Frage zum Hubraum 1.2 VS 1.4?
Ein Wagen mit 1.2 hat 94 PS und ein anderer mit 1.4 87 PS... Was heißt das nun? Welcher von beiden ist besser? Oder was bedeutet generell der Hubraum?
Beste Antwort im Thema
Hubraum bedeutet im Prinzip - nichts. Jedenfalls nicht viel.
In den Anfängen des Automobils gab es einen 5-Liter-V8 von Cadillac mit sagenhaften 70 PS. 🙄
Oder in den Siebzigern einen 2-Liter Ford Taunus mit 90 PS, der unbotmäßig soff.
Dafür war die Verdichtung ziemlich niedrig, damit auch mit sehr schlechter Kraftstoffqualität noch gefahren werden konnte.
Da wollen wir doch wirklich nicht mehr hin. Viel Hubraum ist also kein Allheilmittel.
Bleiben wir aber beim Benzin-Motor. Wie viel Leistung ein Motor bringt, hängt von der Hardware ab: Länge der Einlass- und Auslasszeiten über die Nockenwelle, wie effizient ist die Verbrennung und wie viel Leistung versumpft im Motor. Das ist ganz schön viel, denn Kolben und Schwungscheibe nebst Zubehör wollen in Bewegung gehalten werden.
Leistung kann man also in vielerlei Hinsicht steigern: Schwungscheibe erleichtern, leichtere Kolben, Form der Brennräume, Verdichtung erhöhen. Und natürlich Präzision, denn alle Kolben sollten gleich groß und gleich schwer sein - da haben manche Hersteller dann doch schon relativ große Toleranzen.
Und natürlich der Hubraum. Der bestimmt, wie viel Benzin-Luftgemisch angesaugt und verbrannt werden kann. Die Menge kann man allerdings über eine Zwangsbeatmung (=Turbo, Kompressor, G-Lader) ebenfalls erhöhen. Also ist der Hubraum nur ein kleiner Teil in der Megakonstruktion "Verbrennungsmotor".
Insofern kann man nicht sagen 1,4 Liter-Maschine hui, 1,0 Liter Pfui.
Folgende Punkte kann man aber sagen:
- Je größer der Hubraum, desto größer der Motor und seine beweglichen Teile. Das kostet Energie = höherer Verbrauch.
- Je mehr Leistung pro Liter Hubraum, desto mehr muss das Material aushalten. D. h. es gibt mehr Verschleiß und ein Motor ist früher kaputt an den Kolben, Ventilen, Federn und Dichtungen, während der eingangs erwähnte Ford Taunus-Motor wohl ewig hielt.
(Dafür schaufelte aber Väterchen Rost das Grab. 😁 )
36 Antworten
Das kann man pauschal nicht sagen. Kann sein, dass beide sehr gut sind, kann auch sein, dass beise Fehlkonstruktionen sind.
Wie schon gesagt es hängt noch viel von der Konstruktion ab.
Grundsätzlich würde man davon ausgehen das die höhere Leistung des 1,2 Motor erst bei hohen Drehzahlen anliegt und bei niedrigen Drehzahlen relativ wenig Drehmoment vorhanden ist.
Der 1,4l hat tendenziell etwas mehr Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen und auch die maximale Leistung liegt früher an.
Aber wie gesagt bei so einem geringen Unterschied hängt es auch von der Konstruktion ab.
Hubraum bedeutet im Prinzip - nichts. Jedenfalls nicht viel.
In den Anfängen des Automobils gab es einen 5-Liter-V8 von Cadillac mit sagenhaften 70 PS. 🙄
Oder in den Siebzigern einen 2-Liter Ford Taunus mit 90 PS, der unbotmäßig soff.
Dafür war die Verdichtung ziemlich niedrig, damit auch mit sehr schlechter Kraftstoffqualität noch gefahren werden konnte.
Da wollen wir doch wirklich nicht mehr hin. Viel Hubraum ist also kein Allheilmittel.
