Fehlendes Verantwortungsbewußtsein oder völlige Schmerzfreiheit?

Hi,

was ich heute während einer Motorradtour auf einer Landstraße zu sehen bekam, ließ mich wirklich daran zweifeln, ob manche Zeitgenossen sich überhaupt noch irgendwelche Gedanken über ihre Handlungen machen....

Da fur doch tatsächlich eine Frau auf einem 50-ccm-Motorroller mit kurzärmeligem T-Shirt und kurzer Hose und transportierte dazu ihren Filius (ca. 6-8 Jahre alt) vor sich (!) auf der Sitzbank, mit der gleichen Kleidungsausstattung wie sie selbst.

Daß beide einen Integralhelm trugen, erschien mir dabei quasi wie ein schlechter Witz.

Was nutzt es, daß die Birne heil bleibt, wenn der Rest des Körpers bei einem Unfall der Gefahr schwerer Verletzungen ausgesetzt ist?

Auch wenn es sehr warm war, so wäre doch eine langärmlige Jacke bzw. Hose aus strapazierfähigem Stoff das Mindeste in punkto Eigenschutz gewesen.

Da manche Erwachsene glauben, über eine Teflon-Haut zu verfügen, kann ich ja noch nachvollziehen und das mag auch in ihrem eigenen Ermessen liegen, wenn sie die Folgen selbst tragen, aber hier wurde eindeutig das Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem eigenen Kind ignoriert. Dieses kann schließlich die Gefahren in diesem Alter noch nicht wirklich einschätzen.

Vorbildfunktion....?

Was meint ihr dazu?

Beste Antwort im Thema

Hi,

was ich heute während einer Motorradtour auf einer Landstraße zu sehen bekam, ließ mich wirklich daran zweifeln, ob manche Zeitgenossen sich überhaupt noch irgendwelche Gedanken über ihre Handlungen machen....

Da fur doch tatsächlich eine Frau auf einem 50-ccm-Motorroller mit kurzärmeligem T-Shirt und kurzer Hose und transportierte dazu ihren Filius (ca. 6-8 Jahre alt) vor sich (!) auf der Sitzbank, mit der gleichen Kleidungsausstattung wie sie selbst.

Daß beide einen Integralhelm trugen, erschien mir dabei quasi wie ein schlechter Witz.

Was nutzt es, daß die Birne heil bleibt, wenn der Rest des Körpers bei einem Unfall der Gefahr schwerer Verletzungen ausgesetzt ist?

Auch wenn es sehr warm war, so wäre doch eine langärmlige Jacke bzw. Hose aus strapazierfähigem Stoff das Mindeste in punkto Eigenschutz gewesen.

Da manche Erwachsene glauben, über eine Teflon-Haut zu verfügen, kann ich ja noch nachvollziehen und das mag auch in ihrem eigenen Ermessen liegen, wenn sie die Folgen selbst tragen, aber hier wurde eindeutig das Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem eigenen Kind ignoriert. Dieses kann schließlich die Gefahren in diesem Alter noch nicht wirklich einschätzen.

Vorbildfunktion....?

Was meint ihr dazu?

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Nennen wir es mal soziale Ausgewogenheit....😉

Das es da wirklich noch Verbesserungsbedarf gibt, darin sind wir uns wohl alle einig...😉

Man kann die Risiken auch ganz minimieren, wenn man im Bett bleibt oder nicht auf eine Maschine steigt.
Es gibt genug Menschen auf der Welt die keine Kombi tragen und sogar ohne Helm fahren, die müssten ja alle reihenweise sterben. Sind die alle krank? Vielleicht denken die das auch?

Zitat:

Original geschrieben von Stadtaffe


Man kann die Risiken auch ganz minimieren, wenn man im Bett bleibt oder nicht auf eine Maschine steigt.
Es gibt genug Menschen auf der Welt die keine Kombi tragen und sogar ohne Helm fahren, die müssten ja alle reihenweise sterben.Sind die alle krank? Vielleicht denken die das auch?
Machen sie oft auch wenn sie in einen Unfall verwickelt werden.

Sorry mein Kreuz, bin auch nicht mehr der Jüngste, aber so tief komm ich nicht mehr runter um so zu argumentieren das Du verstehst was ich sagen will.

Zitat:

Original geschrieben von Stadtaffe


Man kann die Risiken auch ganz minimieren, wenn man im Bett bleibt

Gefährliche Fehleinschätzung.

