Gebrauchtwagen vs Neuwagen Leasing oder Finanzieren

Hi liebe Leute,

ich bin Fahranfänger und habe seit 1 Monat meinen Führerschein und möchte ein Auto besorgen.
Ich bin aber hin und her gerissen ob ich ein Gebrauchtwagen bar kaufen soll oder doch lieber ein Neuwagen leasen / finanzieren soll.

Ich hab sehr gute Kilometer-Leasingangebote gefunden, bei denen ein Neuwagen VW Golf VIII 1.5 TSI, gerade mal 190€/Monat kosten würde. Die Vollkasko mit GAP-Deckung würde bei 1.500€ im Jahr liegen. Das wären insgesamt ca. kosten von 320€/Monat. Sprit kommt natürlich auch noch dazu, das kommt ja aber beim Gebrauchten auch dazu.

Ich frage mich, wieso ich mir ein Gebrauchtwagen mit 100.000 Kilometer für 4-5000€ besorgen soll, der eventuell auch noch in naher Zukunft repariert werden müsste und und und, gegenüber zu einem Neuwagen der einfach toller in jeder Hinsicht ist.

Kurz zu meiner Person, ich bin 24 Jahre alt und verdiene ca. 4000€ Netto im Monat und dadurch könnte ich mir eine Leasing+Vollkasko Rate von 320€ easy leisten und hätte somit ein frischen Neuwagen der mir eher die 4 Jahre ohne Reparaturen auskommt, als ein Gebrauchtwagen für 5000€, der wohlbemerkt auf 4 Jahre runtergerechnet auch ca 104€ pro Monat kostet.

Wieso rät jeder einen dennoch zu einem Gebrauchtwagen Barkauf, wenn der Leasingwagen, kaum mehr kostet dafür aber viel mehr tolle Extras hat und im Insgesamten auch mehr Fahrspaß und Fahrsicherheit liefern kann?

Ich freue mich auf eure Ratschläge.

Liebe Grüße 🙂

109 Antworten

Zitat:

@KohlrabiKopf schrieb am 10. November 2022 um 08:57:25 Uhr:


mega cool, danke dir für deine ganzen Erfahrungen die du hier geteilt hast!

Ich denke ich hab mich langsam entschieden, es wird ein Gebrauchter für 10.000€, so lern ich erst einmal fahren und ich kann jederzeit verkaufen sobald ich den Wunsch pflege, eine Leasingkarre zu besorgen.
Eventuell fahre ich damit mal so 6-12 Monate rum und dann eben ein Leasingwagen. Mal schauen.

Ich hab einige BMW 3er und Mercedes C-Klassen gefunden aus dem Jahr 2005-2012, mit 40.000 - 100.000 KM, sind die beiden erwähnten Modelle denn gute konzipierte Wägen? BMW 3er aus dem Jahre 2005 und Mercedes C Klasse aus dem Jahre 2007
BMW:Link
Mercedes: Link

Sind das stabile Autos?

Bei dem ganzen Premiumgedöhns musst du vorsichtig sein, nirgendwo wird mehr an Tachos gedreht, frisiert, bei Unfall unsachgemäß instand gesetzt und betrogen , als bei Premiumfahrzeugen, bei denen sich das Dank Nachfrage auch lohnt. Bei Premium findet sich fast immer ein Argloser, der in Unkenntnis zuviel für Kernschrott bezahlt. Das heißt nicht, das die Dinger nichts taugen, das Risiko auf einen teuren Fehlkauf ist nur unendlich größer.....

Gruß

Gravitar

Zitat:

@Gravitar schrieb am 10. November 2022 um 20:47:13 Uhr:


- Ich habe immer Rabatte zwischen 30 und 40% beim Neuwagenkauf selbst erzielen können, unser Golf7 hat bei Wunschbestellung 37% Nachlass auf den Listenpreis gebracht, derzeit allerdings schwierig, Golf8 bekommt man derzeit bei der Marktlage nur 20,5% Nachlass
- der Golf aus deinem Beispiel kostet dich für 8 Jahre Mobilität 20.000Euro Leasing und du hast nichts am Ende. Dein Golf ist rabattiert derzeit für 24.100Euro zu bekommen. In 8 Jahren bringt der etwa 12.000-14.000Euro ein, legt man Preise für aktuell Achtjährige Gebrauchte zugrunde mit 80.000km (deiner Leasingoption) bei Mobile zugrunde. Die Kosten wären also grob halb so hoch

Da derzeitige Marktlage ist doch kein Indikator für Restwerte. Der o.g. Golf lässt sich nach 48 Monaten für 14.900,- Euro (~50% d. BLP) übernehmen - ein 8-jähriger Basisgolf ist bei Weitem keine 12.000 - 14.000,- Euro wert. Auch ich würde dem TE nicht zu Leasing raten, der LF von 0,68 ist aber gut. Bei einer Haltedauer von 4 Jahren lohnt sich der Kauf aus finanzieller Sicht schon mal nicht und selbst bei 8 Jahren muss man bedenken, dass Reparaturen und Verschleißteile eine positive Bilanz schnell zunichtemachen.

