Getriebe verlängern oder ersetzen 1.8T

Hallo zusammen!

Ein paar Fragen an die Getriebe-Spezialisten:

Die Übersetzung vom 1.8T-Schalter ist mir zu kurz. Ich fahre hauptsächlich Autobahn und möchte da was ändern. Endgeschwindigkeit spielt für mich keine Rolle. Es geht den A6 4B mit einem EHV-Getriebe. Hier die Übersetzung:

1. Gang 3,778
2. Gang 2,176
3. Gang 1,429
4. Gang 1,029
5. Gang 0,838
Rückwärts 3,444
Achsübersetzung 3,700

Ich möchte

- entweder den 5. Gang durch ein passendes Zahnradpaar ersetzen. Welche kommen da in Frage? Alle aus mit der 012er Getriebenummer? Einbau sollte ja kein großes Problem sein...

- oder das gesamte Getriebe ersetzen durch ein länger übersetztes, aber am liebsten ohne große Modifikationen (Antriebswellen, Schaltbetätigung, ZMS...). Auch hier die Frage: was würde da passen? Vielleicht ein 5-Gang-Getriebe vom 1.9 TDI? Eines von diesen: DHL, DVS, EAB, EEN ?
Oder z. B. das DAE vom Passat 3B 2.8 ?

Wäre super, wenn mir jemand mit Zugriff auf eine Getriebe-Datenbank weiterhelfen könnte, denn nur mit google kommt man da nur begrenzt an Infos.

Viele Grüße!

Beste Antwort im Thema

Um nochmal zum Eingangsthema zurückzukommen:
Ich habe mir das FHN-Getriebe aus dem Passat 1.9 TDI besorgt und es letzte Woche eingebaut. Es ist vor allem im 5. Gang noch länger als das DHF übersetzt. Was soll ich sagen, es läuft wunderbar! 🙂

Das Getriebe selbst passt 1 zu 1. Einfach das alte raus und das neue rein, die sind völlig baugleich. Bis auf den Flansch für die Gelenkwellen natürlich, was ich aber vorher wusste. Hier habe ich erst die dem FHN-Getriebe zugehörigen Wellen genommen (8D0407271EH und 8D0407272EH), was sich als unnötig erwies, denn sie passen nicht. Sie passen zwar in die radseitige Aufnahme (sie haben ebenfalls eine 38er Verzahnung), aber die Wele selbst ist zu kurz (Bild 1), sodass man nicht mehr frei von Anschlag zu Anschlag lenken kann.

Also war meine Idee einfach die getriebeseitigen Gelenke von den Diesel zu den Benziner-Wellen zu tauschen. Das geht nicht, denn da stimmt die Verzahnung nicht. Die originalen 1.8T-Gelenkwellen haben eine 28er Verzahnung und man findet einfach kein passendes Gelenk mit 130mm-Flansch in dieser Wellen-Größe. An der Stelle dachte ich schon, ich müsste das Ganze abbrechen, bis mir die zündende Idee kam, einfach die Gelenkwellenflansche am Getriebe untereinander zu tauschen. Sie sind nur gesteckt, man kann sie einfach rausziehen. (Bild 2) Gesagt, getan. Und siehe da, sie passen ganz genau (wenn es auf Bild 3 anders aussieht, dann täuscht der Eindruck). Auf diese Weise kann man die ursprünglichen Gelenkwellen weiterverwenden und hat nicht die Sorge mit der falschen Länge.

Soviel zum Umbau. Das Fahrverhalten ist in den unteren Gängen angenehmer als ich befürchtet hatte. Meine Sorge war, dass das es ein zu großes Loch zwischen dem 3. und 4. Gang geben würde, denn der 4. entspricht ziemlich genau den ehemals 5. Gang. Aber das geht besser als gedacht, man fährt den 3. einfach ein Stückchen weiter aus. Manchmal muss man im 3. bleiben, etwa bei Landstraße 70 km/h bergauf. Aber ich nehme lieber in Kauf mal zwei, drei Kilometer etwas höher zu drehen als hunderte Kilometer auf der Autobahn. Innerorts bleibt man im 3. bei gut 2000 Umdrehungen. Das hat den Vorteil, dass man nicht so leicht wie im originalen 4. Gang dazu neigt, immer schneller zu werden.

