Gegenverkehr warnen bei Blitzer
Hallo,
eigentlich bin ich ein gelassener Autofahrer, aber heute ist mir, zumindest kurzfristig, der Kragen geplatzt...
Ich hatte nachmittags einen Termin am Stadtrand von Hamburg und musste, um dorthin zu gelanden, auch durch eine 30-Zone fahren.
Da ich dort schon mehrmals durchgefahren bin, weiß ich, dass sich direkt an der 30-Zone eine Schule befindet.
Nun konnte ich sehen, dass in der Gegenrichtung zwei Polizisten Geschwindigkeitsmessungen mit einem Dreibein durchführten.
Vor mir befand sich ein alter 190er Mercedes mit einem Insassen.
Kurz nachdem die 30-Zone endete, drehte der Mercedes-Fahrer das Fenster herunter und begann, den Gegenverkehr mit Handbewegungen zu warnen!
Im Grunde interessierts mich nicht, auf der Elbchaussee (eine sehr breite und lange Straße in Hamburg) warne ich den Gegenverkehr gelegentlich sogar selbst (bequem mit Lichthupe)...
Aber in diesem Fall, VOR EINER SCHULE (auch wenn es bereits 15:15h war), das fand ich unmöglich!
Ich habe kurz gehupt und durch Handzeichen (jaja, die Handzeichen😁) kurz deutlich gemacht, was ich von seiner Aktion halte, woraufhin der Mercedesfahrer das Gewinke auch eingestellt hat.
Warnt ihr den Gegenverkehr? Immer? Was droht einem eigentlich, wenn man dabei von der Polizei erwischt wird?
Gruß aus HH
Björn
171 Antworten
Hallo Jolly,
Zitat:
Original geschrieben von JollyRoger[F13]
Es hätte (leider) sehr gut als Beispiel hierfür getaugt, wie auch mal 16km/h zuviel sein können. Aber was hat auch ein Kind in dem Alter auf der Straße zu suchen...
Obwohl es etwas makaber klingt, müssen wir natürlich auch bedenken, dass es immer noch so etwas wie "Unfälle" gibt, die auch durch noch so strenge Regeln nicht vollends vermieden werden können. Das hat aber mit dem Thema nichts mehr zu tun.
Zitat:
Wie gesagt, kommt darauf an, wie die 10km/h "stattfinden". In einer 30er Zone ist es viel, ausserorts wird dabei meistens gar nicht geblitzt.
Alles relativ. Der Bremsweg aus 40km/h im Vergleich zu 30km/h ist weniger spektakulär als der aus 210km/h im Vergleich zu 200km/h. Ist halt so.
Zitat:
Je höher die Geschwindigkeit desto höher auch das Risiko, dass was passiert. Die Verfolgung dieser Bagatellen unter ca. 25-30 € kostet die Polizei nur Geld, deshalb verstehe ich nicht, wie man dabei von Abzocke sprechen kann.
Da muss ich Dir Recht geben. 20€ hin oder her, es ist nicht existenzvernichtend. Eher eine Frage des Stolzes.
Zitat:
Das ist klar, allerdings wird beim Warnen kein Unterschied gemacht, ob jemand nun 30 fährt (also gar nicht gewarnt werden müsste) oder 50/60 oder mehr.
Meinst Du? Da muss ich erstmal in mich gehen. Vielleicht würde ich extreme Raser nicht warnen, kommt auf den Einzelfall an. So oft sieht man die aber gar nicht.
Ich kann mich allerdings an einen Fall erinnern, wo ich aus einem Tunnel kam (50er Zone in der Stadt, allerdings vierspurig ausgebaute Straße mit baulicher Trennung) und im Gegenverkehr eine Lichthupe entdeckt habe. Alle fahren dort so etwa 70. In guter Voraussicht habe ich mal abgebremst, und siehe da: Die Polizei stand im Gebüsch und hat Autos rausgewunken. Und ich war dankbar für die Warnung! Die 20 Euro wären gar nicht so sehr das Problem gewesen. Eher diese dumme Rumdiskutiererei mit der Polizei, wo ja leider auch nicht immer die freundlichsten Menschen arbeiten.