Zitat:

@Bavarian schrieb am 11. November 2022 um 10:42:12 Uhr:



Da derzeitige Marktlage ist doch kein Indikator für Restwerte. Der o.g. Golf lässt sich nach 48 Monaten für 14.900,- Euro (~50% d. BLP) übernehmen - ein 8-jähriger Basisgolf ist bei Weitem keine 12.000 - 14.000,- Euro wert. Auch ich würde dem TE nicht zu Leasing raten, der LF von 0,68 ist aber gut. Bei einer Haltedauer von 4 Jahren lohnt sich der Kauf aus finanzieller Sicht schon mal nicht und selbst bei 8 Jahren muss man bedenken, dass Reparaturen und Verschleißteile eine positive Bilanz schnell zunichtemachen.

Dann ist ja alles klar. Ich habe keine Kristallkugel für Wertenwicklungen der nächsten 4-8 Jahre und gehe deswegen immer vom gegenwärtigen Zustand aus (Werte auf Mobile für vergleichbare Fahrzeuge nach 4/8 Jahren). Aktuell werden da für 4 Jahre alte Benziner zwischen 40 und 50k km zwischen 15.500 und 18.000Euro aufgerufen. Beim Kauf wären das bei 4 Jahren 6-7k Euro Verlust, Leasing hätte 9.600Euro für die gleiche Zeit gekostet (plus Wartung Fachwerkstatt plus Instandsetzung jeder kleinen Beschädigung). Was ist jetzt günstiger? Das der nicht so wie in den letzten 10 Jahren ist, weiß ich auch, aber wer weiß schon, wie sich das alles in Zukunft so darstellt. Wenn er das Fahrzeug nach 48Mo für 14.900Euro übernehmen kann, wäre das auch eine attraktive Variante. Meine Erfahrung ist die, das Leasinggesellschaften und Banken auch etwas verdienen möchten, das ich mir bei eigener Planung halt gerne in die eigene Tasche stecke. Deswegen kaufe ich Fahrzeuge mit maximalem Rabatt selbst neu und veräußere sie privat nach der mir angenehmen Zeit. Das können 3 oder 15 Jahre sein. Ich habe dabei immer wenig beim Neukauf bezahlt und immer mehr beim Verkauf erhalten, als mir jeder Händler irgendwo angeboten hat. Only my 2 Cents...

Gruß

Gravitar

Die Restwerte der Hersteller zeigen doch, wohin die Reise geht.
Der TE könnte den Golf nach 4 Jahren für 14.900,- Euro übernehmen - einen höheren Preis wird er als Privatperson nicht erzielen. Bei den von dir genannten Zahlen handelt es sich um Händlerpreise. Darüber hinaus sollte ein Neuwagen, unabhängig von der Finanzierungsform, innerhalb des Garantiezeitraumes grds. in der Vertragswerkstatt gewartet werden.

Dass die Flexibilität bei Leasing nicht gegeben ist, darüber sind wir uns einig. Eine Ersparnis sehe ich derzeit bei Barkauf mit ~20% jedoch nicht, demgegenüber steht ein LF von 0,68 - zumal der TE sowieso finanzieren müsste.

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Zitat:

@Bavarian schrieb am 11. November 2022 um 12:43:01 Uhr:


Darüber hinaus sollte ein Neuwagen, unabhängig von der Finanzierungsform, innerhalb des Garantiezeitraumes grds. in der Vertragswerkstatt gewartet werden.

weil?

Weil es trotz EU-Verordnung 461/2010 innerhalb der Garantiezeit nur zu Scherereien mit dem Hersteller führt - von verwirkten Kulanzleistungen mal völlig abgesehen.

Lassen wir doch ihn entscheiden, er hat ohnehin eine pro Leasing Einstellung. Ich wollte nur eine andere Alternative aufzeigen, die in den allermeisten Fällen günstiger kommt, zumindest bei mir in den letzten 30 Jahren. Er hätte ja auch das Geld für eine neue Leasingoption alle 3-4Jahre, für mich stellt es halt eine sehr teure, wenn auch bequeme und gut kalkulierbare Alternative dar. Allerdings bin ich froh, dass es 461/2010 gibt. So kann ich mit meinen Neufahrzeugen vom ersten Tag an in freie Werkstätten fahren. Sollte mir eine Garantieleistung versagt werden, so hat ein befreundeter Anwalt auch noch etwas zu verdienen. Dauert zwar mitunter, kostet aber am Ende alle Beteiligten außer mir mehr Geld....

