Freie Fahrt für alte Säcke? Oder: Wie lange kann man Motorrrad fahren?
Um mal das interessante OT aus dem eben geschlossenen Fred fortzusetzen:
In einer stetig älter werdenden Gesellschaft steigt auch zwangsweise die Anzahl der Motoradfahrer im Rentenalter.
Sind Motorradfahrer alle so vernünftig, rechtzeitig das Moppedfahren freiwillig einzustellen?
Sollte es eine gesetzliche Regelung für über 65jährige geben?
Ist eine solche Regelung überhaupt noch durchsetzbar, wenn die Ü60-Fraktion mittlerweile die Wählermehrheit stellt?
Beste Antwort im Thema
Ich bin ein sog. alter Sack mit 65 und meine Frau wird die 65 hoffe ich nächstes Jahr erreichen, und wird sich dann "alte Säckin" nennen können.
Wir haben da kein Problem damit, solange wir um die 16t KM im Jahr mit unserer Suse Europaweit fahren können.
Und so wie es im Moment ausschaut, werden wir mit ettlichen Heitzern/Schnellfahrern/Rechtsüberholern/Klugscheißern mithalten können, da Motorradfahren geistig und körperlich fit hält. Maßgebliche Studien belegen dies und ich kann aus meiner "alten Sackerfahrung" sagen, dass ich mich viele Situationen frühzeitig einstellen kann, weil ich eben nicht mehr der Erste sein muss und vor allem auch gar nicht will.
Mit Abneigung reagiere ich jedoch bei Treffen auf die Erlebnisschilderungen mancher Biker, die in feuchter Runde von ihren Hochgeschwindigkeitsfahrten berichten, sich dann am nächsten Morgen auf ihre Böcke schwingen, nachdem sie bis in die frühen Morgenstunden gesoffen haben.
Bei manchen hat es halt dann nicht mehr zu einem "alten Sack" gereicht.
Also, ich bestehe auf freie Fahrt für alte Säcke, aber nur wenn es die Situation hergibt.
Freundlicher Gruß
Muggn1
336 Antworten
ich bin auch ganz klar FÜR eine überprüfung der fahrtauglichkeit, allerdings nicht erst ab dem rentenalter, sondern grundsätzlich für jeden in regelmäßigen abständen. diese sollten allerdings mit fortschreitendem alter kürzer werden (z.bsp. bis 60 alle 10 jahre, dann mit 65 und 70 und ab 70 alle 2 jahre oder so ähnlich). im falle motorrad denke ich eigentlich auch, dass sich das problem von selbst löst, entweder weil man irgendwann einfach nicht mehr drauf kommt, an der ampel umkippt oder wenn man so motorrad fährt, wie ich manche greise im auto erlebe, hat sich vermutlich das thema "leben" bald erledigt... hier ist beim autofahren einfach die gefahr für die mitmenschen um ein vielfaches größer.
auch in meinem bekanntenkreis gibt's so ne anekdote zum thema opa am steuer: opa fährt verkehrt herum in eine einbahnstraße und als die oma auf dem beifahrersitz anfing zu zetern, meint er nur "das war seit 20 jahren keine einbahnstraße, das ist mir egal"... der mann hat allerdings noch andere böcke geschossen, da war nix mehr zu wollen...
aber um unter anderem solche aktionen zu verhindern plädiere ich für eine überprüfung der verkehrstüchtigkeit! die notwendigkeit seh ich zwar auch eher für's auto, aber damit keiner weint und sich ungerecht behandelt fühlt, soll's halt für alle gelten; wie schon mehrfach gesagt, wer noch auf's mopped kommt ist i.d.r. auch noch fit genug zum fahren... und ein problem mit einer kontrolle hab ich nur, wenn ich angst haben muss, durchzufallen. in diesem sinne: her damit! (solang ich's nicht bezahlen muss) 😛
greetz, katrin
Wenn man die Aussage "Mopedfahren hält jung" wirklich pauschalisiert als wahr hinnehmen kann bin ich ebenfalls pauschal für "uneingeschränkt Freie Fahrt für Alte Säcke".
Leider kann man diese Aussage nicht Pauschalisieren. Auch wenn die Zahl derer die eigentlich nicht mehr fit genug zum Fahren sind verschwindend gering ist, so ist das Risiko, das von Ihnen ausgeht doch verhalten hoch...
Oder wer wäre gerne von meinem Großvater übersehen worden?
Auch wenn viele genau wissen dass sie fit genug sind zum Motorradfahren, so gibt es doch einige die das nicht wissen bzw nur glauben.
Muggn1, wenn du auf der Bank neben einem anderen "Alten Sack" sitzt, kannst du von dem ebenfalls behaupten dass der uneigeschränkt fit fürs Motorradfahren ist?
