Frage zur Tieferlegung von Cayman S

Porsche

Hallo habe seit einer Woche nun meinen Cayman S und habe nun noch ein paar H&R Federn gekauft.
Diese Federn werden von Porsche empfohlen und sind ca. 30mm tiefer wie Serie.
Heute war ich bei einem Ortsansässigen Tuner bei uns und fragte mal nach was der Einbau so kostet,er sagte das Porsche vorschreibt das sämtliche Schrauben die gelöst werden durch neue ersetzt werden müssen.
Der Schraubesatz kostet 149€ und der Einbau noch mal 800€,er sagte bei Porsche würde es ca. 1350€ kosten.
Kann das wirklich sein das der Federneinbau so teuer ist?
Ich weiß wer Porsche fährt sollte auch dafür das Geld haben,aber mir geht es da eher um den Aufwand der da so viel kosten soll und den kann ich so nicht nachvollziehen.
Auch mein BMW war tiefer und das kostete nur ein Bruchteil und die Arbeit wurde auch gut gemacht von meinem BMW Haus.
Ist Porsche von der Arbeitsleistung so etwas besonderes und hat einer von euch auch schon so viel für den Federeinbau gezahlt?
Anbei mal ein Pic von meinem tollen Schnappi.

Gruß mclaren

Porsche
Beste Antwort im Thema

Hallo

im Fahrwerk sind einige Schrauben die eine microverkapselte Schraubensicherung haben und bei denen ist nur im Neuzustand das Anzugsdrehmoment genau einzuhalten.
Weiterhin sind viele Schrauben mit Dacromet Rostschutz überzogen das nur beim Erstanzug des Neuteils eine zuverlässige Drehmomentauslösung erlaubt.

In der Praxis wird gerne die gebrauchte microgekappselte Schraube durch flüssiges Loctite "aufgefrischt" und man zieht dann mit etwas Sicherheitsreserve an und nach der Probefahrt prüft man das Drehmoment an der oberen Grenze nochmal nach. Dieser zusätzliche Zeitaufwand rechnet sich nicht für einen Werkstattstundensatz der Porsche Zentren ( ~100€ Stunde ) und dann hat man noch das Restrisko das die Schraube zu fest oder zu locker ist. Gerade bei Aluminum-Achsteilen ist zuviel Drehmoment unter umständen schön für die Schraube aber eine Ausfallursache für das gesamte Bauteil.

Hier muss man unterteilen in Rennsportfahrzeuge die regelmässig beschraubt werden und dabei wird regelmässig auch der Zustand der Teile geprüft und je nach Budget des Rennteams werden die Teile vor jedem Renneinsatz durch geprüfte Neu- oder Gebraucht-Teile erneuert. Und der typische Rennfahrer weiss genau wo die Limits sind und weiss auch was er will und was technisch nicht möglich ist.
Wenn man auf der Rennstrecke wegen einer Schraube ausfällt gibt es viel Kleinholz und als Folage wird das Rennteam das Thema Schraube sorgfältiger beobachten und eher auf Nummer sicher gehen.

An Kundenfahrzeuge bei denen man unter umständen das Auto nie wieder sieht und nachkontrollieren kann bzw sieht man es im Wartungsintervall und 40000 km können bei einer defekten Schraubverbindung viel zu lange dauern um das rechtzeitig mitzubekommen. (Abgesehen davon das nicht jede Werkstatt den Festsitz der Teile prüft oder einen Haarriss im Ansatz erkennt) muss man andere Masstäbe ansetzen.

Diesbezüglich muss der Monteur den Kunden darüber aufklären wenn er um den Kunden "Geld" zu sparen die alten Schrauben wiederverwendet und dem Kunden sollte man darüber aufklären das er damit ein geringes Riskio eingeht bzw seine Gesundheit in die Hände des hoffentlich sorgfältigen Mechanikers legt.

