festgerostete versenkte Mutter lässt sich nicht lösen
Hallo ihr Lieben,
ich wollte bei meinem MX-5 die Bremsscheiben und Beläge erneuern, dabei kam jedoch folgendes für mich derzeit unlösbares Problem auf:
Zwei Muttern, die eine der hinteren Spurverbreiterungen befestigen, lassen sich einfach nicht lösen (siehe Bild). Dadurch, dass sie versenkt sind, sehe ich auch keine Chance, mit der Flex oder dem Dremel oder einem Mutternknacker anzusetzen.
Bisher habe ich folgendes versucht:
1. Mehrfaches Einsprühen mit WD-40, einwirken lassen auch über Nacht
2. Mehrfaches Einsprühen mit Rostlöser
3. Mehrfache Anwendung von Bremsflüssigkeit als Kriechmittel
4. Mutter heißmachen mit dem Heißluftfön (500 °C)
5. Mutter heißmachen mit dem Flambierbrenner (ca. 1300 °C Flammentemperatur)
6. Mehrere leichte Hammerschläge gegen die Mutter
7. Mehrere leichte Hammerschläge gegen die Spurverbreiterung
8. Mehrfaches Wechseln der Drehrichtung, d.h. abwechselnd die Ratsche auf fest- bzw. losdrehen gestellt
Da beide Muttern noch fassen, wird mir eine Rescue-Nuss ja auch nicht weiterhelfen... ich kann soviel Kraft auf die Mutter anwenden, dass sich trotz eingelegtem Rückwärtsgang die ganze Achse mitdreht. Da ich möglichst sowohl Spurverbreiterung als auch die Achsschraube nicht beschädigen möchte, sehe ich keine Möglichkeit, die Mutter abzuflexen.
Hat noch wer einen Geheimtipp, was ich noch versuchen könnte? Wie machen die sowas in der Werkstatt, wenn all die oben beschriebenen Methoden nicht zum Erfolg geführt haben?
Wenn ich alles aufflexen würde, also sowohl Spurverbreiterung, Bremsscheibe, Mutter und Achsschraube zerstören würde: Wie einfach ist es, eine neue Achsschraube zu montieren? Habe sowas noch nie gemacht und daher keine Ahnung, ob man das ohne Hebebühne, Spezialwerkzeug etc. hinbekommen kann.
Ich danke euch für eure Hilfe/Ideen!
Beste Grüße
Felix
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von SRAM
Herr schmeiss Hirn vom Himmel !Zitat:
Schlagbohrer
🙄 SRAM
Hello Mr. Perfect,
liest du dir deine Beiträge immer noch zehnmal durch, bevor du postest? Natürlich meinte ich den Schlagschrauber, wie sicherlich jeder verstanden haben wird. Einen Schlagbohrer habe ich...
Werkzeuge funktionieren übrigens im allgemeinen auch sehr gut, wenn man sie nicht immer und überall richtig benennt. Ist dir vielleicht auch schon aufgefallen?
Und wenn der Herr schon mal dabei ist, mir ein Hirn zuzuschmeißen, damit ich ja nie wieder den Fehler mache, Schlagbohrer zu schreiben und den -schrauber zu meinen, kann er direkt ein wenig Verständnis, Mitgefühl und Benehmen an andere Adresse versenden.
Durch solche Beiträge verliert man echt die Lust, sich in Foren aktiv zu beteiligen... 🙁
Außerdem hier ein Zitat aus den "Leitgedanken für das Verfassen von Beiträgen":
Zitat:
Inhalt und Mehrwert: Schreibe mit Themenbezug und Wert für andere Nutzer.
Respekt und Höflichkeit: Bleib sachlich und werde nicht persönlich.
PS: Man schreibt "schmeiß" übrigens mit "ß" und nicht "ss", wo wir sowieso schon beim korinthenkacken sind... 😛
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67 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Schattenwolf
Selbst wenn der Schlagschrauber keine Rettung bietet gibt es immer noch die Möglichkeit in die Wandung der Mutter zu bohren um diese zu schwächen und aufzumeißeln!
In deinem Fall scheint mir das der Sinnvollste Weg zu sein. Im Nachgang würde ich dann sicherheitshalber das Gewinde des Bolzen mit dem Gewindeschneider sauber nacharbeiten.
Die Hitze ist generell falsch, da sich das Gefüge der erhitzten Metalle nebst Eigenschaften dadurch verändert.
Heißt wenn du den Bolzen mit 1300°C ( Falls dein Flammbierer das schafft) erhitzt musst du ihn hinterher sowieso ersetzen...
Dann hast Du das gewinde geschwächt weil Materialabtrag.
Zum Nacharbeiten gibt es gewindeformer.
Aber nach so ner Aktion fliegt der Radbolzen raus und wird ersetzt!!!!
