Fremdes Fahrzeug Umparken erlaubt?
Hallo in die Runde,
in letzter Zeit fällt mir immer öfter auf, dass Leute ihr Auto direkt vor die Tür vom Supermarkt stellen, sodass man Schwierigkeiten hat, diesen mit einem Einkaufswagen zu betreten. Und auch immer öfter haben diese Fahrzeuge einen laufendem Motor (Start-Stop ist hier auf dem Lande entweder deaktiviert oder aufgrund des Alters nicht vorhanden).
Ist es dann erlaubt, sich in ein solches (leeres, komplett unbesetztes) Fahrzeug zu setzen und es ordnungsgemäß einzuparken und den Motor abzustellen? Den Schlüssel würde ich stecken lassen.
Ich würde das Auto nicht beschädigen, nicht in den Graben fahren, den Schlüssel auch nicht in den Gully werfen, sondern einfach nur dort hin stellen, wo sie hingehören. Wäre das noch legal oder schon Diebstahl?
Ich bin gespannt, wie ihr das seht und ob ihr das auch schon öfter beobachtet habt.
148 Antworten
Zitat:
@63er-joerg schrieb am 20. Juni 2022 um 14:29:46 Uhr:
Das Problem mit dem umstellen des Fz...
...birgt ein gewisses Risiko in sich.
Der Besitzer könnte 1,90 sein, viele Muskeln und wenig Inhalt im Kopp haben. Er könnte dadurch böse werden, mich aus dem Cockpit seiner Karre ziehen, und mir die Leviten lesen, die nicht aus Worten bestehen.Ich bin nicht ängstlich, aber nicht mehr der jüngste, also würde mich diese gedachte Szenario doch davon abhalten, hinter seinem Steuer Platz zu nehmen.
Genau. Du sagst, wenn der Typ zu seinem Auto kommt: "Ich kenne meine Rechte." Er antwortet: "Und ich kenne meine Linke!"
Wir machen da Scherze drüber...
...aber man sollte sich darüber im klaren sein, es kann durchaus zu Handgreiflichkeiten kommen. Wenn man den Besitzer nicht kennt, und der keine Gnade kennt, kann sowas nach hinten losgehen.
Daher ist die Wegfahr-Methode sicher nicht die beste Option, wenn man sich nicht wehren könnte.
Auch mir sind diese vor-der-Tür-Parker ein Dorn im Auge. Wer dann auch noch dreist den Motor laufen lässt, hat def. einen Dämpfer verdient. Wie der am Ende aussieht, welches Recht wem zusteht, ob Worte fallen oder Fäuste fliegen, ist in dem Moment sicher nicht ganz klar - was auch die Diskussion bewiesen hat.
Gruß Jörg.
Wenn das tatsächlich im Einzelfall eine berechtigte GoA ist und der Fahrzeugbesitzer daraufhin die Fäuste fliegen lässt, wird er eher unschönen Weiterungen entgegensehen, bis hin zu Verfahren wegen Körperverletzung (kein Rechtfertigungsgrund!) und zur Prüfung der Frage, ob er zur Teilnahme am Straßenverkehr charakterlich (noch) tauglich ist.
Zitat:
@63er-joerg schrieb am 21. Juni 2022 um 10:27:03 Uhr:
Wenn man den Besitzer nicht kennt, und der keine Gnade kennt, kann sowas nach hinten losgehen.
In den Staaten ist es Usus die Autos mit laufendem Motor zu parken damit die Klimaanlage durchläuft. Wenn da jemand auf ähnliche Gedanken wie der TE käme und dabei erwischt wird kann da kann fix finito la bella musica sein.
U.a. dafür liebe ich dieses Land. Auch wenn das Laufenlassen der Autos aus meiner Sicht absolut asozial ist. Aber es ist eben meine Sicht und die ist nicht maßgeblich.
