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Frage zu PM-6-Kolben Bremssattel
Hallo @all,
heute eine Frage an die Technikexperten, die einen Nachrüstbremssattel (am Besten "PM") am Bike fahren:
Am Vatertag war ich mit meiner besseren Hälfte am Bodensee (was von uns aus nur gut 100km sind) und kaum angekommen hatte ich vorn keine Bremswirkung mehr.
Die Ursache war recht gut zu sehen: die schwimmende Bremsscheibe (11,5" original HD) war blau angelaufen und sah aus, wie eine Tellerfeder. - Also einseitig verzogen und lag sogar innen am Bremssattel an. Machte natürlich ein fürchterliches Geräusch, aber wir haben die Rückfahrt nur mit Fußbremse unfallfrei gemeistert.
Gestern habe ich endlich Zeit gefunden, die Scheibe (schwimmend, "Brembo") und die Bremsklötze (EDC)zu wechseln, und wollte dem Problem auf den Grund gehen und die Ursache finden.
ABER: alle sechs Bremskolben laufen leicht und "spielfrei" saugend im Bremssattel, nichts ist verspannt, verzogen oder sonstwie außer Form. Die Führungen für die Bremsklötze sind sauber und riefenfrei, den Haltebolzen habe ich mit feinem Schmirgel abgezogen, und die Federspange hat ausreichend Anpresskraft.
Bremse vorsorglich entlüftet. Bremsdruck ist da, Bremse bremst wieder hervorragend!
Soweit alles gut, nur habe ich einfach keine Erklärung für diesen Totalausfall.... ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich auf dieser Ausfahrt irgendwie mehr oder härte gebremst hätte, als sonst.... Eher im Gegenteil, da meine Frau nur einen absolut ruhigen und vorausschauenden Fahrstil toleriert....
Bei der Demontage und Montage ist mir allerdings eins noch aufgefallen:
Der Haltebolzen hat die originalen PM-Beläge lediglich in Position gehalten. Will sagen: zwischen Bolzen und Loch war viel Spiel.
Jetzt habe ich EDC-Beläge eingesetzt und der Bolzen geht in den Belägen "saugend" rein und raus, und schon leicht verkantetes Einsetzen führt zum Klemmen.
Wie ist´s richtig?...
Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Tipps!
Beste Antwort im Thema
die fehlende motorleistung war vielleicht schon bedingt durch die permanent greifende bremse....
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25 Antworten
Hast du irgendwann die Bremse ins Leere gezogen oder wie war das? Waren viele erhöht kräftige Bremsungen im Spiel? Ging das von Einem auf das Andere mal, schlagartig?
Hatte ich bei mir auch mit einer Billet 6 Kolben Bremse. Hab bis jetzt nicht wirklich raus bekommen woran es lag/liegt. Vermutlich Luft im System.
Wenn die Scheibe blau anläuft dann doch nur wenn sie irgendwo im Bremssattel geklemmt hat. Das kann nicht davon kommen das Luft im System ist. Entweder hat nach einer Bremsung der Kolben im Bremssattel oder in der Armatur geklemmt.
Oder eben es hat sich ein Steinchen im Bremssattel verkeilt und hat den Schaden angerichtet, glaube ich aber nicht.
Hast du noch die original Armatur drauf ?
die kernfrage des TE lautete doch (wenn ich das richtig gelesen habe):
haben die bremsbeläge auf dem haltebolzen spiel, oder passen sie "saugend".
ich denke mal, das ist nicht spezifsch abhängig vom hersteller des bremssattels, sondern allgemein gültig. schliesslich ist man ja mit kauf eines bestimmten bremssattels nicht an einen bestimmtes fabrikat von bremsbelägen gebunden.
meine erfahrung damit ist, das die bohrungen in den belägen schon spürbares spiel zum haltebolzen haben. wie hoch hier die serienstreuung liegt: keine ahnung.
ob bestimmte bremssättel quasi "nullspiel" erfordern: keine ahnung.
das müsste jemand beantworten, der viel an bremsen arbeitet.....
die zweite frage ist sicherlich: warum hat sich die scheibe verzogen?
habe ich hier zwar schon öfter von gelesen, aber eine zweifelsfreie aufklärung habe ich noch nicht gelesen.....
Hallo Leute,
schon mal vorab Danke für Euer Interesse und Eure Rückfragen.
Ich versuch´s mal mit ein paar Antworten:
Angekündigt hat sich das nicht wirklich. Ich habe die Bremse kaum, und wenn dann eher verhalten genutzt. Auf der letzten Gefällestrecke vor Überlingen hatte ich plötzlich keine Motorleistung mehr. Habe angehalten, der Motor lief ruhig und rund, bin weiter gefahren und habe dann ca. 2km weiter fast in´s Leere gezogen.
Im Nachhinein kann ich nur mutmaßen, dass die Bremse irgendwo vor oder auf der Gefällestrecke brachial zu gemacht hat, dass ich nicht mehr beschleunigen konnte. Nach dem Anhalten muss sie dann aber (leicht) gelöst haben, bis ich kurz darauf gar keine Bremswirkung mehr hatte.
Luft hatte ich auch schon im Verdacht, konnte ich aber beim nochmaligen Entlüften nicht wirklich nachweisen....
Nutzen tue ich die Anlage noch mit der Originalarmatur. Daher als weiterer Verdacht: Rücklaufbohrung zu. Scheint aber auch nicht der Grund zu sein. Zum einen kann man IMHO an der Originalarmatur nichts verstellen, zum anderen sieht man bei abgenommenem Deckel, wie die Bremsflüssigkeit zurück drückt (kurzes "Aufwallen").