Bleiben wir aber beim Benzin-Motor. Wie viel Leistung ein Motor bringt, hängt von der Hardware ab: Länge der Einlass- und Auslasszeiten über die Nockenwelle, wie effizient ist die Verbrennung und wie viel Leistung versumpft im Motor. Das ist ganz schön viel, denn Kolben und Schwungscheibe nebst Zubehör wollen in Bewegung gehalten werden.
Leistung kann man also in vielerlei Hinsicht steigern: Schwungscheibe erleichtern, leichtere Kolben, Form der Brennräume, Verdichtung erhöhen. Und natürlich Präzision, denn alle Kolben sollten gleich groß und gleich schwer sein - da haben manche Hersteller dann doch schon relativ große Toleranzen.
Und natürlich der Hubraum. Der bestimmt, wie viel Benzin-Luftgemisch angesaugt und verbrannt werden kann. Die Menge kann man allerdings über eine Zwangsbeatmung (=Turbo, Kompressor, G-Lader) ebenfalls erhöhen. Also ist der Hubraum nur ein kleiner Teil in der Megakonstruktion "Verbrennungsmotor".
Insofern kann man nicht sagen 1,4 Liter-Maschine hui, 1,0 Liter Pfui.
Folgende Punkte kann man aber sagen:
- Je größer der Hubraum, desto größer der Motor und seine beweglichen Teile. Das kostet Energie = höherer Verbrauch.
- Je mehr Leistung pro Liter Hubraum, desto mehr muss das Material aushalten. D. h. es gibt mehr Verschleiß und ein Motor ist früher kaputt an den Kolben, Ventilen, Federn und Dichtungen, während der eingangs erwähnte Ford Taunus-Motor wohl ewig hielt.
(Dafür schaufelte aber Väterchen Rost das Grab. 😁 )
Hubraum bedeutet einfach nur die Größe der Brennräume. Man kann mehr PS durch verschiedenes bekommen, Beispielsweise Drehzahl oder Aufladung.
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Zitat:
@Deloman schrieb am 23. Oktober 2018 um 19:45:33 Uhr:
Hubraum bedeutet im Prinzip - nichts. Jedenfalls nicht viel.
In den Anfängen des Automobils gab es einen 5-Liter-V8 von Cadillac mit sagenhaften 70 PS. 🙄
Oder in den Siebzigern einen 2-Liter Ford Taunus mit 90 PS, der unbotmäßig soff.
Dafür war die Verdichtung ziemlich niedrig, damit auch mit sehr schlechter Kraftstoffqualität noch gefahren werden konnte.Da wollen wir doch wirklich nicht mehr hin. Viel Hubraum ist also kein Allheilmittel.
Bleiben wir aber beim Benzin-Motor. Wie viel Leistung ein Motor bringt, hängt von der Hardware ab: Länge der Einlass- und Auslasszeiten über die Nockenwelle, wie effizient ist die Verbrennung und wie viel Leistung versumpft im Motor. Das ist ganz schön viel, denn Kolben und Schwungscheibe nebst Zubehör wollen in Bewegung gehalten werden.
Leistung kann man also in vielerlei Hinsicht steigern: Schwungscheibe erleichtern, leichtere Kolben, Form der Brennräume, Verdichtung erhöhen. Und natürlich Präzision, denn alle Kolben sollten gleich groß und gleich schwer sein - da haben manche Hersteller dann doch schon relativ große Toleranzen.
Und natürlich der Hubraum. Der bestimmt, wie viel Benzin-Luftgemisch angesaugt und verbrannt werden kann. Die Menge kann man allerdings über eine Zwangsbeatmung (=Turbo, Kompressor, G-Lader) ebenfalls erhöhen. Also ist der Hubraum nur ein kleiner Teil in der Megakonstruktion "Verbrennungsmotor".
