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Gebrauchtkauf K1200GT

BMW K
Themenstarteram 7. Februar 2012 um 19:17

Hallo K1200Biker , habe vom BMM - Händler eine gebrauchte K 1200 GT mit 59000 km gekauft. Baujahr ist 2007 . Koennt ihr mir ein paar Tips geben,auf was ich besonders achten muss? Bin bisher Intruder ( Shopper )Gefahren und möchte jetzt auf BMW umsteigen. Habe letztes Jahr mal die R 1200 RT zur Probe Gefahren und war begeistert, nur zu teuer in der Anschaffung. Danke im voraus!

BMW Neueinsteiger

Hillitamy

Beste Antwort im Thema

Hallo und herzlich Willkommen Hilmar. Ja... und natürlich beglückwunsche ich dich zu deiner Neuerwerbung. Die K ist ein Super-Teil..

Ich fahre ein solches Teil von 09/2007. Genauer gesagt, ein Modell 2008. Das hat jetzt 66.000 km auf der Uhr. Alle Porduktionen, die nach der Sommerpause vom Band gehen, gehören bereits zum nächsten Modelljahr. Mit 59.000 km hat deine K einen Jahres-Schnitt von ca. 10.000 km. Das ist nicht gerade wenig und auch nicht extrem viel. Die Preise für diese Baujahre und der Laufleistung liegen je nach Zustand und Reperaturstau von 7- 10.000 EUR. Was teurer ist, muss etwas ganz Besonderes sein. Viel Ausstattung mit wenig Km und fast Neuzustand sollten es dann sein.

Wenn du bisher noch keine Erfahrung mit BMW hast, selber nicht schraubst und nicht gerade das Geld locker in der Tasche rumliegen hast, bist du gut beraten, wenn du eine Gebrauchtfzg.-Garantie ausgehandelt oder mit eingekauft hast. Es sind weniger die schweren Schäden an Motor und Getriebe, die die K 1200 GT plagen. Auch noch nicht bei diesem KM-Stand. Aber es kann mal nur beispielsweise ein Kupplungsgriff, eine Gasgriffeinheit mit Bremsanlage (Kombigriff) oder, oder. oder den Geist aufgeben. Ich habe so meine Erfahrungen gemacht. Habe gerade 600 EUR für die rechte Griffeinheit berappt, weil meine Garantie im letzten Sept. ausgelaufen ist und ich verpasst habe, eine weitere Anschlussgarantie abzuschließen.

Über den Antriebsstrang kann ich nicht klagen. Habe auch noch nicht viel von gehört, obwohl ich mich auch regelmäßig im K 1200 GT-Forum aufhalte.

Was mein dringlicher Tipp an dich ist, ist kurz gesagt. Lass die Wartungsarbeiten alle 10.000 km vom BMW-Fachbetrieb durchführen. Das muss nicht teuer sein. BMW hat ganz moderate Servicepreise. Wenn du eine BMW-Motorrad-Niederlassung in der Nähe hast, solltest du dich an diese wenden, wenn du nicht mehr so ganz mit deinem Haushändler zufrieden sein solltest. Aber halte den 10.000 km - Intervall der Servicearbeiten ein. Ich bin sicher, dass das billiger ist, als dran zu sparen.

Ich gehe mal davon aus, dass die Kinderkrankheiten, die aus 2007 damals mit verkauft wurden, vom Vorbesitzer inzwischen beseitigt worden sind. Alle Rückrufe sollten erledigt sein. Der letzte betrifft die Traverse der Hinterachse und war im letzten Jahr. Davor war es die Ringantenne. Erkundige dich bei deinem Händler danach. Der hat alles dokumentiert. Jede Arbeit an einer BMW wird von BMW-Motorrad dokumentiert, wenn das Teil in einer BMW-Motorradwerkstatt gestanden hat. In jeder Niederlassung und bei jedem BMW-Motorrad-Mitglied kann man über deine Maschine Auskunft geben. Es ist dort immer zu sehen, was an deinem Teil bereits schon geschraubt worden ist.

