Freie Fahrt für alte Säcke? Oder: Wie lange kann man Motorrrad fahren?

Um mal das interessante OT aus dem eben geschlossenen Fred fortzusetzen:

In einer stetig älter werdenden Gesellschaft steigt auch zwangsweise die Anzahl der Motoradfahrer im Rentenalter.

Sind Motorradfahrer alle so vernünftig, rechtzeitig das Moppedfahren freiwillig einzustellen?
Sollte es eine gesetzliche Regelung für über 65jährige geben?
Ist eine solche Regelung überhaupt noch durchsetzbar, wenn die Ü60-Fraktion mittlerweile die Wählermehrheit stellt?

Beste Antwort im Thema

Ich bin ein sog. alter Sack mit 65 und meine Frau wird die 65 hoffe ich nächstes Jahr erreichen, und wird sich dann "alte Säckin" nennen können.
Wir haben da kein Problem damit, solange wir um die 16t KM im Jahr mit unserer Suse Europaweit fahren können.
Und so wie es im Moment ausschaut, werden wir mit ettlichen Heitzern/Schnellfahrern/Rechtsüberholern/Klugscheißern mithalten können, da Motorradfahren geistig und körperlich fit hält. Maßgebliche Studien belegen dies und ich kann aus meiner "alten Sackerfahrung" sagen, dass ich mich viele Situationen frühzeitig einstellen kann, weil ich eben nicht mehr der Erste sein muss und vor allem auch gar nicht will.
Mit Abneigung reagiere ich jedoch bei Treffen auf die Erlebnisschilderungen mancher Biker, die in feuchter Runde von ihren Hochgeschwindigkeitsfahrten berichten, sich dann am nächsten Morgen auf ihre Böcke schwingen, nachdem sie bis in die frühen Morgenstunden gesoffen haben.
Bei manchen hat es halt dann nicht mehr zu einem "alten Sack" gereicht.
Also, ich bestehe auf freie Fahrt für alte Säcke, aber nur wenn es die Situation hergibt.
Freundlicher Gruß
Muggn1

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Zitat:

Original geschrieben von twindance



Zitat:

.........................
Aber DER hat sich nicht auf die Fresse gelegt 😎

Ich hab ja auch beigesessen, sogar neben ihm, und mir hat er erzählt, dass er schon jeden Knochen durch Motorradunfälle gebrochen hatte.
Der Bursche war schon 72 Jahre alt, klar im Kopf und mir ganzem Herzen noch Biker.

Twindance, ich glaube, der hat sich oft genug auf die Fresse gelegt - der kannte halt auch einfach nur die Version der Demenzimmunität bei Extrembiking😁

Ich glaube ja beim Motorrad fahren entscheidet die körperliche Fittness rechtzeitig darüber das es reif ist den Helm an den Nagel zu hängen. Beim Auto ist es ja so dass man nur irgentwie rein kommen muss und dann bequem und gut geschützt auf die Umsicht der anderen Verkehrsteilnehmen hoffen kann. 😉
Auf nem Motorrad merkt man viel eher wenn man sich nicht mehr sicher fühlt weil der Körper nicht so möchte wie es der Geist gern hätte. Vorrausgesetzt der Körper schwächelt vor dem Geist. 😉
Wenn man dann merkt man wird unsicher und eiert rum oder kommt öfter in Situationen wo es brenzlich wird, weil die Konzentration nachlässt oder man körperlich es nicht gebacken bekommt, weiss man das man sich weh tut wenn was schief geht! Ich denke da hört man dann freiwillig rechtzeitich auf. Jedenfalls sind mit noch nie irgendwie, rein vom Alter, gebrechliche Menschen auf nem Motorrad aufgefallen. Beim Auto im Gegensatz dazu kann man ja regelmässig Schauspiele beobachten wo Leute sich minutenlang abrackern um hinters Steuer zu kommen wo man sich dann schon mal denkt ob das wirklich noch sein muss.

Zitat:

Original geschrieben von Patrick08



Zitat:

Original geschrieben von Storm of War


Zu meiner Vert.: Ich hatte ne knapp3.5-stündige Regenfahrt hinter mir und musste am nächsten tag ne Klausur schreiben. Da war an einem Sonntag Abend keine Zeit mehr
Es sei dir verziehen.

Schön das ihr beiden jeden Thread mit sinnlosen Geschwätz füllt. Erledigt das per PN.

Zum Thema: Ich glaube annehmen zu dürfen das ein Motorradfahrer der dies lange tut genau erkennt wann er nicht mehr fahrtüchtig ist.
Das Mopped zeigt gnadenlos wenn es nicht mehr geht.
Ich habe mal am Chiemsee zwei BMW-Treiber mit Sozias getroffen. Die hatten zur 70 sicher nicht mehr weit. Ich hoffe nur das ich ebenfalls so fit bleibe wie diese Herrschaften.

