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Frage zu Werkstattpraxis- Schraubensicherung etc.

Harley-Davidson
Themenstarteram 20. Oktober 2014 um 10:23

Hi!

Ich habe mir in den letzten Jahren einen für meine Verhältnisse ganz passablen Erfahrungsschatz an Bastelkenntissen zulegen können und mit Hilfe von Werkstatthandbüchern und vernünftigem Werkzeug das eine oder andere kleine Projekt und Wartungsarbeiten selber machen können. Was mir trotzdem oft fehlt ist die Kenntnis von Werkstattpraktiken, die gelernte Mechaniker bei der Lehre mitbekommen oder von ihren Mentoren beigebracht bekommen. Konkret geht es mir heute um den Einsatz verschiedener Schmierstofftypen, Schraubensicherungslacken etc.

Im HD Werkstatthandbuch wird diese Kenntnis offensichtlich vorausgesetzt, denn diese Stoffe werden dort so gut wie nie explizit erwähnt. In den Anleitungen zu HD Anbauteilen werden sie sehr wohl erwähnt. Offensichtlich geht man bei diesen Teilen davon aus, dass öfter mal Laien Hand anlegen. Aus anderen Quellen, z.B. Zeitschriftenartikeln, Bastler DVDs bekomme ich dann dummerweise widersprüchliche Info.

Also, hier an die Werkstattprofis meine heutigen Fragen:

Was benutzt man auf den Schrauben mit denen man die Bremszangen an der Gabel befestigt?

-Harley erwähnt nix, weder im Werkstatthandbuch, noch in der P&A Anleitung

-Der Mechaniker in der "Fix-my-Hog" DVD benutzt "anti-seize" (so ne Art Kupferpaste)

-Der Mechaniker in einem Installationsartikel einer US Zeitschrift benutzt Loctite blau

Also, was denn nun?

Mir scheint die Verwendung des anti-seize plausibel, da man eine Stahlschraube in ein in Aluminium geschnittenes Gewinde dreht. Das soll sich mit der Zeit chemisch festfressen /korrodieren können.

Was sagen die Profis?

Was benutzt man um einen quietschenden Kupplungsgriff zum schweigen zu bringen?

Bei der 12er FLHX ist am verchromten Kupplungsgriff ein Plättchen aus weissem, harten Plastik auf dem Teil des Hebels, der nur zu sehen ist wenn man den Griff zieht (soll wohl Klappern verhindern). Frühere Versionen hatten ein kleines Federplättchen (anti rattle clip). Neuerdings quietscht dieses Plastik immer beim Ziehen und Loslassen der Kupplung, und zwar immerhin so laut und penetrant, dass man es während der Fahrt, trotz Ohrstöpsel und Helm hört. Was also benutzen, damit die Funktion bleibt und das Ding nicht sinnlos zuschmorzt etc.? Harley sagt im W.-Handbuch, dass man "Harley Lube" für Kabelzüge und Griffe benutzen soll. Das gibt´s hier natürlich nicht und ist bestimmt auch nur etwas, was man für einen Bruchteil des Preises unter anderem Namen bekommt.

Danke für eure Tipps!

Kwik

Beste Antwort im Thema

@bestesht

Die Züge haben keine "Teflonseele", dazu ist Teflon nicht geeignet. Allerdings steckt die Seele in einem Kunststoffröhrchen, das möglicherweise aus Teflon ist, ev. aber auch aus anderem Material (ich lass das mal mit IR untersuchen, wenn ich ein Stück zur Hand habe, dann sind wir schlauer :)). Egal woraus, Ballistol (Paraffinöl, etwas Kampfer, ...) ist sehr gut geeignet, denn das tut keinem der erwähnten, und den meisten anderen, für derartiges verwendeten Materialien etwas. Silconöl geht ebenso, wie auch mineralische Öle u. Fette (wobei z.B. Polyethylenrohre quellen können und damit den Zug schwergängig machen).

@dorfrocker74

Es gibt kein "universelles" Loctite Rot. Es gibt mindestens vier verschiedene Loctite Rot Schraubensicherungen, mit deutl. unterschiedlichen Festigkeiten. Und das 277 (rot!) mit hohem Losbrechmoment, auf eine Feingewindeverbindung im Bremssattel angewendet, könnte beim Zerlegen das Aus für das Gewinde bedeuten. Zu den roten Schraubensicherungen (und den blauen, 243 z.B., den grünen, den violetten, ...) kommen dann noch die roten (grünen, blauen, violetten, ...) Fügeklebstoffe (zur Lagersicherung, Überbrückung von Fügespalten an Welle/Flansch Verbindungen etc.), die Gewindedichtungen, die Flächendichtungen, ... (in gelb, rot grün, blau, violett, ...)

