Fester Bremssattel führt zum weichen Pedal?

Hey,

ich bin mit einem Auto zum TÜV gefahren. Ich habe mir schon gedacht, dass dieses Fahrzeug den TÜV nicht besteht und wollte, bevor ich noch was investiere, überprüfen, ob es sich lohnt.

Am Ende ist es nur eine Kleinigkeit: Die Bremsen.

Folgende Mängel:
- Betriebsbremse 1. Achse ungleichmäßig (über 25%)
- Betriebsbremsanlage Mindestabbremsung nicht erreicht
- Radbremse 1. Achse links Freigängigkeit nicht ausreichend

Hinweis: Betriebsbremse 2. Achse leicht ungleich

Messwerte
1. Achse li. 144 / re. 194
2. Achse li. 130 / re. 106
z = 41,9%

So viel dazu. Die Bremse vorne links geht also nicht ordenlich zurück.

Fahrzeug: Bj. 1998 / 73.000km / 1 Mal im Monat gefahren
Es wurde jetzt geerbt und wird mehr gefahren.

Die Werkstatt meinte jetzt, dass man versuchen kann, die Bremse zu reinigen und das nochmal zu versuchen. Dennoch glaube ich nicht, dass das viel Wirkung zeigen wird. Das Bremspedal war schon seit der Übernahme weich und hatte keine ordentliche Bremsleistung. Ich schob es auf das Alter. Paar Tage später kam die Bremsleuchte und der Bremsfl.behälter war leer. Die hinteren Bremstrommeln wurden gewechselt und das System wurde entlüftet. Dennoch war das weiche Bremspedal weiter vorhanden.

Ich bin der Meinung, da stimmt dennoch was nicht. Wie würdet ihr vorgehen? Kann ein defekter Bremssattel zu einem weichen Bremspedal und der verringerung der Bremswirkung im gesamten System führen? (Zum Beispiel Luft im System)

28 Antworten

Hatte sowas ähnliches auch mal an einem alten Polo, Bremse fest, trat sich wie Gummi, war der Bremsschlauch innen zerbröselt und bildete quasi ein Ventil zum Sattel. Von außen alles ok.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 12. Mai 2024 um 22:31:41 Uhr:


Wenn die Flüssigkeit siedet hast du nach dem ersten Tritt einen Totalausfall der Bremse, weil das sich ausdehnende Gas die Flüssigkeit durch die Nachlaufbohrung zurück in den Ausgleichsbehälter drückt und du nur noch Gas in der Leitung hast.

Das kann nicht ohne weitere Probleme. Erkaltet die Bremse zieht sich das Gas (Wasserdampf) ja wieder zusammen und wird flüssig und zieht bei nicht getretener Bremse über die Nachlaufbohrung wieder Flüssigkeit nach. Es ist ja nicht einmal Gas immer Gas.

Das mit den Nachstellern passt viel besser zur Symptomatik. 😉

Aber auch gucken dass die funktionieren, die sind selbstnachstellend und sollten das auch noch können und nicht so festsitzen dass man die nur noch per Hand nachstellen kann.

Du hast Flüssigkeit, die wird komprimiert mit ca 20bar (normale Bremsung) Trotz des Drucks fängt das Zeug an zu Sieden. Jetzt nimmst du den Fuß von der Bremse, der Druck in der Leitung fällt schlagartig weg. Was passiert dann mit siedender Flüssigkeit? Das Zeug schießt die dermaßen zurück, dass nichts mehr zum zurück laufen übrig bleibt.
Ich wollte nur gegen das Märchen vorgehen, dass Wasser in der Flüssigkeit den Druckpunkt weich macht. Das ist ein ganz gefährlicher Irrtum. Solange es Flüssigkeit bleibt kannst du auch pures Wasser reinkippen, in dem Aggregatzustand lässt es sich nicht komprimieren.

Zitat:

Aber auch gucken dass die funktionieren, die sind selbstnachstellend und sollten das auch noch können und nicht so festsitzen dass man die nur noch per Hand nachstellen kann.

