Gang nicht richtig eingelegt
Ich habe kürzlich einen 10 Jahre alten Audi A1 gekauft und bei diesem gehen der 1. Gang und der Retourgang nicht allzu leicht rein wie die anderen Gänge. Nun ist es mir, oft in Hektik, leider schon paar mal passiert, dass beim Wegfahren mein Gang nicht korrekt eingelegt war und der Schaltknüppel beim Kupplung-Kommen-Lassen vibrierte und es ein naja nicht allzu schönes Geräusch dabei gab…
Meine Frage hierbei ist: Wie schlimm ist dies für das Getriebe? Habe ich mit meinen 4-5 Mal schon etwas angerichtet? Danke im Voraus.
29 Antworten
Wie u. a. von Ferruwerkstatt oder Uwe Mettmann geschrieben: nimm Dir einfach die Zeit, den Schaltknauf mit bewusst lockerem, ruhigem Griff durch die Gassen zu führen.
Mein Audi A3 1.6 zählt immerhin 25 Jahre, das manuelle Schaltgetriebe erhielt diese Frühjahr frisches Öl und das Gestänge wurde geschmiert, nachdem es so gut es geht justiert worden war. Dennoch quittieren die Zahnräder eine hektische Hand am Schalthebel mit Hakelei und vereinzelten Kratzgeräuschen.
Nach meinem Dafürhalten völlig normal nach 202.000, durch den ersten Halter überwiegend im Innerstädtischen, zurückgelegte Kilometer.
Krass, das es als normal eingestuft wird.
Wenn es um Automatik vs. Handschalter geht, wird immer die Problemlosigkeit des HS hervorgehoben.
Die Automatik meines Vaters mit 210tkm schaltet weich, kratz- und ruckfrei und alle Gänge gehen rein. Wie neu. Lediglich einmal vor 8 Jahren das Öl gewechselt...
4-5 mal im Monat finde ich schon heftig und wenn ich so jemanden höre auf nem Parkplatz kann ich mir absolut nicht vorstellen, das es gesund für das Getriebe ist.
In Kauftehmen würde eben deswegen von dem Kauf eines Fahrschulwagens abgeraten.
Es ist falsche Beruhigung für den TE, es zu verharmlosen. Ein Getriebe schaltet man bewusst, die Kupplung voll getreten, da darf nichts kratzen.
Wenn man das nicht kann, vielleicht mal über Automatik nachdenken.
Zitat:
@benprettig schrieb am 1. August 2023 um 07:22:32 Uhr:
Krass, das es als normal eingestuft wird.
Wenn es um Automatik vs. Handschalter geht, wird immer die Problemlosigkeit des HS hervorgehoben.Die Automatik meines Vaters mit 210tkm schaltet weich, kratz- und ruckfrei und alle Gänge gehen rein. Wie neu. Lediglich einmal vor 8 Jahren das Öl gewechselt...
4-5 mal im Monat finde ich schon heftig und wenn ich so jemanden höre auf nem Parkplatz kann ich mir absolut nicht vorstellen, das es gesund für das Getriebe ist.
In Kauftehmen würde eben deswegen von dem Kauf eines Fahrschulwagens abgeraten.Es ist falsche Beruhigung für den TE, es zu verharmlosen. Ein Getriebe schaltet man bewusst, die Kupplung voll getreten, da darf nichts kratzen.
Wenn man das nicht kann, vielleicht mal über Automatik nachdenken.
Ich glaube weniger, dass es jemand hier als „normal“ ansieht. Außerdem habe ich noch nicht unbedingt lange meinen Führerschein und das Auto ebenfalls noch nicht. Dadurch, dass ich mich langsam daran gewöhnt habe, kommt es sowieso nur mehr sehr selten vor, trotzdem wollte ich einfach nachfragen. Ist ja klar, dass du in deinen Anfangsjahren beim Fahren noch nie einen Fehler gemacht hast…
Ich will dich nicht kritisieren, es ist dein Auto. Aber eine Verharmlosung, die dich in falscher Sicherheit wiegt, will ich nicht so stehen lassen.
Es kratzen Zahnräder aneinander. Das ist nicht gut. Lasse dich nicht hetzen, kuppel in Ruhe und führe den Schalthebel bewusst. Irgendwann gehts ganz von alleine.