Da die meisten Leute im Bett sterben, maximierst du das Risiko.😁

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Zitat:

Original geschrieben von Stadtaffe


Dann müssten Raucher und dicke Leute auch höhere Krankenkassenbeiträge zahlen. Mann darf natürlich nicht die faulen Leute und Extremsportler vergessen.

Stimmt höheres Risiko höhere Beiträge ist genaus so wie mit Sportwagen die sind in der Vollkasko auch teuerer als ein Golf

Deswegen ist unser Krankenkassenystem ja veraltet und man bekommt kaum noch Leistungen, aber wer an diesem Solidarsytem eine Schraube verändern will der bekommt es mit dem Wähler zu tun......

Zitat:

Original geschrieben von Stadtaffe


Man kann die Risiken auch ganz minimieren, wenn man im Bett bleibt

Nö.

Die meisten Menschen sterben im Bett. Es gibt also keinen vernünftigen Grund, ausgerechnet dort bleiben zu wollen 😁

Zitat:

Original geschrieben von Stadtaffe


Dann müssten Raucher und dicke Leute auch höhere Krankenkassenbeiträge zahlen...

Falsch, die bekommen einen ganz erheblich Nachlass - etwa in der Größenordnung von 50%.

Es wurde Mitte der 90er eine Untersuchung vom DIW gemacht, wonach genau diese "Risikogruppe" die geringsten Gesundheits- und Rentenkosten verursacht.

Der ganz dicke Posten sind die Alterserkrankungen, ein bis in das hohe Alter gesunder Mensch ist erheblich teurer als ein 50jähriger Raucher, der nach rund einem Jahr mit Lungenkrebs abtritt. Die versterben, bevor es teuer wird.

Die ganzen Fitness-Fans, die tatsächlich gesund leben, also ernähren, etwas Sport, denen ein tatsächlich langes Leben dadurch beschert sein wird, die müssten etwa 65% mehr zahlen.

Was die Risikosportarten angeht, nirgends ist die Sterberate höher, als beim ... Wandern. Keine Sportart wird stärker in der Belastung unterschätzt und es kommt zu völliger Fehleinschätzung über die Strecke, die man "schaffen muss". Speziell bei dem aktuellen Wetter dann auch noch Hitzeeinwirkungen und Dehydrierung wegen zu wenig Flüssigkeitsaufnahme - kostet Gewicht beim Tragen. Beim Bergwandern kommen dann noch die Abstürze hinzu, wenn als erstes die Konzentration nachlässt.

Nicht Dinge fordern, die auf Stammtischweisheiten beruht, könnte sein, dass die tatsächlich umgesetzt werden und die Leute merken, dass die Fluppen und Suff plus Nachlass unter dem Strich etliche hundert Euro mehr auf dem Konto sind.

Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster


Stimmt höheres Risiko höhere Beiträge ist genaus so wie mit Sportwagen die sind in der Vollkasko auch teuerer als ein Golf

Auch so ein völliger Dummfug.

Vollkasko ersetzt den Fahrzeugwert, da ein Sportwagen üblicherweise einen deutlich höheren Wert als ein Golf hat, ist die VK-Prämie entsprechend höher.

Aber trotz doppeltem Wert keine doppele Prämie. Da kommt dann das Risiko mit rein, weil Sportwagenfahrer deutlich schonender mit dem Fahrzeug umgehen, als es üblicherweise Golffahrer machen.

Man kann es allerdings auch so drehen, als hätte man Ahnung von den Thema und am Stammtisch wieder passt.

Zitat:

Original geschrieben von andre_xs


2. Willst Du es wie in den USA haben? Leute, die mit evtl. gebrochenem Arm nicht zum Arzt gehen, weil sie es sich nicht leisten können? (selbst erlebt...). Oder kleine Kinder mit entstelltem Gesicht, weil die Mutter scheiße gebaut hat und eine vernünftige Wundversorgung/kosmetische OP nicht zahlen kann? Selbst wenn es selbstverschuldet war, ich möchte in so einem Land nicht leben. Dann zahle ich lieber 17, 18 oder 19% Krankenkasse...

Just my 2 cents,
Andre

Ich möchte aber selbst entscheiden, ob und wie ich mich versichere und wie viel es mir wert ist.

Und ich möchte keinen Staat, der mir das vorschreibt, was ich zu versichern habe.

Nebenbei, hier wird kaum noch was bezahlt. Ich habe ein krankes Auge und brauche spezielle Gläser oder Linsen, weißt Du, was die hier in D dafür geben?
Muahaha.
Aber ich beklage mich nicht, obwohl ich mehr als genug einzahle. Weil es eben irgendwoher kommen muss.

