Fast schon Prosa: Nach 3 Tagen S212 MOPF weiß ich, ...

Mercedes

... dass ich gut beraten bin, weiter gut auf unsere beiden 211er im Haushalt zu schauen und es ihnen an nichts mangeln zu lassen! 😉 😛 🙄 😰 😎 😁 🙂 🙂 🙂

Tatsächlich hat mir der 🙂 einen Vorführwagen in Form eines fast ganz aktuellen 212ers organisiert, nachdem ich ihn tätlich damit bedroht habe mir einen Ford Mondeo Vignale zu kaufen, weil der kann von der Qualität her nur besser sein. (Wer meine Reparaturhistorie kennt, der weiß Bescheid, wer nicht, der soll bei Langeweile "meine Fahrzeuge" im Profil durchlesen.)

Außerdem kann sich bei so einem besseren Brot-und-Butter-Auto ein normaler Gut-Alleinverdiener so gerade noch einen Neuwagen mit vollen 5 Jahren Garantie leisten, denn um 40.000 Euro geht sich bei Ford so allerhand aus ... 180 PS, Allrad, Automatik, volle Hütte ...

Anders bei Mercedes, da geht man mit diesem Geldpaket doch wieder nur mit einem Prospekt in der Hand bei der Tür raus oder kauft wieder einen Gebrauchtwagen mit unbekannter Historie, fremden Keimen in den Polstern und sowieso nur 2 Jahren Garantie (in Österreich dank des Importeurs der ziemlich unter Druck gekommen ist sogar ganze 4, immerhin, aber eben auch nur bei Neufahrzeugen).

Also den wieder mal zickigen 280 CDI zum 🙂 gestellt und einen E 220 T CDI im AMG-Design mit jungfräulichen 7.000 km übernommen. Mit dem OM 651, "dem Gefürchteten", 7G+, also nicht ganz der letzte Schrei, keine 9 Gänge. Laut 🙂 ist der Motor bei bei Mechanikern noch immer unbeliebt weil vieles schwer zugänglich ist, Kette und Kettenspanner sind aber keine ausgeprägten Problemzonen mehr. Aha.

Beim Weg zum Auto gemischte Gefühle. Immerhin hat mich der erste vor Jahren besichtigte 212er mit seinem dicken Hintern, dem zerklüfteten Brachialdesign mit Schneeschieber-Fronstschürze und dem gestalterisch hilflos wirkendem Tagfahrlicht richtiggehend abgestoßen. Dazu das zerklüftete Innendesign das an kubistische Kunstperioden erinnert, alles recht "charmebefreit", trocken, aggressiv-sportlich bis nützlich, aber sicher nicht charmant.

Angekommen beim Wagen erschrecke ich über die verchromte Lippe an der vorderen Stoßstange, überwinde meine Widerstände bei der Betrachtung großer AMG-Felgen mit kleinen Bremsscheiben (vorne gelocht, wow!) um beim Öffnen der Tür über die interessante Spannung in der Farbwelt zu stutzen (außen Schwarz-irgendwas, innen beige-braun, das geht für mich gar nicht zusammen).

Also Platz genommen, bemerkt, dass Kunstleder nicht wirklich zum Wort "Luxus" passt, dass das Platzangebot wirklich gut ist und den Motor gestartet. Der kleine OM 651 rappelt tapfer vor sich hin, die Ingenieure haben viel investiert um ihn auszusperren -- was ihnen auch ganz gut gelungen ist, zumindest wenn er mal warmgelaufen ist; wirklicher Schmeichler ist er aber keiner.

Warum man Tempomathebel und Blinkerstock tauschen musste, das wird mir keiner erklären können. Dem "Erfinder" würde ich gerne einzeln die Finger brechen. Ich weiß nicht, wie oft ich in den drei Tagen beschleunigt statt geblinkt habe (was den Auffahrschutz wieder sehr hektisch machte). Der Wählhebel am Lenkrad, ja, das hat was, finde ich gar nicht übel. Besser ist es auch nicht, aber es macht Platz in der Mittelkonsole frei, das ist zu respektieren. Die ist breit, und der zweiteilige seitlich aufklappende Deckel supergut.

Also Fahrstufe "D" rein und losgebraust, gefällt ganz gut der Vortrieb, der kleine Vierzylinder zeigt eine überraschend gute Dynamik und Fahrbarkeit, besonders auch bei niedrigsten Drehzahlen, so wie ich das vom OM 646 EVO im 211er nicht kenne, der braucht 500 Touren mehr. Die 7G+ serviert die Gänge unmerklich und flink, reagiert im Rahmen dessen, was ein Mercedes-Fahrer erwartet, prompt, hält gut die Gänge und lässt dem untenraus erstaunlich bärigen Motörchen die Chance auch aus dem Drehzahlkeller zu beschleunigen.

