Frage zur Zylinderwahl
Hallo zusammen !!
Ich fahre in meinem 1303 Cabrio einen 1300er 44 PS AB Motor.
Jetz habe ich den Motor zwecks Überholung und Abdichtung zerlegt.
Da der 1300er nicht besonders durchzugsstark ist, möchte ich direkt auf die originalen 1600 ccm 50 PS umrüsten. (34er Vergaser und Saugrohr habe ich)
Köpfe, Zylinder und Kolben werden dann bestellt.
Der Motor hat schon eine S&S Auspuffanlage.
Macht es einen spürbaren Unterschied, ob ich 1776er oder 1600er Zylinder einbaue. Der Motor bleibt ansonsten Original.
Mir geht es nicht um die technischen Vor/Nachteile der Aktion, sondern nur um den spürbaren Unterschied bei der Beschleunigung.
Da ich nie einen umgebauten Motor gefahren habe, möchte ich gerne eure Meinung dazu hören.
LG
Bernd
17 Antworten
Hallo Bernd,
durch mehr Hubraum wirst zunächst etwas mehr PS und etwas mehr Drehmoment bekommen.
Ohne Veränderung der Steuerzeiten und damit der Nockenwelle wird sich das im Vergleich zum 1600'er aber nicht dramatisch ändern. Überschlägig kommst wahrscheinlich so auf 55-58PS bem 1776'er und wie gesagt auch etwas mehr Drehmoment, was ja beim 1600'er Motor eh schon reichlich ab 2000 rpm vorhanden ist (natürlich nicht wie bei einem 2,8/6 V 16 Ventiler)
Am Hub kannst ohne neue KW eh nichts verändern, und es wird auch nicht sooo viel bringen.
Allerdings vermute ich mal dass der Motor auch mit oder ohne Vergaseränderung zum Spritsäufer wird. Und da sind die meisten 1303 mit über 12 L/100km eh schon durstig.
Ich würde die Serien 1600'er Kolben/Zylinder nehmen, die sind zum einen wahrscheinlich billiger, man siehts nicht (ausser am Vergaser) und eswird garantiert ohne weitere Tricks laufen.
LG
Christian
Was 1302LScabrio71 schrieb, dem kann ich nur zustimmen.
Man kann natürlich durch deine Hubraumänderung in spe diese 55PS klasse erreichen( man rechnet so 3-5PS/100ccm), doch wirst du nicht so recht glücklich sein, weil du nur 3PS rausholst. Der Vergaser müsste abgepasst werden, etwas erweitert und neu bedüst werden. Dann sind auch 5-8PS möglich.
Aber nur durch einfaches rumschrauben lohnt sich der Aufwand einfach nicht.
Im Gegenteil. Es könnte sogar sein, dass dir dein Vergaser ein etwas zu mageres Gemisch liefert und du hier wieder mit Temp.-problemen auftauchst.
Es gibt äusserlich serienmässige Einvergaser-Motoren, nicht von 50PSlern zu unterscheiden, die mit viel Feinarbeit, Nockenwellenänderung, Ventile ect. bei 80PS landen, ja, die gibt es.
Aber die wollten es so. Understatement eben.
Einfacher, billiger, weniger Aufwand und mehr Leistung holt man immernoch mit der klassischen Fisur raus:- Doppelvergaser, Verdichtung erhöhen, grössere Ventile, das ganze Gedöns eben.
Beides willste nicht, also lass es bei 50PS. Aber dafür einen neuen Motor, z.B.. Macht auch Spass und gibt ein sicheres Gefühl das er doch nie überlastet werden kann.
Deine Kombi wird dir bei Problemen immer sauer aufstossen, denn du wirst dich fragen ob es nicht doch an den neuen Zylinder, grösseren Hubraum, aber alter Peripherie liegt.
Guten Morgen !!
Vielen Dank für eure Meinung.
Dann siegt jetzt die Vernumft, und es wird ein 1600er.
Ich hab mal ein Foto vom "Guten Stück" mit hochgeladen
LG
Bernd
Zitat:
Original geschrieben von Bernd 1967
Ich hab mal ein Foto vom "Guten Stück" mit hochgeladen
LG
Bernd
Schick, schick das "Gute Stück" :-), gefällt mir!! Daumen hoch (wie bei facebook) ;-) Etwas optisch aufgemotzt und trotzdem sehr original und nicht übertrieben!! Klasse!!
...naja der Aufwand, wenn Du über 1671ccm gehst ist halt viel grösser!
Bis zu 1671ccm muss der Motorblock nicht verändert werden. darüber schon, denn die grossen Zylinder passen nicht in den 1300er block!
Ausserdem müsstest du bei größerem Hubraum auf eine 200er Kupplung umrüsten.
Die originale 180er Kupplung ist für den 1600er zwar schon grenzwertig aber es geht noch!
