Golf IV 1.4 und 1.6 16V hilfe gegen Frostschöden?

VW Golf

Hallo,

ich habe mich nun schon etwas länger mit dem Thema der Frostschäden der 1.4 sowie der 1.6 16V Motoren beschäftigt. Leider war ich letzten Winter auch betroffen.

Bin leider diesbezüglich überhaupt nicht fit, und die Suchfunktion hat mir nichts gebracht!

Nun stellt sich mir die Frage:

Durch die Eisblockade in der KGE kommt es zu einem Überdruck im Motor.? Wenn mann nun einen Handelsüblichen Öldeckel nimmt, dort ein Loch reinbort und ein Rückschlagventil einstetzt, das bei einem entspreched anstehenden Druck öffnet. Müsste doch diese Gefahr behoben sein?

z. B. http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?...

Wenn das funktionieren sollte, ab welchem Druck sollte es öffnen? Oder gibt es da eine bessere Lösung ausser die KG-Durchlüftung die meines Wissens nur für die 1.4 16V Motoren angeboten wird.

Vielen Dank für eure Mithilfe

Beste Antwort im Thema

Das "Frost"-Problem ist leider zweiseitig, einerseits betrifft es die Ölpumpe und andererseits die Kurbelhausentlüftung, die über einen sog. Ölabscheider in den Ansaugtrakt (Luftfilter) erfolgt.

Die Auslöser in jedem Fall: Aussentemperaturen ab -13° Celsius und heftigste Kondenswasserbildung aufgrund häufigsten Kurzstreckenbetriebes.

Ölpumpenproblem
Das entstehende Kondenswasser sammelt sich zunächst in der Ölwanne, und zwar unterhalb des Ölspiegels. Wasser ist naturgemäß schwerer als Öl!

Dort ragt der Ansaugrüssel der Ölpumpe am tiefsten Punkt der Ölwanne in den Kondenswasserspiegel, respektive in die mit dem Motoröl gebildete Emulsion.
Bei tiefen Temperaturen und hohem Kondenswasseranteil gefriert dieses Kondenswasser bzw. diese Emulsion und der zwangsläufig mit eingefrorene Ölpumpen-Ansaugschnorchel kann kein Öl ansaugen.
Das führt binnen kürzester Zeit zum Motortod, und das geschieht fixer, als die entstehende Wärme, welche der justament gestartete Motor entwickelt, an hinreichender Auftauarbeit verrichten kann.

Kurbelgehäuse-Entlüftungsproblem
Die Kurbelgehäuse-Entlüftung wird über einen am Motorgehäuse angebrachten Ölabscheider bewirkt, im weiteren Verlauf führt davon ein (zuweilen beheizter) Schlauch in den Luftfilter, wo die abzuführenden öldunstgeschwängerten Gase unmittelbar vor der Drosselklappe wieder der Verbrennung zugeführt werden. Jeder kennt den Anblick eines innen völlig ölversifften Luftfilters.

Der komplette Weg dieser Kurbelgehäuseentlüftung, insbesondere aber der Ölabscheider selbst sowie der senkrecht nach oben Richtung Luftfilter führende Schlauch sind innen mit Öl- und Kondenswasserdunst versifft, das ergibt diese sicherlich bekannte Emulsion, die etwa die Konsistenz wie Niveacreme hat.
Leider gefriert auch diese Emulsion bei tiefen Temperaturen, insbesondere innerhalb des am Kurbelhaus angebrachten, im übrigen völlig unzureichenden Ölabscheiders aus schwarzem Plastik.
Durch das Einfrieren und mithin Verstopfen der Kurbelhaus-Entlüftung sucht sich der zwangsläufig im Kurbelhaus entstehende Druck einen anderen Weg nach draußen. Den geringsten Widerstand setzt ihm nun der Ölpeilstab entgegen, durch den schlagertig entweichenden Druck werden sowohl der Peilstab selbst wie auch ruckzuck das gesamte Motoröl rausgepustet. Das kann kein Motor ab!

Und was macht man nun dagegen?
Am wichtigsten ist es, die Kondenswasserbildung durch ausschließlichen oder allzu häufigen Kurzstreckenbetrieb zu vermeiden bzw. das bereits entstandene Kondenswasser durch ausgiebiges Warmfahren zur Verdunstung zu bringen.
Gleichwohl entsteht Emulsionsbildung in der KGE, die es regelmäßig zu entfernen gilt, gerade vor kalten Monaten. Hier ist ein Hauptaugenmerk auf diesen lächerlichen Ölabscheider aus schwarzem Plastik zu richten. Eine regelmäßige Reinigung mitsamt des weiterführenden Geschläuches verhindert hier meist das Schlimmste.