Porsche baut Flugzeuge für die Strasse (Tiefflieger) und kein Mensch würde in einen Flieger steigen wenn man weiss die Airline baut das billigste Material ein und verwendet die alten Schrauben wieder weil die ja bisher nicht gebrochen sind und der Mechaniker einen Röntgenblick hat oder durch drüberschlecken die Reststandzeit des Teils ermittelt weil eine Röntgen oder Flux Untersuchung zu teuer ist und vom Kunden nicht bezahlt wird. ( Womit wir bei den typischen Automechaniker wären die auf Flarate arbeiten und nur Kohle verdienen wenn die 30-50% schneller sind als die Werkszeitvorgabe )

Bei Schnellwechselketten, wo man alles per Schlagschrauber durchzieht und auf maximalen Durchsatz fixiert ist, sind die Preise zwar unschlagbar aber die Monteuere behandelen den Porsche im Prinzip nach 08/15 wie jedes andere Auto und "Schraube ist Schraube" und "Achse ist Achse" und "das Hält sind ja ganz dicke Kapenzmänner" ist genau der Standardspruch von Pfuschern die in Akkordzeiten die Fahrwerke tiefer knallen und bei "Problemen" dann nicht weiter wissen oder dem Kunden erzählen das wäre der Normalzustand.
Bei derartigen Ketten bemerken die Mechniker nicht mal das man Schrauben rausdreht die für den Einmaleinsatz an einem arbeitsrationalisierten Band optimiert sind. Die haben auch noch nie den Original Werkstattleitfaden gesehen oder eine Informationsschrift des Herstellers und die wissen es deswegen nicht nur, sondern die sind ganz froh "Ahnungslos" zu bleiben weil sonst alles komplizierter wird und eben nicht nach 08/15 wie bei den üblichen Autos geht. (SPRICH WAS DIE NICHT WISSEN MACHT DIE AUCH NICHT HEISS)

Hier sollte sich der Kunde erst mal überlegen ob das Billigste Angebot das "Beste" ist und die Konkurenz nur deswegen teuerer weil die halt noch mehr Rendite für die selbe Kohle rausschlagen wollen.

Jeder sollte sich mal überlegen wie er selbst arbeiten würde wenn der Kunde eh alles besser weiss und nach typischer "Geiz ist Geil" den Preis gedeckelt haben will. Deratige Kunden macht man ein paar mal mit aber sobald wegen der Kosteneinsparung erzwungene Problem auftauchen hat der selbe Kunde plötzlich den teuersten Gutachter samt Rechtsanwalt "entdeckt" (dank Advocard) und will ein nagelneues Auto weil man sein altes inzwischen verpfuscht hat. Und der wird vor Gericht gewinnen weil man als Fachmann wider besseren Wissen sich nicht an die Werksauflagen gehalten hat und das Argument das man dies auf Wunsch des Kunden aus Ersparnissgrüden gemacht hat wird vor Gericht meist nicht zu gunsten bewertet auch wenn der Kunde dies in einem schriftlchen Aufsatz anerkannt hat.

Insofern ist das Preisangebot bei einer Anfrage der beste Weg sich die Geiz ist Geil Schwätzer vom Hals zu halten und nachts nicht zum schlafen zu kommen weil man anstatt Schäfchen vermurkste Schrauben durchzählt und jedes mal betet das alle Kunden damit Heil ankommen werden.

Wenn ich eine Stammkunden habe, und mit dem klar komme, kann ich durchaus auch ein Risiko eingehen oder Kompromisse vorschlagen weil ich den Kunden abschätzen kann ( dessen Fahrstil und Nutzungsquerschnitt ) und der Kunde einfach über die Hintergründe aufgeklärt wird und dann entscheiden kann ob er es gleich Richtig oder 3x halb gemacht haben will.

Der Trick zu einem günstigen Federwechsel liegt darin das man die Federn mit einem Spezialspanngerät ohne grosse Achsdemontage am Fahrzeug erneuert. Der nächste Trick ist Routine und ein Ersatzteildepot ( hohe Lagerkosten ). Wenn ich jede Schraube einzeln bei Porsche holen muss und jedes mal zum Tresen gurken ist das unrentabel. Wenn ich aber zum Hersteller gehe und jeweils ein Packungseinheit abnehme dann leg ich zwar viel Kohle für 500er Packungen der Schrauben hin aber deutlich weniger als bei der Porsche Apotheke. Aber bis sich das auf Lager gelegte Materiel "rechnet" muss ich halt erst mal 50 Fahrwerke machen ( Wenn ich die Schrauben zu einem fairen Kurs und nicht zu Porsche Kursen abrechnen will und ich kann ja in die Rechnung nicht die Porsche Nummer reinschreiben weil es je keine Porsche Teile sind und man ja eine korrekte Rechnung haben will , spätenstens vor dem Kadi zahlt sich das aus)

Kommen wir mal zu den Fahrwerken da hat Porsche es sich ganz einfach gemacht:

Die Standardautos kommen mit einem eher Limousinenhaften Grundsetup das auch Dauerstrecken auf Kopfsteinpflaster oder auf den in den USA typischen Strassen ohne Probleme wegschluckt aber dafür halt etwas "weich" ist. Real ist das Fahrzeug nicht weich sondern "soft" abgestimmt und mit einem derartigen Fahrwerk viel schneller als die Konkurenzprodukte mit einem Sportfahrwerk. Das Problem ist das die Kundschaft nun mal ein "schnelles" Fahrwerk mit einem harten und tiefen Hoppelfahrwerk aus der Tunergilde für Limousinen verechseln ohne je mal die absoluten Grenzen des Fahrwerks auszuloten und in Form eines Messchriebs auf der Hausstrecke festhalten und dann später die absolute Zeit ( Das Endergebniss ) vergleichen. Das "harte" Fahrwerk fühlt sich halt härter (brutaler) an also "muss" es schneller sein.

Die nächtse Stufe ist das "S" Fahrwerk oder auch die Sportoption. Wer sich einen S bestellt will "Sport" ohne Rücksicht auf die Alltagstauglichkeit und bekommt meist 15mm Tieferlegung und ein Rallye Setup das auf schlechten Wegen gerade noch funktioniert und auch im Grenzbereich noch gut kontrollierbar ist.

Die nächste Stufe sind die RS Fahrwerke die für Rallye fast nicht mehr zu gebrauchen sind aber dafür auf der Rundstrecke optimal arbeiten. RS Fahrwerke sind um 30mm tiefer und haben eigenständige Federbeine um die Höhendifferenz auszugleichen. Zudem haben RS für Rennsportanwendungen optimiert Achsen bei dennen man auch viel schneller die Federn wechseln kann und man nimmt "Standardfedern" weil man damit sich bei jedem Federhersteller selber Federn nach Wunsch kaufen oder wickeln lassen kann.
Das normale Porsche Fahrwerk hat progresive Konsuwickelfedern die in Kleinserie nur sehr teuer wickelbar sind und man kann nicht 2 halbe Federn "stacken" und damit die Progressionskennline varieren.

Bei Rennsportfahwerken geht es am Ende nur darum die optimalste Einstellung für die beste Rundenzeit des am lenker drehenden Fahrers rauszufinden und für jeden faher gibt es auf jeder Strecke ein optimal passendes Setup da sich von denen anderer Fahrer deutlich unterscheiden kann.
Wie das fahwerk bei Otto Normalfaher auf einer normalen Strasse funktioniert ist Scheixegal und das 90%der Normalfarher damit langsamer unterwegs sein werden als mit dem Standardfahrwerk und die meisten mangels Routine, Talent oder Reflexe schon in der ersten Kurve abfliegen ist auch ungeschminkte Wahrheit obwohl sich jeder für einen verkappten Schuhmacher hält sobald er in ein "Sportgerät" einsteigt ist die Realität das ein Sportwagen keinen Senna/Schuhmacher macht und der Senna/Schuhmacher selbst mit einer Ente schneller ist als viele Sportwagenfahrer in einem Hoppelbock-getunten Auto unterwegs ist.

Die im Zubehör erhältlichen Tieferlegungsfedern sind nur zum Tierferlegen gedacht aber keine echte Verbesserung des Fahrverhaltens es geht bei den Teilen ja nur darum möglicht billig das Auto auf RS Niveau abzusenken aber nicht das optimale Handling zu erzielen. Natürlich verkaufen die Hersteller die Teile als "Verbesserung" weil sonst kein technisch denkender Mensch sich die Dinger kaufen würde.

Markenhersteller wie H&R, Eibach, K&W oder Fintec werden die Federn im Versuch erprobt haben und das beste mögliche Ergebniss trotz Tieferlegung rausgeholen und Porsche ist jahrelanger Partner mit H&R und Bilstein und hat die "Tieferlegungsfedern" schon im Versuch ausgetüfftelt und sorgt dafür das keine Böcke geschossen werden aber real verkauft Porsche ja selbst ein teueres Sportfahwerk ab Werk und würde sich ja ins Knie schiessen wenn am Ende nur das selbe Ergebniss wie mit den Teiferlegungsfedern rauskommt.