Bleibt man unter 2.500 U/Min. ist alles sehr dezent, der Motor ist weit weg, der Wagen liegt gut auf der Straße und trotz AMG-Schnickschnack ist der Federungskomfort nicht schlechter als im 211 MOPF mit seinem hoppeligen DirectControl-Fahrwerk. Mit dem Komfortfahrwerk auf normalen Reifenquerschnitten geht sich hier sicher eine Verbesserung zum 211er MOPF aus, meine ich. Kanaldeckel werden relativ leise genommen, "hibbelig" wirkt das Fahrwerk nicht, klebt auch recht gut am Asphalt. Kurven sind präzise zu durchzirkeln, die Lenkung ist echt gut.

Unergonomisch zeigen sich die hellen Skalen im Kombiinstrument des gefahren Modells, viel zu viel Design, man findet vor lauter tollen Effekten die Zeiger und Zahlen schon gar nicht mehr ... auch das bunte Zentraldisplay ist zwar toll, aber vor lauter Grafik verstecken sich die wahren Aussagen dann doch ein wenig zu sehr.

Also fahre ich so durch die Landschaft, kurve durch die Stadt und bemerke: Irgendwas ist da laut, es säuselt hell von hinten nach vorn, die Asphalt- und Abrollgeräusche dringen überland hell in den Wagen. Eine kurze Recherche im 212er-Forum gibt mir recht, dass es sich da um keine Einbildung handelt, hier wurde ab MOPF gespart, überhaupt scheint die ganze Türabdichtung gegenüber dem 211er etwas vereinfacht worden zu sein. Schade, denn Geräuscharmut ist die wahre Klasse!

Und noch was lerne ich rasch: Diese ganzen Assistenten, die einen dauernd belästen, bevormunden und vor einem Beifahrer dann auch noch vielleicht bloßstellen, die können sie sich beim Hersteller behalten. Dauern blinkt, quakt, piept oder vibriert irgendwas, auch wenn man durchaus noch "normal" durch dichten Stadtdschungel und Vorstadtautobahnknoten fährt oder Überland im Hügelland auf "Idealllinie" durch die Serpentinen cruised.

Ich glaube ja wirklich, dass der Totwinkelassistent wirklich froh ist mich wieder losgeworden zu sein und der kleine Motor am Lenkrad, der war wohl schon kurz vor einem Kurzschluss und roch sicher brenzlig. Und warum das sinnlose Gebimmel des Abstandswarners dreimal so laut vor einer Situation warnt, die ich eh schon längst wahrgenommen habe und für die ich auch gar nichts kann, ist ja vielleicht noch okay, aber nie werde ich verstehen warum man dann, wenn man rückwärts einparkt, von den wirklich wichtigen Neuigkeiten von da hinten vergleichsweise kaum was hört bevor es kracht?

Nein, das Zeug können sie sich behalten, das ist keinen Pfifferling wert. Und wer ein T-Modell nicht in eine Parklücke hineinbekommt, der sollte im Interesse der Anderen eh nicht auf die Straße. Politisch unkorrekt vielleicht, aber meine Meinung, ganz old-fashioned.

Also wieder herumgegurkt, Kofferaum so richtig beladen und entladen, ja das ist gut beim S212er, noch ein klein wenig besser als beim S211er, erinnert mich an den lange gefahrenen S210er. Viel um ist nicht, aber etwas doch. Quadratisch, praktisch, gut.

Und wie leise der Laderaumlift hoch und runter geht ... und er geht immer!!! Es gibt ja kaum mehr ordentliche Kombis mit Ladetalent und ohne superfetter Stoßstange, wo man alles weit drüberheben muss.

Bisserl blöd ist die nun feststehende Laderaumkassette ... anders, aber nicht besser. Wohin damit? Wozu der nötige Extrahandgriff? Das Sicherungsnetz bei umgelegter Rückbank verwenden ... dazu muss man die Kassette an den Rücklehnen wackelig einhängen. und es gibt keinen ganz ebenen Ladeboden mehr, Alarm! Schon wieder was verschlimmbessert, Möbel- und Gefrierschranktransporteure werden aufjaulen!

Auch die leisen Türschlösser erfreuen, das laute "Tschockkk" beim Losfahren des 211ers ist nicht so mein Ding, eher bissi peinlich. Die pneumatisch betätigte Verriegelung im 210er, das war halt was. Passé, aber so geht es zumindest mal in Ordnung.