Naja, und der lange 5. Gang auf der Autobahn ist einfach ein Traum. Ich bin jetzt gut 1300 km so gefahren und habe mich schon sehr daran gewöhnt. Wenn ich jetzt bei Reisegeschwindigkeit spaßeshalber in den 4. zurückschalte um den Vergleich zu vorher zu haben, dann wundere ich mich, wie ich früher so fahren konnte...

Die Spritzigkeit leidet natürlich etwas im 5. Gang. Aber auch das ist weniger störend als erwartet. Ich hatte mich vorher schon entschieden parallel eine Kennfeldoptimierung zu machen, um etwas mehr Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich zu haben. Das macht sich schon deutlich bemerkbar und ist nochmal angenehmer zu fahren. (um Grundsatzdiskussionen zu vermeiden schreibe ich hierzu nichts weiter. Wer Genaueres wissen möchte kann mir einfach eine PN schicken) Es geht aber auch ohne - habe beides getestet. Vielleicht wäre dann das etwas kürzer übersetzte DHF-Getriebe die bessere Wahl...

Der finanzielle Aufwand für die Aktion hält sich ziemlich in Grenzen. Man braucht im Grunde nur das neue Getriebe. Ich habe es für 150€ bekommen. Nach dem Umflanschen kann man die alten Antriebwellen weiterverwenden, benötigt also keine neuen. Ansonsten braucht man noch einen Getriebeheber und eine Grube oder Hebebühne. Für's Schrauben sollte man 2 Tage einrechnen.

Einziges Ärgernis: Dass ich nicht schon beim Kupplungstausch vor anderthalb Jahren auf diese Idee gekommen bin.

Getriebewellenflansch herausziehen
108 und 130mm Getriebewellen-Flansch
8D0407271EH und 4B0407271BD
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Da man nicht mehrere pdf-Dateien gleichzeitig anhängen kann, hier noch die Getriebe-Übersicht vom Passat.

2200 anstatt 2600 bei 100 sollte er packen, wenn dann mal ne leichte Steigung kommt, gibt es ja die rechte Hand zum Runterschalten.
Hatte mal bei meinem `80 er Audi 80 mit 1,3 / 60 PS Motor ein lang übersetztes 4 Gang "Formel - E" Getriebe aus einem Passat Diesel eingebaut. (ist natürlich kein Vergleich zu Deinem) In den Gängen 1 - 3 konnte ich ihn gut fahren, der lange 4. war eher was für die Autobahn, quälte sich aber. Ein Kumpel, der ihn mir abkaufte, fuhr mit ihm ans Mittelmeer. 4 Personen, vollbepackt bei ca 120 Km/h durch die langsame Drehzahl 4,5 ltr Benzin verbraucht 🙂. Wenn er in Schwung war, konnte man ihn bei 100 - 130 über lange Strecke halten, bekam allerdings ein Krampf im Fuß, da Gaspedal nur leicht angetipt 😉.
Bei Dir ist es allerdings ne Kostenfrage, was kostet ein (gebrauchtes) Getriebe, bzw der Umbau. Wann holt die Erspanis des Verbrauchs es wieder rein?
th

Nette Geschichte! 🙂
Ich denke ganz so schlimm wäre es bei mir nicht. Das Getriebe beim 1.9er Diesel wird mit 210 - 235 Nm angetrieben, der 1.8T hat ab 1750 U/min 210 Nm anliegen. Klar, ein Diesel ist spriziger, aber das sollte schon gehen.

Kosten sollten sich im Rahmen halten. Beim DHF-Getriebe findet einige Angebote für 150 - 250 €. Da ich die Kupplung schon selbst getauscht habe weiß ich, was da auf mich zukommt. Dass sich die Aktion das nicht amortisiert (vor allem wenn man's machen lässt) ist mir klar. Mir geht es vor allem um Komfort-Gewinn und ein bisschen Proof of Concept ist da auch dabei. 😉 Eine Rolle spielt auch, dass ich wegen Autogas nicht dauerhaft so hoch drehen möchte.