Nun ein paar Schwachpunkte, die beim 2007/8-er Modell damals signifikant waren und von BMW abgearbeitet sein sollten. Wenn aber ein Besitzer diese Probleme damit nicht hatte und nichts bemerkt und bemängelt wurde, kann es sein, dass du ein Teil erwischt hast, bei dem die Probleme entsprechend noch heute auftreten können.

Fangen wir bei der Airbox an. Das ist der Luftfilterkasten. Hier sind auch Stellmotoren für die Luftklappen. Und genau dort liegen oder lagen die Ursachen mehrfacher Probleme mit der Gasannahme. Die Wellen der Luftklappen haben sich verzogen und klemmten. Das ergab oder ergibt unschöne Gasreaktionen, ohne dass gasgegeben werden musste. Besonders "schön" ist´s, wenn du gerade im dichten Verkehr unterwegs bist. Bei mir trat das auf Passfahrten in den Alpen mehrfach auf. Im Schrittverkehr in der Serpentine ...... ähhhh..., war nicht so gut.

Die Software muss auch auf dem jetzt neuesten Stand sein. Bitte prüfen lassen. Das war damals auch noch ein Problem, was aber im Jahre 2008 dann behoben war. Und die Kupplung (Automat) musste bei mir damals inkl. Kupplungsgehäuse getauscht werden. Deutliche Lastwechselreaktionen bereits bei niedrigen Drehzahlen deuten darauf hin. Also, wenn es bei 50 km/h im Dritten Gang nicht möglich ist, die Maschine ohne zu ruckeln durch den Verkehr zu schaukeln, dann stimmt etwas nicht.

BMW macht es sich da recht leicht, wenn sie meinen, dass die K recht aggressiv ist und einfach mehr Drehzahl braucht. Alles Quatsch......, nur dummes Geschwätz, um deine Problem abzuwälzen.

Jetzt bin ich bei einem wichtigen Thema. Du musst deine Interessen generell durchsetzen. Manchmal mit sehr viel Nachdruck. Das gilt i.d.R. nicht nur für normale BMW-Motorrad-Partner. Bei Niederlassungen habe ich das aber auch anders erlebt. Hier ist der kundenfreundliche Service eher gegeben. Zugeben...., ich habe recht viele Probleme mit meiner K gehabt. Kleine und größere. Aber keine großen.

Hast du eine Probefahrt schon gemacht? Das ist ein Muss für einen Motorradkauf, wenn das Teil schon 59.000 auf der Uhr hat. Ich gehe davon aus, dass du eine Garantie mit eingekauft hast. Damit wir uns richtig verstehen. Ich rede von einer Gebrauchtfzg.-Garantie. Nicht von der gesetzlichen Gewährleistung, die Händler gerne mal als Garantie ausgeben. Bitte genau hinhören oder lesen. Das erspart unschöne Überraschungen.

Die K 1200 GT ist ein Motorrad besonders auch für lange Strecken. Und damit ist das Teil für Autobahnen gemacht, wie kaum ein anderes. Hohe Bequemlichkeit und hoher Komfort gepaart mit absolut top Leistungen. Die Spurtreue dieser Maschine ist genial. Nur kann die sehr schnell getrübt weden: Wenn die Kugelköpfe der Duolever-Vorderrad-Gabel ausgeschlagen sind, wenn die Radlager eingelaufen sind und wenn die Reifen ´ne Macke haben, dann werden höhere Geschwindigkeiten zum Eierlauf. Ich schreibe das hier, falls du noch ´ne Probefahrt machen möchtest. Ich empfehle dir diesen Test auf der Autobahn: Beschleunigen bis auf 200 km/h. Wenn du absolute Ruhe in der Maschine hast, ist alles o.k. Wenn aber schon bei 150/160/180 km/h das Schwimmen beginnt, dann gibt es Handlungsbedarf für BMW-Motorrad.