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Was auf dem Parkplatz stattfindet geht den TE nichts an. Dafür ist der Betreiber verantwortlich. Wenn der die Zustände toleriert hat man das hinzunehmen oder diesen Ort zu meiden. So einfach könnte das sein.
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Zitat:
@LKunz2022 schrieb am 21. Juni 2022 um 10:53:01 Uhr:
...Was auf dem Parkplatz stattfindet geht den TE nichts an. Dafür ist der Betreiber verantwortlich. Wenn der die Zustände toleriert hat man das hinzunehmen oder diesen Ort zu meiden. So einfach könnte das sein.
Wenn der TE dadurch beeinträchtigt ist, geht ihn das sehr wohl etwas an.
Und das Durchlaufenlassen ist, gerade angesichts von Klimadiskussionen, absolut inakzeptabel. Dann schwitzt der werte Fahrer eben beim Einsteigen mal kurz.
Zitat:
@LKunz2022 schrieb am 21. Juni 2022 um 10:53:01 Uhr:
Was auf dem Parkplatz stattfindet geht den TE nichts an. Dafür ist der Betreiber verantwortlich. Wenn der die Zustände toleriert hat man das hinzunehmen oder diesen Ort zu meiden. So einfach könnte das sein.
Nein, das ist falsch. Wenn ich am Betreten des Supermarktes behindert werde, weil einer sein Auto direkt vor den Zugang stellt, geht mich das sehr wohl was an. Und wenn ich obendrein Fachmann für Flucht- und Rettungswegpläne bin und sehe, dass der Fluchtweg hier nicht mehr funktioniert, muss ich sogar eingreifen.
Nun ja, ein Kfz welches nicht ordnungsgemäss abgestellt und nicht beaufsichtigt wird (Motor Läuft/Schlüssel steckt) wird als Gefahrenpotential angesehen. (Normalerweise kommt jetzt das Beispiel bei dem Kinder zuschaden kommen, das spare ich mir aber).
Ist halt die Frage ob offensichtliche Gefahren grundsätzlich Angelegenheit anderer Leute ist. Bei einem Unfall auf einem Parkplatz ruft man ja auch nicht den Betreiber des Parkplatzes zur Ersten Hilfe.
@Lkunz2022: Man muss sicher nicht bei jeder Kleinigkeit den Sheriff spielen. Aber ist gerade das nicht das Problem unserer Gesellschaft geworden, nämlich das tatenlos Zusehen, wie die Frechheit des vermeintlich Stärkeren siegt?
Früher wurde man als Kind noch darauf aufmerksam gemacht, wenn ein Bonbonpapier oder Taschentuch auf den Boden fiel (ob absichtlich oder unbemerkt). Man hat sich entschuldigt, es aufgehoben und alles war gut. Oder bei lauter Musik in der S-Bahn, Schuhe auf dem Sitz, etc. Man fand es natürlich nicht toll, wenn man erwischt wurde, wie man gegen die meist vernünftigen Regeln des harmonischen Miteinanders verstoßen hat. Heute muss man dagegen gleich um sein Leben fürchten, wenn man (egal wie freundlich) etwas anspricht.
Wenn hier also gemeinsam überlegt wird, ob und wenn ja, wie man sich im legalen Rahmen gegen Ausdrucksformen dieses immer stärker um sich greifenden Egoismus wehren kann, ist das doch ok. Besser als wenn jemand sagt: "Dann lasse ich halt mein deliktunfähiges Kind das rücksichtslos abgestellte Auto zufällig mit einem Schlüssel streifen."
Leider kollidiert das mit zugleich sinkenden Hemmschwellen zur Agression (auf beiden Seiten, also auf Seiten derer, die das "Gute" schützen wollen und auch auf Seiten derer, die sich nicht um die Rechte anderer scheren). Ein Dilemma.