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Zitat:
@Spurverbreiterung137207 schrieb am 31. Juli 2023 um 22:00:26 Uhr:
Sorry, mir passiert das wirklich nur selten. Meist nur dann, wenn ich unkonzentriert bin und nicht genau darauf achte, wie ich die Gänge einlege, z.B. beim Parken.
Mit zunehmender Er
fahrung und vor allem mehr Konzentration aufs Wesentliche
wird sich dieser "Mangel" als Fahranfänger bald erledigt haben. 😎
Zitat:
@benprettig schrieb am 1. August 2023 um 07:22:32 Uhr:
4-5 mal im Monat finde ich schon heftig und wenn ich so jemanden höre auf nem Parkplatz kann ich mir absolut nicht vorstellen, das es gesund für das Getriebe ist.
In Kauftehmen würde eben deswegen von dem Kauf eines Fahrschulwagens abgeraten.Es ist falsche Beruhigung für den TE, es zu verharmlosen. Ein Getriebe schaltet man bewusst, die Kupplung voll getreten, da darf nichts kratzen.
Es wird nix verharmlost. Wo steht eigentlich 4–5 mal im Monat? Der TE fährt den Wagen erst seit 2 Monaten, also ist es überhaupt erst 4–5 mal aufgetreten (nicht jeden Monat 4-5 mal) und er fragt, ob das Getriebe dadurch bereits Schaden genommen hat. Schön ist das sicherlich nicht, aber kaputt geht das Getriebe dadurch auch nicht gleich. Das spiegeln die Antworten so auch wieder. Dem TE wurden ja auch Vorschläge gemacht, damit das in Zukunft nicht mehr vorkommt.
Gruß
Uwe
@Spurverbreiterung137207
Noch mal der Tipp, nicht die Hand auf den Schaltknauf zu legen und dann zu schalten, sondern nur mit den Fingern. Wenn du z.B. in den ersten Gang schalten möchtest, so legst du die Finger der entspannt geöffnete Hand von hinten gegen den Schaltknauf und führst mit leichtem Druck den Schaltknüppel nach vorne links. Du wirst sehen, das Einlegen des Gangs geht dann ganz leicht und wenn er nicht reingeht, merkst du das sofort. Natürlich muss, während du den Schaltknüppel betätigst die Kupplung voll durchgedrückt haben.
Diese Art, mit den Fingern den Schaltknauf zu bewegen, funktioniert bei allen Gängen und geht ganz leichtgängig. So ist auch ein sehr schnelles Schalten möglich.
Probiere es doch einfach mal aus.
Gruß
Uwe
Zitat:
@benprettig schrieb am 1. August 2023 um 09:03:34 Uhr:
Ich will dich nicht kritisieren, es ist dein Auto. Aber eine Verharmlosung, die dich in falscher Sicherheit wiegt, will ich nicht so stehen lassen.Es kratzen Zahnräder aneinander. Das ist nicht gut. Lasse dich nicht hetzen, kuppel in Ruhe und führe den Schalthebel bewusst. Irgendwann gehts ganz von alleine.
Die Zahnräder können nicht kratzen, da immer im Eingriff. Nur beim unsynchronisierten Getriebe werden Zahnräder geschaltet. Da kann es sehr wohl kratzen, wenn man das nicht kann!!!
Naja, Schaltmuffen haben ja auch eine Verzahnung, sonst könnte man keinen Gang einlegen.
Zitat:
@benprettig schrieb am 1. August 2023 um 07:22:32 Uhr:
4-5 mal im Monat finde ich schon heftig und wenn ich so jemanden höre auf nem Parkplatz kann ich mir absolut nicht vorstellen, das es gesund für das Getriebe ist.
Ist es auch nicht, die Verzahnung der Muffen werden dadurch stumpf, was eben zur Folge hat, dass die Gänge im Stand nicht mehr so einfach einzulegen gehen.
BTW: So "Schaltquäerelen" hat man auch als Alter Hase wenn man mal die Marke wechselt. Einen Opel durch einen Mini (=BMW-Technik) ersetz und die erstenmal den Rückwärtsgang einlegen will, kommt man doch ins Fluchen. Heute, 100 "Rückwärtsgänge" weiter sind Frau und ich da völlig tiefenentspannt und müssen eher darauf achten beim anderen opel nicht den Schaltknüppel abzureißen.
Kommt Zeit, kommt Routine.