Einige Stunden sitze ich im Auto. Aluminium-Blenden mit lustigem Waffelmuster. Silberne Luftdüsen mit silbernen Rädchen. Silberne Uhr. Eine eckige Uhr! Hmmm. So etwas muss man mögen. Ein bisschen Glitzer von Svarovski fehlt noch am Ende, finde ich dann doch ... Das Lenkrad auch Silber. Mit dicken Daumengruben und abgesetzter Ledernaht. Hmmm. Sport. Ja. Mit einem 220 CDI. Hmmm.

Der Blinker. Blödes Teil. Blinkt beim Antippen 3x. Gut so, ein wenig knapp finde ich das, ich möchte 5x oder 6x haben, ich finde es kooperativer im Verkehr wenn andere auch noch Zeit haben, sich auf meine Fahrmanöver einzustellen. Ich fahre gut mit dieser entspannten Strategie und habe mir angewöhnt, nach 2-3 Blinkvorgängen eben nochmal zu tippen.

Der Blinkerhebel im 212er rastet angenehm ein, deutlich sanfter (= besser) als beim 211er, wo das Gefühl irgendwie "hart" ist. Beim Antippen muss ich nach 3 "Blinkerln" halt nochmal antippen. Aber warum blinkt er jetzt außerhalb des schönen Blinkrhythmusses und warum nicht einfach noch 3x, warum hört er oft ganz zu blinken auf, wenn ich zu früh tippe? Wir zwei werden keine Freunde, das weiß ich schon.

Es wird finster. Unter den Aludekorleisten kommt viel oranges Ambiente-Licht hervor. Auch aus den Vertiefungen der Türöffner leuchtet es laut heraus. Alles ist auffällig, nichts dezent. Ich hab herumgesucht, irgendwo kann man vielleicht die Helligkeit einstellen, aber mit dem Dreh-und-Drück-Spielzeug der Mittelkonsole und den Lenkradtasten für einen Normalsterblichen mit knapp 50 Jahren nicht ohne Weiteres zu finden. Braucht man eh nur einmal im Autoleben.

Außen ist's ja genauso. Ich werde alt, mit diesen Tagfahrlichtern geht das Abendland zugrunde, behaupte ich mal. Ich sehe überall nur Japan-Kitsch.

Egal ob VW, Audi, Mercedes oder BMW, dieses überbemühte Lichtgeschlängel bis hin zur Christbaum-Lichterkette -- sorry liebe Autohersteller, das ist alles nur peinlich. Macht einfach schönes, zeitloses Design, stellt den Nutzen nicht hinter das Design und denkt daran, dass das Auto auch morgen und übermorgen noch gefällig ausschauen soll. Am coolsten fand ich noch die ersten Tagfahrlichter mit Halogenlämpchen im schlichten Runddesign wie beim allerersten 212er als Elegance oder bei den eher einfacheren aktuellen VW-Fahrzeugen, Caddy & Co. Nur weil man LED hat, muss das nicht jeder sehen. Behaltet euch die Punkterl.

Und behaltet euch dieses neue ILS. Ja, das ist Mist. Echt. Hallo? Warum wird es nicht hell, wenn man auf Fernlicht schaltet, warum dauert das gefühlt eine Ewigkeit, vielleicht zwei ganze Sekunden, wenn man aufblendet bis es in der Ferne endlich wirklich hell wird? Wieviele Meter legt man in dieser Zeit zurück?

Und dieses "laszive Heben des Lichtvorhanges", das ist ja vielleicht grafisch wertvoll, aber besser wäre eine homogenere Lichtverteilung direkt vor dem Wagen. Wahnsinnig hell wär mir das Licht jetzt auch nicht vorgekommen, eher normal. Und die Lichthupe, mangels H7-Scheinwerfer auch nur ein müdes "Vorhanglupfen" statt eines auffälligen Blitzes? Bäh. Und das kalte bläuliche Licht ... auch so eine Mode, die im Regen und Nebel nur Nachteile bringt.

Das Highlight bleibt somit die 7G-Tronic+, die macht alles so, wie ich es mag. Flink, direkt, drehzahlminimierend ohne verschlafen zu wirken. Fast immer unmerklich sanft und doch irgendwie fest.

Allerdings, eines ist doch wieder total vertrottelt: Warum reißt mir die Kiste den Gang raus, wenn ich beim Rückwärtseinparken die Tür einen Spalt öffne, um die Parkordnung zu sehen? Wollen die guten Leute bei Daimler, dass die letzten ordentlichen Einparker die Lust daran verlieren? Besonders toll ist das, weil das digitale Superhirn da vorn im Motorraum knallhart die mechanische Parksperre aktiviert, sobald man die Tür öffnet, was den Wagen mit einem festen Ruck zum Stillstand bringt.

Ich komme zum Ende, fahre den Wagen zur Tankstelle und bemerke: Wunder gibt es keine.