Und weil ich nicht will, dass du erst schlau wirst, wenn die Garantie vorbei ist, schreibe ich hier so ausführlich darüber. Das mit den Radlagern ist peanuts......., das mit den Reifen schnell erledigt, die Radlager sind noch recht preiswert zu reparieren aber das mit den Kugelköpfen ist eher die Arbeit eines ganzen Tages bei BMW-Motorrad. Dann müssen die Techniker aber schon gut und schnell sein. Ein solcher Schaden beläuft sich ruckizucki mal auf 750 € und ggf. sogar mehr. Bei mir trat das Problem bei 45.000 km auf. Der Kommentar der Niederlassung: "Da haben die bei der Produktion wohl das falsche Material benutzt". Ich hoffe, dass das bei deiner anders ist. Sie ist ja auch von 2007. Von welchem Monat?

Noch zu den Schaltgeräuschen. Du meine Güte......., es handelt sich um ein Klauengetriebe der etwas lauteren Art. Na und? Kaputt geht gar nichts, wenn man schaltet. Auch, wenn es sich so anhört. Es ist hier ja schon geschrieben worden. Einfach den Kupplungsgriff gehalten halten. 21.22.23.24.25.26...., dann klongt bei mir gar nichts mehr. Das funktioniert zwar nicht immer, aber immer öfter.....

Noch ein Tipp gegen unliebsame Überraschungen, falls dein Teil über die Antischlupfregelung verfügt. Wenn ja...., schalte das Teil einfach nicht aus, es sei denn du bist Rennfahrer und brauchst die unmittlebar erlebbare Physik unterm Hintern. Ich kann das nicht leiden. Die 152 PS dieser Bikes haben soviel Schub, dass es dir bei feuchtem Wetter leicht das Hinterrad wegreißen kann. Mit dem ASR geht das nicht. Wieso nicht? Na, weil das Rad nicht mehr durchdrehen kann. Immer wenn der Vorderradsensor vom ABS meldet, dass sein Vorderrad schneller ist, als das Hinterrad, regelt die Motorsteuerung/Elektronik einfach ab. Hast du das ASR nicht......., na dann fahre halt von Beginn an besonnen.

Und wenn du mit RDC (autom. Reifendruckkontrolle) unterwegs sein solltest, empehle ich dir unbedingt, dich um einen Ventilschlauch mit Winkelventil zu bemühen (zwei Teile: Einmal ein Winkelventil und einmal eine flexible Ventilverlängerung). Die Ventile an der Rädern der K sind für herkömmliche "Luftpumpen" an den Tankstellen recht ungeeignet. Weil man mit diesen Teilen von der Tankstelle so gut wie nicht an die Reifenventile kommt, weil kein Platz ist, muss man sich schon mal verrenken oder es klappt gar nicht. Und wenn man mal versucht, so ein Teil der Tankstellen-Luftpumpe aufs Ventil zu bekommen, kann es schnell sein, dass beim Verkannten das Reifenventil abbricht. Tatsächlich..... .....das ist kein Scherz. Und nun kommt das Problem. In den Ventilen der Felgen liegen bei Ausstattungen mit RDC eben die Reifendrucksensoren. Was dann passiert, wenn die Aluminium-Füße der Ventile abreißen, wird schnell klar. Die Luft entweicht sofort und ist vor Ort nicht mehr in die jetzt luftleeren Reifen zu bekommen. Keine Tankstelle der Welt kann dir dann weiterhelfen. Nur der nächste BMW-Service. Dafür muss die K auf den Hänger und dann in die Werkstatt. Evtl. muss sogar noch ein Tag auf des Ersatzteil (Ventil mit RDC-Sensor) gewartet werden. Für Abschleppkosten und Reparatur ist man auf diese Art schnell mal 300 EUR los. Mit einem Verlängerungsventil in Gummischlauchausführung passiert soetwas nicht. Ein solches gehört jetzt zu meiner Grundausstattung. ist ca. 10 cm lang und flexibel. Übrigens: Dieses Pech mit dem Ventilbruch am Hinterrad hatte ich, obwohl ich ein Winkelventil benutzte. Aber keine Ventilverlängerung. Es war an einer Schweizer Tankstelle mit Reifen-Werkstatt. Aber nichts ging mehr.