Was ich natürlich vermeiden möchte ist, die ganze Sache anzugehen - also gebrauchtes Getriebe und Antriebswellen holen, altes Getriebe ausbauen usw. - und dann feststellen, dass es nicht passt. Daher hoffe ich hier auf ein paar Infos.

Genaueres kann ich da auch nicht zu beitragen, vieleicht findet sich hier einer, der es bei dem Typ schon mal gemacht hat. Wenn der Motor die Kraft hat, sollte es kein Problem sein. ~ 200 für ein Getriebe, wäre dann auch i.O. wenn Du es noch selber umbaust.... Leider ist bei solchen Sachen immer mit Umbauaktionen zu rechnen. (Bei meinem Audi mußte ich die Glocke umbauen, Benziner/Diesel war anders) Hast Du ja selber rausgefunden, evtl Verzahnung der Kupplungswelle, Gelenkwellenflansche...
th

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Die ganze Geschichte ist auch für mich Interessant. Habe den 2L, und 4000RPM bei 140 und 10L Verbrauch - was soll der scheiß? Ich fahr dadurch so gut wie nie schneller als 110. Lohnt sich einfach nicht.

Aber gut. Bei den T4 Leuten und auch bei den Golf 5ern gibts einige mit langen Gängen.
Da sich die Kosten im dreistelligen Bereich belaufen, bin ich nicht ganz sicher, ob sich das amortisiert.

Trotzdem danke, Tommel! Ich bleibe an der Sache dran und werde berichten, was dabei rauskommt.

@IncOtto
Hast du auch einen A6 4B? Ja, das ist schon extrem kurz übersetzt. Ich denke es geht den Herstellern darum, dass das Auto im Bereich bis ca. 120 km/h souverän wirkt und man dem Fahrer eine gewisse Schaltfaulheit ermöglicht. -> Komfort
Das geht dann eben zu Lasten der Autobahntauglichkeit. Aber dafür gibt es ja Diesel (und niedriger drehende Automaten)

Zu den Kosten: Wenn das gehen sollte und es mit Getriebe- und Gelenkwellentausch getan ist, dann kann man ja versuchen, seine alten funktionierenden Teile loszuwerden. Das sollte sich nicht viel nehmen. Dann bleibt da nur noch der Aufwand für den Einbau. Wenn man dann noch selbst schrauben kann, dann hält sich die Investition sehr in Grenzen.

Ne, den Passat 3BG, afaik dürfte das keinen großen Unterschied machen. Der Motor ist ja auch längs drin.

Hm, ist halt die Frage, ob man Altteile auch los wird. Und wie der Tempomat drauf reagiert, meine gelesen zu haben dass ihm die neue Drehzahl nicht passt, und er im 5. rausspringt.

Ja, die sind weitgehend gleich.
Wo hast du das mit dem Tempomat denn gelesen? Zum Getriebetausch Benziner auf Diesel beim A6/Passat findet man so gut wie nichts. Wichtig ist, dass sich bei den Getrieben ab 06.03 sich beim Geber für die Geschwindigkeit was geändert hat.

Zitat:

@IncOtto schrieb am 27. Februar 2017 um 19:01:21 Uhr:


Die ganze Geschichte ist auch für mich Interessant. Habe den 2L, und 4000RPM bei 140 und 10L Verbrauch - was soll der scheiß? Ich fahr dadurch so gut wie nie schneller als 110. Lohnt sich einfach nicht.

Die Abstufung ist beim Golf 4 in der Tat total für´n Arsch, beim Beetle mit dem gleichen Motor ist´s noch schlimmer. Mal zur Einordnung: In den USA hat man diesen Motor (der wurde dort bis vor wenigen Jahren noch neu angeboten) im VW Jetta mit 5 - Gang - Handschaltung so wie einen VW Golf 6 1.2 TSI übersetzt: 3000 U/min. bei Tacho 140.