Trotz Entfall des Reserverades, trotz an jeder Kreuzung meist sinnlos absterbenden Motors (ich fahre wenn möglich so, dass ich nicht lange stehe) und einer Armada an elektromechanischer Optimierung im und um den Motor (mit entsprechender Fehleroption im Alter) steht am Schluss nachgerechnet 7 Liter Durchschnittsverbrauch am Taschenrechnerdisplay, ein Wert, denn ich mit dem S211 mit OM 646 EVO und schlichter 5G-Automatik nur unwesentlich übertreffe. Und der alte OM 642 nimmt halt einen Liter mehr.

Es geht zum 🙂 , ich reiche den Schlüssel, bewege auf seinen fragenden Blick hin den Kopf mehrfach ganz leicht von links nach rechts und zurück, nehme den Schlüssel meines 7 Jahre alten und 160.000 km gelaufenen Sorgenkindes und brause zufrieden davon.

In einem Auto sitzend, das Behaglichkeit ausströmt, das dezent ist und sich nicht wichtig macht, dessen V6-Motor zwar beim Verbrauch nicht mit einem schmalen Vierender vergleichbar ist, aber dessen Rollgeräusche deutlich gedämpfter wirken. Und meine Frau ist mit dem soliden R4 mit Doppelkette im 211er sicher auch nicht schlecht beraten. Schade um ein paar Details, die der 212er wirklich gut kann, aber das Gesamtpaket passt zumindest für mich nicht.

Ich will in so einem Auto nicht gesehen werden.
Ich will nicht von einem Auto belästigt werden.
Ich will kein Technologiegebirge ohne Nutzen bezwingen.
Ich will keine nüchterne Trutzburg sondern ein charmantes Abenteuer.

... das beschreibt es wohl am Treffendsten.

Vielleicht war die Wahl des AMG-Fahrzeuges für mich ein Bärendienst, wäre ein schlichter Elegance mit offenporigem Holz, Nappaleder oder auch schlichtem Stoff mit komfortabler 16"-Bereifung einfach passender gewesen. Aber die Eigenheiten, die die Moderne und vor allem die Mode so mit sich bringen, die wären dieselben.

So warte ich entspannt auf die BR 213 und liebäugle weiterhin mit einem feschen Brot-und-Butter-Auto als "Plan B", sollte vorzeitig oder durch einen ähnlichen Versager beim Nachfolger ein Strategiewechsel nötig sein.

Und bis dahin werde ich den beiden "Alten" wohl oder übel ihre manchmal gar nicht so billigen Wehwehchen nachsehen müssen und schmerzbefreit bezahlen, wenn's dann halt drauf ankommt.

So denn!

Beste Antwort im Thema

... dass ich gut beraten bin, weiter gut auf unsere beiden 211er im Haushalt zu schauen und es ihnen an nichts mangeln zu lassen! 😉 😛 🙄 😰 😎 😁 🙂 🙂 🙂

Tatsächlich hat mir der 🙂 einen Vorführwagen in Form eines fast ganz aktuellen 212ers organisiert, nachdem ich ihn tätlich damit bedroht habe mir einen Ford Mondeo Vignale zu kaufen, weil der kann von der Qualität her nur besser sein. (Wer meine Reparaturhistorie kennt, der weiß Bescheid, wer nicht, der soll bei Langeweile "meine Fahrzeuge" im Profil durchlesen.)

Außerdem kann sich bei so einem besseren Brot-und-Butter-Auto ein normaler Gut-Alleinverdiener so gerade noch einen Neuwagen mit vollen 5 Jahren Garantie leisten, denn um 40.000 Euro geht sich bei Ford so allerhand aus ... 180 PS, Allrad, Automatik, volle Hütte ...

Anders bei Mercedes, da geht man mit diesem Geldpaket doch wieder nur mit einem Prospekt in der Hand bei der Tür raus oder kauft wieder einen Gebrauchtwagen mit unbekannter Historie, fremden Keimen in den Polstern und sowieso nur 2 Jahren Garantie (in Österreich dank des Importeurs der ziemlich unter Druck gekommen ist sogar ganze 4, immerhin, aber eben auch nur bei Neufahrzeugen).

Also den wieder mal zickigen 280 CDI zum 🙂 gestellt und einen E 220 T CDI im AMG-Design mit jungfräulichen 7.000 km übernommen. Mit dem OM 651, "dem Gefürchteten", 7G+, also nicht ganz der letzte Schrei, keine 9 Gänge. Laut 🙂 ist der Motor bei bei Mechanikern noch immer unbeliebt weil vieles schwer zugänglich ist, Kette und Kettenspanner sind aber keine ausgeprägten Problemzonen mehr. Aha.