Generell will ich damit abschließen, indem ich dir sagen möchte, dass ich trotz aller Widrigkeiten mit meiner Dicken, keine andere Maschine haben wollte. Es sei denn eine K1300 oder 1600 GT/GTL

Ich hoffe, dass dir meine ausführlichen Ausführungen nicht auf den Geist gehen. Aber ich denke, wenn du fragst, sollst du Antworten bekommen.... Solong...... Und wenn du wieder mal Fragen hast....... Immer her damit.. Gruß Ebbi

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21 Antworten
Themenstarteram 8. Februar 2012 um 19:30

Hi Achim,

Danke erst einmal für deine ausführlichen Tipps.sowie das Wetter besser wird , wollte ich die BMW k1200gt abholen. Von meiner intruder bin ich auch Schwergängigkeit des ersten Ganges gewohnt. Insofern werde ich mich darauf einstellen können.zu den Bremsen bin ich etwas irritiert. BMW

Ist doch bekannt durch erstklassige Bremsen? Oder stimmt das nicht? Ist das Bremssystem zu abrupt?

Ich hab mich ein bisschen durch die Foren gelesen und meinte verstanden zu haben,das eine k1200gt mit 50000 km eigentlich erst gut eingefahren ist????

Ich werde auf jeden fall nach den Rückrufaktionen nachfragen.

Viele Grüße

Hilmar

"hillitamy

Also

ertmal zu den bremsen:

2006/07 wurden bremsen mit dem (elektrischen) BKV verbaut.

es soll da einige unfälle, bzw. gefährliche fahrsituationen) gegeben haben,

wo die bremse nicht funktioniert haben soll. sogar das bundeskraftfahrtamt hat sich dieser sache angenommen. ab 2007 wurde dieses bremssystem von bmw nicht mehr verbaut. funktionstechnisch soll die bkv-bremse nicht schlecht sein, allerdings ist sie sehr wartungsintensiv. sie hat 2 bremskreise, bei denen alle 2, bzw 3 jahre separat die flüssigkeit gewechselt werden muß.

kostenpunkt ca 200-250€ (nur für den wechsel der bremsflüssigkeit).

selbst machen kann man vergessen, da man spezialapparaturen dafür braucht.

zu der laufleistung:

ich beobachte das forum schon länger. gerade bei laufleistungen über 30000 km kommen doch schon mehr klagen über:

- kupplungsschäden

- steuerkettenschäden (siß oder übersprung)

- hinterradantriebschäden (lager, zahnflanken, ölverlust)

natürlich kann man davon nicht ableiten, daß alle k 1200 nach 30000 km

schrott sind, mit sicherheit nicht. trotzdem sollte man das wissen, vor allem im hinblick auf garantie und anschlußgarantie.

wenn du mal etwas zeit hast, mach dir selbst mal ein bild und stöbere das forum durch.

 

gruß

achim

noch ein nachbrenner:

der erste gang geht nicht schwer rein, im gegenteil, bei mir flutscht er geradezu, nur verbunden mit mechanischen geräuschen, die erahnen lassen, daß die getriebebox auseinander fliegt. es gibt da tricks, mit kupplung 5 sekunden ziehen und leichten druck auf die schaltung,

funktioniert aber auch nicht immer.

gruß

achim

Hallo und herzlich Willkommen Hilmar. Ja... und natürlich beglückwunsche ich dich zu deiner Neuerwerbung. Die K ist ein Super-Teil..

