Gebrauchtwagenkauf, Händler unehrlich, wie verhalten?
Hallo liebes Forum 🙂
Meine Freundin ist gerade dabei sich ein Auto zu kaufen und hat ein wenig Ärger mit einem Autohändler. Da wir beide nicht viel Ahnung haben vom Autokauf habe ich mich hier angemeldet und hoffe Ihr könnt uns helfen.
Die Geschichte:
Meine Freundin war vor einer Woche mit Freunden bei einem (kleinen) Autohaendler und hat sich dort einen Golf Variant angeschaut. Der Wagen ist von 2007 hat 80.000 auf dem Buckel und soll 8900 Euro kosten. Er machte einen gepflegten Eindruck, fuhr sich gut und der Haendler meinte, er haette nur einen Vorbesitzer gehabt. Da meine Freundin ein wenig Zeitdruck hat (sie braucht den Wagen fuer ihre arbeit) hat sie am naechsten Tag den Haendler angerufen und gesagt sie wurde den Wagen haben wollen. Das Scheckheft und sonstige Papiere hat sie sich leider nicht angeschaut.
Also hat sie eine Anzahlung von 450 Euro gemacht, eine Versicherung abgeschlossen und das Auto angemeldet. Ich war die letzten Tage unterwegs und erfuhr leider erst von dem Kauf an dem Tag, als meine Freundin sich den Wagen bei dem Haendler abholen wollte.
Ich sah mir die Papiere an und im Fahrzeugbrief stand das das Auto keinen Vorhalter hatte und von einer gewissen "Speer consulting service GmbH" im September 2012 angemeldet wurde. Das machte mich etwas stutzig und ich googelte nacht dieser Firma. Man liest ja so einige beose Geschichten im Zusammenhang mit dieser Firma. Anscheinend handelt es sich bei dem Golf also um einen Importwagen, fuer den die Firma Speer Consulting im Sept/2012 deutsche Papiere besorgt hat.
Im Grunde ist das ja nun erstmal nichts schlimmes, nur hat der Haendler verschwiegen, dass es sich um ein Importwagen handelt und das man nicht nachvollziehen kann wie viele Vorbesitzer der Wagen denn nun wirklich hatte (im Ausland).
Ich rief also bei dem Haendler an und sprach ihn darauf an. Er redete viel und meinte, dass man bei einem Auto nie sagen kann wie viele Vorbesitzer es wirklich hatte und das in dem Papier ja ganz klar steht es gibt ausser der Firma keinen Vorbesitzer (er betonte immer das sei ein amtliches Papier mit Stempet usw.) und dass vielleicht der Vorbesitzer seine Papiere verloren hat und die Firma beauftragt hat neue zu beschaffen. Er gab aber nach einiger Zeit zu, dass es sich um einen Importwagen handelt. Er weiss aber nichts ueber dessen Geschichte und er könne bei den 15 autos die er auf seinem Hof stehen hat ja nicht von jedem die vorgeschichte wissen. Er wurde dann auch pampig und meinte meine Freunding habe muendlich den Kauf bestaetigt und das sei rechtlich gesehen ein Kaufvertrag (stimmt ja auch).
Wir hatten nun aber ein komisches Gefühl bei der Sache und riefen bei der ADAC rechtsberatung an. Die meinten, dass eine unbekannte Anzahl Vorhalter eines Wagens ein Sachmangel am Wagen ist und genau wie der Fakt, dass es sich um einen Importwagen handelt wertmindernd ist. Weiterhin meinten die, dass der Händler ein Taeuschungsdelikt begangen hat, wenn er sagt der Wagen hat nur ein Vorbesitzer und verschweigt, dass es sich um ein Importwagen handelt.
Ich rief also wieder bei dem Haendler an und erzaehlte ihm das. Er was ziemlich erbost und meinte was wir fuer ein Theater machen und schliesslich geht es ja um den Wagen und es ist doch egal was fuer eine Vorgeschichte der hat. Das die Ungewissheit eine Wertminderung ist wollte er nicht einsehen.
Nun ja, ich hab ihm gesagt, dass wir den Wagen gerne einmal durchecken lassen wollen, bevor meine Freundin den Kaufvertrag unterzeichnet. Er willigte ein. Also haben wir jetzt am Mittwoch einen Termin beim Tuev.
Meine Fragen ist: Das Auto muss ja nicht schlecht sein (mal sehen was der Tuev sagt) aber stimmt es, dass eine nicht bekannte Anzahl Vorhaltet und Import keine Wertminderung des Autos ist (wie der Haendler behauptet)?
Wenn das Auto in Ordnung ist (nicht manipuliert, kein Unfallschaden) wuerde meine Freundin den Vertrag unterschreiben, da ja schon Versicherung abgeschlossen ist und sie das Auto angemeldet hat und der Haendler nicht zuruecktreten will und die Anzahlung behalten will. Ich wuerde nur dann nochmal versuchen den Preis ein wenig zu drücken. Nur haben wir dabei ein komisches Gefühl.
Es macht mich sauer, dass der Haendler so unehrlich ist. Natuerlich hat meinen Freundin ja auch Schuld, einfach dem Haendler zuzusagen ohne vorher die Papiere anzuschauen (Scheckheft wurde nicht angeschaut, der Haendler meinte nur das ist in Ordnung nur drei eintraege drin. Aber man haette da wahscheinlich gesehen, dass der Wagen aus dem Ausland ist). Sie hat ihm einfach Vertraut.
Habt ihr noch Tips, was man nun noch machen könnte, wie man dem Haendler gegenuebertritt?
Entschuldigt fuer diese Lange Geschichte, wir beide sind nur gerade ein wenig verzweifelt. Vielen Dank schon mal im Voraus!
16 Antworten
ist doch möglich, wenn der wagen im mai gebaut wurde, aber erst im jahr 2007 angemeldet.
dann steht auch in den papieren 2007.
habe selber einen chrysler GTS von 86 besessen, der aber eine 92 zulassung hatte.
dieses fahrzeuge stand 6 jahre bei chrysler in celle als austellungsfahrzeug in der halle.
@tomold:
So ist das (leider) mit Wiki: Eher durchwachsene Güte der Infos.
Den Champ gab es in D nie als Variant.
Was macht eigentlich der TE?