Dosentreiber dürfen blind, taub und hirntot Auto fahren und es wird niemals eine Nachuntersuchung oder Tauglichkeitsprüfung geben.

Das hat Tiefensee gesagt und ich glaube ihm.

Das hat monetäre Gründe. Wenn plötzlich ein Test zuschlägt und die Autogesellschaft über 65 Jahre geschätzt zu 20-30% des Führerscheines beraubt wird das extreme Konsequenzen im Steuersäckl haben.

Das ist der Grund warum halbtote Mumien Motorradfahrer übersehen dürfen.

Anders als beim Auto benötigt man zum Fahren mit dem Mopped eine gewisse körperliche Fitness. Wer darüber nicht mehr verfügt, wird sicherlich freiwillig darauf verzichten auf sein Bike zu steigen. Von daher ist ein derartiger Test kompletter Nonsens.

Mich würde ja mal interessieren, wie man überhaupt auf den Gedanken kommen kann, einen solchen Schwachsinn auch nur in Erwägung zu ziehen. Gib es etwa eine signifikante Häufung von Unfällen, die durch Kradler im Greisenalter verursacht werden? Wohl kaum! Selbst wenn es tatsächlich den einen oder anderen Biker geben sollte, der uneinsichtig seine schwindenden Fähigkeiten ignoriert, so würde es in keinem rationalen Verhältniss stehen, jeden ab einem bestimmten Alter einem Zwangstest zu unterziehen.

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Jupp Hadrian... gut gesprochen 🙂

Ferner mal angemerkt - selbst wenn das mal in die Hose geht, dass muss eine Gesellschaft einfach vertragen können. Es gibt in keinem Bereich eine 100% Sicherlösung, die Bemühungen dazu sind völlig ineffizient, weltfremd und nicht durchführbar. Nicht wirklich...
Immer mehr - ist das wirklich gut, ist es zielführend?

Wir haben nunmal auch eine alternde Gesellschaft - da wird man mit solchen Dingen umzugehen einfach lernen müssen. Nicht zu vergessen, dass unsere Lebensmodelle alten Menschen auch gar keine echte Wahl lassen... wer lebt denn noch in einem Mehrgenerationenhaushalt? Alles hat seinen Preis.. alles...

Ich seh bei der Frage Bike und Alter einfach keinen Anlass...
Was wollt ihr denn noch? Kinder TÜV, Eheprüfung und Alkoholberechtigungsschein? Persönlichkeitstest für Filmguckberechtigung? Was könnte denn noch alles so sein? Irgendwann is fnd ich einfach gut... dann wirds absurd bzw. lebensfremd. Für alles ne starre 100% Regel, ne Anleitung, ne Prüfung etc...? Da möcht ich nicht leben, wo bleibt da das Leben?

Frei nach Wilhelm Raabe...
Wir Deutsche sind seltsame Fische - einen Quabbenart mit ungeheuren Geistesflossen, mit denen sich ein ungeheures Geplätscher machen läßt. Wenn nur nicht die Pfützen, in denen wir unser jämmerliches Dasein hinbringen, so seicht, so eng wären!

Locker bleiben 😉

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2


... aurian hätte auch guter deutscher Beamter werden können ...
😁

Dann wäre er der ERSTE!

Mit Sicherheit sind die 60 + Jährigen zuverlässiger und umsichtiger als die bis 30.

Wer mal einen Blick auf die offizielle Statistik wirft wird feststellen, dass die Altersklasse Ü60 die geringste Anzahl von Unfällen vorzuweisen hat.

Hauptsächlich involviert ist die Altersklasse 25-55 Jahren, also wahrscheinlich 80% der hier postenden Personen. Sogesehen müssen also wir zum Arzt...oder besser zur MPU.

Gruß
Frank

Nun, nich denke in der heutigen Gesellschaft ist individuelle Mobilität ein extrem wichtiges Gut welches bald nach Nahrung und Unterkunft, Gesundheit und finanzieller Sicherheit kommt. Zumindest bei nicht sehr zentralem Wohnort. Es kann also nicht darum gehen möglichst viele Senioren zu demobilisieren. Es sollte darum gehen die relativ kleine Zahl derer die erwiesernermassen nicht mehr fähig sind ein Fahrzeug zu führen davon abzuhalten. Insofern relativiert sich das Problem etwas als das klar wird es ist nicth grundsätzlich ein Riesenproblem. Aber es ist da, genau wie Raser, Blaufahrer, Schrottfahrer und andere lustige Zeitgenossen. Man sollte eine Lösung finden die sinnvoll ist, es soll aber keinesfalls in einer Hexenjagt ausarten.