Ich fahre ein solches Teil von 09/2007. Genauer gesagt, ein Modell 2008. Das hat jetzt 66.000 km auf der Uhr. Alle Porduktionen, die nach der Sommerpause vom Band gehen, gehören bereits zum nächsten Modelljahr. Mit 59.000 km hat deine K einen Jahres-Schnitt von ca. 10.000 km. Das ist nicht gerade wenig und auch nicht extrem viel. Die Preise für diese Baujahre und der Laufleistung liegen je nach Zustand und Reperaturstau von 7- 10.000 EUR. Was teurer ist, muss etwas ganz Besonderes sein. Viel Ausstattung mit wenig Km und fast Neuzustand sollten es dann sein.

Wenn du bisher noch keine Erfahrung mit BMW hast, selber nicht schraubst und nicht gerade das Geld locker in der Tasche rumliegen hast, bist du gut beraten, wenn du eine Gebrauchtfzg.-Garantie ausgehandelt oder mit eingekauft hast. Es sind weniger die schweren Schäden an Motor und Getriebe, die die K 1200 GT plagen. Auch noch nicht bei diesem KM-Stand. Aber es kann mal nur beispielsweise ein Kupplungsgriff, eine Gasgriffeinheit mit Bremsanlage (Kombigriff) oder, oder. oder den Geist aufgeben. Ich habe so meine Erfahrungen gemacht. Habe gerade 600 EUR für die rechte Griffeinheit berappt, weil meine Garantie im letzten Sept. ausgelaufen ist und ich verpasst habe, eine weitere Anschlussgarantie abzuschließen.

Über den Antriebsstrang kann ich nicht klagen. Habe auch noch nicht viel von gehört, obwohl ich mich auch regelmäßig im K 1200 GT-Forum aufhalte.

Was mein dringlicher Tipp an dich ist, ist kurz gesagt. Lass die Wartungsarbeiten alle 10.000 km vom BMW-Fachbetrieb durchführen. Das muss nicht teuer sein. BMW hat ganz moderate Servicepreise. Wenn du eine BMW-Motorrad-Niederlassung in der Nähe hast, solltest du dich an diese wenden, wenn du nicht mehr so ganz mit deinem Haushändler zufrieden sein solltest. Aber halte den 10.000 km - Intervall der Servicearbeiten ein. Ich bin sicher, dass das billiger ist, als dran zu sparen.

Ich gehe mal davon aus, dass die Kinderkrankheiten, die aus 2007 damals mit verkauft wurden, vom Vorbesitzer inzwischen beseitigt worden sind. Alle Rückrufe sollten erledigt sein. Der letzte betrifft die Traverse der Hinterachse und war im letzten Jahr. Davor war es die Ringantenne. Erkundige dich bei deinem Händler danach. Der hat alles dokumentiert. Jede Arbeit an einer BMW wird von BMW-Motorrad dokumentiert, wenn das Teil in einer BMW-Motorradwerkstatt gestanden hat. In jeder Niederlassung und bei jedem BMW-Motorrad-Mitglied kann man über deine Maschine Auskunft geben. Es ist dort immer zu sehen, was an deinem Teil bereits schon geschraubt worden ist.

Nun ein paar Schwachpunkte, die beim 2007/8-er Modell damals signifikant waren und von BMW abgearbeitet sein sollten. Wenn aber ein Besitzer diese Probleme damit nicht hatte und nichts bemerkt und bemängelt wurde, kann es sein, dass du ein Teil erwischt hast, bei dem die Probleme entsprechend noch heute auftreten können.

Fangen wir bei der Airbox an. Das ist der Luftfilterkasten. Hier sind auch Stellmotoren für die Luftklappen. Und genau dort liegen oder lagen die Ursachen mehrfacher Probleme mit der Gasannahme. Die Wellen der Luftklappen haben sich verzogen und klemmten. Das ergab oder ergibt unschöne Gasreaktionen, ohne dass gasgegeben werden musste. Besonders "schön" ist´s, wenn du gerade im dichten Verkehr unterwegs bist. Bei mir trat das auf Passfahrten in den Alpen mehrfach auf. Im Schrittverkehr in der Serpentine ...... ähhhh..., war nicht so gut.

