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Gibt es Autos ohne Start-Stop-Automatik?

Themenstarteram 14. Oktober 2020 um 6:48

Hi

könnt ihr mir sagen, ob es aktuell noch neue Fahrzeuge ohne integrierter Start-Stop-Automatik gibt? Oder ist das mittlerweile gesetzlich Pflicht? Aktuell lässt es sich zum Glück ja noch manuell deaktivieren (bei jeder Fahrt), aber ich fürchte, dass das Deaktivieren irgendwann auch nicht mehr möglich ist.

Danke euch.

Beste Antwort im Thema

Moin

Ohne Schreiber zu bennen, da diese Argumente immer wieder auftauchen.....

Zitat:

Für die Steuerkette ist jeder Start eine zusätzliche Belastung.

Die Belastung der Steuerkette rührt von den Federn der Nockenwelle. Man sieht das "springen" welches der Spanner ausgleichen soll natürlich wesentlich besser wenn die Kette langsam gedreht wird und selbige Zeit hat auch weite wege zu "springen". Nur weil man es bei hohen Drehzahlen nicht sieht bedeutet es aber nicht das selbige nicht mehr der Belastung unterliegt, das meinen leider viele technisch nicht so versierte. Die Belastung durch die Nockenwelle bleibt natürlich auch bei hohen Drehzahlen.

Belegt wird das durch Fahrzeuge ohne SSA welche ebenfalls an gelängten Ketten leiden und den Motortot sterben.

Zitat:

Ich habe aber auf dem Lande ehe kaum Situationen, wo die SS überhaupt eine Daseinsberechtigung hat, die Zusatzbatterie, etc. werden aber immer mitgeschleppt.

Insbesondere Mercedes hat bis zu 4 verschiedene Positionen für die Batterie, was auch stark Motorisierungsabhängig ist um das Gewicht zu verteilen. Mehr Batterien sind ebenso bei Mercedes oft der Fall weil Fahrzeuge mit SSA heute auch fast immer eine intelligente Lichtmaschinensteuerung haben, sprich die Lima beim Beschleunigen und Ausrollen abschalten und frei mitdrehen lassen. Da aber diese Fahrzeuge auch meist voll sind mit sonstigen elektrischen Helferlein muß die Batteriegröße insgesamt groß genug sein um innerhalb eine kleien Ladefensters zu bleiben, damit selbige genau so lange hält wie im alten Käfer.

SSA hat mit mehreren Batterien zu 99,9% nichts zu tun, da der warme Motor zum Starten nur einen Bruchteil der Energie benötigt die er bräuchte um kalt angeworfen zu werden.

Zitat:

Die hat nicht nur Gewicht sondern benötigt auch Platz, den ich im Vorgängerwagen gerne genutzt hatte.

Im Mercedes sitzen sie gerne im Motorraum, unter der Rückbank und in den Nischen im Kofferraum. Einige Orte kannst du nicht als Lagerplatz brauchen, und bei anderen: Dann ist das Auto wohl zu klein...

Zitat:

Es wäre ein physikalischen Phänomen, wenn durch Mehrgewicht kein Mehrverbrauch entsteht.

Die 0,1 Liter Merhverbrauch pro 100 kg, welche der ADAC gerne angab, waren auf sehr frühe Motoren berechnet. Wenn die Fahrzeuge einen Freilauf für langes rollen haben, oder sogar einen Hybrid/Mildhybrid sind, dann fällt der Mehrverbrauch marginal aus. Beim BEV ists dann endgültig fast egal was der Wagen wiegt. Da verbrauchen kleine Modelle bei gleichem Tempo nicht mehr als deutlich schwerere.

Zitat:

Dazu kommt, dass die bei jedem Start entstehende Mischreibung nicht gut sein kann.

Wenn dir ein Warmstart mit ner halben Umdrehung bis zum Motorlauf im Bezug auf die Schmierung sorgen macht, dann hoffe ich das du den Motor nicht ein einziges mal nach mehreren Tagen startest wenn er kalt ist. Das Öl hatte dann Stunden Zeit in die Ölwanne zu laufen, deine Mischreibung ist dann besonders stark vorhanden. Eigentlich müßte dann Stahl direkt auf Stahl reiben ohne jegliche Reibung...