Ich schließe mich der Auffassung von hurz100 an, dass ein wie auch immer geartetes nachträglich eingebasteltes Überdruckventil nur die halbe Miete sein kann.
Das ist auch der Grund, warum selbst die von VW nachgebesserte Kurbelgehäuse-Entlüftung alleine für sich nur die Hälfte der Frost-Problemlösung ist, denn das absolut nicht zu vernachlässigende Problem eines eingefrorenen Ansaugrüssels der Ölpumpe ist damit immer noch da.

Unkiklunki

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Zitat:

Original geschrieben von Maik85


Hallo,

ich habe mich nun schon etwas länger mit dem Thema der Frostschäden der 1.4 sowie der 1.6 16V Motoren beschäftigt. Leider war ich letzten Winter auch betroffen.

Bin leider diesbezüglich überhaupt nicht fit, und die Suchfunktion hat mir nichts gebracht!

Nun stellt sich mir die Frage:

Durch die Eisblockade in der KGE kommt es zu einem Überdruck im Motor.? Wenn mann nun einen Handelsüblichen Öldeckel nimmt, dort ein Loch reinbort und ein Rückschlagventil einstetzt, das bei einem entspreched anstehenden Druck öffnet. Müsste doch diese Gefahr behoben sein?

z. B. http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?...

Wenn das funktionieren sollte, ab welchem Druck sollte es öffnen? Oder gibt es da eine bessere Lösung ausser die KG-Durchlüftung die meines Wissens nur für die 1.4 16V Motoren angeboten wird.

Vielen Dank für eure Mithilfe

Der AZD war nicht davon betroffen.

Was würde ein Überdruckventil am Öldeckel bringen, wenn Kondenswasser in der Ölwanne gefroren ist und die Ölpumpe kein Öl ansaugen kann ??

Hallo,

die 1.6 16V Motoren sind ebenfalls betroffen, eine Außnahme bildet der BCB Motor (glaube ab 2002 oder 2003).

Es ist weniger das Problem mit der Ölpumpe, sondern, dass das Öl aufgrund eines zu hohen Druck im Motor durch sämtliche Öffnungen entweicht (Ölmessstab, Ölwannendichtung, KGE-Dichtung). Der Druck wird meines erachtens im Normalbetrieb durch diese Kurbelwellengehüseentlüftung abgeleitet. Wenn diese zugefroren ist (z.B. durch Kondeswasser) geht das nicht!

Nun besteht nur die Frage ob der hohe Druck im Motor evtl über so ein Ventil am Öldeckel entweichen könnte, bevor diesen Winter wieder viele kleine Motoren am Kältetod sterben.

Und wenn das funktionieren sollte, welche Art von Ventil z.B. Rückschlagventil sollte man verwenden damit im Motor dennoch die richtigen Druckverhältnisse herschen.

Vielen Dank für eure Beiträge!

Das "Frost"-Problem ist leider zweiseitig, einerseits betrifft es die Ölpumpe und andererseits die Kurbelhausentlüftung, die über einen sog. Ölabscheider in den Ansaugtrakt (Luftfilter) erfolgt.

Die Auslöser in jedem Fall: Aussentemperaturen ab -13° Celsius und heftigste Kondenswasserbildung aufgrund häufigsten Kurzstreckenbetriebes.

Ölpumpenproblem
Das entstehende Kondenswasser sammelt sich zunächst in der Ölwanne, und zwar unterhalb des Ölspiegels. Wasser ist naturgemäß schwerer als Öl!

Dort ragt der Ansaugrüssel der Ölpumpe am tiefsten Punkt der Ölwanne in den Kondenswasserspiegel, respektive in die mit dem Motoröl gebildete Emulsion.
Bei tiefen Temperaturen und hohem Kondenswasseranteil gefriert dieses Kondenswasser bzw. diese Emulsion und der zwangsläufig mit eingefrorene Ölpumpen-Ansaugschnorchel kann kein Öl ansaugen.
Das führt binnen kürzester Zeit zum Motortod, und das geschieht fixer, als die entstehende Wärme, welche der justament gestartete Motor entwickelt, an hinreichender Auftauarbeit verrichten kann.

Kurbelgehäuse-Entlüftungsproblem
Die Kurbelgehäuse-Entlüftung wird über einen am Motorgehäuse angebrachten Ölabscheider bewirkt, im weiteren Verlauf führt davon ein (zuweilen beheizter) Schlauch in den Luftfilter, wo die abzuführenden öldunstgeschwängerten Gase unmittelbar vor der Drosselklappe wieder der Verbrennung zugeführt werden. Jeder kennt den Anblick eines innen völlig ölversifften Luftfilters.

