Ganzjahresreifen für Caddy Maxi anschaffen? - generelle Fragen dazu
Mein im Februar gekaufter Caddy Maxi Bj 2017 hat nur Sommerreifen,
also steht über kurz oder lang ein zusätzlicher Reifenkauf an.
Dazu habe ich ein paar generelle Fragen (hab hier schon stundenlang zu dem Thema gelesen, war aber nicht speziell genug meine persönliche Fragestellung dabei).
Ausgangssituation:
Kein Platz im Keller für Lagerung eines Reifensatzes, daher professionelle Einlagerung mit entsprechenden Kosten 2x pro Jahr.
Caddy-Nutzung einerseits für berufliche Kurzstrecken, andererseits für touristische Langstrecken in die Wildnis Europas. Ist zwar kein 4WD, aber soweit die Räder tragen soll es auch in Feld und Wiese gehen, inklusive Wild-Übernachten im eingebauten Bett fernab der Zivilisation.
Fahrtempo bei Langstrecken auf Autobahnen wird, soweit möglich, vermutlich um die 150 kmh (Tacho-Anzeige) sein, gerne mal 1000-2000 km (Spanien, Nordskandinavien, Balkan). Dies dann auch moderat schwer beladen (Bettausbau + Küche, Fahrrad, Boot), überwiegend im Sommer (oft heiß!).
Mein Wohnraum ist Bremen, also ist Wintertauglichkeit zweitrangig (für ernsthaft kritische Situationen denke ich da eher an Schneeketten, selbst wenn das Fahren damit nur sehr eingeschränkt gehen würde).
Finanzieller Spielraum ist gegeben, aber "verbrennen" will ich mein Geld natürlich auch wieder nicht!
Nun meine Frage an Leute mit Erfahrung hier:
Würdet ihr mir angesichts dieser Rahmenbedingungen (gute) Ganzjahresreifen empfehlen?
Ich denke z.B. an die gelobten GJR von Michelin -> www.reifendirekt.de/.../R-347170
(nur um ein Beispiel zu nennen, Daten passen zum Kfz-Schein)
Ich habe noch keine Erfahrung mit Ganzjahresreifen. Ich verspreche mir davon eine moderat bessere "Geländegängigkeit" (ohne Anspruch auf 4WD-Terrain!). Frage mich allerdings ob der Fahrkomfort im Sommer im Vergleich zu echten Sommerreifen erhebliche Einbußen mit sich bringt.
Freue mich sehr über Antworten/Kommentare!
Andreas
Beste Antwort im Thema
Die ATs solltest du auch regelmäßig umstecken und auswuchten lassen.
Also kannst du die vermeintlich zusätzlichen Kosten dafür vernachlässigen.
Vieles hängt von der Laufleistung ab. Wenn du es schaffst, die ATs in 3 Jahren runterzuschruppen und damit auch nicht in richtige Winter/Eisregionen willst, dann kann man das sicherlich machen und spart vllt. sogar noch dabei. Ansonsten bringen gute Winterreifen auch noch nach 6 Jahren gute Leistungen, wenn die Profiltiefe auch noch stimmt. Ich muss meine meistens entsorgen, weil zu alt und nicht weil runtergefahren. Aber das Plus an Sicherheit sind mir die zusätzlichen Kosten wert. Das muss aber jeder für sich selbst ausmachen.
Einmal die Karre im Graben versenkt und die SB der Vollkasko plus steigenden Tarif abdrücken, kostet unterm Strich mehr als ein Satz Reifen.
60 Antworten
Den Verschleiss halte ich für nicht so wichtig, das ist eine Grösse die man erkennt und darauf auch reagieren kann. Aber der Sicherheitsaspekt ist für mich das Argment halt 2× im Jahr meine,Räder zu tauschen. Klar, richtige Winter hätten wir die letzten Jahre auch hier nicht, aber nasse Strassen gab's trotzdem.
Servus,
also der echte X-Perte bin ich auch nicht.
Ich werd`aber gerne Werdegang und Erfahrungen schildern.
Mir war/ist klar, dass ich mit normelen Sommerreifen im Schmodder einer Wiese / Schlammweg trotz 4-Mo wohl "Zweiter" sein würde. Da musste eine Lösung her.
Da das 4-Mo schon `mal da war, wurde geseikelt (leichte Höherlegung) und da kam dann eins zum Anderen, denn nun durfte ich leicht größere Reifen montiern, was nochmal einige mm Bodenfreiheit bring.
Dass das dann A/T werden würden war dann auch klar.
Nun sind eben diese A/T noch angenehmerweise Ganzjahresreifen und das gab Ausschlag nur noch diese zu fahren.
Folgende Erfahrungen kann ich mitteilen:
Der Caddy ist kein Geländefahrzeug, das muss einem klar sein.
Die Reifen sind prima auch im Schlamm, das habe ich getestet.
Natürlich hat alles seine Grenzen, keine Frage.
Ich behaupte das KFZ benötigt mehr Stoff, das wird ja auch angegeben; ist aber minimal
Und ich kann nicht 100% sagen ob nicht auch das 4-Mo dazu beiträgt.
