Geführte Motorradtour mein krassester Flop!

BMW

Geführte Motorradtour mein krassester Flop!
4000,00 € für nichts!
Wenn dieser Beitrag andere junge, bzw. noch wenig erfahrene Motorradfahrer davor bewahrt, meine Fehler zu wiederholen, dann würde es mich freuen.

Viel Lehrgeld bei meiner ersten geführten Motorradreise.
Die vermeidbaren Fehler eines Greenhorns.
Zwei Jahre nach meiner 2020 [Jahreszahl nach Angabe des TE geändert | NoGolf | MT-Team] erfolgten Motorradführerscheinprüfung hatte ich das Verlangen, eine geführte Motorradtour zu buchen. Kein Problem, Angebote gibt es genug. In Süd-West-Spanien scheint auch im Februar die Sonne.
Gebucht, gezahlt, geflogen, gefreut!
Nicht geahnt, was alles schief gehen kann.
Die Tourguide-in war einen Tag früher mit der Tour fertig.
Und damit begann mein Unheil.
Ich hatte, wie vom Veranstalter empfohlen, eine Zusatzversicherung zur Abdeckung der in einem möglichen Schadensfall fälligen Kaution in Höhe von 800,00 €, für den Zeitraum der geplanten Tour abgeschlossen.
Da alle Tour-Teilnehmer sicherheitshalber schon ein bis zwei Tage vor dem geplanten Starttermin anreisen wollten, schlug die Tourführung vor, den Beginn um einen Tag vor zu verlegen.
Die Versicherung wies in Ihren Unterlagen darauf hin, Terminänderungen rechtzeitig vor Tourstart per mail anzuzeigen. Unbedarft, wie ich es war, mailte ich die Datenverschiebung zwei Mal an die Versicherung, erhielt keine Bestätigung und vertraute darauf, dass es schon in Ordnung ginge.
Am lang ersehnten Tag der Abfahrt trafen wir uns beim Motorradverleih. Ich bekam meine Maschine, eine BMW 750 GS, zugewiesen und unterschrieb das übliche Übergabeprotokoll. Der überwiegende Teil der Gruppe hatte die eigene Maschine vor Ort.
Unter Begleitung eines ortskundigen Gruppenmitglieds machte ich ein paar Runden um die Häuserblocks.
Der Start war angesagt. Wir waren eine achtköpfige Gruppe.
Zwei Gruppenmitglieder wiesen den Guide darauf hin, dass ich nur mit den Fußspitzen auf den Boden käme. Angeblich wäre keine Maschine mit niedrigerer Sitzhöhe verfügbar.
Ich hatte während meiner Fahrschulzeit mit meiner Größe von 177 cm keine Probleme mit den Maschinen, das Gelände war eben und befestigt.
Mein Wunsch, in der Gruppe die Tour nach Portugal und zurück nach Malaga mitzumachen, sowie meine Unerfahrenheit mit den Auswirkungen unpassender Sitzhöhe in Folge unebenen Geländes und Straßenneigungen von 20 % und mehr sorgten für ein all zu kurzfristiges Fahrtenerlebnis.
Nach ca. 5 km Fahrt durch den nachmittäglichen Straßenverkehr in Malaga kam der erste Stop, um die Gruppe zusammen zu halten.
Wir hielten auf einem unbefestigten Streifen neben der Fahrbahn. Als der Schlußfahrer auf mich zu kam wendete ich mich ihm zu, trat in eine kleine Vertiefung. Die Maschine kam in Schräglage. Ich konnte sie nicht halten und musste sie zu Boden gleiten lassen. Zwei kräftige
Männer unserer Gruppe richteten sie auf. Es ging weiter. Wegen des dichten Verkehrs ging es weg von der Ausfallstraße, quer durch den Ort. An einer gleichberechtigten Kreuzung kam es zum Halt. Mein Pech, als Vorletzer unserer Gruppe musste ich ca. 10 m vor der Kreuzung und auf dem mit gut 20 % Steigung gebautem Straßenabschnitt stoppen. Meine Beinlänge war schon für waagerechtes Niveau zu knapp bemessen. Auf dem starken Gefälle reichten sie schon gar nicht. Die mit zwei Koffern gut beladene Maschine neigte sich logischer Weise zur Seite. Der Schwerpunkt verlagerte sich, ich konnte das Gewicht nicht halten und musste sie zur Seite abgleiten lassen.
Der Schlussfahrer, der sich schon beim ersten Zusammenkommen unserer Truppe beklagte, er sei sonst immer mit seinen 62 Jahren der Dienstälteste der Truppe und diesmal durch meine Teilnahme leider nicht, schien sichtlich erfreut über mein zweimaliges Missgeschick.
Er sagte mir "zweites Mal, damit ist Schluss!"
Heute ist mir schon klar, dass ich die Tour ohne ein Fahrzeug mit niedrigerer Sitzhöhe wahrscheinlich nicht ohne Blessuren überstanden hätte.
Kurz und gut, mir wurde gesagt, die Kupplung sei nicht in Ordnung. Das Krad und ich wurden in einen Transporter geladen. Für mich war die Tour beendet. Als die Truppe nach beendeter Tour wieder zurück kam, war, wie mir der Verleiher grinsend sagte, die Maschine aus rätselhaften Gründen wieder O.K.
Und noch ein Fehler, den ich gemacht habe.
Obwohl das Motorrad keinen Schaden genommen hatte, machte der Verleiher in einem Rücknahmeprotokoll diverse angebliche Schäden geltend.
Lenkergewicht ersetzen, Verkleidungsseitenteil ersetzen, Plakettenträger ersetzen, Fußraster ersetzen, Koffer ersetzen, Sturzbügel, Handhebel, Fußhebel schleifen und beilackieren, Motorrad aus Malaga abschleppen, Verkleidungsteil weiß, Plakettenträger, Lenkergewicht, Fahrer Fußraste, Seitenkoffer Junior Flash.
In Summe 786,05 €!