Alles schimpft auf die USA und denkt, wir können uns auf ewig am Honigtopf bedienen. Unsere Gesellschaft wird immer älter und pflegebedürftiger und trotzdem wollen die Wassermelonen* in D immer noch die staatliche Vollversorgung.
Mal sehen, wie lange es noch dauert, bis es knallt.

cheerio

*= Außen grün und innen rot

Zitat:

Original geschrieben von Roadwin



Zitat:

Original geschrieben von Pepperduster


Stimmt höheres Risiko höhere Beiträge ist genaus so wie mit Sportwagen die sind in der Vollkasko auch teuerer als ein Golf
Auch so ein völliger Dummfug.

Vollkasko ersetzt den Fahrzeugwert, da ein Sportwagen üblicherweise einen deutlich höheren Wert als ein Golf hat, ist die VK-Prämie entsprechend höher.

Aber trotz doppeltem Wert keine doppele Prämie. Da kommt dann das Risiko mit rein, weil Sportwagenfahrer deutlich schonender mit dem Fahrzeug umgehen, als es üblicherweise Golffahrer machen.

Man kann es allerdings auch so drehen, als hätte man Ahnung von den Thema und am Stammtisch wieder passt.

Und das war auch nur als Beispiel gedacht damit sich manche Leute darüber mal ein paar gedanken machen können statt nur immer die Fleischtöpfe von anderen auffüllen zu lassen.

ich habe zwei unfälle gesehen... Einmal mit Rennmaschine 90km/h mit Kompi -90m flug und hatte "nur" ein kleines Drauma und leichte Schürfwunden
der zweite - nur Helm, 50km/h innerorts - Schürfwunden ohne ende und musste in die Uni-Klinik Jena und das für vier wochen.

Ich durfte mir bei einem Bekannten aus der Biker-Fraktion nach einem Abstieg mit unzweckmäßiger Kleidung auch schon mal die Blessuren in natura anschauen. Das war wirklich kein schöner Anblick....

Ich bin vor 10 Jahren mit 30 auf dem Fahrrad in einer Autobahnunterführung in einer Rille mit dem Vorderrad hängengeblieben und 10m durch die Luft geflogen, um dann auf dem Schotter mit dem linken Arm aufzuschlagen. Hier hätten mir ein Helm und Knieschoner wenig geholfen. Trotzdem bin ich nicht so naiv mein Glück herauszufordern. Wer glaubt, daß 45 km/h auf der S50 wenig sind, sollte mal als Beifahrer im Auto seinen Kopf 90° nach rechts drehen. Ich kann ca. 35-40 km/h schnell rennen und wenn ich dabei frontal gegen eine Mauer renne, würde ich eine Rundumbetreuung mit der Schnabeltasse brauchen. Trotzdem sollte jeder selbst entscheiden dürfen, welches Verhältnis von Sicherheit und Komfort er wählt.

Moin!

Eine Jeans auf dem Roller reicht meist aus und ist nicht zu viel verlangt, denke ich. Mit Shorts wäre mir das zu gefährlich. Eine vernünftige Jacke sollte man immer(!) tragen.
Ich bin ab und an mal im Urlaub mit gemieteten 50er Rollern gefahren und hatte dann Jeans und Sweater an. Würde ich heute so nicht mehr tun.
Selbst fuhr ich in den letzten 22 Jahren erst einen 80er Roller (80 Km/h) und dann ab 1990 verschiedene Motorräder ab 50 PS. Aktuell eines mit 140 PS.

Auf meinem Motorrad (1000er Yamaha, 270 Km/h möglich, wenn man´s nicht lassen kann) trage ich in der Stadt oder bei Kurztrips in den Biergarten meist Jeans, Stiefel und eine feste Jacke. Die feste Hose trage ich nur auf größeren Touren.
Allein das ist schon suboptimal und dabei bin ich ein sehr verhaltener Motorradfahrer.

Das Kind vorne auf dem Roller ist in großen Teilen Asiens und auch früher in Italien völlig normal. Mich stört dabei, dass es sich am Lenker festhält und im Falle eines Crashs, je nach Größe,, seine Zähne einbüsst. Hinten drauf hingegen ist auch gefährlich, da Kinder sich nicht sehr lange konzentrieren können. Auch aufs Festhalten nicht.

Ich denke, ich würde mit einem Kind unter 10-12 Jahren überhaupt nicht Motorrad fahren. Aber mir steht alternativ auch ein Auto zur Verfügung, was bei der Mehrheit der Rollernutzer auf dieser Welt nicht der Fall sein dürfte...

