Gebrauchtwagenkauf - neuer TÜV, jedoch Mängel
Hallo zusammen,
für meine Frau haben wir ein Gebrauchtwagen erworben und vor einer Woche abgeholt. Der Autohändler versprach u.a. die Bremsen neu zu machen. Natürlich auch neuen TÜV.
Da wir nach 2-3 Fahrten Geräusche beim Bremsen bemerkten, habe ich mit unserem KFZler einen Termin in der Werkstatt gemacht und dort wurde festgestellt, dass die Bremsscheiben rostig und abgebügelt sind und er sagte, die müssten umgehend ausgetauscht werden. Der Händler hat lediglich die Bremsklötze machen lassen. Zudem wäre nicht feststellbar, von wann der Zahnriemen war. Das Auto hat weniger als 50.000km gelaufen, ist jedoch schon 8 Jahre alt. Der Rest ist in Ordnung.
Natürlich haben wir jetzt nicht direkt Lust, eine Woche nach dem Kauf direkt Geld in neue Bremsen zu investieren.
Der Händler hat sich mit dem TÜV rausgeredet. Ich habe ihm das Foto geschickt, er wollte sich melden. Er ist seit dem auch nicht mehr für mich erreichbar, zumindest in den 2-3 Tagen.
Wir überlegen nun, bevor weitere Zeit verstreicht, ihn beim TÜV neu checken zu lassen, damit wir etwas offizielles in der Hand haben. Die Frage ist, ob sich der Investitionsaufwand lohnt, wenn wir im Worst-Case den TÜV Prüfer bezahlen müssen, der Händler trotzdem rauskommt, die Kosten für die Reparatur trotzdem tragen müssen? Wird ein Fahrzeug ggf sogar aus dem Verkehr gezogen?
Bin für Denkanstöße dankbar.
76 Antworten
Zitat:
@dilaudid schrieb am 27. Juni 2021 um 14:31:51 Uhr:
. . . . . . Es bleibt also in beiden Fällen bei der schlechten Bewertung.
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Warum denn ?? - der Händler hat sich doch an die Absprachen gehalten.
Wie will man da denn argumentieren ??
Nein wissen wir nicht. Ja es gibt sowas... Aber bei Bremsen machen "Die" Prüfer auch keine große Ausnahmen wenn es wirklich untragbar ist. Das fällt sehr schnell auf sie zurück.
Außerdem sprechen die neu gemachten Bremsklötze gegen einen "Gefälligkeitstüv"
Und der Händler hat die volle Leistung erbracht die vereinbart wurde. Man könnte vom dem Händler vielleicht eine Wagenwäsche erwarten als kleine Zugabe, aber keinen neuen Zahnriemen und eine komplette Überholung der gesamten Bremsanlage.
Doch könnte man, bei einem gebrauchten Ferrari für 875.000 Euro, aber nicht bei einem 8 Jahre alten Kleinwagen als nettes Geschenk.
Zitat:
Warum denn ?? - der Händler hat sich doch an die Absprachen gehalten.
Wie will man da denn argumentieren ??
Wenn man es so beurteilt, dass der Händler seine Absprache gehalten hat, dann ist das als durchschnittliche Leistung einzustufen. Somit gibt es entweder eine durchschnittliche Bewertung, die der Händler aber dennoch als "schlechte Bewertung" wahrnehmen wird, da sie im Normalfall seinen Durchschnitt absenkt, oder eben eine "Ich bin unzufrieden" (Daumen runter) Bewertung, da der Kunde unzufrieden ist.
So wird es vom Bewertungssystem vorgesehen und der Kunde erfüllt damit die "Absprache" die er mit dem Bewertungssystem, das die Richtlinien zur Bewertungsvergabe festlegt, getroffen hat.
Dann kannst du mal bei Google lesen wie die Händler selbst gegen gerechtfertigte Beurteilungen erfolgreich vorgehen. Gegen eine ungerechtfertigte Beurteilung würde ich da erst Recht Vorgehen.