Zitat:

@Bedde schrieb am 28. Februar 2017 um 12:25:21 Uhr:


Ja, die sind weitgehend gleich.
Wo hast du das mit dem Tempomat denn gelesen? Zum Getriebetausch Benziner auf Diesel beim A6/Passat findet man so gut wie nichts. Wichtig ist, dass sich bei den Getrieben ab 06.03 sich beim Geber für die Geschwindigkeit was geändert hat.

Geschwindigkeit müsste man sich auch von den ABS Sensoren über CAN holen können - da bin ich mir aber nicht ganz sicher. Jedenfalls gibt es die Möglichkeit, den Tacho so zu codieren, ob dass dann wirklich klappt, keine Ahnung.

Im Golf 5 Forum hab ich das mit dem Tempomat aufgeschnappt. Scheint bei den meisten aber doch noch zu funktionieren.

Das US Getriebe hätte ich gerne... :/

Zitat:

Die Abstufung ist beim Golf 4 in der Tat total für´n Arsch, beim Beetle mit dem gleichen Motor ist´s noch schlimmer. Mal zur Einordnung: In den USA hat man diesen Motor (der wurde dort bis vor wenigen Jahren noch neu angeboten) im VW Jetta mit 5 - Gang - Handschaltung so wie einen VW Golf 6 1.2 TSI übersetzt: 3000 U/min. bei Tacho 140.

Der Golf 4 bzw der Bora 1,6 Automatik mit 102 Ps drehen bei 100 3000, üble Drehzahl wenn mann viel auf der Autobahn unterwegs ist.
Ein Experiment hatte ich bei unserem 2. Wg (`99 er Seat Ibiza) gemacht. Ein (kostenloses) Getriebe vom 1,6 er 75 PS in unseren 1,0 50 Ps verpflanzt. Dreht 2800 anstatt vorher 3300 bei 100. Der kleine Motor kommt da mit gut zurecht, 120 / 130 Km/h ohne daß er hochtourig läuft, wo man vorher vergeblich den 6. Gang suchte.

Beschäftige mich schon seit Jahren, über dämliche Getriebeübersetzungen. Gestern einen kleinen Hyundai i 10 von ner Nachbarin (wegen Bremsproblem) bei mir gehabt. Der kleine 1,1 ltr Motor dreht 3000 bei 100 Km/h, ist ja noch i.O.. VW/Audi FZ drehten schon immer höher, als andere Fabrikate, obwohl die Leistung ja vorhanden ist. Ob die Kisten vorher nicht mal auf der Autobahn getestet werden??? Wenn der Tester das Gefühl hat bei 100 oder 120 (im 5., oder teilweise im 6.) in den nächsten Gang zu schalten, sollte da was gemacht/angeglichen werden.

Was ich nicht verstehe: Warum ein teures Getriebe wechseln, wenn man deutlich günstiger auch das Differenzial tauschen kann? Mit anderer Achsübersetzung. Da verlängern sich alle Gänge, was gerade bei Getrieben mit sehr kurzem 1. Gang ein großer Vorteil wäre.

Weil Frontantrieb das Diff im Getriebe sitzt.

Zitat:

@tommel1960 schrieb am 2. März 2017 um 21:24:41 Uhr:


Beschäftige mich schon seit Jahren, über dämliche Getriebeübersetzungen. Gestern einen kleinen Hyundai i 10 von ner Nachbarin (wegen Bremsproblem) bei mir gehabt. Der kleine 1,1 ltr Motor dreht 3000 bei 100 Km/h, ist ja noch i.O.. VW/Audi FZ drehten schon immer höher, als andere Fabrikate, obwohl die Leistung ja vorhanden ist. Ob die Kisten vorher nicht mal auf der Autobahn getestet werden??? Wenn der Tester das Gefühl hat bei 100 oder 120 (im 5., oder teilweise im 6.) in den nächsten Gang zu schalten, sollte da was gemacht/angeglichen werden.

Diesbezüglich hat VW beim Polo mit der Installation des Up - Einlitermotors eine echte "Meisterleistung" geschafft, denn dieser Motor wurde deutlich kürzer übersetzt als der Vorgänger mit 1.2 Litern Hubraum - 3300 bei 100 km/h. Ein derartiges Fahrzeug dürfte bereits ab 90 km/h unerträglich nervig werden.

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