Frage an die Ingenieure ;)
Hallo Leute!
Da ich weiß, dass sich hier im e46-Forum auch einige Ingenieure herumtreiben, bzw. Studenten, die welche werden wollen, hoffe ich, dass ihr mir mit geballtem Fachwissen weiterhelfen könnt.
Es geht dabei um die im 6er Forum diskutierte Frage, ob die Antriebsachse eines Fahrzeugs bei einer Vmax von über 300 km/h noch nenenswerten Reifenschlupf aufweist? 😕
Ich dachte bisher immer, dass ein Fahrzeug mit der geschwindigkeit seine Kraft voll und ganz auf die Straße überträgt und keine nennenswerte gleitreibung (=schlupf, oder?) zwischen Fahrbahn und Reifen entsteht.
Es gibt jedoch auch Meinungen, nach denen bei so hohen geschwindigkeiten 10% schlupf auftreten, sofern nur eine Achse angetrieben wird. Nach dieser theorie hat auch ein allradgetriebenes fahrzeug in dem geschwindigkeitsbereich weniger reifenschlupf als ein hecktriebler.
Weiß von euch jemand bescheid? Ist doch bestimmt mal in irgendeiner Vorlesung behandelt worden oder?
Beste Grüße
matze
40 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von dantni
Deine Nm Angaben sind fantasie Zahlen.
Kein Auto hat 1570,1880,oder 4400Nm.
Du Verwechselst da etwas.
musst schon genauer lesen: es geht um das Drehmoment, das letzlich an den Rädern ankommt, nicht um das reine motordrehmoment 😉
BTT:
Ich seh das folgendermaßen mit den moppedts:
Motorradreifen hat zwar ein slickartiges Profil, aber keinesfalls mehr Auflagefläche, da er rund geformt ist (für die kurven). Außerdem ist das Gewicht, bzw. der Anpressdruck beim zweirad geringer. Der luftwiederstand ist für den schlupf nicht so wichtig, glaub ich.
ein Auto hat höheres Gewicht und allein deshalb schon mehr grip. außerdem wird die kraft auf 2 räder verteilt was das fahrzeug beim beschleunigen stabiler macht (um die hochachse). Der reifen (wenns kein semislick ist) hat zwar mehr profil und dadurch rechnerisch weniger grip pro cm², aber dafür liegt er in seiner vollen breite auf dem asphalt auf weil er ganz anders aufgebaut ist wie der runde motorradreifen. ein weiteres argument ist das gute leistungsgewicht von moppedts: viel leistung in kombination mit wenig gewicht und 0 abtrieb ergibt viel schlupf.
deshalb hat das zweirad imho mehr schlupf.
Der Windwiderstand ist sogar entscheidend. Wenn Du einen unendlich hohen Luftdruck hättest, hättest Du auch 100% Schlupf, weil Du keinen Meter vorwärts kommen würdest.
Im Gegenteil, also ohne Luftdruck, wäre genau das Gegenteil und das Ding ginge ab wie eine Rakete und Schlupf gibt´s nur aufgrund der Masseträgheit und solange die Beschleunigung dauert.
-> weniger Schlupf aufgrund des Windwiderstandes bei Motorrädern
Alle Punkte, die mit Gewicht, Räderanzahl, Auflagefläche und Anpressdruck zu tun haben, kann man vereinfachen zu einem Punkt: Gewicht pro qcm Auflagefläche. Wenn wir davon ausgehen, dass die Reifen in etwa aus dem gleichen Material sind (wegen Reibungswirkung), braucht man somit nur noch dieses relative Gewicht pro Fläche betrachten und all die anderen Punkte weglassen.
Beim Bike ist das Gewicht pro qcm sehr hoch, da die Auflagefläche ja insgesamt sehr gering ist, nur ein paar qcm. Beim Auto ist die Auflagefläche zwar höher, aber dafür auch das Gewicht. Ob das jetzt 1 oder zwei Räder sind, spielt da keine Rolle.
Aus all diesem Zeugs kannst Du dann die Reibung berechnen, je höher die Reibung ist, desto geringer wird der Schlupf sein.
Wenn Du mögliche Kurvengeschwindigkeiten von Nicht-Sportwagen mit denen von Motorrädern vergleichst, dann lässt das darauf schließen, dass die Reibung bei Motorrädern auf trockener Fahrbahn höher sein dürfte, weil die schneller um die Kurven kommen, während Serienautos schon über alle vier Räder rutschen.
-> weniger Schlupf aufgrund der Reibung bei Motorrädern
zuletzt noch das Profilargument, auch hier dürfte das Motorrad weniger Schlupf haben, weil sich das Profil nicht verwindet
So seh ich das! 🙂
Nee, Motorräder haben mehr Schlupf, grad bei hohen Geschwindigkeiten. Was glaubt ihr, warum die Hinterreifen von Motorrädern bei Hochgeschwindigkeitsfahrten so leiden ...