Überdurchschnittlich gut wäre eine nette Behandlung, eine Wagenwäsche und ein paar Noname Zubehörfußmatten vielleicht, aber nicht solche Investionen wie du dir vorstellst. Geld für ein Fahrrad, aber einen 8 Jahre alten Wagen in absoluten Neuwagenzustand, unverhandelt,erwarten.
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Zitat:
Außerdem sprechen die neu gemachten Bremsklötze gegen einen "Gefälligkeitstüv"
Für mich sprechen die neu gemachten Bremsklötze für "Ich habe das Mindeste gemacht was ich machen muss, damit ich genau genommen mein Versprechen gehalten habe"
Wie gesagt sieht jedes gängie Bewertungssystem vor, dass man für eine gute Bewertung mehr tun muss als nur das Mindeste bzw. Wort halten.
Das ist auch logisch, denn man möchte ja unterscheiden können. Es gibt nach "Wort gehalten" noch viele weitere Steigerungen, somit ist es nur naheliegend, dass es auch bei den Bewertungen noch Steigerungen gibt.
Nach "Wort gehalten" kommt "Erwartung gehalten". Nach "Erwartung gehalten" kommt "Wort/Erwartung übertroffen". Wo der Kunde sein "Zufriedengestellt" ansetzt bleibt im Grunde ihm überlassen, persönlich würde ich es aber bei "Erwartung gehalten" ansetzen.
Ein guter Händler sollte zudem dafür sorgen, dass Wort und Erwartung identisch sind.
Das Ziel im Wirtschaftsverkehr sollte doch sein, dass beide Parteien eine gewisse Erwartung haben und diese gegenseitig erfüllen, besser noch dass Hinterher beide Parteien zufrieden sind.
Um dieses Ziel zu erreichen bietet es sich an die Bewertungssysteme intensiv und angemessen zu nutzen. Das kommt jedem Konsumenten zu Gute.
Der Händler hätte ja auch einfach den Kaufpreis um 50 Euro höher ansetzen können und dann die Erwartung des Kunden halten können, wenn sich dieser zu diesem Preis auch auf den Kauf eingelassen hätte. Das wäre in diesem Fall in meinen Augen für beide Beteiligten die bessere Option gewesen.
Wie bringt man also den Händler dazu sich in Zukunft so zu verhalten? Richtig: Über das Bewertungssystem.
Zitat:
Geld für ein Fahrrad, aber einen 8 Jahre alten Wagen in absoluten Neuwagenzustand, unverhandelt,erwarten.
Und hier hast du selbst ein Beispiel für etwas geliefert, was nicht nur als üble Nachrede, sondern sogar als Verleumdung durchgehen könnte, je nachdem ob man deine Aussage als bewusste und erkennbare Übertreibung wertet oder nicht, denn du weißt ganz genau, dass hier niemand einen Neuwagenzustand erwartet.
Im Gegensatz dazu habe ich ihm geraten seine Erfahrung vollkommen wahrheitsgemäß zu schildern und angemessen zu bewerten.
Die Fälle auf du die anspielst erfüllen ganz im Gegensatz dazu die Tatbestandsmerkmale der relevanten Gesetzesparagraphen. Wieso das bei der von mir vorgeschlagenen Bewertung nicht der Fall wäre habe ich bereits umfassend erläutert.
Man muss/soll das ganze auch im Bezug auf die Situation und Gegebenheiten bewerten. Alles andere macht keinen Sinn und wäre unfair. Die erbrachte Leistung stimmt absolut mit dem bezahlten Preis überein. Und man kriegt woanders auch keine bessere leistung für den Preis. Weshalb dann negativ bewerten?
Zitat:
@Markus.j76 schrieb am 27. Juni 2021 um 15:16:57 Uhr:
Man muss/soll das ganze auch im Bezug auf die Situation und Gegebenheiten bewerten. Alles andere macht keinen Sinn und wäre unfair. Die erbrachte Leistung stimmt absolut mit dem bezahlten Preis überein. Und man kriegt woanders auch keine bessere leistung für den Preis. Weshalb dann negativ bewerten?