Beim Weg zum Auto gemischte Gefühle. Immerhin hat mich der erste vor Jahren besichtigte 212er mit seinem dicken Hintern, dem zerklüfteten Brachialdesign mit Schneeschieber-Fronstschürze und dem gestalterisch hilflos wirkendem Tagfahrlicht richtiggehend abgestoßen. Dazu das zerklüftete Innendesign das an kubistische Kunstperioden erinnert, alles recht "charmebefreit", trocken, aggressiv-sportlich bis nützlich, aber sicher nicht charmant.

Angekommen beim Wagen erschrecke ich über die verchromte Lippe an der vorderen Stoßstange, überwinde meine Widerstände bei der Betrachtung großer AMG-Felgen mit kleinen Bremsscheiben (vorne gelocht, wow!) um beim Öffnen der Tür über die interessante Spannung in der Farbwelt zu stutzen (außen Schwarz-irgendwas, innen beige-braun, das geht für mich gar nicht zusammen).

Also Platz genommen, bemerkt, dass Kunstleder nicht wirklich zum Wort "Luxus" passt, dass das Platzangebot wirklich gut ist und den Motor gestartet. Der kleine OM 651 rappelt tapfer vor sich hin, die Ingenieure haben viel investiert um ihn auszusperren -- was ihnen auch ganz gut gelungen ist, zumindest wenn er mal warmgelaufen ist; wirklicher Schmeichler ist er aber keiner.

Warum man Tempomathebel und Blinkerstock tauschen musste, das wird mir keiner erklären können. Dem "Erfinder" würde ich gerne einzeln die Finger brechen. Ich weiß nicht, wie oft ich in den drei Tagen beschleunigt statt geblinkt habe (was den Auffahrschutz wieder sehr hektisch machte). Der Wählhebel am Lenkrad, ja, das hat was, finde ich gar nicht übel. Besser ist es auch nicht, aber es macht Platz in der Mittelkonsole frei, das ist zu respektieren. Die ist breit, und der zweiteilige seitlich aufklappende Deckel supergut.

Also Fahrstufe "D" rein und losgebraust, gefällt ganz gut der Vortrieb, der kleine Vierzylinder zeigt eine überraschend gute Dynamik und Fahrbarkeit, besonders auch bei niedrigsten Drehzahlen, so wie ich das vom OM 646 EVO im 211er nicht kenne, der braucht 500 Touren mehr. Die 7G+ serviert die Gänge unmerklich und flink, reagiert im Rahmen dessen, was ein Mercedes-Fahrer erwartet, prompt, hält gut die Gänge und lässt dem untenraus erstaunlich bärigen Motörchen die Chance auch aus dem Drehzahlkeller zu beschleunigen.

Bleibt man unter 2.500 U/Min. ist alles sehr dezent, der Motor ist weit weg, der Wagen liegt gut auf der Straße und trotz AMG-Schnickschnack ist der Federungskomfort nicht schlechter als im 211 MOPF mit seinem hoppeligen DirectControl-Fahrwerk. Mit dem Komfortfahrwerk auf normalen Reifenquerschnitten geht sich hier sicher eine Verbesserung zum 211er MOPF aus, meine ich. Kanaldeckel werden relativ leise genommen, "hibbelig" wirkt das Fahrwerk nicht, klebt auch recht gut am Asphalt. Kurven sind präzise zu durchzirkeln, die Lenkung ist echt gut.

Unergonomisch zeigen sich die hellen Skalen im Kombiinstrument des gefahren Modells, viel zu viel Design, man findet vor lauter tollen Effekten die Zeiger und Zahlen schon gar nicht mehr ... auch das bunte Zentraldisplay ist zwar toll, aber vor lauter Grafik verstecken sich die wahren Aussagen dann doch ein wenig zu sehr.

Also fahre ich so durch die Landschaft, kurve durch die Stadt und bemerke: Irgendwas ist da laut, es säuselt hell von hinten nach vorn, die Asphalt- und Abrollgeräusche dringen überland hell in den Wagen. Eine kurze Recherche im 212er-Forum gibt mir recht, dass es sich da um keine Einbildung handelt, hier wurde ab MOPF gespart, überhaupt scheint die ganze Türabdichtung gegenüber dem 211er etwas vereinfacht worden zu sein. Schade, denn Geräuscharmut ist die wahre Klasse!

Und noch was lerne ich rasch: Diese ganzen Assistenten, die einen dauernd belästen, bevormunden und vor einem Beifahrer dann auch noch vielleicht bloßstellen, die können sie sich beim Hersteller behalten. Dauern blinkt, quakt, piept oder vibriert irgendwas, auch wenn man durchaus noch "normal" durch dichten Stadtdschungel und Vorstadtautobahnknoten fährt oder Überland im Hügelland auf "Idealllinie" durch die Serpentinen cruised.