Der komplette Weg dieser Kurbelgehäuseentlüftung, insbesondere aber der Ölabscheider selbst sowie der senkrecht nach oben Richtung Luftfilter führende Schlauch sind innen mit Öl- und Kondenswasserdunst versifft, das ergibt diese sicherlich bekannte Emulsion, die etwa die Konsistenz wie Niveacreme hat.
Leider gefriert auch diese Emulsion bei tiefen Temperaturen, insbesondere innerhalb des am Kurbelhaus angebrachten, im übrigen völlig unzureichenden Ölabscheiders aus schwarzem Plastik.
Durch das Einfrieren und mithin Verstopfen der Kurbelhaus-Entlüftung sucht sich der zwangsläufig im Kurbelhaus entstehende Druck einen anderen Weg nach draußen. Den geringsten Widerstand setzt ihm nun der Ölpeilstab entgegen, durch den schlagertig entweichenden Druck werden sowohl der Peilstab selbst wie auch ruckzuck das gesamte Motoröl rausgepustet. Das kann kein Motor ab!

Und was macht man nun dagegen?
Am wichtigsten ist es, die Kondenswasserbildung durch ausschließlichen oder allzu häufigen Kurzstreckenbetrieb zu vermeiden bzw. das bereits entstandene Kondenswasser durch ausgiebiges Warmfahren zur Verdunstung zu bringen.
Gleichwohl entsteht Emulsionsbildung in der KGE, die es regelmäßig zu entfernen gilt, gerade vor kalten Monaten. Hier ist ein Hauptaugenmerk auf diesen lächerlichen Ölabscheider aus schwarzem Plastik zu richten. Eine regelmäßige Reinigung mitsamt des weiterführenden Geschläuches verhindert hier meist das Schlimmste.

Ich schließe mich der Auffassung von hurz100 an, dass ein wie auch immer geartetes nachträglich eingebasteltes Überdruckventil nur die halbe Miete sein kann.
Das ist auch der Grund, warum selbst die von VW nachgebesserte Kurbelgehäuse-Entlüftung alleine für sich nur die Hälfte der Frost-Problemlösung ist, denn das absolut nicht zu vernachlässigende Problem eines eingefrorenen Ansaugrüssels der Ölpumpe ist damit immer noch da.

Unkiklunki

Kennt eigentlich jemand die Ursache dafür, dass sich bei den Motoren so viel Kondenswasser ansammelt, bzw. dass jenes nur bei diesen Motoren auch einfriert?

Ich "verhüte" übrigens mittels Langstreckenfahrten und kenne diese Ölcreme somit bei mir nicht.

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Vielen Dank Unkiklunki für deinen sehr ausführlichen Beitrag.

Also wenn ich dir richtig verstehe könnte man allgemein betrachtet wenn die KGE zugefroren ist mit so einer Bastelarbeit (Rückschlagventil im Öldeckel) glück haben, das der Motor ohne schaden überlebt.

Wenn zuviel Kondezwasser im Öl ist, ist eh Hopfen und Malz verloren.

Zitat:

Original geschrieben von Maik85


Vielen Dank Unkiklunki für deinen sehr ausführlichen Beitrag.

Also wenn ich dir richtig verstehe könnte man allgemein betrachtet wenn die KGE zugefroren ist mit so einer Bastelarbeit (Rückschlagventil im Öldeckel) glück haben, das der Motor ohne schaden überlebt.

Wenn zuviel Kondezwasser im Öl ist, ist eh Hopfen und Malz verloren.

Wo kommt denn das Wasser her, was sich in der Kurbelgehäuseentlüftung absetzt ??

Richtig, aus dem Öl !

=> Wenn die Kurbelgehäuseentlüftung zugefroren ist, nutzt Dir auch ein "Entlüftungsventil" am Öldeckel NIX, da dann die Ölpumpe bereits kein Öl mehr ansaugen kann.

Der letzte MKB im 1.4er ist der BCA und der gilt bereits ohne Modifikationen als frostsicher.

Allen anderen 1.4ern hilft die Kurbelwellendurchlüftung, nicht das Heizelement KGE. Da gibt es hier auch schon länger detailierte Infos zu.

Zitat:

Original geschrieben von Wendtland


Der letzte MKB im 1.4er ist der BCA und der gilt bereits ohne Modifikationen als frostsicher.

Allen anderen 1.4ern hilft die Kurbelwellendurchlüftung, nicht das Heizelement KGE. Da gibt es hier auch schon länger detailierte Infos zu.

Und was soll das sein ??

Bitte Suche nutzen oder in die Sig. des Users AXR763 schauen, dort ist der gesamte aktuelle Thread zum Frost inkl. der Kurbelwellendurchlüftung verlinkt.