Dass du nicht dazu in der Lage bist eine faire Bewertung zu treffen erschließt sich schon aus der Tatsache, dass du ohne den bezahlten Kaufpreis zu kennen vermagst zu bewerten, dass die Leistung mit dem Preis übereinstimmt und er woanders keine bessere Leistung für den Preis bekommen hätte.
Letzteres wäre aber auch belanglos, da es wie ich bereits erwähnt habe auch nicht ausreicht die beste Leistung für den gegebenen Preis zu erbringen. Ich setze eine zufriedenstellende Leistung dort an, wo die Erwartung erfüllt wurde.
In diesem Fall finde ich die Erwartung des TE nicht nur gerechtfertigt, er hat seine Erwartung sogar explizt kommuniziert. (Er hat dem Händler gesagt, dass er nicht direkt weiteres Geld in das Fahrzeug stecken möchte, was laut Beurteilung der anderen Werkstatt sowie einer überwiegenden Anzahl der Schreiber in diesem Thema notwendig ist)
Ich kann das gerne anhand eines überspitzen Beispiels verdeutlichen: Jemand bietet ein Unfallfahrzeug, das einen Motorschaden hatte, an. Der Preis ist verständlicherweise deutlich niedriger als andere Angebote. Ein Laie kommt als Kunde zum Verkäufer und fragt, ob es noch irgendetwas gibt, was er zu dem Auto wissen sollte. Der Verkäufer beantwortet die Frage wahrheitsgemäß, indem er sagt, dass das Fahrzeug aktuell mit Winterreifen bereift ist und noch Sommerreifen gekauft werden müssen. Der Kunde kauft daraufhin das Fahrzeug.
In diesem Fall hätte der Kunde nirgendwo sonst eine bessere Leistung für das Geld bekommen. Der Verkäufer hat auch nicht Wort gebrochen. Durch das Verschweigen des vorherigen Motorschadens, insbesondere als der Kunde gefragt hat, ob er noch etwas wissen sollte, hat der Verkäufer aber eine falsche Erwartung beim Kunden erweckt, die nicht erfüllt wurde.
Verdient dieser Verkäufer eine gute Bewertung? Nein, natürlich nicht. Wort halten reicht nunmal genau so wenig aus wie die Tatsache, dass es für das gleiche Geld nirgendwo sonst eine bessere Leistung gegeben hätte.
Die Frage wieso der Kunde in diesem Fall negativ bewerten sollte habe ich bereits beantwortet.
Den bezahlten Preis kenne ich aufgrund des alters des Fahrzeuges und dem geposteten Bild. Da es mein Beruf ist kann ich etwas einschätzen um welche Preisklasse es geht.
Und wenn die erbrachte Leistung beim dem Preis stimmt, dann ist es absolut in Ordnung. Man kann natürlich zusätzliche Leistungen erwarten, aber nicht in dieser Höhe. Das verstehst du anscheinend nicht.
Und dein Beispiel ist völlig daneben. In deinem Beispiel hat der Verkäufer einen Offenbarungspflichtigen Mangel, besonders nachdem er direkt danach gefragt wurde, verschwiegen. Dabei handelt es sich um arglistige Täuschung oder vielleicht schon um Betrug.
Also absolut nicht vergleichbar und völliger Blödsinn.
Zitat:
@Markus.j76 schrieb am 27. Juni 2021 um 15:50:00 Uhr:
Den bezahlten Preis kenne ich aufgrund des alters des Fahrzeuges und dem geposteten Bild. Da es mein Beruf ist kann ich etwas einschätzen um welche Preisklasse es geht.Und wenn die erbrachte Leistung beim dem Preis stimmt, dann ist es absolut in Ordnung. Man kann natürlich zusätzliche Leistungen erwarten, aber nicht in dieser Höhe. Das verstehst du anscheinend nicht.
Und dein Beispiel ist völlig daneben. In deinem Beispiel hat der Verkäufer einen Offenbarungspflichtigen Mangel, besonders nachdem er direkt danach gefragt wurde, verschwiegen. Dabei handelt es sich um arglistige Täuschung oder vielleicht schon um Betrug.