Die Software muss auch auf dem jetzt neuesten Stand sein. Bitte prüfen lassen. Das war damals auch noch ein Problem, was aber im Jahre 2008 dann behoben war. Und die Kupplung (Automat) musste bei mir damals inkl. Kupplungsgehäuse getauscht werden. Deutliche Lastwechselreaktionen bereits bei niedrigen Drehzahlen deuten darauf hin. Also, wenn es bei 50 km/h im Dritten Gang nicht möglich ist, die Maschine ohne zu ruckeln durch den Verkehr zu schaukeln, dann stimmt etwas nicht.

BMW macht es sich da recht leicht, wenn sie meinen, dass die K recht aggressiv ist und einfach mehr Drehzahl braucht. Alles Quatsch......, nur dummes Geschwätz, um deine Problem abzuwälzen.

Jetzt bin ich bei einem wichtigen Thema. Du musst deine Interessen generell durchsetzen. Manchmal mit sehr viel Nachdruck. Das gilt i.d.R. nicht nur für normale BMW-Motorrad-Partner. Bei Niederlassungen habe ich das aber auch anders erlebt. Hier ist der kundenfreundliche Service eher gegeben. Zugeben...., ich habe recht viele Probleme mit meiner K gehabt. Kleine und größere. Aber keine großen.

Hast du eine Probefahrt schon gemacht? Das ist ein Muss für einen Motorradkauf, wenn das Teil schon 59.000 auf der Uhr hat. Ich gehe davon aus, dass du eine Garantie mit eingekauft hast. Damit wir uns richtig verstehen. Ich rede von einer Gebrauchtfzg.-Garantie. Nicht von der gesetzlichen Gewährleistung, die Händler gerne mal als Garantie ausgeben. Bitte genau hinhören oder lesen. Das erspart unschöne Überraschungen.

Die K 1200 GT ist ein Motorrad besonders auch für lange Strecken. Und damit ist das Teil für Autobahnen gemacht, wie kaum ein anderes. Hohe Bequemlichkeit und hoher Komfort gepaart mit absolut top Leistungen. Die Spurtreue dieser Maschine ist genial. Nur kann die sehr schnell getrübt weden: Wenn die Kugelköpfe der Duolever-Vorderrad-Gabel ausgeschlagen sind, wenn die Radlager eingelaufen sind und wenn die Reifen ´ne Macke haben, dann werden höhere Geschwindigkeiten zum Eierlauf. Ich schreibe das hier, falls du noch ´ne Probefahrt machen möchtest. Ich empfehle dir diesen Test auf der Autobahn: Beschleunigen bis auf 200 km/h. Wenn du absolute Ruhe in der Maschine hast, ist alles o.k. Wenn aber schon bei 150/160/180 km/h das Schwimmen beginnt, dann gibt es Handlungsbedarf für BMW-Motorrad.

Und weil ich nicht will, dass du erst schlau wirst, wenn die Garantie vorbei ist, schreibe ich hier so ausführlich darüber. Das mit den Radlagern ist peanuts......., das mit den Reifen schnell erledigt, die Radlager sind noch recht preiswert zu reparieren aber das mit den Kugelköpfen ist eher die Arbeit eines ganzen Tages bei BMW-Motorrad. Dann müssen die Techniker aber schon gut und schnell sein. Ein solcher Schaden beläuft sich ruckizucki mal auf 750 € und ggf. sogar mehr. Bei mir trat das Problem bei 45.000 km auf. Der Kommentar der Niederlassung: "Da haben die bei der Produktion wohl das falsche Material benutzt". Ich hoffe, dass das bei deiner anders ist. Sie ist ja auch von 2007. Von welchem Monat?