Sich nur um seinen Kram zu kümmern, ist zwar ein Stück weit Selbstschutz und zugleich doch auch Teil des Problems, weil es dem "Recht des Stärkeren" Tür und Tor öffnet - ein echter Teufelskreis, den wir hier nicht lösen können. Und das, wo wir alle doch angeblich so zivilisiert und aufgeklärt sind. Wir werden so sehr zur Individualität aufgefordert, jeder darf/kann/muss anders und einzigartig sein, dass dabei ein paar Grundregeln, die dann doch wieder für alle gleich gelten müssen, verdrängt werden. Die grundsätzlich berechtigte Andersartigkeit wird so sehr über alles gestellt, dass es nicht mehr nur auf der persönlichen Ebene ausgelebt wird, sondern teilweise auch rücksichtslos in den Bereich anderer eingegriffen wird. Aber es gibt eben keine absolute Freiheit.
Da müssen wir vielleicht auch, wie Opels ehemalige Werbekampagne sagt, "Umparken im Kopf" - um die Kurve zurück zum Thema zu bekommen. 🙂
Zitat:
@Goify schrieb am 21. Juni 2022 um 11:14:49 Uhr:
Und wenn ich obendrein Fachmann für Flucht- und Rettungswegpläne bin und sehe, dass der Fluchtweg hier nicht mehr funktioniert, muss ich sogar eingreifen...
...also den Mangel dokumentieren und mit ggf. sehr kurzer Frist zur Beseitigung an die Verantwortlichen melden.
Zitat:
@ackerpower schrieb am 21. Juni 2022 um 11:42:31 Uhr:
Sich nur um seinen Kram zu kümmern, ist zwar ein Stück weit Selbstschutz und zugleich doch auch Teil des Problems,
So ist es. "Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht" stimmt eben leider nicht.
Die Verantwortlichen bei einem versperrten Fluchtweg sitzen nicht im Landratsamt sondern im betroffenen Gebäude.
Zitat:
@onzlaught schrieb am 21. Juni 2022 um 11:49:08 Uhr:
Die Verantwortlichen bei einem versperrten Fluchtweg sitzen nicht im Landratsamt sondern im betroffenen Gebäude.
Dann führe ich künftig einfach Selbstgespräche. Das bring mehr und da hört auch einer zu.
Zitat:
@onzlaught schrieb am 21. Juni 2022 um 11:43:06 Uhr:
Zitat:
@Goify schrieb am 21. Juni 2022 um 11:14:49 Uhr:
Und wenn ich obendrein Fachmann für Flucht- und Rettungswegpläne bin und sehe, dass der Fluchtweg hier nicht mehr funktioniert, muss ich sogar eingreifen......also den Mangel dokumentieren und mit ggf. sehr kurzer Frist zur Beseitigung an die Verantwortlichen melden.
Das ist hier ein Teil des Problems.
Das Vorgehen dabei als solches.
Das FZ steht da jetzt. Bevor du da was dokumentierst, jemanden benachrichtigst - egal ob Cops oder Betreiber, ist die Karre weg. Denn der steht da nicht eine Stunde, sondern vllt 2 - 5 min.
Und genau in dem Moment gilt es zu handeln.
Die angesprochenen Maßnahmen sind aber dabei das Problem.
Umparken ? Schlüssel abziehen ? <-- Das war hier die Frage.
Dieses von dir vorgeschlagene Vorgehen wäre zwar das korrekteste, aber auch das, was am wenigsten fruchtet.
Gruß Jörg.
Zitat:
@Goify schrieb am 21. Juni 2022 um 11:46:11 Uhr:
Bis die Mail im Landratsamt eingegangen ist, ist das Auto schon weg gefahren, meinst du nicht auch?
Man könnte durch wiederholte Mails an das Amt aber dokumentieren, dass der Fluchtweg regelmäßig blockiert wird und der Eigentümer dies toleriert.
Wie wäre denn die Reaktion des Amts, wenn z.B. in einem Hotel permanent die Rauchabschlusstüren verkeilt werden und der Eigentümer sagt: "das machen immer die Gäste, kann ich nicht ändern"?