Also immer nur ein Loctite (o. vergleichbares Produkt) nach Angabe des Herstellers verwenden. Ist auf Dauer preisgünstiger :).

@HD100

Das gelbe Zeug kann durchaus auch Loctite sein. Die Schraubendichtungen 577, 5400, 5772 und 5776 sind gelb.

Grüße

Uli

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Servus,

ich benuz Loctite BLAU, oder die Konkurenzprodukte(mit normalen Werkzeug lösbar) für so gut wie alle Schraubverbindungen. Wenn du die Drehmomente einhältst, kriegstdes auch wieder auf.....

Verbindungen die mit Antisize geschraubt werden, sind mEn im Rephandbuch bezeichnet, ich hab mir nen Stift ähnlich wie'n Lippenstift besorgt, von Loctite, glaub ich.

Wenns wo quietscht, verwende ich Sprühfett, nicht zu knapp, was austritt musde halt sauber abwischen.

Für Bowdenzüge nehm ich Ballistol, aufgezogen aufne Spritze, appliziere ich dann direkt in die Gaszüge, von der Griffseite aus, und auch in den KupplZug.

Das mach ich seit 30 Jahren so, hat sich bewährt.

 

Gruss SM

Locktite BLAU & WD 40 ;-)

oder so.......

An deinem Kupplungszug mit Tefloneinlage sollte ein Teflonspray das richtige sein. Züge heutigen Baujahres haben eine Teflonseele und sind wartungsfrei. An die Befestigungsschrauben des Bremssattels würde ich auch lösbares Loctite nehmen und auf keinen Fall Kupfer- oder Hochtemperaturpaste, die Schrauben sollen ja halten und sich nicht lösen. Dass wäre eher etwas für die Führungsbolzen eines Schwimmsattels. Loctite hat ja die Eigenschaft dass es dich mit Wärme leichter lösen lässt, Thema Bremssattel vielleicht gibt es eines welches höhere Themperaturen verträgt. Ich schneide die Gewinde innen, wie außen ab und an mal wieder frei.

Wartungsfrei hin oder her.........meine Feststellung is das, ein Spritzer Ballistol, vor allem bei schon lange nicht mehr gepflegten Zügen, das Flutschigefühl wiederherstellt.

Und wenn gleich bei jeder Wartung geflutscht wird kommts gar ned so weit.

Übrigenz, die Versteller der Züge habe ich bis vor kurzem mit gewöhnlichen Fett gepflegt.

Jez nehm ich ein Siliconfett, das auch als Kontaktpflegefett verwendet wird.

Das hat eine viel geringere Verdampfung, und bleibt länger vor Ort.

 

Grüssle SM

Echt mal ein interessanter Thread. Ich hab mich in letzter Zeit auch mal etwas mit dem Thema beschäftigt.

Für den quietschenden Kupplungsgriff würde ich Teflonspray nehmen. Hält länger und es bleibt kein Staub haften. Oder Silikonfett, das hält auch lange, muss man aber den Hebel vorher ausbauen.

Für Seilzüge soll Nähmaschinenöl sehr gut sein. Oder man nimmt ein hochwertiges Kettenöl aus dem Profiradsport (gut, man kann´s auch übertreiben).

WD40 oder Caramba nehme ich eigentlich nur, um festsitzende Schrauben zu lösen.

Zur Kontaktreinigung Kontakt 60 und anschließend Kontakt 61 (Schutz)

Auch wenn mich jetzt hier einige steinigen, aber bei den Bremssattelschrauben hab ich schon oft gelesen, dass in Werkstätten Kupferpaste verwendet wird. Grund ist wohl, dass die Schrauben öfter mal gelöst / verschraubt werden, zur Bremssattelreinigung, Bremsbelagwechsel.

Bei den Schrauben für die Bremsscheiben oder bei den Schrauben der Schwinge wird Loctite benutzt.