Also absolut nicht vergleichbar und völliger Blödsinn.
Also damit ich das jetzt richtig verstehe, du argumentierst dass der Preis vom Händler fair war, indem du sagst, dass du Anhand des Bildes abschätzen kannst, was der faire Preis wäre?
Du möchtest es prinzipiell ausschließen, dass ein Auto in dieser Preisklasse eine solche Leistung, egal zu welchem Preis, erhält. Das finde ich höchst fragwürdig, vor allem da es anscheinend eine relativ günstige Aufwertung wäre, die dem Kunden viel Mühe erspart und es somit rein logisch betrachtet viel sinnvoller wäre, wenn der Händler das (auch wenn für 50 Euro mehr Kaufpreis) erledigt.
Arglistige Täuschung oder Betrug muss nicht zwingend vorliegen, eventuell ist der Verkäufer in dem Beispiel ja auch ein Laie und denkt, dass ein ausgetauschter Motor, da neuer, sogar ein positives Verkaufsargument wäre.
Aber auch das wäre egal, da es lediglich um die Frage ging, ob das Erbringen der bestmöglichen Leistung die man für dieses Geld erhalten kann genug ist um als gute und zufriedenstellende Leistung klassifiziert zu werden.
Der TE wollte doch eigentlich nur wissen, ob ihm von Händlerseite aus noch neue Bremsscheiben für lau zustehen. So wie es aussieht eher nicht.
Wie und ob er den Händler anschließend bewertet, darf der TE vielleicht noch selbst entscheiden. Ob 1 Stern oder 5 dürfte dann sein Problem sein, auch wenn manche hier das gerne für ihn entscheiden würden.
P. S. Nach den Fakten, die wir kennen, wäre ich natürlich auch eher für eine gute Bewertung. Was auch sonst?🙄
Ich kann nur sagen, dass diese Bewertungen oft genug missbraucht werden und mit der Wirklichkeit wenig bis gar nichts zu tun haben. Lest euch gerne Mal Arztbewertungen durch, was da alles geschrieben wird, kann man nicht mehr in Worte fassen. Dürfte bei vielen Händlern und Geschäften, wie auch Hotels nicht anders sein. Wir waren zB vor 3 Wochen in einem Hotel mit katastrophalen Bewertungen. Sterne aberkennen und die üblichen Sprüche. Das Essen war super, der Service nicht nur einwandfrei, sondern auch freundlich, die Zimmer sauber und komfortabel, der Pool wunderbar und der ganze Aufenthalt einfach nur schön. Nach den Google Bewertungen hätte ich gar nicht dort buchen dürfen. Für mich ein klares Indiz, dass man sich seine Meinung besser selber bilden sollte als die Sprüche von irgendeinem Wichtigtuer nachzuplappern.
Die Bewertungen geben normalerweise Wahrscheinlichkeiten an. Auch in einem Hotel in dem du eine super Erfahrung gemacht hast, können andere eine schlechte Erfahrung gemacht haben.
Missbrauch sollte in der Theorie alle gleich betreffen und deswegen insignifikant sein.
Wenn ein Hotel 5% negative und 95% positive und ein anderes 10% negative und 90% positive Bewertungen hat, hatte in beiden die absolute Mehrheit ein positives Erlebnis. Aber in dem einen ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine schlechte Erfahrung mache, eben sehr viel größer.
Ja, schon verstanden. Im geschilderten Fall war aber über ein Drittel der Bewertungen schlecht. Da ich allerdings das Haus aus eigener Anschauung kannte, weil wir vor Jahren schon einmal dort abgestiegen waren, habe ich mir erlaubt die Bewertungen einfach zu ignorieren. Was auch gut war.
Ich hatte mal beim scrollen in meiner näheren Umgebung via maps rausgefunden das selbst die JVA Bewertungen hat ... die bewertungen waren amüsant ... Essen schmeckt nicht, unfreundliche Wärter, Nachts zu laut, keine Klima....😁😁😁
Also so toll kann es da nicht sein, den Bewertungen nach...😰