Zitat:
Es warnt auch niemand, wenn kein Blitzer dasteht und trotzdem jemand sichtlich zu schnell dran ist. Das Gefährliche ist ja anscheinend nur der Blitzer, nicht der der zu schnell fährt.
Tja - woran das wohl liegt? *schmunzel*
Übrigens: Eine ganze Reihe von Autofahrern "warnt" auch dann, wenn kein Blitzer da steht. Auf mich macht das aber eher den Eindruck von Verkehrserziehung.
Zitat:
Habe ich nicht, würde ich auch nicht. Mit der Todesstrafe kamst doch du daher....
Sorry dafür, war nachts und spontan. ;-)
Zitat:
Es gibt ja auch welche, die meinen bei erlaubten 70 sind 100 kein Problem.
Davon distanziere ich mich gerne. Allerdings gehe ich bei 100km/h auch erst beim Schild vom Gas, so dass ich sicherlich 200 Meter weit schneller als 70 fahre. Ist das nun eine Gefahr für die Allgemeinheit?
Zitat:
Ist übrigens nett anzusehen, wie die Übertretungen plötzlich immer kleiner werden, je länger wir diskutieren. Jetzt sinds plötzlich nur noch 5 km/h.... 😉
Und anfangs ging es nur ums Warnen an sich.
Zitat:
Wie? Die vielen unsinnigen Limits sind der Grund für sichere Straßen in D?
Ich denke eher, dass die maßvolle Durchsetzung der Regeln mit verantwortlich ist für die Sicherheit auf den Straßen. Es gibt Regeln, die sehr sehr streng durchgesetzt werden sollten. In meinen Augen sind das Alkohol, rote Ampeln sowie Vorfahrtsregelungen. Tempolimits, Parken in richtiger Richtung, das Verbot von unerlaubten Anbauteilen sowie das Blinken auf einsamen Feldwegen in der Nacht sind zwar ebenfalls wichtig, aber vielleicht nicht die Priorität Nummer 1 auf der Straße, weil nicht ganz so entscheidend für die Sicherheit? Ich denke, die richtige Prioritätensetzung durch die Polizei führt durchaus zu einer Akzeptanz der Regeln.
Zitat:
...und zweitens "gönne" ich denjenigen, die die zHg um 30km/h oder mehr laut Tacho überschreiten diese "Erinnerung" in der Hoffnung, dass sie auf diese Art lernen.
Erkenne ich da Schadenfreude?
Zitat:
Bei einem Unfall ist es leider zu spät.
Und was, wenn ein Raser dadurch, dass er nicht gewarnt wurde, zu schnell in eine Menschenmenge fährt? Was nicht passiert wäre, wenn Du ihn gewarnt hättest? Ein sehr absurder Fall, gebe ich zu...
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Alles relativ. Der Bremsweg aus 40km/h im Vergleich zu 30km/h ist weniger spektakulär als der aus 210km/h im Vergleich zu 200km/h. Ist halt so.
Aber die Gefahr, dass die 10 km/h zuviel ein Menschenleben gefährden, sind im Stadtgebiet und dort insbesondere in 30er-Zonen um ein vielfaches höher.
Trotzdem erlebe ich mehr Leute, die 45-50 in der 30er-Zone fahren, als 115-120 auf der Autobahn bei erlaubten 100.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Und trotzdem finde ich es legitim, an solchen Stellen die anderen Autofahrer vor Blitzern zu warnen. Und darum geht es in diesem Thread, nicht um den Sinn und Unsinn von Tempolimits!
Das ist aber
sehr engverknüpft.
Derjenige, der warnt, will doch erreichen, dass der Gewarnte nach Möglichkeit nicht "ungerecht" abgezockt wird, oder nicht?
Und wenn dann einer mit 80 auf die Zone 30 zurast, gibt´s das volle Programm des Warners: Händchen winken, wilde Gestik, theatralische Mimik, Lichthupe, alles was das Herz begehrt; nicht, dass der Entgegenkommende noch ein Fahrverbot erhält, hoffentlich merkt er´s noch rechtzeitig...
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Warum schreibst Du mir das? ... was hat das damit zu tun, dass ich andere vor Blitzern warne und somit dafür Sorge trage, dass sie ihr Limit einhalten?