Insofern kann man nicht sagen 1,4 Liter-Maschine hui, 1,0 Liter Pfui.
Folgende Punkte kann man aber sagen:
- Je größer der Hubraum, desto größer der Motor und seine beweglichen Teile. Das kostet Energie = höherer Verbrauch.
- Je mehr Leistung pro Liter Hubraum, desto mehr muss das Material aushalten. D. h. es gibt mehr Verschleiß und ein Motor ist früher kaputt an den Kolben, Ventilen, Federn und Dichtungen, während der eingangs erwähnte Ford Taunus-Motor wohl ewig hielt.
(Dafür schaufelte aber Väterchen Rost das Grab. 😁 )
Finde ich fast alles gut - bis auf den letzten Abschnitt. Allein ein geringerer Hubraum heißt nicht, dass der Motor früher sterben muss. Auch hier kommt es auf die Konstruktion und Ausführung an
Im großen und ganzen sind wohl wenig PS aus relativ viel Hubraum haltbarer als viel PS aus wenig Hubraum. Gab im Audi 80 und im Golf 3 einen 1.8 mit 90 und sogar nur 75 PS, die galten beide als unzerstörbar. Heute holt VW das und mehr aus einem 1.0 3-Zylinder, von denen wird noch keiner 300.000 - 400.000 KM gelaufen sein, dann könnte man erst weiter reden. Grundsatzdiskussionen dazu gabs im Technikforum schon mehrere, bei einem Spritpreis von fast 1,60 fängt man natürlich langsam an die Vorteile der kleineren Motoren anzuerkennen, bleibt natürlich am Ende die Frage nach den Gesamtkosten über die gesamte Lebensdauer, viele Golf 3 hat zugegeben der Rost geholt, bevor die 300.000 voll waren, vll. kommt es am Ende mehr oder weniger aufs selbe raus und die Hersteller müssen ja auch Autos verkaufen, und ohne Neuwagen gibt es schließlich auch keine Gebrauchtwagen.
Ich war da auch sketptisch, hatte vor kurzem einen Ford Mietwagen mit 1.o 😰EcoBoost Motor (~100PS) und muss sagen, ja die Entwicklung ist fortgeschritten, ich fand den richtig gut .... wenn ich so überlege was für Beschleunigswunder die 1.0 Motoren vor ~20 Jahren so waren😁 .... und die haben auch nicht ewig gehalten oder andersrum bei den aktuellen Motoren findet man auch einen haufen km Könige bei den Verkaufsplattformen, die erreicht der durchsch. Fahrer eh nicht mit einem Wagen, weil er vorher mal wieder was neues kauft ...😛
Den 1.0 Ecoboost gibts auch mit 125 PS 😉
Moin,
Wer aus dem Verhältnis von Hubraum zu Leistung auf die Gesamthaltbarkeit schließen möchte macht einen grundsätzlichen Fehler - er ignoriert die Ingenieursleistung und die Materialwissenschaft.
Z.B. hält ein BMW M50 oder M52 mit 2.5L Hubraum und 192 PS oder 2.8L und 193 PS sicherlich länger als ein M30 mit 3.5L und 185-218 PS. Wieso? Weil einfach der Zylinderkopf besser konstruiert ist man mehr Rücksicht auf die zusammen verwendeten Materialien genommen hat und der ZK seltener reißt (anzumerken ist - alle 3 Motoren gelten grundsätzlich als überdurchschnittlich haltbar).
Ergo - es gibt nur gute und schlechte Motoren. Der Hubraum und die Leistung sind tendenziell selten ein Hinweis auf die Haltbarkeit - das war in der Frühzeit noch so und wurde dann eher ein Mythos. Dazu beigetragen haben sicherlich diverse schlechte Experimente, wo meist aus Kostengründen einfach irgendwo etwas draufgeschraubt wurde ohne wirklich nachzudenken - wobei dann oft an die Grenzen der Konstruktion gegangen wurde oder diese überschritten wurde - aber dass ein Motor, der für sagen wir mal 5000/min. Und einen Arbeitsdruck von X bar gebaut worden ist - nicht so positiv auf 7500/min und einen Arbeitsdruck von X+1 bar reagiert ohne dass man sich um Rahmenoptimierung kümmert sollte logisch sein.
