Gibt es irgendwo (in Deutschland) Regionen, wo Elektromobilität gefördert wird?

VW Golf 7 e (AU/5G)

Stelle mir das zum Beispiel bei uns (Hunsrück, 100km westlich von Frankfurt) so vor,
dass die überschüssige Energie der vielen Windräder, die wir hier haben, nachts in Elektroautos gespeichert wird, statt in überdimensionalen Leitungen abtransportiert zu werden.
Stelle mir vor, dass man in so einer Region, wo viel mehr Energie erzeugt wird als gebraucht, so also auch unregelmäßig viel Energie erzeugt wird, diese Spitzenleistung in die Region geleitet wird.

Dann könnte der Strompreis etwas günstiger sein, viele Ladestationen da sein,
die Gemeinden für Touristen viele e-bikes bereit halten etc.

Gibt es irgendwo so Konzepte?
Würde das gerne hier bei uns dem Bürgermeister und der Verbandsgemeinde vorschlagen und wenn ich Beispiele hätte, wäre das ganz gut.

9 Antworten

Gute Idee - unter vielen anderen. Das Problem ist, das alle nach Berlin schielen, nach dem Geld aus BERLIN.
In F baut Mainova keine eTanken, Nissan baut in D keine. Jeder hat irgendeine Ausrede. Von Konzepten sind wir weit entfernt. Von Konzepten ist die deutsche Mentalität aber eh nicht angetan, wir wurschteln lieber: "wir schaffen das!" Gerichtet wird alles im Nachgang.

Ich halte nichts davon, an jedes Windrad einen Energiespeicher zu stellen.
Würde eher , sagen wir, 5 Mal so viele Windräder aufstellen, als man momentan im Durchschnitt braucht.
Damit wird die Zeit, wo man zu wenig Energie hat, ziemlich kurz. Leider finde ich nirgendwo Studien, wird ja alles verschwiegen bzw. falsch dargestellt.
Die überschüssige Energie würde ich - zeitlich unkritisch - in Wärmespeicher (10m3 Wassertanks?) stecken oder in Autobatterien und andere Maschinen, wo der Fahrer nur angibt, wann sie voll sein soll und der Energieversorger selbst entscheidet, wann aufgeladen wird.
Letztendlich:

Man kann unser bisheriges System nicht 1:1 ersetzen durch Elektroautos.
Die komplette Infrastruktur muss ebenso angepasst werden! - Egal wie das nun genau aussehen mag.

So etwas muss gut durchdacht und vorausgeplant werden und da müssen alle an einem Strang ziehen......

Du hast vollkommen recht, hier müssten alle an einem Strang ziehen. Leider tun sie es aber nicht. Es wird zwar in alle Richtungen geforscht und Geld ausgegeben, aber mehr als ein paar Leuchtturmprojekte kommt dabei nicht raus. Der große Dampfer "Energiewende/Smart Grid/Elektromobilität" kommt in Deutschland einfach nicht in Fahrt.

Warum das so ist, kann ich mir nur dadurch erklären, dass es momentan allen gut geht. Jeder hat ein Auto, Benzin gibt's an der Tanke (im Moment sogar sehr günstig) und Strom kommt aus der Steckdose. Warum sollte man daran also irgendetwas ändern? Es passiert erst dann etwas, wenn das bisherige System anfängt zu bröckeln und zunehmend Probleme auftreten.

Ich war mal auf einem Smart Grid Kongress und in einem Vortrag wurde das deutlich. Es ging darum, dass irgendwo in Südafrika eine große Anzahl von Haushalten in einem Smart Grid vernetzt wurde. Auf die Frage, wie man den Leuten dies "verkaufen" konnte, war die Antwort, dass vor der Einführung des Grids Stromausfälle an der Tagesordnung waren. Dieses Phänomen ist übrigens keineswegs auf Energie/Mobilität beschränkt, man muss sich nur die aktuellen Themen Flüchtingskrise/Terrorismus/usw. anschauen, dort läuft es genauso.

Ich will aber auch nicht alles schlecht reden, schau mal unter folgendem Link. Es handelt sich hierbei um ein Micro Smart Grid des Fraunhofer Instituts in einem Parkhaus. Dabei wurden EV-Ladestationen, Windkraft, PV, Batteriespeicher und H2-Speicher intelligent miteinander vernetzt. Es soll auch ein skalierbares Simulationstool geben, das auf Kommunen angewendet werden kann. Evtl. kannst du mal Kontakt mit denen aufnehmen, ob es schon Kommunen gibt, die so etwas einsetzen, oder ob du mit deiner Gemeinde einen Versuch starten könntest...