Wahrscheinlich nicht. daher bin ich für
- "kontrolliert" freie fahrt für Alte Säcke -
;-)
Gruß,
Marc
Zitat:
Original geschrieben von LadyChaos
... und ein problem mit einer kontrolle hab ich nur, wenn ich angst haben muss, durchzufallen. in diesem sinne: her damit! (solang ich's nicht bezahlen muss) 😛
...
Genau meine Meinung 😉
..... in so nem Versand fir Biker gibs iatz a Hemd zum kaufn (i hob des scho), drauf steht:
jetzt NEU, für alte Säcke!
"BETREUTES FAHREN"
Die Sozia ist eine Krankenschwester, mit Tropf und Spritzen un so.
Auf der Maschine ist Reklame wie - Doppelherz, Kukident usw.
Hans un Beda, ihr schweigendn Schmunzla, seid mir gegrüßt. I gfrei mi scho aufn nechsdn Ausritt mid enk oidn Säcken.
Gfrei mi auf eierne Tipps, eier Wissen, eier Können, darauf wea ihr eierne BMWs einilegs, so manchem zoagsd wea ma Kurvn schnoi fahrn ko, nach 45 - 50 Johr Praxis muass ma des kenna, manch Junger moand grod das a des ko.
Habe de Ehre ihr zwoa,
vom nu ned ganz so oidn Sack wea ihr des seids.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von
LadyChaos
... und ein problem mit einer kontrolle hab ich nur, wenn ich angst haben muss, durchzufallen. in diesem sinne: her damit! (solang ich's nicht bezahlen muss) 😛
Darf ich Dich höflichst fragen, wer den Test denn dann Deiner Meinung nach bezahlen soll? Und für wie groß Du die Wahrscheinlichkeit erachtest, daß tatsächlich irgend jemand anderes den Test für Dich bezahlt?
Sorry, aber so ein Tauglichkeitstest wäre doch genau wie der TÜV - alle paar Jahre darf man völlig sinnlos Geld zum Fenster raus schmeißen. Oder gibt es etwa hier jemanden, der aus einem Besuch beim TÜV tatsächlich einen Nutzen gezogen hat?
Zitat:
Oder gibt es etwa hier jemanden, der aus einem Besuch beim TÜV tatsächlich einen Nutzen gezogen hat?
Naja, man kann viel polarisierendes über den TÜV denken/sagen, aber für viele Verkehrsteilnehmer ist dieser zweijährige Zwangsstopp der einzige Zeitpunkt mal ein BISCHEN über den Zustand des Fahrzeugs nachzudenken....
Also hat mir der TÜV geholfen wenn mich kein "Geiz-ist-geil" Mensch ohne Reifenprofil und Bremswirkung vom Bock holt....
Gruß Alex
Im Alter gibt es eine extrem hohe Streuung bei der Fitneß, körperlich und geistig.
Ein starres Schema, nachdem turnusmäßig die Geeignetheit zur Teilnahme am Strassenverkehr überprüft werden solle, kann deswegen nur ungerecht sein.
Eine Rechtfertigung für ein solches Rasenmäher-Prinzip könnte nur ein schwerwiegendes öffentliches Interesse sein.
Nur treten die physisch-psychischen Besonderheiten der "alten Säcke" als Unfallursache beim Motorrad anscheinend überhaupt nicht in Erscheinung!
Kann jeder beim Bundesministerium für Verkehr oder dem statistischen Bundesamt nachlesen.
Jedes Jahr wird auch die Studie "Zweiradsicherheit" neu veröffentlicht.
Und was steht da als Unfallursache...? Unangepasste Geschwindigkeit, übersehen werden, Alkohol (auch beim Zweirad erschreckend oft!), ... doch keine alterstypischen Fehler.
Auch die Altersstruktur der Verunglückten weist die Senoren als absolute Minderheit aus.
Bevor man den Senioren von 65 bis 120 Jahre das fahren verbietet, wäre es viel wirkungsvoller, z.B. die 15-17-jährigen auszusperren und das Mindestalter auf 18 Jahre anzuheben!
Dürfte in A oder CH oder ... auch nicht viel anders sein.
Ich denke schon ohne tüv wären bedeutend mehr Schrottlauben unterwegs.... weil es tatsächlich Leute gibt die am Auto nur wegen des tüvs überhaup was machen lassen solange es noch fährt.
Das tüv Konzept mag zwar bei weitem nicht optimal ausgestaltet sein, aber die Notwendigkeit für irgend was in dieser Richtung betrachte ich zu 100% als gegeben...
Es erstaunt mich ehrlich gesagt etwas das die Idee hinter einer regelmäsigen Fahrzeugkontrolle so wahrgenommen wird...??? 😉
@toms
Weisst du, da eine tun heisst nicht das andere lassen. Leider wird immer ein bestimmter Misstand durch einen anderen gerechtfertigt. Nur weil an einem Punkt Fehler passieren heisst das nicht automatisch das andernorts die Fehlertoleranz angehoben werden sollte.