Nun, du hast dich darüber echauffiert, dass es "unfair" ist, dass Ortskundige und über Blitzerstandorte Informierte innerorts 70 bis 75 fahren können.
Da dachte ich mir, es könnte nicht schaden, dass derjenige, der sich bewusst über zHgen hinweg setzen will, würde er nur die Blitzerstandorte in der fremden Stadt besser kennen, etwas über die potentiellen Auswirkungen seines Treibens erfährt.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Welche sollten das denn außer einem etwa um 20% höheren Bremsweg sein?
Anm.: betrifft Geschwindigkeitsüberschreitung um 10km/h
Ja genau, du hattest ja Physik in der Schule. 🙂
Bei 40 anstatt 30 ist dein Bremsweg um rund 75% länger. 😉
Zitat:
Original geschrieben von JollyRoger[F13]
Ist übrigens nett anzusehen, wie die Übertretungen plötzlich immer kleiner werden, je länger wir diskutieren. Jetzt sinds plötzlich nur noch 5 km/h.... ;-)
Ja, wirklich nett. 🙂
btw: ich finde deine Argumentation - im Gesamten - wirklich gut!
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Alles relativ. Der Bremsweg aus 40km/h im Vergleich zu 30km/h ist weniger spektakulär als der aus 210km/h im Vergleich zu 200km/h. Ist halt so.
s.o.
Der bei 210 ist nur 10% größer als der bei 200. 😉
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Diese Strafe wird eben NICHT als gerecht empfunden --- und deshalb hofft man da auf eine gewisse Gegenseitigkeit (d.h. daß man auch selber mal gewarnt wird).
Was wäre denn gerecht?
.
.
.
Und nun zum Kern ... 😁
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Unfälle wird es immer geben...
Entscheidend ist, ob es sich wirklich um einen Gefahren- und Unfallschwerpunkt handelt --- soundsooft ist dies nämlich NICHT der Fall...
O.K.
Unterstellen wir mal, du weißt es besser, als die, die das tagtäglich zu beurteilen haben.
Demnach würdest du dann mancherorts das Limit anheben.
Und dann? WAS dann?
Dann steht eine dem Betrage nach höhere Zahl auf einem runden, rot umrandeten Schild.
Und?
Bedürfte die Einhaltung dieser höheren Geschwindigkeit dann nicht mehr der Kontrolle?
Keine Blitzer mehr?
Was sollte dann mit denen geschehen, die "dein
DIRsinnvoll erscheinendes Limit" übertreten?
Zitat:
Original geschrieben von Elk_EN
Unterstellen wir mal, du weißt es besser, als die, die das tagtäglich zu beurteilen haben.
Du meinst also, mit jedem km des deutschen Straßennetzes würden sich tagtäglich ein paar Beamte befassen, die am besten auch noch kompetent wären?
Das wage ich zu bezweifeln...
Und dann weiß es jemand, der dort tagtäglich (oder zumindest regelmäßig) langfährt, tatsächlich besser, ja.
Aber es gibt natürlich auch den von den von dir beschriebenen Fall --- und dann wird ein Limit schon mal auf- oder angehoben.
Zitat:
Demnach würdest du dann mancherorts das Limit anheben.
Und dann? WAS dann?
Dann steht eine dem Betrage nach höhere Zahl auf einem runden, rot umrandeten Schild.
Und?
Bedürfte die Einhaltung dieser höheren Geschwindigkeit dann nicht mehr der Kontrolle?
Keine Blitzer mehr?
Was sollte dann mit denen geschehen, die "dein DIR sinnvoll erscheinendes Limit" übertreten?
Dieses höhere Limit würde dann ja in sehr viel stärkerem Maße akzeptiert und eingehalten werden als das vorherige (zu niedrige) Limit --- das wäre ein ganz wichtiger Aspekt.
Und da es sich bei der betr. Stelle dann ja ganz offensichtlich NICHT um einen Unfallschwerpunkt handelt, sollte sich die Staatsmacht auch mit Kontrollen zurückhalten --- diesbezüglich hätte sie an den wirklichen Gefahrenstellen und Unfallschwerpunkten doch eigentlich genug zu tun...