Richtige Nachteile konnte ich in Sachen fahren, Rollen, Lärm nicht feststellen.
Die befürchtung, es könnte recht laut / lauter werden hat sich (subjektiv) nicht bestätigt.
Wie bereits geschrieben einzig das seitliche Abdriften bei nasser Fahrbahn musste ich verzeichnen.
Da ich ja meinen Stil nicht drastisch ändere wage ich zu behaupten, dass das leichte abschmieren so unter anderen Umständen (noch) nicht geschehen wäre.
Aber wie gesagt, das ist rein subjektiv.
Da ich ja einen 4-Mo habe kann ich keinen vergleich zu Frontlern ziehen.
War in Lenggries in Schneewiese / Parkplatz das war völlig egal.
Alleine wegen der Wechselei und dem Platz würde ich es in der Kombi jederzeit wieder tun.
(Der 4-Mo kann mit Serienwagenheber ohne Klotz nicht gehoben werden (Höhe))
Gerne schreib ich mehr wenn gewünscht / Fragen
WE
PS: Was Deinen Frontler angeht bin ich nicht sicher ob ein Nutzen eines A/T hinten so wirklich vorhanden wäre.
Traktion ist da ja nicht und nassbremsverhalten eher schlechter.
Das muss man abwägen
In Nordskandinavien bei winterlichen Verhältnissen würde ich weder ATs noch GJR fahren. Da kommen schon Winterreifen an Grenzen. Nicht umsonst fährt man da oben Spikes. Wenn du nur außerhalb der Wintersaison da unterwegs bist, kann man das machen.
Wenn du ATs fahren möchtest, bedenke bitte, dass diese ihre Wintereigenschaft (weiche Reifenmischung) mit der jedem Jahr mehr verlieren und ab dem 3. Jahr als WR quasi unbenutzbar werden. Das Gummi härtet aus und der Grip geht flöten. Das kann zwar auch bei reinen WR oder auch SR passieren, bei ATs ist es aber quasi Gesetz. Daher würde ich die ATs auch nur im Sommer nehmen und im Winter auf reine WR setzen.
Was kostet so eine Einlagerung? 30 €? 40€?
Kann man wohl verschmerzen.
AT-Bereifung und 150 km/h Dauertempo beißt sich m. E. auch.
Im Hinblick auf die Dauerhaltbarkeit statt PKW-Ganzjahresreifen eventuell über die Tansportervariante nachdenken (wenn diese in der Größe bzw. mit der erforderlichen Traglast verfügbar ist).
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Hi,
also was die Wirtschaftlichkeit angeht; da habe ich so meine Zweifel. (Bin kein BWL-er)
Ich bin `mal dreist und rechne je Satz rund € 400.-
Dann "liegen ständig" € 400.- ungenutz rum und kosten nochmal pa 10%
[Die A/T sind kostspieliger]
Wenn ich nun davon ausgehe, dass die A/T nach 3 (sagen wir 4) Jahren runter sind / fertig, dann
halten die So.+Wi Sätze min doppelt so lange, also 8 Jahre - da fragt sich ob dann die Gummimischung der Winter Pneus noch das leistet was sie im jahr eins soll - egal.
Die Laufleistung setze ich dann je Satz mit 40.000 - 60.000 an.
Damit wären die 2 Satz so auch schon fällig ?!
Ergo brauche ich nach der zeit (8a) wieder zwei Satz also 800.- oder eine neue Karre ;-)
Plus 8 x 40.- = 320.- Einlagern
Nicht gerechnet Service / Wechsel + Wuchten, dies auch jeweils 2x pa in 8 Jahren (Wechsel)
Wechsel fällt da bei den A/T genau einmal an nach 4a; Einlagern fällt ganz weg.
Überschlagen nimmt sich das doch eigentlich nix, auch wenn die A/T teuerer sind?!
WE
Die ATs solltest du auch regelmäßig umstecken und auswuchten lassen.
Also kannst du die vermeintlich zusätzlichen Kosten dafür vernachlässigen.
Vieles hängt von der Laufleistung ab. Wenn du es schaffst, die ATs in 3 Jahren runterzuschruppen und damit auch nicht in richtige Winter/Eisregionen willst, dann kann man das sicherlich machen und spart vllt. sogar noch dabei. Ansonsten bringen gute Winterreifen auch noch nach 6 Jahren gute Leistungen, wenn die Profiltiefe auch noch stimmt. Ich muss meine meistens entsorgen, weil zu alt und nicht weil runtergefahren. Aber das Plus an Sicherheit sind mir die zusätzlichen Kosten wert. Das muss aber jeder für sich selbst ausmachen.
Einmal die Karre im Graben versenkt und die SB der Vollkasko plus steigenden Tarif abdrücken, kostet unterm Strich mehr als ein Satz Reifen.
Ganzjahresreifen? Ja gerne.