Hab mal gelesen, bei sonem 300km/h + moppedt hält der hinterreifen gerade 3000km wenn man nur am heizen ist. Bezog sich auf die Hayabusa, wenn ich mich recht erinnere.
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Zitat:
Original geschrieben von matze@328i
Hab mal gelesen, bei sonem 300km/h + moppedt hält der hinterreifen gerade 3000km wenn man nur am heizen ist. Bezog sich auf die Hayabusa, wenn ich mich recht erinnere.
3000km ist schon gut. Selbst bei meiner hält der HR gerade mal 3-4 tsd. km OHNE Autobahn, dann ist der glatt, und meine schafft laut Tacho "nur" 285 und hat nur 125 PS.
Da gibt es schon noch viel gemeinere Teile, wobei der Unterschied sich ja hauptsächlich für Geschwindigkeiten ab 130 bezieht (also kurz nach dem Schalten in den Zweiten 🙂 ), darunter ist trotz mehr PS der Grip das Limit, aber ab 130 geht´s bei den ganz großen schon nochmal richtig zur Sache. Da bekommst Du bei 140 noch einen Wheelie hin, wenn Du richtig aufdrehst und die sehe ich dann nur noch von hinten. 🙂
Aber für die Landstraße ist eine leichte, aufgebohrte 600er genau das richtige, da steht noch jeder Porsche im Weg, außer der eine für eine halbe Million.
Ich freu mich schon wieder auf den Sommer!!! 😁
Ein Bekannter von mir fährt seit zwei Jahren eine ZX10R, der hat einen HR mal in 1500km glatt gefahren, aber ohne Burnouts oder so einen Mist.
Wenn die Dinger nicht so teuer wären........ 🙂
Hallo,
also,
ihr wollt wirklich wissen, was ein Auto bei Vmax 300km/h an Reifenschlupf hat?
Ich kanns euch sagen.........exakt 0,00002365%
Gruß
Gule
Müssen für eine praxistaugliche Formel neben dem Profil nicht auch der Fahrhbahnbelag und dessen Unebenheiten mit in die Forrmel einbezogen werden ? Was für eine Fahrbahn wird denn zugrunde gelegt ? Dieser Faktor müßte ebenfalls gerade bei hohen Geschwindigkeiten eine große Rolle spielen. Auf Glatteis oder Rollsplitt bzw. auf einem Flickenteppich dürfte wohl kaum ein optimaler Schlupf bzw. die Höchstgeschwindigkeit zu erreichen sein - oder ? Und was ist mit dem fahrzeugspezifischen Anpressdruck bei hohen Geschwindigkeiten ? Müßte der sich nicht auch in der Formel wiederfinden ?
Ja selbstverständlich! All das muss rein! Völlig richtig.
Dann stehst du am Anfang einer Doktorarbeit (die allerdings schon mehrfach geschrieben wurde), und hast anschließend gute Chancen auf Anstellung bei großen Reifenherstellern. 🙂
Wir wollten es sicher nur mal grob abschätzen. Das Genaue macht ja Gule für uns.
Gruß, Timo
Es kam mal interressanter Beitrag im Fernsehen, daß bei der Hayabusa bei Höchstgeschwindigkeit ca 300km/h (sie schafft ja keine echten 300km/h) der Reifenschlupf in etwa mit dem Burnout eines 10 PS Mopeds vergleichbar wäre. Die Hayabusa zieht dann tatsächlich einen schwarzen Strich hinter sich her. Schon beeindruckend. Im übrigen sind Moppedreifen viel weicher als Autoreifen.
Zitat:
Original geschrieben von bambi01
Auf Glatteis oder Rollsplitt bzw. auf einem Flickenteppich dürfte wohl kaum ein optimaler Schlupf bzw. die Höchstgeschwindigkeit zu erreichen sein - oder ?
Mal ernsthaft, wer fährt denn 300km/h auf Glatteis oder Rollsplitt? - von daher ist es irrelevant. Aber da wären es andere Reifenkennlinien. Das Profil hat auch einen geringen Einfluß, aber so als grobe Überschlagsrechnung (und nix anderes wollte ich zeigen) funktioniert das linear bis µ=1,0 bei 10% Schlupf. So ähnlich macht das im Übrigen auch jedes ABS-Steuergerät...
Zitat:
Original geschrieben von bambi01
Und was ist mit dem fahrzeugspezifischen Anpressdruck bei hohen Geschwindigkeiten ? Müßte der sich nicht auch in der Formel wiederfinden ?
Jain, die Radlast und der Reifendruck verändern den möglichen Haftbeiwert nicht so extrem. Das wäre dann Erbsenzählerei. Und in der Hinterachslast von 12kN steckt ja schon ein bißchen Druck mit drin...
Viele Grüße
Stefan
p.s.:Zu der Schätzung: Die Qualifikation der Aussage steht ja auf der ersten Seite... 🙄