Ich denke auch das grössere Problem sind nicht bikende Senioren sondern diejenigen auf 4 Rädern. Biker erkennen eigentlich gut selber wann Zeit zum Aufhören ist. Die Bereitschaft dazu ist wohl auch deutlich grösser da Bikes i.d.R. reine Spassfahrzeuge sind. Am Auto hängt da halt deutlich mehr.

ABER: Individuelle Mobilität ist nicht per se ein grundlegendes Menschenrecht. Man muss erst mal eine Prüfung ablegen um zumindest ansatzweise nachzuweisen das man in der Lage ist ein Fahrzeug zu führen. Was spricht dagegen diese Tauglichkeit ab und zu zu überprüfen?

Wer blau erwischt wird muss doch auch eine, wie ich hörte äusserst sinnvolle, Prüfung ablegen um den Schein wieder zu erhalten. Quasi als Nachweis für die emotionale Festigung und Befähigung die Verantwortung wahrzunehmen.

Ich ziehe dabei immer gerne die Parallele zur Privatfliegerei. Mit einem PW kann ich erwiesenermassen ähnlich viel Schaden anrichten wie mit ner Cessna. Warum soll da nicht ähnliches gelten?

Ich denke übrigens das grösste Problem dabei ist die fehlende Fahrpraxis. Ich kann mit 18 den Schein machen und mich mit 50 das 1. Mal hinters Steuer setzten. Wie fit mag da einer noch sein?

Da liegt IMHO das Hauptproblem vieler Senioren. Die fehlende Fahrparxis. Wer im Jahr 1000 km zurücklegt, stets auf den selben Strecken, dem fehlt einfach die Routine. Und das wäre korrigierbar ohne gleich die Pappe einzuziehen...😉 Gezielte Schulung kann für beide Parteien gewinnbringend sein würde IMHO in vielen Fällen die bessere Lösung darstellen.

... mit der Beauftragung von Amtsärzten, der zweijährigen Überprüfung und dem dazugehörigen Verwaltungskram schaffst Du bundesweit ca. 2000 neue Stellen im öffentlichen Dienst ... ist ja auch ein positives Ergebnis.

nur wie viele personen fliegen eine cessna ?

spez. ältere motorradfahrer auf fahrtüchtigkeit zu prüfen ist schwachsinn ...

1. klappt das schon bei autofahrern nicht ... die können weitaus mehr schaden anrichten wie ein zweiradfahrer

2. sind manche mit 70 geistig und körperlich vitaler wie manch einer mit 50

3. wird sich sowas eh von selber lösen ... gerade beim motorrad ... spätestens wenn man das beinchen nicht mehr selbstständig lupfen kann 😁 ...

wenn man mal an die rente denkt ... man(n) muss bis zum alter von 65/67 ackern ... also nix ist mit : du kannst nicht ... bist geistig nicht mehr fit ... bist ne gefahr für´s geschäft

also wann sollte eurer meinung nach denn dann so eine prüfung anfangen? mit 67,5 jahren?

muss das ganze leben unter zwang stehen? kontrolle ? finds ja gut das man ab 70 nicht einfach erschossen wird weil man ja den jüngeren die saure luft wegatmet 🙄

😁Lewellyn, ich glaube manche hier erkennen einen Joke noch nicht mal wenn du zuvor "Vorsicht Joke" dransschreibst.

Aber ernsthaft zu deinen Fragen:

Frage a: Ja
Frage b: nein
Frage c. nein

Ich bin ebenfalls der Meinung dass die Fahrtauglichkeit im fortgeschrittenen Alter in regelmäßigen Abständen von einer neutralen Stelle überprüft werden sollte... Ich will auch nicht alle Rentner von der Straße verbannen... wenn sie mit 90 noch fit sind und mit dem aktuellen Verkehr klarkommen sollen sie nur fahren egal ob Auto oder Motorrad...

Wenn einer mit ner 70%igen Lähmung nach nem Schlaganfall noch Autofahren KANN und es nicht einfach tut ist das Klasse.

