichtig sonst kann dir der Wagen extrem ärger machen bis zu Bränden im Innenraum, ich spreche aus eigener Erfahrung.

Rostfrei ist für mich wenn ich ma Auto binnen nächsten 2 Jahren nichts schweißen muss.

Und unter 3k findet er so was nicht.

Rostfrei ist in sofern Quatsch,weil nur die wenigsten jede Ecke ihres Autos kennen,eine Aussage dahingehend nicht möglich...außer ich habe komplett restauriert.

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Zitat:

@Damir_1210 schrieb am 28. April 2020 um 16:41:18 Uhr:


Rostfrei ist für mich wenn ich ma Auto binnen nächsten 2 Jahren nichts schweißen muss.

Und unter 3k findet er so was nicht.

Dann wär ja jeder mit "TÜV neu" rostfrei . . . da ist dann auch wieder 2 Jahre Ruhe . . . und dann Lotto² ;-)
Durchrostungsfrei käm vielleicht eher hin . . . sofern der Prüfer auch wirklich alles angeguggt + überprüft hat . . . aber manchmal kommt's dann nach diesen 2 Jahren doppelt dick, weil nur irgendwas hingepfuscht wurde . . .

OK, nennen wir es auch durchrostungsfrei aber trotzdem, unter 3k kriegt er gar nichts wo er binnen nächsten 2 Jahren nicht ordentlich schweißen muss.

Was erwartet man denn von einem 30 Jahre alten Auto? Die Autos stammen alle noch aus einer Ära in der Rost durchaus noch ein ernstes Thema im Automobilbau war. Selbst die besten Ihrer Zeit haben da etwas zu kämpfen. Da muss man als Besitzer einfach hinterher wenn es längerfristig halten soll.

Der von mir verlinkte Golf hat zumindest oberflächlich 2-3 Stellen die man noch mit geringem Aufwand richten kann. Konservierung könnte man in dem Alter durchaus mal neu machen. Die Dinger waren zwar ab Werk abartig gut mit Wachs konserviert aber das Zeug hält auch nicht für immer in den Hohlräumen.

Bei Autos in dem Alter muss man eh ständig damit rechnen das irgendwas ist wo man dann Geld reinpumpen darf. Man darf ja nie vergessen:

Alles was noch nicht erneuert wurde wird auch irgendwann kaputt gehen und alles was vor Jahren schon mal kaputt gegangen ist wird irgendwann auch wieder kaputt gehen. Wer das nicht möchte kauft sich einfach einen Neuwagen oder jungen Gebrauchten.

Bin voll bei dir, aber es geht darum dass gut erhaltene ältere Autos bissi mehr kosten als 3k €...

Ich denke mal das kommt stark aufs Auto an. An meinem 20 Jahre alten Honda ist auch nix dran, top ausgestattet ist der dazu auch. Habe dafür verhältnismäßig hohe 1800 bezahlt.

Bei nem W202 hab ich vermutlich gar keine Chance auf was brauchbares oder?

Nicht in unserer Klimazone. Ein wirklich rostfreies Auto gibt es in Mitteleuropa vermutlich auch nicht, eher in der Wüste von Arizona, aber die haben dann andere Mängel und vor allem keinen deutschen Tüv.

Ich sehe hier täglich einige Rentner in wirklich gut erhaltenen W202 rumfahren. Hab mich zwar nicht drunter gelegt, aber da sollte es schon noch ordentliche Exemplare geben. Ich glaube die verrosteten sind längst weg.

Viele fahren im Winter nicht und die die im Winter fahren haben ordentliche Rostvorsorge. Betonung auf ordentliche.

Aber jetzt mal so allgemein, kommt es mich wirklich so viel günstiger ein neueres Auto zu kaufen wo ich unter Umständen garnix mehr selber dran machen kann? Kann mich eigentlich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, aber es klingt ja fast so als würde ich mich ansonsten in den finanziellen Ruin stürzen. :/

Ich fahre bisher nur alte Autos.
Auf 10 Autos hatte ich 2 eher schlechte Käufe gemacht.
Einmal einen Mercedes 124 und einen Golf 2 mit 90 PS.
Sonst nie große Probleme gehabt.
Ein gewisses Risiko bleibt natürlich, aber im Endeffekt sind die Kisten sehr zuverlässig.

Zitat:

@jerryufer schrieb am 28. April 2020 um 20:52:35 Uhr:


Aber jetzt mal so allgemein, kommt es mich wirklich so viel günstiger ein neueres Auto zu kaufen wo ich unter Umständen garnix mehr selber dran machen kann? Kann mich eigentlich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, aber es klingt ja fast so als würde ich mich ansonsten in den finanziellen Ruin stürzen. :/

Ich habe einmal eine detaillierte Berechnung gemacht auf Basis einer C Klasse, w202 c280, und nach 10 Jahren ist rausgekommen dass ich mit ihr um 45% billiger fahren würde als mit einem neueren wegwerf-wagen.

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