Zitat:

@VW_Bernd_1967 schrieb am 9. Januar 2016 um 08:08:21 Uhr:


Würde eher , sagen wir, 5 Mal so viele Windräder aufstellen

Auf Grund von Bürgerprotesten ist es bei uns kaum noch möglich neue Windräder aufzustellen. Außerdem fehlt es dank protestfreudiger Bürger, an Stromnetzen die den Strom aus den windreichen Gebieten abtransportieren können.

Ohne entsprechende Speichertechniken nützen 5 Mal so viele Windräder auch nichts. Wenn kein Wind weht, gibt es keinen Strom, ach wenn 100 Mal so viele Windräder aufgestellt würden.

Bei den Windrädern fehlen mir die Infos. Ich bekomme zwar viele Elektronik-Fachzeitschriften. Aber irgendwie gibt es über solche Themen kaum Infos.
Mich würde interessieren, wieviel KWh oder Prozent Strom würden fehlen, wenn man beispielsweise 5x so viele Windräder aufbauen würde, wie der Durchschnittsverbrauch es forden würde.
Könnte man dann die fehlende Energie durch Wasserkraft (auch Speicher), Solarfelder ersetzen?
Dann bräuchte man nämlich keine zusätzlichen Stromspeicher (außer den Pumpspeicherkraftwerken).
Die überschüssige Energie von 4x zu vielen Windrädern dann einfach in Häuser und autos stecken.
Sicherlich alles bisschen einfach gedacht, aber prinzipiell vielleicht gar nicht so daneben.
Abtransportieren bräuchte man dann nämlich nicht mehr so viel.
Ja, Windräder haben wir hier sehr sehr viele. Wenn ich mich auf den nächsten Hügel stelle, kann ich ca. 200 Stück zählen, die fast 200m Flügelspitze haben. Glücklicherweise steht das nächste mind. 1200m weg.
Irgendeinen "Tod" müssen wir aber sterben.

@Golf-TSI: Danke für den Link. Werde ich mir zeitnah ansehen.
Bin gerade dabei beruflich abzuklären, ob ich mich irgendwie in die Entwicklung eines dieselelektrischen Antriebes für Forstmaschinen einbringen kann. Daher mein großes Interesse am E-Antrieb.
Außerdem bin ich überzeugt, dass in naher Zukunft ein richtiger Elektro-Boom entsehen wird.
Hängt natürlich von Fördergeldern ab, wie schnell die Akkus leistungsfähiger und billiger werden, wie stark der Spritpreis steigen oder fallen wird, wie schnell man mit Regenerativen Energiequellen nachkommt,.....
Schau'n wir mal, es wir interressant.

Zitat:

@VW_Bernd_1967 schrieb am 9. Januar 2016 um 11:20:38 Uhr:



Die überschüssige Energie von 4x zu vielen Windrädern dann einfach in Häuser und autos stecken.

Was heißt "einfach in Häuser und Autos stecken"? Wenn es in den Häusern und Autos Stromspeicher gäbe, würde das bis zu einem gewissen Grad funktionieren. Einige Tage Flaute - was oft im Winter vorkommt - könnte man damit aber nicht überbrücken.

Auf jeden Fall braucht es aber neue Stromnetze um den Strom dahin zu schicken, wo er gerade gebraucht wird und weitere Windräder. Für Beides gibt es aber in der Bevölkerung keine Akzeptanz.

Nee, meinte , dass man für warmes Wasser und Heizung isolierte Vorratsspeicher hat, die ca. 3 Monate die Energie halten können. Dann ist es egal, wann das Windrad besonders viel Energie liefert.
Im Auto ist natürlich der Akku gemeint.
Bei uns sieht es zum Beispiel so aus, dass wir programmieren könnten: Lade mein Auto bis in 3 Tagen um xx Uhr....
Je nach Wartezeit gäbe es bei Haus oder Auto besonders günstige Tarife, also je länger man warten kann.
Ganz einfach.

nur eines ist sicher: die Industrie wird daran verdienen, ob es sich für den Kunden später rechnet - das kann sich jeder selbst interpretieren. Zum Glück gibts noch den Atomstrom in Frankreich da es scheinbar immer mehr dieser grünen Seuche gibt.

und viel Spaß beim entsorgen des Auto Akkus 🙂

Sehe das positiver als Du:
Akku wird nach 10 Jahren ggf. aus Auto entnommen, kommt ein neuer rein mit mehr Reichweite, und der alte bekommt ein 2. Leben für ca. 15 Jahre als Hausspeicher.

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