Geschwindigkeitswarnung und Travel Assist mit falschen Tempolimits (aus dem Kartenmaterial?)
Für die Geschwindigkeitswarnung liest der Multivan einerseits Beschränkungsschilder an der Straße, zum anderen scheint er auch Limits aus dem Kartenmaterial zu übernehmen. Verwendet werden diese Infos neben der Geschwindigkeitswarnung auch für den Travel Assist bzw. die Anpassung des Tempomaten.
Das Ablesen der Tempolimits von Schildern funktioniert ganz gut; an manchen Stellen liest er zwar Schilder falsch - z.B. ein 30er-Schild einer Abfahrt, obwohl auf der Hauptstraße weiterhin 70 gilt - oder manchmal fehlen - z.B. nach kurzen Baustellen - auf der Straße einfach auch Auflösungsschilder. Das sind wenige Stellen bzw. der Multivan kann nichts dafür, wenn die Straßenmeisterei ein Schild weglässt.
Was aber massiv stört, sind falsche Geschwindigkeitsangaben aus dem Kartenmaterial. Beispiel: auf meiner täglichen Pendlerstrecke wurden vor gut 1-2 Jahren große Teile einer Bundesstraße neu asphaltiert und es galt monatelang ein Tempolimit von 30 bzw. 50 km/h, in mehreren Bauabschnitten. Die Baustelle ist längst weg, es sind meist 100 km/h erlaubt; es gibt definitiv keine Limit-Schilder mehr. Mein Multivan behauptet ständig, es würde noch das genannte Limit gelten und mit Travel Assist bzw. Geschwindigkeitsübernahme bremst er auf freier Bundesstraße spontan auf 30 km/h runter - im Berufsverkehr hoch gefährlich! Auf meiner Pendlerstrecke betrifft das ca. 16 von 39 Kilometern, aber auch anderswo habe ich das schon beobachtet.
Mein Multivan ist Bj. Mai 2025, Modelljahr 2025, Kartenmaterial ist aktuell (2025.1). Ich habe Assistenzpaket Advanced, Digital Cockpit Pro und Navi Discover Pro. Ich habe die Geschwindigkeitsübernahme jetzt abgestellt (Travel Assist dann auch nutzlos) und ignoriere die entsprechenden Tempowarnungen; diese eigentlich sehr praktischen Features sind so nicht nutzbar und sogar gefährlich.
Gibt es eine Möglichkeit, die Geschwindigkeitsermittlung nur auf die Verkehrsschilder zu beschränken und das Kartenmaterial zu ignorieren? Ich habe in den Einstellungen bisher nichts gefunden.
32 Antworten
Ich bedanke mich für das Thema, Dieses Ärgernis ist mir mit meinem EZ 11/2023 Multivan Style nicht so intensiv passiert. Nur das Navi ist öfter ausgefallen. Grundsätzlich gefallen mir die VW Assistenzsysteme sehr gut. Auf meinen vielen Fahrten durch ganz Europa (D-A-CH-F-ES-PT) war insbesondere die fast immer zuverlässige automatische Einstellung der Geschwindigkeit sehr hilfreich. Die Verkehrszeichenerkennung funktionierte auch bei Regenwetter gut. Dieser Beitrag bekräftigt mich bei der Bestellung des California den teuren und sinnbefreiten Aufpreis für das Navi nicht zu bezahlen. Damit kann es den beschriebenen Ärger nicht geben. Wir haben beste Erfahrung mit Google Maps und WAZE Navigation. Das wird auch im Head-Up-Display angezeigt.
Danke für den Kommentar. Ist das so, dass das man dieses Problem nur hat, wenn man die Assistenzsysteme in Verbindung mit dem Navi hat? Mein vorheriger Touran hatte auch beides, hat für die Tempolimits aber nur die Verkehrszeichenerkennung genutzt. Das war immer super, egal wo und bei welchem Wetter.
Navigieren könnte ich auch über Apple Carplay und Google Maps. Für mich zu spät, habe das Navi mit in meinem Multivan (ist ja auch praktisch, ohne Handy navigieren zu können).
Ich würde ja immer noch hoffen, dass man die Kombi der Tempolimits mit dem Kartenmaterial irgendwie deaktivieren kann.
Hallo Palmenpaul. Das Problem ist bekannt. Es wurden schon ein paar mal darüber in diesem Forum berichtet. Es sind mir leider keine Lösungen bekannt.
Das passiert sowohl bei „älteren“ (2022) als auch neueren (2025) Multivans.
Ich kann mich nur meinen Vorredner anschließen:
Ich habe die teure Navi von VW nicht bestellt.
Ich nutze wahlweise meinen alten (2017) TomTom mit 4 kostenlosen Kartenupdates pro Jahr oder Google Maps auf dem Smartphone —> im Multimedia-Display vom Multivan. Bei beiden sind die Tempolimits auch nicht immer korrekt. Das ist also nicht nur ein Problem von VW.