Kann mir jemand sagen, was für gelbes Zeug eigentlich bei den Original Harley Chromschrauben verwendet wird? (Bild)

Persönlich verwende ich Loctite blau 243, aber eher sparsam, nicht das ganze Gewinde zuschmieren.

Anti Seize Lubricant z.B. beim Auspuff, da es temperaturbeständig ist oder wenn’s ausdrücklich in der Anleitung steht.

„Harley Lube“ hatte ich mir mal in den USA mitgenommen, ist halt praktisch, da es eine kleine Nadel zum Dosieren hat. Wird aber sicher nicht besser als jedes andere Öl sein.

Gruß HD100

Screw

Das gelbe zeugs is Schraubensicherung.

Gibs in der Form als Stick auch von z.B. Loctite.

@bestesht

Die Züge haben keine "Teflonseele", dazu ist Teflon nicht geeignet. Allerdings steckt die Seele in einem Kunststoffröhrchen, das möglicherweise aus Teflon ist, ev. aber auch aus anderem Material (ich lass das mal mit IR untersuchen, wenn ich ein Stück zur Hand habe, dann sind wir schlauer :)). Egal woraus, Ballistol (Paraffinöl, etwas Kampfer, ...) ist sehr gut geeignet, denn das tut keinem der erwähnten, und den meisten anderen, für derartiges verwendeten Materialien etwas. Silconöl geht ebenso, wie auch mineralische Öle u. Fette (wobei z.B. Polyethylenrohre quellen können und damit den Zug schwergängig machen).

@dorfrocker74

Es gibt kein "universelles" Loctite Rot. Es gibt mindestens vier verschiedene Loctite Rot Schraubensicherungen, mit deutl. unterschiedlichen Festigkeiten. Und das 277 (rot!) mit hohem Losbrechmoment, auf eine Feingewindeverbindung im Bremssattel angewendet, könnte beim Zerlegen das Aus für das Gewinde bedeuten. Zu den roten Schraubensicherungen (und den blauen, 243 z.B., den grünen, den violetten, ...) kommen dann noch die roten (grünen, blauen, violetten, ...) Fügeklebstoffe (zur Lagersicherung, Überbrückung von Fügespalten an Welle/Flansch Verbindungen etc.), die Gewindedichtungen, die Flächendichtungen, ... (in gelb, rot grün, blau, violett, ...)

Also immer nur ein Loctite (o. vergleichbares Produkt) nach Angabe des Herstellers verwenden. Ist auf Dauer preisgünstiger :).

@HD100

Das gelbe Zeug kann durchaus auch Loctite sein. Die Schraubendichtungen 577, 5400, 5772 und 5776 sind gelb.

Grüße

Uli

Scotty, findest du das gelbe besser als das normale blaue?

Ich mein jetzt speziell für verchromte Schrauben, da die ja eine glattere Oberfläche haben oder machen die das nur drauf, da es an der Luft nicht aushärtet so wie das blaue?

Gruß HD100

hier gehts ned um besser, das sind Schraubensich für unterschiedlichen Verwendungszweck.

Das gelbe Zeug is zur dauerhaften Applikation auf dem Befestigungsmittel, praktisch predelivery, die blaue Sosse verwendet Schrauber wenn Schrauben ohne gelben Zeugs gesichert werden müssen.

 

G SM

Und, um die Verwirrung noch etwas zu vergrößern:

Es gibt nat. auch blaue, rote u. grüne (ev. auch violette, hab ich noch nicht gesehen, aber, wer weiß) "Pre Delivery" Schraubensicherungsbeschichtungen. Und genau wie bei den flüssigen Sicherungen reicht eine Angabe der Farbe nicht aus, um etwas über die Festigkeit o. das Verhalten beim Verschrauben, o. andere Eigenschaften zu sagen.

 

Grüße

Uli

Themenstarteram 21. Oktober 2014 um 14:07

Also, Loctite Anti-seize Lippenstift habe ich, Loctite Medium Strength 243 blau habe ich auch. Nur welches auf den Bremssattelschrauben benutzt werden soll, wissen wir immer noch nicht wirklich mit letzter Sicherheit...

:confused::confused::confused:

Bekomme übrigens aus einem US Forum genauso widersprüchliches. Wahrscheinlich ist es am Ende tatsächlich so ein bisschen egal.

Trotzdem vielen Dank für eure Tipps!!

Kwik

Ich nehm für fast alle Schraubverindungen den Loctite-Stift 248 (Mittelfest)!

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