Ich glaube ja wirklich, dass der Totwinkelassistent wirklich froh ist mich wieder losgeworden zu sein und der kleine Motor am Lenkrad, der war wohl schon kurz vor einem Kurzschluss und roch sicher brenzlig. Und warum das sinnlose Gebimmel des Abstandswarners dreimal so laut vor einer Situation warnt, die ich eh schon längst wahrgenommen habe und für die ich auch gar nichts kann, ist ja vielleicht noch okay, aber nie werde ich verstehen warum man dann, wenn man rückwärts einparkt, von den wirklich wichtigen Neuigkeiten von da hinten vergleichsweise kaum was hört bevor es kracht?

Nein, das Zeug können sie sich behalten, das ist keinen Pfifferling wert. Und wer ein T-Modell nicht in eine Parklücke hineinbekommt, der sollte im Interesse der Anderen eh nicht auf die Straße. Politisch unkorrekt vielleicht, aber meine Meinung, ganz old-fashioned.

Also wieder herumgegurkt, Kofferaum so richtig beladen und entladen, ja das ist gut beim S212er, noch ein klein wenig besser als beim S211er, erinnert mich an den lange gefahrenen S210er. Viel um ist nicht, aber etwas doch. Quadratisch, praktisch, gut.

Und wie leise der Laderaumlift hoch und runter geht ... und er geht immer!!! Es gibt ja kaum mehr ordentliche Kombis mit Ladetalent und ohne superfetter Stoßstange, wo man alles weit drüberheben muss.

Bisserl blöd ist die nun feststehende Laderaumkassette ... anders, aber nicht besser. Wohin damit? Wozu der nötige Extrahandgriff? Das Sicherungsnetz bei umgelegter Rückbank verwenden ... dazu muss man die Kassette an den Rücklehnen wackelig einhängen. und es gibt keinen ganz ebenen Ladeboden mehr, Alarm! Schon wieder was verschlimmbessert, Möbel- und Gefrierschranktransporteure werden aufjaulen!

Auch die leisen Türschlösser erfreuen, das laute "Tschockkk" beim Losfahren des 211ers ist nicht so mein Ding, eher bissi peinlich. Die pneumatisch betätigte Verriegelung im 210er, das war halt was. Passé, aber so geht es zumindest mal in Ordnung.

Einige Stunden sitze ich im Auto. Aluminium-Blenden mit lustigem Waffelmuster. Silberne Luftdüsen mit silbernen Rädchen. Silberne Uhr. Eine eckige Uhr! Hmmm. So etwas muss man mögen. Ein bisschen Glitzer von Svarovski fehlt noch am Ende, finde ich dann doch ... Das Lenkrad auch Silber. Mit dicken Daumengruben und abgesetzter Ledernaht. Hmmm. Sport. Ja. Mit einem 220 CDI. Hmmm.

Der Blinker. Blödes Teil. Blinkt beim Antippen 3x. Gut so, ein wenig knapp finde ich das, ich möchte 5x oder 6x haben, ich finde es kooperativer im Verkehr wenn andere auch noch Zeit haben, sich auf meine Fahrmanöver einzustellen. Ich fahre gut mit dieser entspannten Strategie und habe mir angewöhnt, nach 2-3 Blinkvorgängen eben nochmal zu tippen.

Der Blinkerhebel im 212er rastet angenehm ein, deutlich sanfter (= besser) als beim 211er, wo das Gefühl irgendwie "hart" ist. Beim Antippen muss ich nach 3 "Blinkerln" halt nochmal antippen. Aber warum blinkt er jetzt außerhalb des schönen Blinkrhythmusses und warum nicht einfach noch 3x, warum hört er oft ganz zu blinken auf, wenn ich zu früh tippe? Wir zwei werden keine Freunde, das weiß ich schon.

Es wird finster. Unter den Aludekorleisten kommt viel oranges Ambiente-Licht hervor. Auch aus den Vertiefungen der Türöffner leuchtet es laut heraus. Alles ist auffällig, nichts dezent. Ich hab herumgesucht, irgendwo kann man vielleicht die Helligkeit einstellen, aber mit dem Dreh-und-Drück-Spielzeug der Mittelkonsole und den Lenkradtasten für einen Normalsterblichen mit knapp 50 Jahren nicht ohne Weiteres zu finden. Braucht man eh nur einmal im Autoleben.

Außen ist's ja genauso. Ich werde alt, mit diesen Tagfahrlichtern geht das Abendland zugrunde, behaupte ich mal. Ich sehe überall nur Japan-Kitsch.