Habe vor zwei Wochen gesehen was passiert wenn sich ein Rad unter voller Fahrt innerorts vom Wagen trennt. Zum Glück kam kein Gegenverkehr (das Rad schlug 20m weiter voll ein)
Nachdem hier keine Sau mehr sagen kann, was wie heiß gemacht wurde, würde ich in den sauren Apfel beißen und einen neuen Achszapfen und ein neues Lager kaufen, damit zur Werksatt und machen lassen. Du hast keine Ahnung, was bereits an Gefügeveränderungen stattgefunden hat.
Bei der Gelegenheit würde ich auch gleich die Spurverbreiterungen weglassen. Du bringst damit die ganze Achsgeometrie durcheinander. Wenn du z.B. vorne auch welche montiert hast, verändert sich der Lenkrollradius erheblich, was nur negative Auswirkungen hat. Aber das ist wieder eine andere Geschichte...
mfg
Zitat:
Original geschrieben von Go}][{esZorN
Bei der Gelegenheit würde ich auch gleich die Spurverbreiterungen weglassen. Du bringst damit die ganze Achsgeometrie durcheinander.
Sehe ich genauso! Allein schon der verlängerte Hebel der auf die Lager wirkt...
Zitat:
Original geschrieben von Go}][{esZorN
Nachdem hier keine Sau mehr sagen kann, was wie heiß gemacht wurde, würde ich in den sauren Apfel beißen und einen neuen Achszapfen und ein neues Lager kaufen, damit zur Werksatt und machen lassen. Du hast keine Ahnung, was bereits an Gefügeveränderungen stattgefunden hat.
Der TE hat ja nur mit einem
Flambierbrennerdran gewärmt...
Zum einen kriegt er kaum 500°C da drauf weil ihm das große Q schneller abgeleitet wird als er es mit dem Küchenhelfer reinbringen kann, zum anderen braucht es zur Übertragung von Wärme in großer Menge Flächenberührung und das Lager hat nur Linienberührung... so sollte die kleine Flamme es nicht schaffen den Achszapfen thermisch zu zerstören.
Mal abgesehen davon würde ja dann die beim Bremsen entstehende Wärme die Bauteile der Radaufhängung schon zerstören.
Der Stehbolzen und die Spurverbreiterung sind wohl eh schon Schrottreif, jetzt kannst du noch versuchen den Stehbolzen abzureißen. Eventuell hast du das Glück, dass sich die Mutter löst wenn du sie rechts herum drehst, funktioniert manchmal wirklich gut. Ansonsten einfach weiter mit Gewalt rechtsherum drehen, der Stehbolzen reißt schon ab. Diese Methode aber wirklich nur bei Stehbolzen anwenden, bei Radnaben mit Gewinde hast du danach das nächste Problem.
Jonny
eine 10mm Schraube mit der Festigkeit von 10,9 hat ein nennzugfestigkeit von ca. 1000 nm ,mein fazit zu diesen Thema mit einer guten Nuss und einer vernüftigen Verlängerung hätte die Schraube schon lange das Zeitliche gesegnet.😁
Zitat:
Original geschrieben von opa111
eine 10mm Schraube mit der Festigkeit von 10,9 hat ein nennzugfestigkeit von ca. 1000 nm ,mein fazit zu diesen Thema mit einer guten Nuss und einer vernüftigen Verlängerung hätte die Schraube schon lange das Zeitliche gesegnet.😁
Du meinst wohl eher 100 NM.
Jonny
Zitat:
Original geschrieben von S4teufel
Du meinst wohl eher 100 NM.Zitat:
Original geschrieben von opa111
eine 10mm Schraube mit der Festigkeit von 10,9 hat ein nennzugfestigkeit von ca. 1000 nm ,mein fazit zu diesen Thema mit einer guten Nuss und einer vernüftigen Verlängerung hätte die Schraube schon lange das Zeitliche gesegnet.😁Jonny
Nein er meint das das Material der Schraube eine Zugfestigkeit von 1000N/mm²
Bei einem Spannungsquerschnitt von 58mm² laut Tabelle macht das 58 000 N Zugspannung mit der die Schraube Belastet werden kann bevor sie reißt.
Es ist aber spät, deswegen werde ich jetzt nicht mehr das Drehmoment am Schlüssel errechnen bei dem der Schaft bricht😉
Zitat:
Original geschrieben von S4teufel
Du meinst wohl eher 100 NM.
Er meint die Nennzugfestigkeit und die beträgt bei einer 10.9 Schraube rund 1000 N/mm2.
Nicht ganz richtig. Ist es nicht so: 10x9x10=N ?
Jain,
Festigkeit ist 10X100=1000 mal Querschnitt in mm²
0,2% dehngrenze ist 10x9x10 mal querschnitt in mm²
ergibt a) 78540 N
ergibt b) 70685 N
d.h. ohne bleibende Verformung kann eine Kraft von 70 685 N aufgenommen werden, bzw. können 7205 kg drann gehoben werden.
gruß jup
Zitat:
Original geschrieben von jupdida
Jain,
Festigkeit ist 10X100=1000 mal Querschnitt in mm²
0,2% dehngrenze ist 10x9x10 mal querschnitt in mm²ergibt a) 78540 N
ergibt b) 70685 Nd.h. ohne bleibende Verformung kann eine Kraft von 70 685 N aufgenommen werden, bzw. können 7205 kg drann gehoben werden.
gruß jup
Du kannst aber nicht mit dem Durchmesser 10mm rechnen, weil tatsächlich nur der sog. Spannungsquerschnitt Kraft aufnehmen kann und der ist bei einer Schraube m10 nur 58mm².