Zitat:
Original geschrieben von aurian
Weisst du, da eine tun heisst nicht das andere lassen.
Aber was kostet dies und was das - und wo kann man die volkswirtschaftliche Kraft besser einsetzen?
Es wäre ja auch theoretisch wünschenswert, wenn die Schweiz zur Abschreckung potentieller Feinde strategische Raketen und Flugzeugträger hätte. Was kostet es und was bringt es!?
Zudem werden zumindest in D die Kinder und Hilfsbedürftige und Ältere schon z.B. durch StVO §3(2a) geschützt. Wenn ein seniler Motoradfahrer und z.B. ein 40-jähriger (normaler) Radfahrer zusammenstoßen, dann hat eben (auch) der Radfahrer schuld. Das ist so Vorschrift! 😉
Zitat:
wenn die Schweiz zur Abschreckung potentieller Feinde strategische Raketen und Flugzeugträger hätte.
Keine Sorge, haben wir alles, nur wirst DU das erst zu gegebener Zeit erfahren...😉 Ist zwar nicht unbedingt strategsich, vom Überrraschungsmoment her aber ungemein wirksam..😉
Zitat:
Aber was kostet dies und was das - und wo kann man die volkswirtschaftliche Kraft besser einsetzen?
Stimmt genau, darauf läuft es hinaus. Und auf die Frage was soll ein Menschenleben kosten.
Kann man der Frage gegenüberstellen was es kosten soll jugendliche vom frisieren ihrer 2-taktigen Pubertätsbeschleuniger abzuhalten. Oder allgemeine Parkverbote durchzusetzen. Oder was es kosten soll sicherzustellen dass Nudisten ja nur hinter ihrem Zaun ihrer Nacktheit huldigen. Oder... oder ... oder... ... ich denke du siehst was ich meine..😉
Diese Frage muss halt jeder für sich selbst entscheiden.
Zitat:
Original geschrieben von tomS
Zudem werden zumindest in D die Kinder und Hilfsbedürftige und Ältere schon z.B. durch StVO §3(2a) geschützt. Wenn ein seniler Motoradfahrer und z.B. ein 40-jähriger (normaler) Radfahrer zusammenstoßen, dann hat eben (auch) der Radfahrer schuld. Das ist so Vorschrift! 😉
So ganz stimmt das meines Wissens nicht. Mein Fahrlehrer hat mir gestern im Unterricht gesagt, dass Die Kfz Fahrer immer schuldig sind. Weshalb?--Weil Fußgänger und Radfahrer in jedem Fall schützenswert sind. Egal ob sie die Verkehrsregeln missachten und in mich rein fahren, oder ob sie gesoffen haben.
So hab ich das erklärt bekommen. In wie fern das in der Praxis bei Gericht stimmt, weiß ich nicht.
Ach und noch was: Die Schweizer fahren mit ihren Flugzeugträgern auf dem Genfer See umher, um gefährliche Schwarzangler zu vertreiben. Aber psssstttt....das darf niemand wissen😁
Gruß Patrick
hmm ... was ein menschenleben kostet ?
die freiheit für sich selber entscheiden zu können ... leben zu dürfen ... wieviel kontrolle soll es denn noch geben?
ach ... ab wann ist man den ein "alter sack" ?
@ patrick
auch besoffenen radfahrern, wenn sie erwischt werden, kann der FS abgenommen werden
Besoffen zu Fuss genauso, wenn eine Verkehrsgefährdung vorliegt. Alte Säcke sind an sich nicht am Alter fest zu machen, sondern an der physischen und psyschichen Fitness. Mein Uroma war noch mit 85 megafit in Körper und Geist, während manche mit 60 schon aussehen und sich anstellen, als würden sie es nicht mehr lange machen.
Zitat:
Darf ich Dich höflichst fragen, wer den Test denn dann Deiner Meinung nach bezahlen soll? Und für wie groß Du die Wahrscheinlichkeit erachtest, daß tatsächlich irgend jemand anderes den Test für Dich bezahlt?
da diese ganze diskussion hier rein hypothetisch ist und ich schwer davon ausgehe, dass es dabei auch bleiben wird, hab ich dieses problem mal ganz bewusst ausgeklammert. dafür könnte man einen eigenen fred starten... (oder es lassen) 😉
Zitat:
Original geschrieben von Nette Hexe
ach ... ab wann ist man den ein "alter sack" ?
... werde es dir mitteilen wenn ich mir meiner Beobachtungen mal ganz sicher bin.
Wird hoffentlich noch ein Weilchen in Anspruch nehmen.