Du musst Dir im klaren sein, dass, wenn du 1776ccm oder mehr verbauen willst müssen folgende Sachen gemacht werden:
Motor komplett zerlegen
Kurbelgehäuse bearbeiten
geschmiedete Kurbelwelle verbauen (wenn du eine Gusskurbelwelle drin hast)
200 Schwungrad incl 200er Kupplung verbauen
Das wird ne grosse Sache
wenn Du 1600er, 1641er oder 1671er Verbaust müssen nur Kolben Zylinder und Zylinderköpfe getauscht werden, ohne dass der Block angefasst werden muss.
Gruß, Jan
Hallo zusammen !!
So der Umbau auf 1600 ccm und die Überholung des Motors ist jetzt abgeschlossen. Hat alles soweit gut geklappt, bis auf ein kleines Problem.
Ich habe folgende Teile verbaut.
-1640er Mahle K/Z Neu
- 041 Köpfe Neu
- Bocar 34 pic 3 Vergaser Neu
- 50 Ps Ansauggeweih
- 09er Verteiler Neu
- Kerzen Neu
Lagergasse auf 0,5 gespindelt und alle Lager, Stößel, Stößelrohre und alle Dichtungen erneuert.
Kompression ist jetzt zwischen 8,9 und 9,2 Bar
Öldruck ab 1500 U/min kalt: 3,5 Bar Warm: 2,5 Bar
Ventispiel 0,15
Der Motor ist jetzt ca. 1 Stunde bei wechselder Drehzahl im Standgelaufen. Öl nie über 80 °
Erster Ölwechsel ist gestern gemacht worden
Problem:
Der Motor läuft im Standgas ganz normal.
Auf den ersten 10-15 mm Bewegung des Gashebels reagiert der Motor kaum, und droht sogar aus zu gehen. Bewegt man den Hebel weiter
drehrt der Motor hoch. Das beste Ergebnis hatte ich mit ZZP 5° vOT. Alles andere ist schlechter. An der Leerlaufgemischschraube habe ich von Werkseinstellung bis ganz rein und ganz raus alles probiert.
Bringt aber nix.
Alle möglichen Stellen die Falschluft zeihen könnten habe ich schon kontrolliert.
Die Kerzen ( Bosch W8 cc) sind ziemlich schwarz. Was ja auf zu fett hindeuten würde. Es gibt aber kein Rauchentwicklung.
Reichen 1 Stunde Einlaufzeit um schon etwas zu dem Problem zu sagen, oder soll ich den Motor erstmal fahren.
Freue mich wie immer auf eure Tipps.
Gruß
Bernd
Also wenn alles richtig eingestellt ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass es an deinem 009er Verteiler liegt!
Du brauchst einen mit Unterdruckverstellung bei nem Zentralvergaser und keinen 009er!!!
Der 009er reagiert erst bei Drehzahlanstieg, der normale schon sobald die Drosselklappe sich bewegt durch die Unterdruckverstellung.
Beim 009er kommt es bei nem Zentralvergaser genau zu dem Problem, das Du beschrieben hast - selbst ausprobiert!!! ;-)
Zitat:
Original geschrieben von janpeterstahl
Also wenn alles richtig eingestellt ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass es an deinem 009er Verteiler liegt!Du brauchst einen mit Unterdruckverstellung bei nem Zentralvergaser und keinen 009er!!!
Der 009er reagiert erst bei Drehzahlanstieg, der normale schon sobald die Drosselklappe sich bewegt durch die Unterdruckverstellung.
Beim 009er kommt es bei nem Zentralvergaser genau zu dem Problem, das Du beschrieben hast - selbst ausprobiert!!! ;-)
Danke für den Tipp.
Das blöde ist ja, dass ich den Motor mit dem unterdruckgesteuerten Verteiler nicht zum Laufen gbracht habe. Der war ja vor dem Umbau auf dem 1300er Motor drauf. Dann hab ich den 009er eingebaut, und es ging auf Anhieb. Danach hab ich den UD-Gesteuerten nochmal probiert, und obwoh Zylinder 1 an der selben Stelle zündet ( abgeblitz)
startet der Motor nicht.
Ich muss da heute nochmal dran.
Gruß
Bernd
Zitat:
Original geschrieben von Bernd 1967
....
- Bocar 34 pic 3 Vergaser Neu...
....Der Motor läuft im Standgas ganz normal. Auf den ersten 10-15 mm Bewegung des Gashebels reagiert der Motor kaum, und droht sogar aus zu gehen. Bewegt man den Hebel weiter drehrt der Motor ....
Es könnte zwar sein, das es an der Zündung liegt, wie Jan schrieb, ich vermute aber eher, das es am Vergaser liegt.
Ich würde ihn nochmals runterbauen, die Kanäle saubermachen, spez vom Leerlaufgemisch + eine Grundeinstellung vornehmen, inkl. DK-Spalt.
Evtl. ist der Einspritzzeitpunkt der Beschleunigerpumpe auch zu spät eingestellt. Was man aber erst beurteilen kann, wenn das Leerlaufgemisch stimmt + die Bohrungen für das System im Übergang funzen.