Egal ob VW, Audi, Mercedes oder BMW, dieses überbemühte Lichtgeschlängel bis hin zur Christbaum-Lichterkette -- sorry liebe Autohersteller, das ist alles nur peinlich. Macht einfach schönes, zeitloses Design, stellt den Nutzen nicht hinter das Design und denkt daran, dass das Auto auch morgen und übermorgen noch gefällig ausschauen soll. Am coolsten fand ich noch die ersten Tagfahrlichter mit Halogenlämpchen im schlichten Runddesign wie beim allerersten 212er als Elegance oder bei den eher einfacheren aktuellen VW-Fahrzeugen, Caddy & Co. Nur weil man LED hat, muss das nicht jeder sehen. Behaltet euch die Punkterl.

Und behaltet euch dieses neue ILS. Ja, das ist Mist. Echt. Hallo? Warum wird es nicht hell, wenn man auf Fernlicht schaltet, warum dauert das gefühlt eine Ewigkeit, vielleicht zwei ganze Sekunden, wenn man aufblendet bis es in der Ferne endlich wirklich hell wird? Wieviele Meter legt man in dieser Zeit zurück?

Und dieses "laszive Heben des Lichtvorhanges", das ist ja vielleicht grafisch wertvoll, aber besser wäre eine homogenere Lichtverteilung direkt vor dem Wagen. Wahnsinnig hell wär mir das Licht jetzt auch nicht vorgekommen, eher normal. Und die Lichthupe, mangels H7-Scheinwerfer auch nur ein müdes "Vorhanglupfen" statt eines auffälligen Blitzes? Bäh. Und das kalte bläuliche Licht ... auch so eine Mode, die im Regen und Nebel nur Nachteile bringt.

Das Highlight bleibt somit die 7G-Tronic+, die macht alles so, wie ich es mag. Flink, direkt, drehzahlminimierend ohne verschlafen zu wirken. Fast immer unmerklich sanft und doch irgendwie fest.

Allerdings, eines ist doch wieder total vertrottelt: Warum reißt mir die Kiste den Gang raus, wenn ich beim Rückwärtseinparken die Tür einen Spalt öffne, um die Parkordnung zu sehen? Wollen die guten Leute bei Daimler, dass die letzten ordentlichen Einparker die Lust daran verlieren? Besonders toll ist das, weil das digitale Superhirn da vorn im Motorraum knallhart die mechanische Parksperre aktiviert, sobald man die Tür öffnet, was den Wagen mit einem festen Ruck zum Stillstand bringt.

Ich komme zum Ende, fahre den Wagen zur Tankstelle und bemerke: Wunder gibt es keine.

Trotz Entfall des Reserverades, trotz an jeder Kreuzung meist sinnlos absterbenden Motors (ich fahre wenn möglich so, dass ich nicht lange stehe) und einer Armada an elektromechanischer Optimierung im und um den Motor (mit entsprechender Fehleroption im Alter) steht am Schluss nachgerechnet 7 Liter Durchschnittsverbrauch am Taschenrechnerdisplay, ein Wert, denn ich mit dem S211 mit OM 646 EVO und schlichter 5G-Automatik nur unwesentlich übertreffe. Und der alte OM 642 nimmt halt einen Liter mehr.

Es geht zum 🙂 , ich reiche den Schlüssel, bewege auf seinen fragenden Blick hin den Kopf mehrfach ganz leicht von links nach rechts und zurück, nehme den Schlüssel meines 7 Jahre alten und 160.000 km gelaufenen Sorgenkindes und brause zufrieden davon.

In einem Auto sitzend, das Behaglichkeit ausströmt, das dezent ist und sich nicht wichtig macht, dessen V6-Motor zwar beim Verbrauch nicht mit einem schmalen Vierender vergleichbar ist, aber dessen Rollgeräusche deutlich gedämpfter wirken. Und meine Frau ist mit dem soliden R4 mit Doppelkette im 211er sicher auch nicht schlecht beraten. Schade um ein paar Details, die der 212er wirklich gut kann, aber das Gesamtpaket passt zumindest für mich nicht.

Ich will in so einem Auto nicht gesehen werden.
Ich will nicht von einem Auto belästigt werden.
Ich will kein Technologiegebirge ohne Nutzen bezwingen.
Ich will keine nüchterne Trutzburg sondern ein charmantes Abenteuer.

... das beschreibt es wohl am Treffendsten.

Vielleicht war die Wahl des AMG-Fahrzeuges für mich ein Bärendienst, wäre ein schlichter Elegance mit offenporigem Holz, Nappaleder oder auch schlichtem Stoff mit komfortabler 16"-Bereifung einfach passender gewesen. Aber die Eigenheiten, die die Moderne und vor allem die Mode so mit sich bringen, die wären dieselben.