Gruß

Gravitar

PS: Garantie ist gesetzlich reglementiert, Kulanz ist mir egal. Ich habe schon zu oft in meinem Leben alles nach Vorschrift gemacht und trotzdem nichts erhalten. Geld für Garantieverlängerung oder Wartung in Fachwerkstätten weglassen spart mehr als wage Kulanzversprechen und Verlängerungen mitunter einbringen, wenn man alles regelkonform macht.

Na, in Fachwerkstätten sollte wohl doch gewartet werden oder? 😉

Ich habe die Feststellung gemacht, dass empfehlenswerte und gute freie Werkstätten durchaus auch ihren Preis verlangen und ich wenig bis nichts spare.

@Gravitar
Die Entscheidung der Finanzierungsform hat meist nichts mit der Einstellung, sondern nackten Zahlen zu tun. Meine letzten drei BMW waren geleast, weil es die günstigste Variante war - derzeit keine Option. Im Falle des TE zeigen o.g. Preise doch, dass sich Beides nichts nimmt. Darüber hinaus ist eine freie Werkstatt nur für Leute interessant, die beabsichtigen, den Neuwagen lange zu fahren. Des Weiteren hat nicht jeder Lust, seine Zeit mit Rechtsstreitigkeiten zu verplempern. Wie @CivicTourer bereits schrieb, ist die Ersparnis häufig überschaubar.

Da jedes neue Fahrzeug noch Mängel hat und der Kunde die letzten Testfahrten absolviert, muss man in die Vertragswerkstatt, eine Freie hat keine Anweisungen vom Hersteller, was zusätzlich zu erledigen ist und wenn es nur ein Softwareupdate ist.

Zitat:

@benprettig schrieb am 12. November 2022 um 09:26:27 Uhr:


Da jedes neue Fahrzeug noch Mängel hat und der Kunde die letzten Testfahrten absolviert, muss man in die Vertragswerkstatt, eine Freie hat keine Anweisungen vom Hersteller, was zusätzlich zu erledigen ist und wenn es nur ein Softwareupdate ist.

Ist das so bei „das beste oder nichts“?

Ich habe mein Autofahrerleben mit einem 4-jährigen gebrauchten A4 gestartet. Gekauft über Finanzierung und nach zwei Jahren gewechselt, weil Wunsch nach mehr PS vorhanden war. Jetzt gibt es immer Jahreswagen.

Warum Gebrauchtwagen? Du fährst als Fahranfänger in hohen Klassen. Bei Leasing oder sonstiger Finanzierungsform wir eine Volkasko vorausgesetzt. Ich weiß ob du irgendwo geschrieben hast, was so ein Wagen dann Vollkasko für dich kostet? Eine 5000 EURO Schlurre muss nicht Vollkasko versichert werden.

@CivicTourer

Nicht nur da. Honda hat doch auch Probleme mit dem kleinen Benziner. Zieht sich durch alle Marken.

Trotzdem ist Deine Aussage in dieser Form Quatsch. Die Regel bei uns war - übrigens auch bei Renault oder Fiat und Lancia - dass neue Autos für Zeitraum x problemlos waren. Nur der Peugeot 206CC war schlimm, der 807 eine blanke Katastrophe.

Zitat:

@benprettig schrieb am 12. November 2022 um 09:26:27 Uhr:


Da jedes neue Fahrzeug noch Mängel hat und der Kunde die letzten Testfahrten absolviert,

Zitat:

@benprettig schrieb am 13. November 2022 um 09:57:06 Uhr:


@CivicTourer

Nicht nur da. Honda hat doch auch Probleme mit dem kleinen Benziner. Zieht sich durch alle Marken.

Nun gibts dazu von mir aus zu sagen: wir hatten den Civic 1.0 drei Jahre lang in Nutzung. Da war nix dran. Empfehlungen für den Motor würde ich heute aber nicht mehr aussprechen, wir hatten parallel den 1.5 der eben in jeder Hinsicht besser war. Aber Mängel am Neuwagen hatten wir nicht. Und dieser Motor ist ja nun auch Geschichte. Was langzeit auch nicht immer überzeugte, war der 1.7. Aber eben nach einigen Jahren, und nicht neu.

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