Noch zu den Schaltgeräuschen. Du meine Güte......., es handelt sich um ein Klauengetriebe der etwas lauteren Art. Na und? Kaputt geht gar nichts, wenn man schaltet. Auch, wenn es sich so anhört. Es ist hier ja schon geschrieben worden. Einfach den Kupplungsgriff gehalten halten. 21.22.23.24.25.26...., dann klongt bei mir gar nichts mehr. Das funktioniert zwar nicht immer, aber immer öfter.....

Noch ein Tipp gegen unliebsame Überraschungen, falls dein Teil über die Antischlupfregelung verfügt. Wenn ja...., schalte das Teil einfach nicht aus, es sei denn du bist Rennfahrer und brauchst die unmittlebar erlebbare Physik unterm Hintern. Ich kann das nicht leiden. Die 152 PS dieser Bikes haben soviel Schub, dass es dir bei feuchtem Wetter leicht das Hinterrad wegreißen kann. Mit dem ASR geht das nicht. Wieso nicht? Na, weil das Rad nicht mehr durchdrehen kann. Immer wenn der Vorderradsensor vom ABS meldet, dass sein Vorderrad schneller ist, als das Hinterrad, regelt die Motorsteuerung/Elektronik einfach ab. Hast du das ASR nicht......., na dann fahre halt von Beginn an besonnen.

Und wenn du mit RDC (autom. Reifendruckkontrolle) unterwegs sein solltest, empehle ich dir unbedingt, dich um einen Ventilschlauch mit Winkelventil zu bemühen (zwei Teile: Einmal ein Winkelventil und einmal eine flexible Ventilverlängerung). Die Ventile an der Rädern der K sind für herkömmliche "Luftpumpen" an den Tankstellen recht ungeeignet. Weil man mit diesen Teilen von der Tankstelle so gut wie nicht an die Reifenventile kommt, weil kein Platz ist, muss man sich schon mal verrenken oder es klappt gar nicht. Und wenn man mal versucht, so ein Teil der Tankstellen-Luftpumpe aufs Ventil zu bekommen, kann es schnell sein, dass beim Verkannten das Reifenventil abbricht. Tatsächlich..... .....das ist kein Scherz. Und nun kommt das Problem. In den Ventilen der Felgen liegen bei Ausstattungen mit RDC eben die Reifendrucksensoren. Was dann passiert, wenn die Aluminium-Füße der Ventile abreißen, wird schnell klar. Die Luft entweicht sofort und ist vor Ort nicht mehr in die jetzt luftleeren Reifen zu bekommen. Keine Tankstelle der Welt kann dir dann weiterhelfen. Nur der nächste BMW-Service. Dafür muss die K auf den Hänger und dann in die Werkstatt. Evtl. muss sogar noch ein Tag auf des Ersatzteil (Ventil mit RDC-Sensor) gewartet werden. Für Abschleppkosten und Reparatur ist man auf diese Art schnell mal 300 EUR los. Mit einem Verlängerungsventil in Gummischlauchausführung passiert soetwas nicht. Ein solches gehört jetzt zu meiner Grundausstattung. ist ca. 10 cm lang und flexibel. Übrigens: Dieses Pech mit dem Ventilbruch am Hinterrad hatte ich, obwohl ich ein Winkelventil benutzte. Aber keine Ventilverlängerung. Es war an einer Schweizer Tankstelle mit Reifen-Werkstatt. Aber nichts ging mehr.

Generell will ich damit abschließen, indem ich dir sagen möchte, dass ich trotz aller Widrigkeiten mit meiner Dicken, keine andere Maschine haben wollte. Es sei denn eine K1300 oder 1600 GT/GTL

Ich hoffe, dass dir meine ausführlichen Ausführungen nicht auf den Geist gehen. Aber ich denke, wenn du fragst, sollst du Antworten bekommen.... Solong...... Und wenn du wieder mal Fragen hast....... Immer her damit.. Gruß Ebbi

Themenstarteram 11. Februar 2012 um 12:11

Hallo Ebbi ,

ich danke Dir erst einmal recht herzlich für die ausführlichen Erläuterungen. Ich werde weiter berichten, denn ich hole die BMW aus Bayern ab, sowie das Wetter besser wird. Nach Probefahrt natürlich.

