ForumKraftstoffe
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Kraftstoffe
  6. GTL

GTL

Themenstarteram 14. Januar 2020 um 18:20

Weiß zufällig jemand wo man in Berln und naher Umgebung GTL Diesel kaufen kann?

Ähnliche Themen
49 Antworten

Kann man sagen, dass HVO hauptsächlich deshalb beigemengt wird um die gesetzliche "Biokomponente" von 7% zu erfüllen, ohne jedoch FAME zusetzen zu müssen (Ultimate...) ?

Ich weiss gar nicht OB das Zeugs in DE überhaupt beigement wird. Was glaubst du wieso es scheinbar ne Lobbykampagne dazu gab.

Also im OMV MaxxMotion Datenblatt für Österreich steht:

Dem Produkt wird kein Fettsäuremethylester (FAME) zugesetzt.

Dem Produkt wird ein synthetischer Biokraftstoff (HVO) mit einem Anteil von 6,6 - 7,0%Vol zugesetzt.

BP Austria schreibt: BP Ultimate Diesel wird kein Biodiesel (FAME - Fettsäuremethylester) zugesetzt. BP Ultimate Diesel enthält eine hochwertige Biokomponente auf Basis hydrierter Pflanzenöle (Hydrogenated Vegetable Oil) in der Höhe von rund 7%.

Technisch kein Problem. Es wird halt teurer sein als RME.

@GaryK Hat HVO (außer den höheren Kosten) sonst noch Nachteile, so wie etwa FAME / RME ? Ich meine damit die Eigenschaft vermehrt Wasser zu speichern bzw. den höheren Siedepunkt, der in weiterer Folge das Ausdampfen aus dem Motoröl verhindert? RME soll pur ja sehr aggressiv zu div. Motor Teilen sein, weshalb bei reinem RME - Betrieb (LKW...) sogar eine Umrüstung notwendig ist.

Jein, man übertreibt bei FAME gerne. Problem ist, dass die billigen Dichtungen der Hochdruckpumpe (da gibts verschiedene Qualitäten) nicht gegen FAME beständig sind. Grundsätzlich "aggresiv" ist das Zeugs nicht wirklich. Wir reden über Cents/Fahrzeug um das Ding 100% Biodiesel ab Werk zu gestatten. Wird nicht gefordert, also wirds nicht verbaut.

Was ich bei reinem HVO kritisch sehe - die enge Kettenlängenverteilung und "winter". Das wird im Rekordtempo versulzen. GTL hat da genau wie klassischer Diesel weniger ein Thema. Jedenfalls in unseren Breiten. Weil. je weniger komponenten drin sind und je dominanter eine Komponente ist, desto schneller fällt im Winter was aus. Siehe Wasser, was bei exakt 0°C gefriert und Salzwasserzugabe oder Wasser/Alkohol, was erst deutlich tiefer Feststoffe bildet.

Was HVO und GTL angeht, ich hab nicht viel gefunden - außer dem (bekannten) Deutz Merkblatt: https://docplayer.org/30645864-Technisches-rundschreiben.html

Zitat:

Synthetische Kraftstoffe (GTL, CTL, BTL und HVO) Diese Kraftstoffe werden synthetisch aus Erdgas (Gas-To-Liquid), Kohle (Coal-to-Liquid) oder aus Biomasse (Biomass-To-Liquid) erzeugt. Bei BTL spricht man auch von den sogenannten biogenen Kraftstoffen der 2.Generation. Sie unterscheiden sich von Dieselkraftstoff wie folgt: Chemischer Aufbau: reine Paraffine, keine Aromaten Hohe Cetanzahl Positive Einflüsse auf Emissionen (Stickoxide und Partikel) Niedrigere Dichte, hierdurch resultiert eine Minderleistung des Motors Deutz hat solche Kraftstoffe getestet und die positiven Einflüsse auf die Emissionen bestätigt. Es ist jedoch bekannt, dass es bei Motoren, die längere Zeit mit handelsüblichem Dieselkraftstoffs betrieben und dann auf synthetische Kraftstoffe umgestellt wurden, zu einer Schrumpfung von Polymerdichtungen des Einspritzsystem und somit zu Kraftstoffleckagen kommen kann. Der Grund für dieses Verhalten ist darin zu sehen, dass die Aromaten-freien synthetischen Kraftstoffe zu einem geänderten Quellungsverhalten von Polymerdichtungen führen können. Daher ist eine Umstellung von Dieselkraftstoff auf synthetischen Kraftstoff erst nach Austausch der kritischen Dichtungen zu empfehlen. Das Quellungsproblem tritt dann nicht auf, wenn ein Motor von Anfang an mit synthetischem Kraftstoff betrieben wird. Als Hydrierte Pflanzenöle (HVO, englisch Hydrogenated oder Hydrotreated Vegetable Oils) werden Pflanzenöle definiert, die durch eine katalytische Hydrierung in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Durch diesen Prozess aus den Pflanzenölen hergestellten Paraffine bestehende aus Mischungen von unterschiedlich langen gesättigten Kohlenwasserstoffketten. Die Dichte dieser hydrierten Pflanzenöle liegt bei etwa 700 kg/m 3 und ist damit gegenüber mineralischem Dieselkraftstoff deutlich niedriger, die Cetanzahl liegt mit Werten deutlich höher als die vom Dieselkraftstoff. Auch dieser Kraftstoff ist frei von Schwefel und aromatischen Verbindungen. Aufgrund ihrer sehr positiven Einflüsse hinsichtlich Cetanzahl und Emissionsverhalten werden in den sogenannten Premium-Dieselkraftstoffe teilweise diese synthetischen Kraftstoffe in kleinen Anteilen zugeblendet und haben in diesem Fall keinen negativen Einflüsse auf die Polymerverträglichkeit.