Uwe
Also ich hätte dir vom Einlaufen im Leerlauf in der Garage oder sonstwo abgeraten. Der Grund ist ganz einfach: die Motoren werden nicht an den Stellen warm die sonst warm werden, andere Stellen werden zu heiss.
Das sind eben deine schwarze Kerzen. Die erreichen die Freibrenntemp. nicht so recht und verrussen wie im Kurzstreckenbetrieb.
Also, fahren!
Und du musst mal gucken wann der einspritzt. Vielleicht ist die Membran schon verhärtet und der spritzt zu spät ein.
BOSCH 009 hat natürlich NUR die fliehkraftgeregelte Zündung. Nicht schlimm, aber ist eben was anderes als die Unterdruckgesteuerte, die schon mal den Zündzeitpunkt anhebt wo der 009 gar nicht reagieren kann wegen der fehlenden Drz.
Aber egal- erstmal fahren. Nur erstmal um den Block und zurück- gucken ob was undicht ist. Dann schon mal 5km, wieder zurück, gucken ob alles klar ist, und die Kreise weiter ausdehnen bis 20km am Stück.
Dann kannste was über den Motor definitiv sagen. Vorher nicht.
Erstmal Danke für eure Tipps.
Ich muss jetzt mal die Filterölpumpe dicht bekommen.
Die sifft "trotz O-Ring" am Deckel. Ich werde da mal mit ein bisschen mit Curil nachhelfen.
@flatfour
Über das Einfahren liest man so viel verschieden Meinungen, da fällt es schwer sich zu entscheiden. Ich hatte als "Hobbyschrauber"
ein schlechtes Gefühl, mit dem mühsam aufgebauten Motor gleich los zu fahren. Ich berichte wenn er richtig läuft.
LG
Bernd
Mit der Einlaufthematik habe ich mich auch beschäftigt, eben aus gleichen Grunde: man will die neuen Motoren nicht schon in der Garage plätten.
So fand ich heraus, das auch ich die Dinger immer zu vorsichtig einfuhr. Die 1000km gönne ich meinen Motoren heute auch noch, aber ich fange viel früher an hochzudrehen bis in den max. Bereich. Nur die Dauerbelastung nahe der max. DRZ auf der Autobahn wird eben um die 1000km(auch schon mal ab700km) noch vermieden.
Ein Grund für schlechtere Leistung als möglich liegt eben in dem übervorsichtig eingefahrenen Motoren. Und was noch schlimmer ist: die mögliche Leistung bekommst du dann auch nie mehr. Es ist einfach vorbei, der Einlaufvorgang so abgeschlossen und danach njet, issnich. Die Motoren sind und bleiben schlapper.
Zu deiner Ölpumpe kann ich nicht viel sagen, leider. Ich weiss das manche mit den Deckeln Probleme haben, aber ich noch nie. Auch die angebotenen massiveren, verzugsfreien Platten habe ich nicht gebraucht.
Erst habe ich auch immer Hylomar und so'n Zeugs draufgeschmiert = dicht. Heute nehme ich MoS2 Fett = auch dicht.
'IXXI' hatte mal sehr detaiert geschildert, wie + warum Porsche seine Motoren auf dem Prüfstand einfährt. Da hat bei mir das Verständniss geschnackelt.
Ein Freund hat meinem Nachbarn seinen Deutz-Trecker-Motor komplet neu aufgebaut.
Mein Nachbar hatte verständlicherweise auch Respekt, den sofort zu belasten. (Klar kostet auch ein vielfaches eines Käfermotors)
Aber auch da kam die Ermahnung ihn sofort moderat aber mit voller RPM einzufahren. Somit deckt sich das.
Steigernd volle Drehzahl, unter leichter Belastung.
Zitat:
...Aber egal- erstmal fahren. Nur erstmal um den Block und zurück...
Da macht man weniger verkehrt, als ihn ohne Gegen-Belastung laufen zu lassen.
Uwe
...weils gerade so gu hier rein passt...
Ich hatte so viele Teile und Fehlkäufe im Keller liegen, dass nicht mehr viel fehlte, dass ich einen Motor komplett habe.
Der ist jetzt fertig (bilder hängen an)
Zur Frage:
In dem Beipackzettel zur Nockenwelle (Engle W110) stand drin, dass die NW unbedingt nach Zusammenbau 20 Minuten ohne Last bei konstant ca. 2000 U/min einlaufen muss. sonst bestünde die Gefahr, dass die Stössel fressen...
Jetzt steht der Motor zwar eher so als "Kunstwerk" da und meiner im Auto läuft ja auch prima... aber wenn ich den dann zum laufen bringe, bin ich nach all dem, was ihr so schreibt echt unsicher wie ich ihn einlaufen lassen soll. Unter Last? oder so wie Engle schreibt?
was meint Ihr?