Auch wenn das Tempolimit auf der Karte aktuell wäre, würde das sowie so schlecht funktionieren. Die von dir beschriebenen Probleme (Tempolimit von der Ausfahrt irrtümlich übernommen und kein Schild zur Aufhebung von Tempolimit nach Baustelle) habe ich mehrmals am Tag. Was bringt mir ein Automatismus, wenn es häufig falsch funktioniert und von mir manuell korrigiert werden muss? Es ist nur ärgerlich oder sogar gefährlich.
Starkes Bremsen auf linker Spur der Autobahn von 130 auf 60km/h habe ich 2 Mal gehabt, dann habe ich die automatische Übernahme vom erkannten Tempolimit deaktiviert.
Klar macht dann Travel Assist wenig Sinn und es ist ärgerlich, wenn man viel Geld dafür ausgegeben hat.
Ich weiß, dass mi in diesem Forum nicht viele Leute zustimmen werden. Aber für mich ist die Lösung: Geschwindigkeitsbegrenzer.
Er ist bei mir fast ständig aktiviert. Mit den +/- Tasten am Lenkrad ist die Einstellung sehr schnell manuell angepasst (in +/-10 oder +/-1 km/h Schritten).
GRA (Tempomat) nutze ich nur da, wo ich über langen Strecken konstante Geschwindigkeit fahren kann (z.B. 130km/h auf AB in Frankreich), nur bei trockener Fahrbahn und bei wenig Verkehr.
Meistens muss man aber die Geschwindigkeit ständig am Verkehr / Kurven / Kreuzungen … anpassen. Und mit dem Begrenzer bin ich sicher, dass ich nicht unabsichtlich über Tempolimit fahre.
Zitat:@T7PHEV_Erwarter schrieb am 9. Juni 2025 um 11:56:42 Uhr:
Dieser Beitrag bekräftigt mich bei der Bestellung des California den teuren und sinnbefreiten Aufpreis für das Navi nicht zu bezahlen. Damit kann es den beschriebenen Ärger nicht geben.
Hier muss ich dich enttäuschen. Die falschen Gescheindigkeitslimits sind auch hinterlegt, wenn man die VW-Navigation nicht freigeschaltet hat.
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Vielen Dank für Eure Infos. Mal schauen, wie ich am besten damit umgehe. Und für meine Pendlerstrecke habe ich zumindest die Hoffnung, dass die Baustellenlimits aus dem Kartenmaterial wieder verschwinden.
Das Problem haben wir auch. Manche Limits verschwinden Monate nach Ende der verursachenden Baustelle, andere nicht. Wir haben hier eine innerstädtische Brücke mit erlaubten 60 km/h, da bremst der Multivan in einer Fahrtrichtung seit wir ihn haben falsch auf 50 km/h ab (ohne das wir dort je ein 50er-Schild gesehen haben).
Ich habe mich dann extra auf dieser Seite angemeldet, wo man Fehler an den Karten melden kann. Dort sind die Angaben aber korrekt. Also doch ein Fehler in der VW-Software?
Auf jeden Fall echt nervig...
Es wäre ja schon hilfreich, wenn VW einfach die Prioritäten tauschen würde. Also erst die Verkehrszeichenerkennung per Kamera und dann die gespeicherten Werte aus der Navi-Software.
Ist mir unerklärlich, warum das nicht als Standard eingestellt ist oder zumindest per Menü wechselbar.
Aus meiner Sicht wäre die einzige Option, die Limits aus dem Kartenmaterial komplett abzustellen zu können. In meinem Fall gibt es auf der Bundesstraße keine extra Begrenzungsschilder für 100 km/h. Würden als Zweites die (falschen) Kartenbeschränkungen gezogen, wäre es in meinem Fall wieder falsch. 100 km/h sind erlaubt, keine Verkehrszeichen, 30 bzw. 50 km/h aus dem Navi-Material -> Limit falsch.
Die falsch erkannten Tempolimits, egal ob über die VZE oder die Angaben in den Karten ziehen sich schon ewig durch. Meine beiden Golf 7 aus 2015 und 2019 waren da ähnlich auffällig, nur daß da noch keine Koppelung zum Tempomat bestand. Spannend finde ich, daß mein Leih-Bulli mit EZ 01-25 lt. Karte an drei Stellen einer von mir regelmäßig befahrenen Strecke falsche Innerorts-50er hinterlegt hatte, obwohl dort 100 zulässig sind (außerorts). Mein Bus hat diese Stelle nicht mehr hinterlegt.