Die Spannkraft auch in Kg ist aber nicht das Drehmoment am Werkzeug weil die Kraft am Schlüssel noch durch das Gewinde selber übersetzt wird.
Ob man mZugfestigkeit oder Streckgrenze rechnet wird bedingt dadurch ob du errechnest mit wie viel Zugspannung die Schraube belastet werden darf bevor sie sich plastisch verformt.
Bei mZugfestigkeit in der Rechnung geht es exakt darum wann die Schraube sich in zwei Schrauben verwandelt
Zitat:
Original geschrieben von Schattenwolf
Du kannst aber nicht mit dem Durchmesser 10mm rechnen, weil tatsächlich nur der sog. Spannungsquerschnitt Kraft aufnehmen kann und der ist bei einer Schraube m10 nur 58mm².Zitat:
Original geschrieben von jupdida
Jain,
Festigkeit ist 10X100=1000 mal Querschnitt in mm²
0,2% dehngrenze ist 10x9x10 mal querschnitt in mm²ergibt a) 78540 N
ergibt b) 70685 Nd.h. ohne bleibende Verformung kann eine Kraft von 70 685 N aufgenommen werden, bzw. können 7205 kg drann gehoben werden.
gruß jup
da hast du recht, mein (Flüchtigkeits)fehler! Habs mal für den Kerndurchmesser gerechnet:
korrigiert a) 56745 N
korrigiert b) 51070 N
d.h. 5205 Kg können gehoben werden ohne verformungDie Spannkraft auch in Kg ist aber nicht das Drehmoment am Werkzeug weil die Kraft am Schlüssel noch durch das Gewinde selber übersetzt wird.
dazu habe ich nichts gesagt!Ob man mZugfestigkeit oder Streckgrenze rechnet wird bedingt dadurch ob du errechnest mit wie viel Zugspannung die Schraube belastet werden darf bevor sie sich plastisch verformt.
korrekt
Bei mZugfestigkeit in der Rechnung geht es exakt darum wann die Schraube sich in zwei Schrauben verwandelt
Soo... hier nun mein Bericht vom heutigen Tag:
Habe heute noch mal versucht mit Hilfe einer zweiten Person und eines 1 m Knebels die Schraube zu lösen oder den Bolzen zum reißen zu bringen. Keine Chance. Selbst draufstellen und wippen an der einen Seite und ziehen an der anderen Seite des Knebels haben den Bolzen nicht zum Reißen gebracht. Egal ob rechts oder linksherum gedreht. Anscheinend reicht da ein 50 cm Hebel noch nicht aus?
Daraufhin habe ich mir erstmal ein paar neue Stahlbohrer sowie acht neue Stehbolzen (17,- € bei ATU) besorgt, um diese direkt auf beiden Seiten zu ersetzen, da die alle nicht mehr so toll aussehen.
Dann habe ich zuerst versucht, durch Bohrungen an den Ecken der Mutter diese zu schwächen, so dass sie sich mittels Meißeln in ihre Einzelteile zerlegen lässt. Da ich vermutlich nicht tief genug gebohrt habe, weil ich die Spurverbreiterung noch retten möchte, führte auch das nicht zum Erfolg. Daraufhin habe ich dann den Stehbolzen aufgebohrt. Nachdem ich beim 8 mm Bohrer angekommen war, ließ sich die Schraube lösen, als wäre sie nie festgebacken gewesen.
Fazit: Schraube ist ab! 🙂 Morgen werde ich dann die neuen Bolzen montieren und die eigentlich geplanten Arbeiten durchführen.
Die Spurverbreiterung werde ich erstmal weglassen und schauen, ob ich irgendeinen Unterschied in den Fahreigenschaften merke.
Zitat:
Original geschrieben von S4teufel
Der Stehbolzen und die Spurverbreiterung sind wohl eh schon Schrottreif...
Warum die Spurverbreiterung schrottreif ist, ist mir noch nicht ganz klar. Bisher habe ich (zum Glück) nur einen Flambierbrenner auf Stehbolzen und Mutter angewendet. Da der eine ziemlich kleine Flamme hat, sollte die Spurverbreiterung kaum Temperatur abbekommen haben.
Auf jeden Fall tausend Dank an euch alle. Das Problem ist gelöst und ich habe wirklich eine ganze Menge gelernt. Falls ich noch mal in eine ähnliche Situation kommen sollte, wird es definitiv anders ausgehen und auch nicht mehr so viel Zeit in Anspruch nehmen.
...und nächstes Jahr zu Weihnachten wünsche ich mir einen Schlagschrauber 😉
Viele Grüße
Felix
Ende gut, alles gut. 🙂
Pete
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Gruß SRAM