Als negativbeispiel möchte ich mal meinen Großvater anführen:
Mit um die 80 Jahren hatt er sich nimmer wirklich getraut mit dem Auto zu fahren. Ein oder zwei mal die Woche ins Dorf zur Krankengymnastik war eigentlich alles was er noch gefahren ist... dabei wurd das Auto nichtmal warm. Die Einkäufe hat meine Mutter erledigt, Ich selbst hab ihm 1 bis 2 mal im Jahr (!) vollgetankt.
Einmal hat er mich gebeten, mit ihm mitzufahren, als er mal 2 Ortschaften weiter fahren musste, und ich muss gestehen, mir wurde Angst und Bang als Beifahrer neben ihm zu Sitzen...
Bei der Fahrt zurück hab ich auf der Landstraße von weitem einen Traktor gesehen. Ich hab mir noch nichts dabei gedacht als mein Großvater noch nicht Langsam gemacht hat, er war ja noch n Kilometer oder so weg... Bei 200 Metern abstand hab ich mir gedacht, jetzt sollte er aber mal vom Gas gehen... Bei 100 Metern ist er in die Eisen gestiegen und hat sinngemäß geflucht "Sch.... Ding, wo kommt der denn jetzt auf einmal her!?"

Kurz darauf musste er wegen seinem Knie ins Krankenhaus, konnte lange nicht gehen und ist wegen komplikationen daraus bald darauf verstorben, was ihm die schmach erspart hat, dass ich ihm den Autoschlüssel wegnehmen müsste...

Nicht dass ich es gerne gemacht hätte, aber solchen Fahrern gehört spätestens in diesem Moment der Führerschein abgenommen. Schon weil es mir schwer gefallen wäre, ihm in dem ländlichen Umfeld, in dem wir gewohnt haben, die Mobilität zu rauben sollte dies meiner Meinung nach von einer neutralen stelle übernommen werden.

Das Thema, wie man die genommene individuelle Mobilität ersetzen kann möchte ich mal noch nicht anschneiden...

Gruß, Marc

Zitat:

... mit der Beauftragung von Amtsärzten, der zweijährigen Überprüfung und dem dazugehörigen Verwaltungskram schaffst Du bundesweit ca. 2000 neue Stellen im öffentlichen Dienst ... ist ja auch ein positives Ergebnis.

Stimmt, rein wirtschaftlich wäre das klar ein Schritt in Richtung neuer Arbeitsplätze...😉

Es stellt sich immer die Frage wieviel soll in ein Menschenleben investiert werden. Was wohl all die 10tausende Polizisten kosen die städig im harten Kampf gegen Parkzeitüberschreiter im Einsatz stehen??? (Wer einen gewissen Sarkasmus findent darf ihn behalten)

Und nochmal: Ich sehe bei Bikern definitiv weniger Handlungsbedarf als bei Autofahrern. Und auch dort lässt sich dieser Bedarf noch relativieren, wie ich ebenso schrieb. Sprich Old Bikers sind tatsächich praktisch ein 0-Problem. Im Gegeteil: Old bikers are bold bikers...😉

Und dann das mit der Freiheit..... Leute: Der Strassenverkehr ist der am meisten Reglementierte Bereich im Leben. Legt mal die romantische Brille ab und betrachtet es nüchtern. Dann wird mir jeder Recht geben als es mit der vermeindlchen Freiheit nihct sehr weit her ist. Wie gesagt: Die Teilnahme am Strassenverkehr ist KEIN Menschenrecht.

Genau so wie niemand behauptet mit 80 wäre einer generell fahruntüchtig. Aber er könnte es sein. Genau so wie der 30 jährige chronische Blaufahrer.

Ich bin ein sog. alter Sack mit 65 und meine Frau wird die 65 hoffe ich nächstes Jahr erreichen, und wird sich dann "alte Säckin" nennen können.
Wir haben da kein Problem damit, solange wir um die 16t KM im Jahr mit unserer Suse Europaweit fahren können.
Und so wie es im Moment ausschaut, werden wir mit ettlichen Heitzern/Schnellfahrern/Rechtsüberholern/Klugscheißern mithalten können, da Motorradfahren geistig und körperlich fit hält. Maßgebliche Studien belegen dies und ich kann aus meiner "alten Sackerfahrung" sagen, dass ich mich viele Situationen frühzeitig einstellen kann, weil ich eben nicht mehr der Erste sein muss und vor allem auch gar nicht will.
Mit Abneigung reagiere ich jedoch bei Treffen auf die Erlebnisschilderungen mancher Biker, die in feuchter Runde von ihren Hochgeschwindigkeitsfahrten berichten, sich dann am nächsten Morgen auf ihre Böcke schwingen, nachdem sie bis in die frühen Morgenstunden gesoffen haben.
Bei manchen hat es halt dann nicht mehr zu einem "alten Sack" gereicht.
Also, ich bestehe auf freie Fahrt für alte Säcke, aber nur wenn es die Situation hergibt.
Freundlicher Gruß
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