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Und dann weiß es jemand, der dort tagtäglich (oder zumindest regelmäßig) langfährt, tatsächlich besser, ja.
Nun, überall fährt irgendwer tagtäglich her...
Ergo müsste überall das Limit irgendwie zu niedrig sein...
Aus welchen Leuten sollte sich also das Gremium rekrutieren, dass über V-Limits befindet?
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Dieses höhere Limit würde dann ja in sehr viel stärkerem Maße akzeptiert und eingehalten werden als das vorherige (zu niedrige) Limit --- das wäre ein ganz wichtiger Aspekt.
Die Frage ist nur, ob dieses höhere Limit allen relevanten Gefahren angemessen ist, und die Gefahren, die mit dem betreffenden Streckenabschnitt verknüpft sind, sämtlich auch demjenigen bewusst sind, der tagtäglich z.B. um 6.30 und 16.30 da langfährt (während die Unfallstatistik einen Unfallschwerpunkt aus Gründen, die dem tagtäglich dort Herfahrer gar nicht bekannt sind, gg. 18.30 ausweist)
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Aber es gibt natürlich auch den von den von dir beschriebenen Fall --- und dann wird ein Limit schon mal auf- oder angehoben.Dieses höhere Limit würde dann ja in sehr viel stärkerem Maße akzeptiert und eingehalten werden als das vorherige (zu niedrige) Limit --- das wäre ein ganz wichtiger Aspekt.
UBC
Wusstest du, dass in einigen Teilen dieses Landes und auch in einigen Teilen dieser Stadt (im Ostteil) innerorts auch 60 erlaubt ist?
Rate mal welche Tempi da gefahren werden?
Auf der Stadtautobahn sind 80 erlaubt. Gefahrene Tempi?
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Obwohl es etwas makaber klingt, müssen wir natürlich auch bedenken, dass es immer noch so etwas wie "Unfälle" gibt, die auch durch noch so strenge Regeln nicht vollends vermieden werden können. Das hat aber mit dem Thema nichts mehr zu tun.
Hier hätte es vermieden werden können, wenn sich jemand an die Regeln gehalten und nicht berechnete 16km/h zu schnell gefahren wäre. So wars gemeint.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Alles relativ. Der Bremsweg aus 40km/h im Vergleich zu 30km/h ist weniger spektakulär als der aus 210km/h im Vergleich zu 200km/h. Ist halt so.
Relativ, na gut:
Der Bremsweg aus 40 ist um 77% länger als aus 30.
Der Bremsweg aus 210 ist um 10% länger als aus 200.
Absolut, auch gerne:
Der Bremsweg aus 40 ist um 3m länger als aus 30.
Der Bremsweg aus 210 ist um 17,5m länger als aus 200.
Dummerweise ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in einer 30er Zone auf diese 3m ankommt viel höher als dass auf der AB die 17,5m entscheidend sein könnten. Das leitet sich allein schon aus den Unfallzahlen ab.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
In guter Voraussicht habe ich mal abgebremst, und siehe da: Die Polizei stand im Gebüsch und hat Autos rausgewunken. Und ich war dankbar für die Warnung! Die 20 Euro wären gar nicht so sehr das Problem gewesen. Eher diese dumme Rumdiskutiererei mit der Polizei, wo ja leider auch nicht immer die freundlichsten Menschen arbeiten.
Naja, "in guter Voraussicht" hättest du dich ans Limit gehalten. Das erspart auch die Diskussion mit der Polizei. Grundsätzlich.
PS: Wie du sagst arbeiten bei der Polizei Menschen, und die sind genauso oft gut oder schlecht drauf wie jeder andere auch. Deine Laune möchte ich mal sehen, wenn du dir in deinem Job dauernd Ausreden anhören müsstest... 😉
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Übrigens: Eine ganze Reihe von Autofahrern "warnt" auch dann, wenn kein Blitzer da steht. Auf mich macht das aber eher den Eindruck von Verkehrserziehung.
Genau, und dann ärgert man sich, weils ja kein Blitzer sondern "nur" eine Gefährdung war...