LG Kester
Zitat:
@Adribau schrieb am 23. Oktober 2018 um 22:13:06 Uhr:
Den 1.0 Ecoboost gibts auch mit 125 PS 😉
Und auch mit 140 PS
Summa Summarum:
Die Haltbarkeit eines Motors begrenzt sicher nicht der Hubraum per se.
Ausschlaggebend ist die Auslegung seiner Komponenten.
Und da kann ein ordentlich dimensionierter 1,0 mit 125PS viel besser da stehen, als irgendein Hubraumgleiches Nähmaschinchen mit 50PS oder ein leistungsgleicher 1,6 l.
Kommt immer drauf an obs halt gemacht wird.
Allerdings, und das ist nicht von der Hand zu weisen:
Downsizing wird betrieben WEIL man dadurch alles kleiner auslegen kann (weniger rotierende und zu beschleunigende Massen, weniger Reibung, weniger Gewicht u.s.w.).
Beispiel Ford: Mini-Turbolader mit einer Vertelmillion Umdrehungen, Krümmer am Zylinderkopf angegossen, nicht einstellbares Ventilspiel und solche Dinge.
Vermutlich kommt der finanziell vertretbare Exitus bei solchen Motoren weiter vor dem technischen als bei konventionell aufgebauten Maschinen.
In sofern ist sicherlich schon irgendwas was dran, an der alten Weisheit.
Hi,
natürlich sind viele Bauteile bei einem Downsize Motor kleiner und höher belastet als bei einem einfachen Saugmotor.
Dafür gibt es heute aber auch Qualitativ sehr hochwertige Materialen die auch höchste Belastungen locker wegstecken.
man kann heute also auch höchstbelastete Downsize Motoren mit sehr hoher Laufleistung bauen, wobei die Betonung auch "kann" liegt.
Die Lebensdauer eines Produktes wird heute festgelegt und danach werden dann die Bauteile ausgelegt. Auch wenn man für 50€ mehr eine deutlich höhere Lebensdauer erreichen könnte wird das natürlich nicht gemacht. Es ist also egal ob 1,0l Downsize mit 150PS oder 3,0lV6 mit 150PS. Die Belastung der Bauteile wird ermittelt und dann ein möglichst günstiges teil gekauft/hergestellt so das z.b. eine geplante Lebensdauer von 200tkm erreicht wird.
Das Material und die Ingenieursleistung kann bei einem Motor noch so gut sein, wenn er allerdings im Besitz eines Nutzers ist der denkt das man mit dem Motor alles machen kann wie zb. Kalt Vollgas geben oder permanent am Limit zu fahren geht der Motor auch schneller in die Wicken...
Ich kenn Fahrer die kriegen einen Motor innerhalb von 30.000km kaputt, aber auch welche deren Autos 300.000km halten und mehr halten.
Einen Hochwertigen Elektromotor bekommt man auch sehr schnell kaputt, bei unsachgemäßer Handhabung.
Die Lebensdauer wird bei einer Durchschnittlichen Belastung berechnet. Klar das man mit extremen Belastungen die Lebensdauer verringern kann oder mit geringer Belastung auch verlängern.
Das ändert aber nicht grundsätzlich etwas. Einen Hubraum Saugmotor kann man genauso kaputt fahren wie einen Downsize Motor.
Und dann sollte man man schauen warum Autos in den Export/zum Schrott kommen, es ist doch eher selten der Motor ansich das Problem, oftmals sind es die ganzen Nebenagregate, Fahrwerk, Karosserie, Elektrik, die das Fahrzeug unwirtschaftlich macht zu fixen ...