Der angeblich beschädigte Koffer!

Meinen Hinweis, dann gehöre ja der angeblich auszutauschende Koffer mir, parierte er mit dem Hinweis:“ Dann würde er einen Spezialisten kommen lassen, für den Ausbau des Kofferschlosses, das koste eine Menge.“
Mein Fehler, ich hätte niemals diese Schwindelrechnung unterschreiben, sondern eine Betrugsanzeige bei der Polizei machen müssen. Meine dürftigen Spanischkenntnisse hielten mich davon ab.
Von meinen Tourkosten habe ich übrigens keinen Euro erstattet bekommen. Angeblich wären die Zimmer im voraus bezahlt und die Hotels wären nicht kulant.
Die 750 € Motorradmiete für die 8 Tage könne er mir nicht erstatten. Er konnte das Motorrad ja nicht vermieten. Das Geschäft war die ganze Zeit geschlossen!
Ich hatte das Gefühl, unter die Räuber gekommen zu sein.
Dieter Zeidler

Der Grund der Katastrophe, zu kurze Bein
Der angeblich auszutauschende Seitenkoff
15 Antworten

Hallo zusammen,
mal ein kleines Statement zur Übernahme von Leihfahrzeugen aus meiner Erfahrung heraus, Zwei- oder Vierräder:
bei der Übergabe mach ich in Anwesenheit des Übergabe Agenten einen Ausführlichen Rundgang und Fotografiere alles was eventuell strittig werden könnte.
Dies lasse ich auch im Übergabeprotokoll vermerken. Sogar den Stand des Kraftstoffs wird Protokolliert.
Das bewahrt- gerade wenn es eine One Way Tour ist- an der Rückgabe vor unschönen Momenten.
Gerade auch bei Renommierten Unternehmen.

b.t.W mir sind geführte Touren einfach zu teuer.

Gruß rc 46 fi ??

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