Als interessierter Laie der schon das eine oder andere Getriebe auseinander hatte und wieder zusammengebaut hat, möchte ich anmerken: Getriebe, bei denen Zahnräder verschoben werden um Kraftschluss herzustellen oder zu unterbrechen, findet man bestenfalls in Fahrzeugen vor WWII. Auch bei nach WWII unsynchronisierten Getrieben sind dauerhaft je ein Paar aus Looserad und Festrad für jede Fahrstufe im Eingriff (das eine auf Welle 1, das andere auf Welle 2). Die Schaltung der Gänge wird dadurch bewerkstelligt, dass eine Schiebemuffe von einem Looserad entfernt wird und eine andere an ein Looserad herangeschoben wird. Diese Scheibemuffen laufen auf der jeweiligen Welle radial kraftschlüssig aber axial verschiebbar. An ihrer Stirnseite (also axial) haben sie eine Art Verzahnung, die sich "Schaltklauen" nennt. Der Gegenpart dazu befindet sich jeweils Stirnseitig an dem jeweiligen Looserad.
Werden nun durch den Betrieb die Kanten der Klauen abgenutzt, gehen die Gänge nicht schwerer sonder leichter zu schalten! Daran kanns also nicht liegen. Jetzt kommt die einzige eigenständige und nennenswerte Erfindung, die Prof. Dr. HC Ing. Ferdinand Porsche je gemacht hat: Die Synchronisierung. Hierbei handelt es sich grob dargestellt um konische Elemente die an der Muffe und das Gegenstück am Looserad, den Klauen vorgeschalten sind. Diese Bauteile werden Synchronringe genannt.
Die Synchronringe sorgen für eine Drehzahlanpassung von Muffe und Looserad. Zu 100% verbreitet ist heutzutage die "Sperrsynchronisierung" bei der an den Synchronringen ziemlich trickreich nochmals eine Art Verzahnung angebracht ist, die den Schiebeweg für die Muffe erst dann vollständig freigibt, wenn die Drehzahl anggeglichen ist und soweit ich mich erinnere, wenn die Stellung von Looserad und Muffe passt.
Die Synchronringe sind Verschleißteile. Denklogisch wird die Schaltung hakeliger, wenn die Synchronringe verschlissen sind. Zum Totalversagen dadurch kommt es kaum. Ich hatte vor 40 Jahren einen BMW 2002 dessen 2. Gang sich ohne Zwischenkuppeln mit Zwischengas nicht mehr geräuschfrei schalten ließ. Eine Heidenarbeit, die es kaum wert war aber ich war jung und hatte Forscher- und Basteldrang.
Bei meinem S1 hat ein Getriebeölwechsel die sehr schwergängige Schaltung im Winter, wenn das Getriebe noch Umgebungstemp. hat etwas verbessert. Mehr hat nach Abnehmen des Schaltsacks das Schmieren aller beweglichen Teile mit kunsstoffverträgliechem Fettspray und das Austauschen von 2 Plastikelementen oben an der Schaltmechanik am Getriebe gebracht.
Die Teile, die ich da gewechselt hab, sind an den VAG-Getrieben oft gleich oder ähnlich mit den ET Nr. kann man sich durch googeln ein Bild davon machen und evtl. die korrekten Teile für sein Fahrzeug finden:
1J0711067L Buchse (am Schaltseil)
N91225101 Si. Scheibe (für den Fall dass das Teil bei der Demontage ausleiert oder verlorengeht)
1J071155A Gleitschuh (liegt an dem Hebe-/Drehgestänge an, das o. aus dem Getriebe ragt)
1J0711280C Si. Scheibe (für den Fall....)
alles zusammen 2020 direkt beim Audi Partner € 10,97.
Auch die Teile hatte ich ordentlich mit "Presto Sprühfett weiß" von Hornbach eingejaucht.
Grad noch gefunden: https://www.youtube.com/watch?...
Das könnte auch in Frage kommen.
Zitat:
@isaucheinname schrieb am 8. August 2023 um 00:44:01 Uhr:
Als interessierter Laie der schon das eine oder andere Getriebe auseinander hatte und wieder zusammengebaut hat, möchte ich anmerken: Getriebe, bei denen Zahnräder verschoben werden um Kraftschluss herzustellen oder zu unterbrechen, ...
Diesen Beitrag finde ich äußerst hilreich !
Wenn wir uns nur auf die Schreibweise "Losrad" einigen könnten.....
Jederzeit. "Losrad" ist absolut richtig.