Wenns nur anteilig ist - alles kein Thema. Als Reinstoff wirds eins.

Super, danke! Die 7% schaden also auf keinen Fall. Und bezüglich des Ausdampfens aus dem Motoröl? Dazu habe ich leider nichts gefunden. Ich bin nämlich ein überzeugter Ultimate Tanker... :)

HVO, GTL und selbst Diesel nehmen sich da wenig bis nicht. Vom Diesel bleiben eher die Schwersieder übrig. Diese haben einen Dampfdruck, der eben höher ist als von RME. Wobei Diesel im Öl halt nix zu suchen hat und Zeit braucht um rauszudampfen.

Nie vergessen: Die leichtesten Bestandteile vom Diesel haben etwa den Siedepunkt, den die schwersten Komponenten im Ottokraftstoff haben. Die Öltemperatur ist ähnlich hoch ....

...weil er die Schmierfähigkeit bzw. die Viskosität des Motoröls vermindert... Leider lässt sich der Kraftstoffeintrag durch die DPF Regeneration nicht wirklich vermeiden.

Schau dir doch die die Sideekurven auf Wikipediaan und dann schaust mal was du so als Öltemperatur hat. Beim Diesel schaut es da nicht gut aus im Winter ;)

RME bleibt dauerhaft im Öl

RME

 

HVO ist auch nicht besser, siehe Seite 19 oben Abb. 3 das kommt an Diesel ran

Wer zu viel Diesel im Öl hat sollte einen Ölwechsel machen, alles andere ist Sinnfrei. Wie heiß willst dein Öl fahren? Das altert dadurch ja auch schneller.

Wobei es auch noch drauf ankommt, wieviel Blow By ein Motor hat. Weil dieser Blow By quasi das Kurbelgehäuse spült. Wäsche trocknet auch auf dem Balkon ohne dass dort der Siedepunkt von 100°C überschritten sein muss. Kalte, dafür trockene Luft klappt ebenfalls.

Der Ursprung meiner Frage war ob ja, HVO ähnlich schwer ausdampft wie FAME / RME... Ich wechsel das Motoröl lieber alle 12.000 km, als mich auf den reinigenden Blow By zu verlassen. Denn wenn der übermäßig stark vorhanden ist, dann hat man vermutlich wiederum ein anderes, teures Problem...

Es dampft besser weg. Etwas. Sagt der Hersteller - Auszug aus seiner technischen DOKU.

Viel ists nicht. Und Blow by haste immer, genau wie Partialdruck aller Komponenten im Kurbelgehäuse bei Ölsumpftemperatur. Ohne Blow By würde da genau gar nichts ausdampfen. Das wäre wie nasse Wäsche luftdicht versiegelt ;)

HVO, FAME, Diesel, Siedekurve

Danke an GaryK u. Provaider für Eure Ausführungen :)

Habe mir gerade das Handbuch über das HVO von Neste durchgelesen, sehr gut und verständlich, auch für Nichtchemiker ;) Muss sagen, echt geiles Zeug dieses HVO, wenn das alles so stimmt...

Bzgl. Blow By: Der Überdruck im Kurbelgehäuse muss ja auch wieder entweichen, dass er dabei auch Öl(nebel) und ggf. Kraftstoffreste "mitnimmt" ist mir soweit klar.

Naja, "geil" ist was anderes. Guck dir an wie viel Pflanzenöl überhaupt verfügbar ist, was als Altöl in die "Entsorgung" geht und was "wir" als Diesel so brauchen. Sagt dir Fachserie 14.9.3 des statistischen Bundesamtes https://www.destatis.de/.../energiesteuer-2140930187004.pdf?...

Und dann guck dir an, was HVO unterm Strich kostet. Könntest du genau so gut in biogasanlagen verstromen. Kostet quasi technisch gar nichts. Sorry, Preis bzw. Herstellungskosten zu Leistung passt nicht.

Deine Antwort
Ähnliche Themen