Gruß

Hilmar

Hilmar,

hier noch kurz ein Hinweis für das erste Mal, wenn du einer K 1200 GT sitzt und sie mit ESA ausgerüstet ist. Was ESA ist, muss ich dir wohl nicht sagen.

Dass ESA ein geniales Fahrwerks-Tool ist, brauche ich auch nicht zu betonen. Ist ESA bei dir vorhanden, sei froh und freue dich. Hierzu dann mein Hinweis ganz besonders für Menschen, die eine geringe Schrittlänge haben, also mit den Beinen gelegentlich Not haben, beim Biken sicher mit den Boden Kontakt zu bekommen. Es gibt ja Biker, die nur auf den Zehenspitzen sicheren Halt auf ihrem Bike finden können.

Warum schreibe ich das? Nun......, mit der ESA schaffst du es von der 1. bis zur 3. Stufe, die K um ca. 3 cm. höher zu "pumpen" Solltest du kurze Beine haben, dazu den Sitz auf der hohen Stufe positioniert haben und die ESA auf auf Vollbeladung "programmiert", könnte es sein, dass du keinen sicheren Halt auf der K hast. Deswegen hier mein Hinweis. Es wäre ja möglich, dass du noch nicht mal drauf gesessen hast und wenn ja, vielleicht auch nicht alle ESA-Einstellungen und Sitzpositionen durchprobiert hast.

Wenn du vom Hof fährst, könnte das bereits an der Hofausfahrt problematisch werden.

Bei mir war das so. Ich war so blöd, weil ich nicht davon ausging, dass die ESA die K an die 3 cm hoher oder tiefer fahren lässt. Ich habe darauf einfach nicht aufgepasst. Eine Probefahrt hatte ich unsinnigerweise vorher nicht gemacht und die GT habe ich vorher auch nicht gefahren. Das war ein Fehler. Nur draufgesessen hatte ich. Und zwar bei einem anderen Modell, weil meine ja noch nicht geliefert war. Mein Verkäufer hatte mir dann bei der Übergabe nach Demonstation der ESA die Einstellung nicht wieder zurückgefahren und ich hatte den Sitz auf der obersten Position. Meine Füße berührten nur mit den Zehenspitzen den Boden. An der Hofausfahrt von BMW kam ich bereits fast zu Fall, weil das Hinterrad noch auf dem Bürgersteig war, als ich stoppen musste. Der Einfahrts-Bordstein war zwar normal abgesenkt, doch ich hatte den Lenken schon eingeschlagen. und war mit dem Vorderrad etwas tiefer. Jeder Biker weiß, was das heißt. Nur die erste Erfahrung mit einem so relativ schweren Teil muss man mal gemacht haben, um die notwendige Sensibilität für das Ganze zu bekommen.

Bis du von der Größe resp. der Länge der Beine her normal bis groß dimensioniert, kannst du das Thema wahrscheinlich vergessen. Ebenso, wenn du keine ESA hast und die Sitzposition vielleicht sowieso auf der unteren Einstellung fährst.

Also...., denne....., viel Spaß beim Abholen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Gruß Ebbi

am 20. April 2013 um 20:16

Zitat:

Original geschrieben von Glueckauf

Hallo hier fragt der Andreas aus Essen. Bisher war ich mit verschiedenen Maschinen der Marke Honda unterwegs.

Möchte mir jetzt einen Jugendtraum erfüllen und mir eine K 1200 GT zulegen. ca. 5 Jahre alt, ca 50.000km.

Was ist bei dem alter und der Laufleistung zu beachten? (Alle Wartungen gemacht) Vorab schon mal vielen Dank für eure mühe...

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'BMW K 1200 GT mit 50.000 km noch Fit?' überführt.]

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