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Sorry dafür, war nachts und spontan. ;-)
Kein Problem.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Davon distanziere ich mich gerne. Allerdings gehe ich bei 100km/h auch erst beim Schild vom Gas, so dass ich sicherlich 200 Meter weit schneller als 70 fahre. Ist das nun eine Gefahr für die Allgemeinheit?
Unter Umständen. Meistens sind die Schilder mit einem Sicherheitsspielraum aufgestellt, der Staat denkt also wieder mal für uns mit. Gibt aber auch Stellen, an denen das nicht möglich ist, dass erkennt man aber als verantwortungsvoller, mitdenkender Autofahrer *zwinker*
Ich fahre auch nicht auf 5m an Schild und bremse dann exakt runter. Wenn ich das Schild sehe und die Zahl lesen kann, gehe ich vom Gas. Das reicht, um nicht von den Blitzer direkt nach dem Schild abgezockt zu werden 😉
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Ich denke eher, dass die maßvolle Durchsetzung der Regeln mit verantwortlich ist für die Sicherheit auf den Straßen. Es gibt Regeln, die sehr sehr streng durchgesetzt werden sollten. In meinen Augen sind das Alkohol, rote Ampeln sowie Vorfahrtsregelungen. Tempolimits, Parken in richtiger Richtung, das Verbot von unerlaubten Anbauteilen sowie das Blinken auf einsamen Feldwegen in der Nacht sind zwar ebenfalls wichtig, aber vielleicht nicht die Priorität Nummer 1 auf der Straße, weil nicht ganz so entscheidend für die Sicherheit? Ich denke, die richtige Prioritätensetzung durch die Polizei führt durchaus zu einer Akzeptanz der Regeln.
Ich verstehe nicht, warum Tempolimits da nicht dazugehören sollten. Die Gefährdung durch höhere Geschwindigkeiten ist eindeutig und rechnerisch zu belegen, es wurden jetzt schon genug Brems- und Anhaltewege genannt. Trotzdem unterschätzen viele diese Zahlen.
Genauso wie viele sagen "Nachts, wenn alles frei ist, kann ich doch schneller fahren" könnte man doch auch sagen "Nachts, wenn alles frei ist, kann ich doch saufen" oder "Was soll schon die eine Sekunde bei rot, der Gegenverkehr hat doch erst nach mind. 3 Sekunden grün".
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Erkenne ich da Schadenfreude?
Nein, ich freue mich nicht, es beruhigt mich. Ich hoffe, dass der Erwischte zukünftig etwas vorsichtiger sprich langsamer fährt. Ob nun aus Einsicht oder aus Angst vor weiteren Strafen/Punkten ist mir egal.
Bei einem rechtzeitig Gewarnten ist das nicht der Fall, habe ich oft genug erlebt und ist eigentlich auch logisch.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Und was, wenn ein Raser dadurch, dass er nicht gewarnt wurde, zu schnell in eine Menschenmenge fährt? Was nicht passiert wäre, wenn Du ihn gewarnt hättest? Ein sehr absurder Fall, gebe ich zu...
Tja, wie gesagt, durch das Warnen hat man eine einmalige kurzzeitige Reduzierung der Geschwindigkeit an genau der einen Stelle, aber keinen mittel- oder langfristigen Sicherheitsgewinn überall.
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Du meinst also, mit jedem km des deutschen Straßennetzes würden sich tagtäglich ein paar Beamte befassen, die am besten auch noch kompetent wären?
Nein, nicht mit jedem km, sondern da, wo sich mehr Unfälle als im statistischen Durchschnitt ereignen oder wo sich regional bekannte "Brennpunkte" befinden. Die beiden Bundesländer Bayern und Nordrheinwestfalen haben da inzwischen auch ein landesweites System eingeführt, das die Nachhaltigkeit prüft und im Vorfeld schneller reagiert. Natürlich ist nicht alles optimal, aber lieber mal ein Limit zuviel als eines zuwenig.
Zitat:
Original geschrieben von patti106
Wusstest du, dass in einigen Teilen dieses Landes und auch in einigen Teilen dieser Stadt (im Ostteil) innerorts auch 60 erlaubt ist?
Ist doch ganz einfach: Man ordnet das Tempo an, das zusammengerechnet mit der Gewohnheitsgeschwindigkeitsüberschreitung des Normalfahrers die gewünschte zHg ergibt.