Die Crux ist das nur wenige Kunden einen direkten vergleich haben und das überhaupt nur wenige Kunden einen direkten Vergleich am Limit der Fahrwerke rausfahren können und dabei auch noch die Unterschiede im
Handling erfassen oder in Rundenzeiten ausdrücken können.
Und für einen bestimmten Kundenkreis ist es ja durchaus legitim sich ein schlechtes Fahrwerk drunter zu knalllen weil man damit immer noch sauschnell ist und trotzdem die Optik eines "Renngerätes" hat das den Spoiler über den Boden schrammt. Mit der gesparten Kohle wird halt was anderes gekauft wie Spoiler, Breitreifen oder halt eine Rolex.

Aber es gibt einen Kundenkreis der sich den Standardporsche kauft und damit ganz zufrieden ist und bei Clubsportwochendene auf den engen Rennstrecken sich diebisch einen ablachen das man mit dem Basisgerät schneller ist als die Herren in der GT oder Megatuningklasse weil die halt nicht nur wissen wie man schnell fährt sondern auch warum man schneller ist. ( Bei Porsche hat man mal eine eigene Clubsportklasse für Porsche 356Speedster und 914 eingerichtet damit die alten Böcke nicht ständig die 911er Zeiten am vorderen Ende mit aufmischten.

Letztendlich sind Porsche Smarte Autos für Smarte Driver und durch Tuning wird der Porsche selten smarter nur halt noch schneller.

Grüsse von einem Gusseisernen

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Zitat:

Original geschrieben von mclaren63


Tja Fakt ist das wenn die Porsche Garantie besteht kein Porsche Fremdteil an das Auto darf sonst erlischt die Garantie.

Das Garantiethema sieht Porsche in der Tat sehr eng. Allerdings hilft eine Recherche in div. Porschezentren oft. Hier ist es z.B. so, dass eines der drei ortsansässigen PZen selbst H&R-Federsätze verbaut und Dir auch eine Garantie (z.B. Individualgarantie, Garantieverlängerung) für den Wagen ermöglicht. Ausgenommen sind allerdings Garantiefälle am Fahrwerk.

Zitat:

Original geschrieben von pekka



Zitat:

Original geschrieben von mclaren63


Tja Fakt ist das wenn die Porsche Garantie besteht kein Porsche Fremdteil an das Auto darf sonst erlischt die Garantie.
Das Garantiethema sieht Porsche in der Tat sehr eng. Allerdings hilft eine Recherche in div. Porschezentren oft. Hier ist es z.B. so, dass eines der drei ortsansässigen PZen selbst H&R-Federsätze verbaut und Dir auch eine Garantie (z.B. Individualgarantie, Garantieverlängerung) für den Wagen ermöglicht. Ausgenommen sind allerdings Garantiefälle am Fahrwerk.

Stimmt ,mir hat man auch im PZ die H&R Federn für den Cayman empfohlen.

Gruß mclaren

servus mclaren...

schöner Wagen ! Ich bin gerade selbst ein wenig am Überlegen etwas in Richtung Cayman - gebraucht - zu unternehmen.

Beim ersten Überfliegen des Thema`s hier ist mir auch aufgefallen, dass der "normal" Cayman doch viel Luft in den Radkästen hat. Mir pers. ist auch die Optik wichtig und ich bin kein Heizer oder Rennstreckenfanatiker.

Mich würde mal intressieren wie Du nach 1,5 ? Jahren Federn zufrieden bist.
Unterschied. Fahrkomfort vor/nach Einbau etc. pp

Ich pers. hab mit HR und dem Audi TT keine sooo gute Erfahrugen gemacht...
Einbau bei ca 25.000 - 1 Jahr später war der Stossdämpfer (nicht die Feder) kaputt.
Nach ca 2,5 war eine Feder gebrochen.
Fahreingenschaften waren nat. etwas härter aber doch noch (für mich) komfortable. Optik 1a - Nicht zu tief ! Würde es wieder machen !

Mein absolute ehriche Meinung nach ca. einem Jahr und 10000Km mit den H&R Federn ich kann nur sagen alles spitze und im grünen Bereich.
Der Wagen fährt sich 1A und das Fahrverhalten würde ich als Top bezeichnen und war auch schon mal für ne schnelle Runde auf dem HHR gut.
Würde es auf jeden Fall wieder machen und die Garantieverlängerung habe ich auch im Nov. 2010 im PZ machen lassen inkl. 111 Punkte Check.
Sgar der Meister von meinem PZ meinte nach einer Proberunde das das Fahrwek sehr harmonisch und passend für den Cayman sei.

Gruß mclaren

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