Ganz nervig empfinde ich, wenn ein Tempolimit nach einer Kreuzung (außerorts) automatisch aufgehoben ist, der Bus das aber nicht erkennt. Bestes Beispiel ist die B472 zwischen Bad Tölz und Miesbach an der Ampelkreuzung zur B318. Fahrtrichtung Miesbach hat man vor der. Kreuzung einen Geschwindigkeitstrichter 80 > 60. Nach der Ampel behält der Bus die 60 stur bei über Kilometer bis zum nächsten Tempolimit mit 80. In der Gegenrichtung, Fahrtrichtung Bad Tölz gibt es dieses Problem nicht.
Hallo
Haben kein Navi mitbestellt, weil die freundliche meinte das könnte man nachträgliche noch machen. Über die app.
Haben genau das gleiche problem das er einfach aus unerklärlichen gründen bremst.
Es war mal vor ca. 1 jahre eine Tempolimit weil es eine Baustelle gab. Schilder sind alle korrekt, habe ich auch schon geschaut. Wenn ich nur mit dem Speet limiter fahre ist das ganze kein Problem.
Als denke ich nicht das er die aus dem navi bekommt. Oder doch?
Gruß Marc
Zitat:
@Weilheimer schrieb am 9. Juni 2025 um 23:15:17 Uhr:
Ganz nervig empfinde ich, wenn ein Tempolimit nach einer Kreuzung (außerorts) automatisch aufgehoben ist, der Bus das aber nicht erkennt. Bestes Beispiel ist die B472 zwischen Bad Tölz und Miesbach an der Ampelkreuzung zur B318. Fahrtrichtung Miesbach hat man vor der. Kreuzung einen Geschwindigkeitstrichter 80 > 60. Nach der Ampel behält der Bus die 60 stur bei über Kilometer bis zum nächsten Tempolimit mit 80. In der Gegenrichtung, Fahrtrichtung Bad Tölz gibt es dieses Problem nicht.
Der ADAC und andere Autofahrervereinigungen treten seit langem dafür ein, dass entsprechende Schilder nach Kreuzungen wiederholt werden müssen. Tatsächlich ist es aktuell aber so, dass das Limit nicht automatisch durch eine Kreuzung oder Einmündung beendet wird. Das Limit (hier die 60) gelten hinter der Kreuzung weiter. Die Aufhebung erfordert eine explizite Anordnung durch ein anderes Schild oder den Wegfall einer Bedingung der Begrenzung (z.B. einer Gefahrenstelle oder Streckenlänge, durch Zusatzschild unter der Begrenzung).
Der Bus scheint das also korrekt zu machen.
https://www.bussgeldkatalog.de/geschwindigkeitsbegrenzung-aufgehoben/
Kann man den Travelassist nicht so einstellen, dass er nur Tempo, Abstand und Spur hält, aber die Geschwindigkeit nicht automatisch übernimmt?
Bei meinem BMW habe ich das genau so eingestellt. Dazu werden mir Vorschläge für Tempolimits eingeblendet, die ich dann manuell übernehmen kann mit einem Tastendruck.
Zum Offtopic: In der Schweiz sind Tempolimiten und Überholverbote nach dem Befahren von Verzweigungen und Kreisverkehren tatsächlich aufgehoben und müssen mit einem erneuten Schild wiederholt werden. Ist auf einer Landstrasse z.B. 60 wegen einem Kreisverkehr, ist nach dem Kreisel automatisch wieder 80, ohne Aufgehoben-Schild. Ich dachte das sei in ganz Europa so und habe mich stets so verhalten. Geblitzt hat es nie. Hatte wohl Glück? :-)
Entscheidend ist ja diese Aussage beim ADAC: "Da Streckenverbote nicht nach jeder Einmündung wiederholt werden, kann dem ortsunkundigen Kraftfahrer bzw. der ortsunkundigen Kraftfahrerin kein Tempo- oder auch Überholverbotsverstoß vorgeworfen werden, wenn er oder sie nach dem Einbiegen kein Verkehrszeichen passiert."
Das ist ja auch logisch, denn woher soll ein Autofahrer wissen, dass ein Tempolimit oder Überholverbot gilt, wenn er in eine Straße einbiegt? Genau so wird es auch auf Autobahnen sein: Verbotszeichen müssen nach Auffahrten wiederholt werden, sonst kann derjenige, der auffährt, ja nichts davon wissen.
Wenn man selbst nachweisen kann, dass man ortsunkundig ist. Auf dem täglichen Arbeitsweg oder als Anwohner wird das schwer zu verargumentieren sein. Ich will auch nicht über Sinn oder Unsinn dieser Regelung streiten, sondern nur darauf hinweisen, dass es eben keine implizite Aufhebungen durch Kreuzungen gibt.
Offtopic: Vorwerfen kann die Ordnungsbehörde erstmal alles, denn sie hat zum Zeitpunkt des Blitzes oder der Kontrolle keine Information über die Fahrtroute. Das wird dann also in jedem Fall erstmal zu einem Widerspruch und ggf. einer gerichtlichen Prüfung führen.