Ob und wo sich etwas verklemmt hat, konnte ich nach dem Zerlegen, Prüfen, Reinigen leider nicht mehr erkennen. Im Gegenteil: alles läuft eher "zu leicht", als zu stramm....
Jetzt bleibt für mich als Theorie nur der Haltebolzen... Eigentlich kenne ich es auch nur so, dass der Bolzen die Bremsklötze zwar in Position halten soll, es dabei aber nicht zum Klemmen kommen darf. Somit also durch aus etwas "Luft" sein sollte.
Blöd nur: mit den Originalbelägen war "Luft" da, und trotzdem hat´s geklemmt, mit den neuen Belegen ist praktisch keine "Luft" mehr da, und alles läuft (auf der sehr kurzen Probefahrt!) perfekt zueinander....
die fehlende motorleistung war vielleicht schon bedingt durch die permanent greifende bremse....
Event hat die unbeabsichtigt permanente "Bremserei" die Bremsflüssigkeit so stark erhitzt das schlußendlich die Bremsleistung mangelhaft wurde ....
Bremsflüssigkeit ggf schon "alt" gewesen?
Hallo,
die Bremse war in der ausgefallenen Konfi ca. 2 Jahre in Betrieb, ergo auch die Bremsflüssigkeit DOT 5. - Welche ja eigentlich nicht hygroskopisch sein soll....
tja, und jetzt kann man (fast) nur noch wild spekulieren. sobald man an so ein system nach einer störung herangeht, hat man es natürlich auch schon verändert.
also mal (eine) theorie zur gefälligen kritik:
ich denke mal, dem PM-sattel ist ein fester sattel.
wenn die schwimmenden scheiben von harley sind, dann sind diese ja eigentlich "halbschwimmend", will heissen: die verbinder sind ja ziemlich fest.
nehmen wir mal an, der bremsdruck wurde innerhalb des sattels nicht gleichmässig verteilt, weil evtl. die verbindungsbohrung zu war.
dann drückt dir die eine seite erstmal die scheibe zur seite, und durch das immer weitere herausfahren reicht die rückstellkraft der dichtringe nicht mehr aus, um die kolben vollständig zurück zu fahren.
so peu a peu drückt dir die jetzt schon krumme scheibe die kolben dann aber wieder zurück, und zwar bis zum anschlag. dass würde dann das bremsen ins leere erklären.
wenn du bremsbeläge erneuert hast, und die beläge zur montage der sättel vollständig gespreizt hast, musst du auch 2-3mal pumpen bis du den üblichen hebelweg bekommst.
aber wie gesagt: wüste spekulation.
hast du stahlflex oder gummileitung an der bremse?
Ja, ich weiß, ist ziemliches spekulieren....
Anbei habe ich noch ein Foto angehangen, wie es mal aussah. Stahlflex sind auch verbaut.
Das mit der verstopften Überströmbohrung kann natürlich auch sein. Durch das hin- und herdrücken der Kolben lässt sich das jetzt im Nachhinein aber auch nicht mehr zweifelsfrei beantworten....
bei gummileitungen kann es unter ungünstigen umständen zu einem verschluss der leitung durch ein abgespleisstes stück der leitung kommen.
wurde bei stahlflex noch nicht beobachtet. fällt also als mögliche ursache raus....
Der Griff ins Leere wurde sicher durch die verformte Scheibe verursacht, die die Kolben soweit zurück gedrückt hat, das ein Hub am Bremshebel zum Anlegen nicht mehr ausreichte.
Die Ursache könnte auch ganz einfach sein: Zuviel Bremsflüssigkeit im Behälter. Das hätte dann die gleiche Wirkung, wie eine verschlossene Rücklaufbohrung. Bei Ausdehnung durch Wärme kann die Flüssigkeit nicht zurück in den Behälter und drückt die Kolben raus.
Gehe mal davon aus, der Sattel ist korrekt mittig über der Scheibe distanziert.
Ja, ich vermute auch, dass der Griff in´s Leere eigentlich schon zu einem Zeitpunkt erfolgte, als die Scheibe bereits mächtig verzogen war.
Bremsflüssigkeitsstand hätte ich als "normal" eingestuft.
Sattel korrekt mittig.... was heißt korrekt?... Mit der alten Scheibe sind die Nieten der Scheibe der Bremssattelhalterung bei exakt, milimetergenauer Montage leider in die Quere gekommen. Somit musste ich den Sattel leider mit rd. 1mm Versatz montieren. - Was ja 2 Jahre gut ging...
Jetzt mit der Bremboscheibe ist da mehr "Luft", bzw. die Nieten sind flacher. Mit den mitgelieferten Shims steht der Sattel jetzt (fast) auf´s Zehntel genau über der Scheibe.
Mitte nach Augenmaß ist ausreichend. Außermittig kann natürlich bei Veränderung durch Wärme zu Problemen führen. Wer will das beurteilen, wieviel da möglich wäre?
Ich vermute das bei dir der Rücklauf vorrübergehend zu saß und daher die Bremse nicht mehr frei machte und so überhitzte, kein Bremsdruck, Scheibe blau angelaufen.
Bei mir war es ja ganz anders. Erst wilde und harte Bremserei und dann auf einen Schlag nix mehr, vorher kein Nachlassen zu spüren. Bremse kommt so gut wie schlagartig auch wieder zurück und das Spiel beginnt von Neuem.
Wenn ich ruhig fahre passiert gar nix.
Ich dachte erst, bei dir wäre es ähnlich.