Hast du dir mal angesehen wie schnell der vollle Öldruck anliegt? Dein Motor läuft noch nicht, da ist der vorhaden. Öle haften über lange, sehr lange Zeit an den Reibflächen und schmieren wenn es sich dreht. Wenn dich also frisch durchgeölte warmstarts beängstigen, dann starte niemals den Motor wenn er einige Stunden stand. Schon nach dem Einkaufen ist mehr Öl in die Ölwanne gelaufen, und der Motor macht mindestens 3 Umdrehungen bis er anspringt. Auch ein Argument was immer wieder kommt nur ohne Bedeutung ist.

Zitat:

Trotzdem unterliegen die beteiligten Komponenten einem erhöhten Verschleiß.

Sicher. Ein Motor mit Start-Stop hält nicht so lange wie ein Motor ohne. Die Frage die sich stellt ist wie sich das für den Nutzer auswirkt. Hält ein Motor ohne SSA 500.000 km und ein Motor ohne SSA nur 250.000 km, dann ist das ein deutlicher Unterschied, welcher sich in der Realität so noch nicht gezeigt hat.

Das durchschnittliche Fahrzeug in Deutschland fährt 15.000 km im Jahr. Selbst bei nur 250.000 km wären das schon 16 Jahre. Das Durchschnittsalter ist aktuell mit 9,6 Jahren auf einem Höchststand!

Das bedeutet die Autos fahren länger trotz SSA, und vor allem sie sterben im Schnitt 7 Jahre bevor der Motor unter obiger Betrachtung den Geist aufgibt.

Nun kommt da aber noch ein Problem hinzu, die blose Anwesendheit von SSA führt ja nicht zur Mehrbelastung. Sie muß auch arbeiten. Fährt man also 20.000 oder 30.000 km im Jahr so werden da viele Überlandstrecken bei sein, in denen die SSA gar nicht arbeitet. Man müßte also mehr die Fahrzeuge betrachten welche viel in der Stadt bewegt werden und eher unterhalb der 15.000 km im Jahr fahren.

Nur, die Motoren mit SSA halten länger als 250.000 km. ich fahre einen nun schon seit 300.000 km, meine FIrmenwagen sind ebenfalls mit über 300.000 km dabeit. Selbst wenn also ein Wagen ohne SSA die doppelten km schaffen würde, so würde das kaum jemanden interessieren weil die Autos nur selten diese km errreichen.

Und darum ist das Abschalten von SSA nur eines: Eine persönliche Neigung weil man das beruhigende BRum Brum hören möchte, am besten mit Sportauspuff und Sprotz Peng beim schalten.

Technisch gibt es keinen Grund.

Und zum Themefrager: Nein, es gibt kaum noch welche und das ist gut so.

Moin

Björn

 

 

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Zitat:

@Diabolomk schrieb am 22. Oktober 2020 um 21:39:12 Uhr:

Die Ersparnis liegt im Zusammenhang der Häufigkeit des Einsatzes.

Auf kürzeren Strecken war der Vorteil bei mehreren L/100km.

NEFZ hin oder her, SSA wurde zu WLTP nicht abgeschafft.

Mehrere l/100 km? Mit Glück 0,5 l im rein innerstädtischen Verkehr.

Sobald mehr Strecke hinzukommt, wird's rapide weniger, bis es praktisch nicht mehr nachweisbar ist.

Es gibt viele Länder und Ballungsräume in denen man tagtäglich mehr im Stau steht als fährt. Habe mal Statistiken von Japan gesehen. Da lohnt sich SSA auch wirtschaftlich.

 

In DE hat sie mich bisher hauptsächlich genervt und ich hätte mir gewünscht, sie manuell altivieren zu können anstatt sie ständig auszuschalten.

 

Die Argumentation des KBA ist auch ein Witz. Demnach müsste man auch einen Stein unter das Gaspedal legen damit die Fahrer nicht ausversehen zu viel Gas geben und den Normverbrauch versauen...