Zitat:

Original geschrieben von Wendtland


Bitte Suche nutzen oder in die Sig. des Users AXR763 schauen, dort ist der gesamte aktuelle Thread zum Frost inkl. der Kurbelwellendurchlüftung verlinkt.

Wenn Du ein Stichwort postest, solltest Du das auch erklären können.

PS:
Die Kurbelwelle ist ein Massives Bauteil.
Was soll da bitte wie durchlüftet werden ?

Es handelt sich um eine zusätzliche Entlüftung durch einen Schlauch, der vom Öleinfüllstutzen zum Luftfilterkasten führt. Meine, dass da auch noch ein Ventil benötigt wird und evtl. bei einigen MKB ein Update des MSG erforderlich sein soll.

Der Begriff (aktive) Kurbelwellendurchlüftung kommt nicht von mir, sondern ist hier genannt worden, vor fast zwei Jahren.

Nach über 15.000 Beiteägen in fast sechs Jahren hätte man das mit den o. g. Hinweisen auch selbst finden können.

Das die KW ein massives Bauteil ist, ist mir bekannt.

Zitat:

Original geschrieben von Wendtland


Es handelt sich um eine zusätzliche Entlüftung durch einen Schlauch, der vom Öleinfüllstutzen zum Luftfilterkasten führt. Meine, dass da auch noch ein Ventil benötigt wird und evtl. bei einigen MKB ein Update des MSG erforderlich sein soll.

Der Begriff (aktive) Kurbelwellendurchlüftung kommt nicht von mir, sondern ist hier genannt worden, vor fast zwei Jahren.

Nach über 15.000 Beiteägen in fast sechs Jahren hätte man das mit den o. g. Hinweisen auch selbst finden können.

Das die KW ein massives Bauteil ist, ist mir bekannt.

Das ist keine Kurbelwellendurchlüftung, sondern eine

Kurbelgehäusedurchlüftung

.

Die Kurbelwelle kann nach wie vor NICHT durchlüftet werden.

Man sollte, wenn man von sowas spricht, schon wissen, wie sich sowas nennt.

Diese Kurbelgehäusedurchlüftung kann wiederum nicht bei allen Motoren nachgerüstet werden.
Vorgesehen z.B. für MKB: AHW / AKQ.
Und dann NUR in Verbindung mit der el. beheizten Kurbelgehäuseentlüftung.

Die Durchlüftung bringt auch nur in sofern etwas, das bei auftretendem Überdruck im Kurbelgehäuse dieser mitsamt dem Öl über die Schlauchverbindung vom Öleinfüllstutzen zum Luftfilter eben im Luftfilter landet.

Die beheizte Kurbelgehäuseentlüftung sorgt hingegen dafür, dass Kondeswasser im Bereich der Kurbelgehäuseentlüftung verdampft und sowohl über den Luftfilter als auch über die Tankentlüftung direkt mit abgesaugt werden kann; denn hier ist ein Bypassschlauch oberhalb des Heizelementes für Kurbelgehäuseentlüftung zur Zuleitung der Tankentlüftung zwischen DK und AKF-Ventil zu verbauen.

Baut man dieses System an Motoren, die nicht dafür vorgesehen sind, führt das zu Fehlern in der Gemischaufbereitung.
Es wird wohl auch einen Grund gegeben haben, warum seitens der VW-AG für unterschiedliche Motoren (MKB) unterschiedliche Nachrüstsätze angeboten wurden.

Interessant ist dann auch, dass bei 42 Einträgen unter dem falschen Suchbegriff 28 Einträge mit falschem Begriff dafür von Dir stammen.

Danke für den Hinweis auf die falschen Begrifflichkeiten meinerseits und Deine detailierte Antwort. Da hat sich bei mir ein Fehler eingeschlichen. Sorry, gelobe Besserung.

Zitat:

Original geschrieben von hurz100



Die Durchlüftung bringt auch nur in sofern etwas, das bei auftretendem Überdruck im Kurbelgehäuse dieser mitsamt dem Öl über die Schlauchverbindung vom Öleinfüllstutzen zum Luftfilter eben im Luftfilter landet.

Die beheizte Kurbelgehäuseentlüftung sorgt hingegen dafür, dass Kondeswasser im Bereich der Kurbelgehäuseentlüftung verdampft und sowohl über den Luftfilter als auch über die Tankentlüftung direkt mit abgesaugt werden kann; denn hier ist ein Bypassschlauch oberhalb des Heizelementes für Kurbelgehäuseentlüftung zur Zuleitung der Tankentlüftung zwischen DK und AKF-Ventil zu verbauen.

Hä? 😕

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