Gruß,
M.

Jeder setzt sein Bedürfnis nach Sicherheit individuell aufgrund seines Gefühls der situativen Beherrschbarkeit fest. Beim einen ist es stärker, beim anderen ist es schwächer ausgeprägt. Das geht durch alle Lebensbereiche (Krankheiten, Sport, Sexualität, Straßenverkehr, etc.). Diese Individualität findet spätestens da seine Grenzen, wo es gegen Gesetze und gesetzesnahe Vorschriften und Regelungen verstößt.

In dem vorliegenden Fall sehe ich persönlich das größte Risiko, indem das Kind vorne auf dem Sitz sitzt. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, es nachzulesen, ich könnte mir aber vorstellen, dass es irgendwo eine Vorschrift gibt, die dies auch direkt oder indirekt regelt?!

Matzhinrichs hat es geschrieben und ich hatte es zuvor auch geschrieben, dass man sich eher überlegen muss, ob das Kind überhaupt auf einem Roller richtig aufgehoben ist. Wenn das Kind es gewohnt ist und weiß, wie es sich verhalten muss, würde ich vermutlich das Kind auf einem Roller bis 45 km/h mitnehmen, ansonsten eher nicht. Ich persönlich würde aber weder mich selbst noch das Kind ganz sicher nicht auf solch einem Gefährt in eine Motorradkombi zwängen. Ob ich das Kind und mich selbst in feste Jeanskleidung bei über 30° zwängen würde, hinge vermutlich von dem Weg ab, den ich mit ihm fahren würde (kurze oder lange Strecke, stark befahren oder nicht, Standstreifen vorhanden oder nicht, etc). Aber wie gesagt, das ist eine individuelle Entscheidung mit entsprechender Abwägung der Risiken.

@ DieDicke1300
Ich denke schon, dass die Generation (Alter) und die Erziehung eine Rolle bei der Risikobereitschaft spielt. Ich bin als Kind nie verhätschelt und „überbeaufsichtigt“ worden. Ich hatte noch eine Kindheit, in der man auf hohe Bäume geklettert ist, frühzeitig mit Werkzeug, Messer, Schere und Feuer umgehen konnte/durfte, in der man sich mal geprügelt hat ohne dass es zu schwerwiegenden Verletzungen gekommen ist, etc. Wir haben als Kinder viel angestellt und hatten natürlich ab und an unsere Blessuren davongetragen. Daraus haben wir gelernt und niemand ist dabei wirklich ernsthaft zu Schaden gekommen. Ich behaupte auch, dass meine Generation eine recht gesunde Einstellung zu Risiken hat. Ich halte mich weder für überängstlich, noch für leichtfertig.

So, jetzt könnt ihr loslästern und meine Einstellung und Aussagen auseinander nehmen. 🙂

Zitat:

Original geschrieben von winni2601



@ DieDicke1300
Ich denke schon, dass die Generation (Alter) und die Erziehung eine Rolle bei der Risikobereitschaft spielt. Ich bin als Kind nie verhätschelt und „überbeaufsichtigt“ worden. Ich hatte noch eine Kindheit, in der man auf hohe Bäume geklettert ist, frühzeitig mit Werkzeug, Messer, Schere und Feuer umgehen konnte/durfte, in der man sich mal geprügelt hat ohne dass es zu schwerwiegenden Verletzungen gekommen ist, etc. Wir haben als Kinder viel angestellt und hatten natürlich ab und an unsere Blessuren davongetragen. Daraus haben wir gelernt und niemand ist dabei wirklich ernsthaft zu Schaden gekommen. Ich behaupte auch, dass meine Generation eine recht gesunde Einstellung zu Risiken hat. Ich halte mich weder für überängstlich, noch für leichtfertig.

Winni ich bin nicht sooooo viel jünger als Du, etwas jünger als der Stadtaffe.

Trotsdem weicht meine Meinung etwas von Deiner ab, was ja nicht schlimm ist, aber gewaltig von der des Stadtaffen.
Der Stadtaffe hat einen Denkfehler. In seiner Argumentation geht er immer davon aus das schon das Besteigen eines Zweirades ohne Schutzkleidung tödlich endet.
Da dies aber nicht so ist, ist auch zweckmäßige Schutzkleidung nicht notwendig. Das ist Quatsch.

Nur im Falle eines Unfalls, selbstverschudet oder fremdverschulden, kann unzweckmäßige Kleidung von Nachteil sein.

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