In den meisten Fällen wir das wohl auch so gemacht.
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Ist doch ganz einfach: Man ordnet das Tempo an, das zusammengerechnet mit der Gewohnheitsgeschwindigkeitsüberschreitung des Normalfahrers die gewünschte zHg ergibt.
In den meisten Fällen wir das wohl auch so gemacht.
Verstehe ich nicht ganz. Normalerweise gilt innerorts 50, die Strecken die ich meine, haben idR drei Spuren. Wenn da aber 60 erlaubt ist, wird da mit bis zu 90 Sachen lang geprescht.
Siehst du, und genau das wollte der Gesetzgeber, also hat er 60 angeordnet, damit dann alle 90 fahren..... 🙄 😉
....und sich dann über die Abzocke beschweren....
Auf gut deutsch: Wenn man eine Strecke hat, für die man nach allen einkaluklierten Faktoren außer der möglichen Geschwindigkeitsüberschreitungen auf ein Maximum (was immernoch != Grenzbereich ist) von z.b. 60 km/h festelegt, aber dann je nach Erfahrung schon von einer durchschnittlichen bzw. gehäuft auftretenden Geschwindigkeitsüberschreitung von beispielweise 10 km/h ausgeht, wird man das tatsächliche Limit auf 50 festlegen.
Das führ dann dazu, dass durch den Verwarngeldpuffer 50-60 km/h die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass das tatsächliche Maximum von 60 km/h weniger oder zumindest in geringerem Umfang überschritten wird, aber eben auch dazu führt, dass eher auf das Tempolimit geschimpft wird, da es offensichtlich bewusst zu niedrig gewählt ist.
Die Frage, um wieviel % der Durchschnittsfahrer welche Geschwindigkeit überschreitet, ist wohl eher psychologischer Art. Dabei kommt es in der Regel aber wohl eher auf den Streckenverlauf an. Wenn also bei Tempo 50 im der Regel nicht schneller als 70 gefahren wird, kann das ganze bei Tempo 60 durchaus auf 90 ansteigen, aber wohl eher, weil eine Tempo 60 Strecke generell weniger den Charakter einer normalen zweispurigen Straßen hat, sondern eher den einer Stadtschnellstraße (vierspurig, baulich getrennt, wenig Fußgänger im Sichtfeld).
razor
Ich hatte das ganze gerade andersrum verstanden. 😁
Zitat:
Original geschrieben von JollyRoger[F13]
Siehst du, und genau das wollte der Gesetzgeber, also hat er 60 angeordnet, damit dann alle 90 fahren..... 🙄 😉
....und sich dann über die Abzocke beschweren....
Ich bin gestern die Strecke seit langem mal wieder gefahren. Nun wird in der Baustelle mit je einem Streifen (30) 40-50 gefahren. Mal sehen was bei rum kommt wenn der Asphalt neu ist. Da aber heutzutage kein Straßenbauer mehr in der Lage ist einen wellenfreien Asphalt hinzubekommen, wird 90 wohl die Spitze bleiben.
Es ist ja auch ausgesprochen sinnfrei, sich erst nicht an die Limits zu halten und sich dann darüber zu ärgern, dass der Gesetzgeber sich diesem Verhalten anpasst.
Hier bei Starnberg wurde z.B. ein Autobahnzubringer, der früher Unfallschwerpunkt war trotz 70er Begrenzung umgebaut. Jetzt ist da ein großer Kreisverkehr. Die Unfallzahlen sind deutlich gesunken, vor allem gabs keine schweren Unfälle mehr. Dass durch den Kreisverkehr die Durchschnittsgeschwindigkeit auf diesem Stück nun niedriger als die vorher erlaubten 70 ist, sei nur nebenbei erwähnt.
Zitat:
Original geschrieben von patti106
Wusstest du, dass in einigen Teilen dieses Landes und auch in einigen Teilen dieser Stadt (im Ostteil) innerorts auch 60 erlaubt ist?
Das ist hier in Göttingen auch auf einigen (2+2-spurigen) Ausfallstraßen --- und das macht das Fahren (zusammen mit der halbwegs funktionierenden Grünen Welle) schon viel angenehmer...