Nur noch nicht, aber wenn die Handbremse schon den ganzen Mist vorspannt funktioniert auch die Selbstnachstellung nicht richtig. Außerdem kommt es auf die Art der Nachstellung an.

Beim alten Golf mit Keil tritt man einmal rein und die Bremse passt, bei ner Rändelmutter auf Stange dauert das ewig, bis es passt, da spannt man Besser die Backen durch die Trommel vor. Man will ja irgendwann auch fertig werden und nicht drei Stunden mit Pumpen nachstellen. 🙂

... wo die meisten Hydraulikflüssigkeiten überwiegend aus Wasser-Öl bestehen.

Btw: Bei 20 bar muß die Hydraulikseite des Bremszylinders aber auch schon >215 °C haben um sieden zu können.

Das problem ist eher wenn so gut wie kein Bremsdruck anliegt, der kolben/Sattel sehr heiß werden, Wasser nun verkocht, Flüssigkeit zurückdrückt und da nun eine heiße Wassergasblase steht ... die ist die Ursache für das weiche Pedal.

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Wenn die Bremse nicht festsitzt eher nicht. Die Wärmeentwicklung bei gelöster Bremse ist marginal.

richtig, wenn sie aber mind. einseitig hängt ... aber auch so muß man erstmal }100 °C bis in den hinteren Teil des Sattels zaubern.

Kalt ist es jedenfalls egal ob Wasser in der Bremsflüssigkeit ist. Da ist nichts kompressibel was einen spürbaren Zusatzhub (tritt ins leere) verursacht.

Habe ich auch nicht behauptet.

habe ich ja auch nicht behauptet 😁 😉

Flüssigkeiten sind generell extrem wenig kompressibel.

Mein Reden.Problematisch wird es dann, wenn es unter Druck anfängt zu Sieden und dann der Druck weggenommen wird.

Genau.
Vor vielen Jahren hat ein Freund von mir Nudel-Wasser in einem altmodischen Schnellkochtopf mit einfachen Spannverschlüssen am Deckel zum Kochen gebracht. Dann wollte er den Deckel öffnen, um die Nudeln einzufüllen. Ich habe mit den Worten „Tu das nicht!“ die Küche mit einem Hechtsprung verlassen, er hat ein paar Wochen seiner Bundeswehrdienstzeit im Krankenhaus verbracht. 🙁

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 14. Mai 2024 um 20:27:44 Uhr:


Beim alten Golf mit Keil tritt man einmal rein und die Bremse passt

Wenn's funktioniert. Im Vergleich zu den sterbenden Bremssätteln der Scheibenbremse ist die Trommelbremse mit den automatischen Nachstellern totaler Mist. Da trifft die Rändelschraube eher meinen Nerv.

Nach dem Werkstattbesuch, wo ich während der Arbeiten zugucken konnte, wurde der Nachsteller eingestellt, naja.

Laut Werkstatt funktioniert dieser schon immer nicht bei der Marke. Sie hat also erstmal den Nachsteller angespannt. Ich merke natürlich jetzt, dass es wieder langsam weicher wird. Jetzt hat der TÜVer mich mit 47% durchgewunken. Er meinte, wir sollten mal stärker bremsen, da er vermutet, dass die Dinger nicht ordentlich frei sind.

Sehr nette Geste, dass er mich durchgewunken hat. Das Auto bremst auch noch - Vollbremsungen sind kein Problem und das ABS regelt, dennoch ärgerlich und für den nächsten TÜV gibt es kein Durchwinken mehr. Jetzt würde ich neue Nachsteller bestellen und einbauen.

Oder hättet ihr andere Vorschläge? Hinweis: Die vorderen Bremsen wurden heute komplett ersetzt.

EDIT: Zudem meinte der TÜVer, dass man eigentlich die Trommeln auch dazu tauscht. Diese wurden aber auch beim Werkstattbesuch gereinigt und nochmal mit Stahl vom Rost befreit.

Die Trommel braucht man eigentlich nur tauschen wenn der Belag durch ist ..

Ich gucke es mir an. Die Nachsteller sind jedenfalls auf dem Weg.

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