Seit mehr als 30 Jahre fahre ich nur noch Ganzjahresreifen, weil mir das gemopse mit dem Reifenwechsel und Einlagern bei unserem bisschen Winter hier überflüssig vorkam. Zudem bin ich kein Vielfahrer und bräuchte viel zu lange um zwei Sätze Reifen an die Verschleißgrenze zu fahren.
Bei meiner defensiven Fahrweise halten Reifen etwa 40.000 km. und alle 3-4 Jahre wird gewechselt. Klar doch ist ein GJR kein Spezialist wie ein Sommer- oder Winterreifen, aber er ist ein guter Kompromiss aus beiden Reifenarten. Vergleichstest ergeben immer etwas längere Bremswege, nicht ganz so gute Aquaplaningeigenschaften und weniger Traktion bei Eis und Schnee als bei den Spezialisten. Stellt man seine Fahrweise darauf ein, dann kann man gut damit leben.
Was meine Fahrten im Sommer nach Spanien, Kroatien, Südfrankreich und Italien angeht, da konnte ich keine Reifen-Ausfälle oder übermäßigen Verschleiß mit meinem Caddy als Miniwohnmobil feststellen. Außerhalb D darf man ja eh nur 130 km/h fahren, und das machen die GJR auch bei Sommerhitze locker mit.
Da auch ich gerne mal ins Abseitige fahre, kann ich nur raten bei Nässe vorsichtig zu sein, denn da ist bei den GJR bald Ende Gelände. Mit der Traktion ist es da nicht weit her auf feuchtem Gras und Schlammwegen.
Welche Fabrikate ich bisher fuhr: Goodyear und Vredestein. Als Normalfahrer kann ich die Grenzen der Reifen nicht beurteilen denn da komme ich nie dran, aber vom Gefühl her bevorzuge ich den Goodyear.
LG
OldFan
Hi,
sehr aufschlussreich - Dank Euch!
Wenn es ans Eingemachte geht (Skandi) dann sowieso Spikes dort oben!
Bei Schnee und Pässen in Extremlagen habe ich immer trotz 4-Mo Ketten dabei.
Man muss eben die Bremsproblematik beachten und das Nassfahrverhalten.
Gruß
Wutz
Ich fahre jetzt den dritten Satz Allwetter vorher Vredestein und jetzt GoodYear Vector 4Seasons.
Die Vredestein fand ich etwas besser weil die erheblich leiser waren.
Für den defensiven Fahrer (so wie ich) im Flachland sind Ganzjahresreifen eine gute Wahl.
Hi,
danke.
Kannst Du uns bitte die jeweilige Laufleistung sagen?
geht nicht um die Type nur, was so ein GJR abkann.
Gruß
Wutz
Wie gesagt, mein erster Reifensatz war für 90.000 - 95.000km gut
Marke: Goodyear Vector 4Seasons G1 205/55 R16 94V
Es gibt den Reifen noch als G2 mit einem minimal geänderten Profil der 2db(A) leiser ist.
Nach 6 Jahren sollten sie eh neu.
Ich fahre auch seit 2 Jahren GJ Reifen und wohne im Rheinland mit wenig km .
Bin sehr zufrieden.
Die Vredestein haben ca 40 000 gehalten die hätten bestimmt länger gehalten wenn sich vorne die Spur nicht verstellt hätte. Hinten sind die unrund abgelaufen.
Die beschiebenen Goodyear Vector 4Seasons sind jetzt 32 tkm drauf die werden die gleiche Laufleistung nochmal schaffen
Zitat:
@Wutz1 schrieb am 14. Mai 2020 um 11:30:20 Uhr:
Wenn es ans Eingemachte geht (Skandi) dann sowieso Spikes dort oben!
Bei Schnee und Pässen in Extremlagen habe ich immer trotz 4-Mo Ketten dabei.
Gruß
Wutz
Was die klare Einschränkung meiner Ambitionen betrifft, triffst du den Nagel auf den Kopf!
Selbstverständlich hört dort der Spaß mit GJR auf, und das Stichwort Schneeketten hatte ich ja auch eingangs schon erwähnt. Also: um solche Situationen geht es nicht, NIE (jedenfalls nicht bei MIR).
Zitat:
@nordlicht schrieb am 14. Mai 2020 um 10:33:27 Uhr:
AT-Bereifung und 150 km/h Dauertempo beißt sich m. E. auch.Im Hinblick auf die Dauerhaltbarkeit statt PKW-Ganzjahresreifen eventuell über die Tansportervariante nachdenken (wenn diese in der Größe bzw. mit der erforderlichen Traglast verfügbar ist).
Ja, das Thema A/T ist für mich noch neu, ich bin erst durch die Diskussion hier darauf gekommen. Würde ich mich tatsächlich für diese Variante entscheiden (unwahrscheinlich), dann wäre aber auch bei 140 km/h Schluss, das ist mir schon klar ;-)
Du bringst ein neues Stichwort: "Transportervariante".
Kann ich erst mal nix mit anfangen...
Die Extra-Traglast meines eingangs geposteten Links ("Michelin Cross Climate +"😉 - ist das nicht schon ein Merkmal für "Transportervariante"? Hilf mir auf die Sprünge! :-)