Zitat:

@Jan565 schrieb am 22. Oktober 2020 um 21:11:18 Uhr:

NEFZ kann man eh vergessen, der ist sehr sehr weit davon was man im Realen leben fährt.

Was hat es denn genau gespart? Das ist für mich die Frage. Selbst wenn das Auto nur 0,5L/h braucht, dann wäre mir das egal. Das machen aktuell gut 1,20€, die es dann alle paar Tage mehr kostet wenn es denn wirklich was bringen würde.

Für mich wäre halt schön zu wissen, was spart man nach welcher Zeit? Nehmen wir mal um es leicht zu rechnen als Beispiel 1L/h. Das ist bei älteren Autos normal. Was braucht der Motor zum starten? Und wie lange steht man normal immer? Dazu findet man leider auch nie verlässliche Informationen.

Ich nutze aktiv SSA, immer an, meine Sommerverbrauch war 5,5L , laut BC, also NEFZ.

Lebe, arbeite und kaufe ein in Stadt.

Bei meinen Jährlichen Laufleistung von 20.000km mit 5,5L Benzinverbrauch für 1,20€ pro Liter = es ist 1.320€ . Ich möchte diese Summe nicht in die höhe treiben.

Gruß. I.

Es kommt schon sehr auf die konkreten Verkehrsbedingungen an. Ich habe im Berliner Stadtverkehr auf 100 km maximal 6 Minuten Motorstop erreicht. Mein Motor braucht 0,5l/h, also habe ich 0,05l/100km gespart. Leider werden heutzutage keine Angaben veröffentlicht, ob und wenn ja wie viel Mehrverbrauch das Wiederanspringen des Motors verbraucht.

Zitat:

@Olli_E60 schrieb am 22. Oktober 2020 um 21:46:15 Uhr:

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 22. Oktober 2020 um 21:39:12 Uhr:

Die Ersparnis liegt im Zusammenhang der Häufigkeit des Einsatzes.

Auf kürzeren Strecken war der Vorteil bei mehreren L/100km.

NEFZ hin oder her, SSA wurde zu WLTP nicht abgeschafft.

Mehrere l/100 km? Mit Glück 0,5 l im rein innerstädtischen Verkehr.

Sobald mehr Strecke hinzukommt, wird's rapide weniger, bis es praktisch nicht mehr nachweisbar ist.

Natürlich, ich schrieb ja Kurzstrecke.

Man braucht das jetzt nicht wieder Richtung Langstrecke drehen. Ich habe doch alles erläutert.

Moin

Jan 565

Durch ständiges Wiederholen von falschen Stammtischaussagen werden selbige nicht richiger.

Zitat:

Es schädigt die Steuerkette und belastet sie mehr.

Wie kommst du auf den Mist das SSA die Steuerkette mehr belastet als der normale Motorlauf. Beim Starten, insbesondere des tollen Videos weiter vorne mit ausgebauten Spanner, sieht man wie sie springt. Bei diesen Fahrzeugen die da gezeigt wurden war aber gar keine SSA schuld am Dilemma. Insbesondere sind die Belastungen der Kette auch bei 2000 Umdrehungen genau so vorhanden wie beim Start, nur viel öfter, daher sieht man es nicht mehr. Alles schon erklärt.

Zitat:

Sprit spart man praktisch gar nicht für die paar Sekunden, denn der Anlassvorgang brauch mehr Sprit als Leerlauf für eine gewisse Zeit.

Und woher kommt das Wissen? Wenn der Start mehr verbrauchen würde als 10 Sekunden Stillstand oder auch 5 Sekunden oder was auch immer, dann würde es das auch beim NEFZ oder WLTP machen, oder? Warum hätten dann die Hersteller SSA eingbebaut um damit Sprit zu sparen?

Auch das ist Falsch, der SSA Start ist nicht mit dem Kalt oder Warm Start eines Motors zu vergleichen der vorher ganz aus war, sprich mit dem Schlüssel ausgemacht wurde.

 

Zitat:

Geben tut es das ganze auch schon seit was weiß ich wie vielen Jahrzehnten. Aber einen wirklich praktischen nutzen sehe ich nicht.

Und das durchschnittliche Alter der Fahrzeuge ist in dieser Zeit gestiegen. Die Autos leben also länger, was deiner These widerspricht.

Zitat:

Mir wurde da mal erzählt, es spart erst ab 20 Sekunden. Klingt für mich auch logisch.

Am Stammtisch? Selbst früher bei alten Vergasern sparte man schon Sprit wenn man wenige Sekunden stand......

Zitat:

Ich glaube kaum das es einen positiven Effekt hat.

Und glauben ist nicht wissen. Bei den Stops im NEFZ spart es Sprit.

Zitat:

Und wie lange steht man normal immer? Dazu findet man leider auch nie verlässliche Informationen.

Weil das bei jedem anders ist. Genau wie jeder anders fährt. Das ganze ist auch nicht für dich zum Geld sparen, das waren auch der KAT oder der DPF nie, das ganze ist für die Umwelt gedacht. UNd wenn dann 40 Millionen Autos nen Liter im Jahr sparen, dann sind das 40 Millionen Liter die weniger verbrannt werden. Nicht viel aber steter Tropfen.

 

Olli_E60

Zitat:

Bei vielen Fahrzeugen lässt es sich ja auscodieren. Spart dann das dauernde Ausschalten.

Dein AUto wird durch den Verbrauch steuerlich eingestuft. Streng genommen, und so argumentiert auch das KBA, ist das auscodieren oder dauerhafte ausschalten der SsA genau so zu sehen wie das ausbauen des Kats. Steuerhinterziehung.

Zitat:

Egal, wieviel die SSA spart (was im realen Betrieb minimal ist), sobald ein Schaden auftritt, der durch die SSA verursacht oder begünstigt wurde, wird's ein deutliches Verlustgeschäft.

Welcher sollte das sein? Beiher sind SSA Fahrzeuge nicht sonderlich aufgefallen mit neuen oder vermehrten Aussfällen.

 

 

 

Das SSA eh nur eine Krücke war weil man zu Blöd war einen Vollhybriden zu bauen, das steht auf einem anderen Blatt, da sind ständige Neustarts, egal ob im Stand oder bei 120, eh kein Problem. Ihr jammert über um 10 Starts auf eurem Weg zur Arbeit, die macht ein Hybrid immer, auch ohne anzuhalten und es funktioniert. Da werden Hybride bei 120 kmh kalt dazu geschaltet und fahren dennoch viele hundert tausend km.

Die Bedenkenträger hier können echt mal aufhören, sie sind widerlegt.

Moin

Björn

Und jetzt nochmal, da das beim ersten Mal scheinbar nicht ganz angekommen ist:

Die Frage war “gibt es Autos ohne S/S“, nicht “gefällt euch...“ oder “glaubt ihr auch“. Eure persönliche Meinung, ob ihr an eine Betriebserlaubnis glaubt oder an Myriaden von Motorschäden, steht hier nicht zur Debatte.

Moin

Dann denke ich ist alles gesagt. Dann kann auch zu gemacht werden bevor weitere "Glaubenssätze" kommen.

Moin

Björn

Vielleicht fällt ja jemandem noch was ein, was noch nicht genannt wurde und mit ganz viel Glück hat der TE noch nicht völlig entnervt aufgegeben. ;)

Die Chance möchte ich gerne offen lassen. :)

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 23. Oktober 2020 um 17:40:13 Uhr:

Vielleicht fällt ja jemandem noch was ein, was noch nicht genannt wurde

Ein Caterham Seven hat keine Start-Stopp-Automatik.

Aber ob dem TE das jetzt weiterhilft? ;)

Ich würde dem TE empfehlen, keine Exoten ohne SSA zu suchen sondern Fahrzeuge bei denen diese perfekt umgesetzt ist.

 

Das sind auch viele Mild-Hybride. Dort ist ein Riemenstartergenerator oder teils im Getriebe integrierter Startermotor verbaut. Also kein nachträgliches gebastel damit der NEFZ glücklich ist, sondern ein sauber dimensioniertes System.

 

Wenn SSA gut gemacht ist stört sie auch null. Man denke nur an einen GTE. Da sind die Übergänge meist kaum spürbar.

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