So warte ich entspannt auf die BR 213 und liebäugle weiterhin mit einem feschen Brot-und-Butter-Auto als "Plan B", sollte vorzeitig oder durch einen ähnlichen Versager beim Nachfolger ein Strategiewechsel nötig sein.

Und bis dahin werde ich den beiden "Alten" wohl oder übel ihre manchmal gar nicht so billigen Wehwehchen nachsehen müssen und schmerzbefreit bezahlen, wenn's dann halt drauf ankommt.

So denn!

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111 Antworten

Zitat:

@tw.ghost schrieb am 1. August 2015 um 12:07:22 Uhr:


Edit: Einen ordentlichen W221 kauft man mit etwas Recherche für 18.000€ 😉, da brauche ich keinen Mondeo mit 18% Nachlass......

Gruß,

Th.

Gibts die S-Klasse auch schon als Kombi?😁

Zitat:

@Rannug68 schrieb am 1. August 2015 um 12:54:34 Uhr:



Gibts die S-Klasse auch schon als Kombi?😁

Oooohhh,

kleiner Fauxpas 😁😁😁😁, ich steige immer vorne links ein, was dahinter kommt, interessiert mich nicht 😁😁😁

Stimmt natürlich 🙂, gibt es den Mondeo überhaupt als Limo????

Gruß,

Th.

Hi Austro Diesel,

auch von mir vielen, vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht. Überhaupt bin ich schon seit Jahren stiller begeisterter Leser deiner Schadensberichte- du hast aber auch echt ein schlechtes Benz-Karma...

Rein äußerlich finde ich den 212 Mopf ja schon schnuckelig, aber der Rest, von dem du schreibst, bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen. Das Interieur gefällt mir überhaupt nicht und dieses ganze Piepsgedöns macht mir fast schon Angst. Auf jeden Fall kann ich mir jetzt die Recherche über den 212er sparen, hast mir eine Menge Zeit gespart, auch dafür danke.

Scheinbar haben wir mal wieder einen "letzten echten Benz", den 211er! Bin auf den 213er gespannt, aber höchstwahrscheinlich wird´s da noch schlimmer.

Viele Grüße von der Ostsee,

Michael

Zitat:

@tw.ghost schrieb am 1. August 2015 um 12:07:22 Uhr:


Nicht konform gehe ich mit der These, dass ein 40.000€ Ford in "voller Hütte" eine Alternative sein könnte.
[...] Das Paradebeispiel ist die Distronic [...] z.B. auch mit der Einparkautomatik [...] Einen ordentlichen W221 kauft man mit etwas Recherche für 18.000€ 😉

Hier liegt ein Missverständnis vor. Ein sehr folgenschweres!

Ich brauche keine Distronic, keinen Totwinkelassistenten, keine Spurassistenz, keine Fernlichtautomatik. Wird alles abgeschaltet, so es nicht bei Bestellung vermeidbar ist. Ich will selber fahren, ich fahre gerne und ich meine auch leidlich gut. Die Qualität dieser Gimmicks spielt daher für mich keine Rolle.

Ich brauche einen recht guten Alltagswagen mit ausgeprägtem Ladetalent bei erfreulicher Optik und ansprechendem Fahrverhalten bei tragbaren laufenden Kosten. Allrad wird gerne genommen, Automatik ist Pflicht, molliger Turbodiesel bitte ja.

Damit ist die S-Klasse raus, weil kein Kombi verfügbar und weil sicher auch nicht ganz billig im laufenden Betrieb, wie das halt so ist mit alten, komplizierten Sachen.

"Volle Hütte" heißt für mich warme Hände am Lenkrad, eisfreie Windschutzscheibe wie auch Wärme am Popo, Standheizung mit Funkfernbedienung, Navi, Xenon- (oder inzwischen LED-)Licht, Hub/Schiebedach, Anhängerkupplung, variable Stoßdämpfer und noch ein paar Kleinigkeiten mehr. Ledergestühl, Chrom und anderes Chi Chi kann mir gestohlen bleiben.

Und ich will ein Auto, das mir mehrere Jahre umfassende Garantie bietet. Bei Kia und Hyundai gibt's das auch, warum sollte man sich das als Konsument und ausgewiesener automobiler Pechvogel (aka "sehr anspruchsvoller Kunde"😉 nicht wünschen dürfen?

Ein paar Lustigkeiten gibt's natürlich auch beim Ford Mondeo: Warum kann man ausgerechnet bei Anhängerkupplung keine Niveauregulierung bestellen? Und das Hub/Schiebedach gibt es nur beim Hybrid ... warum?

Und zu guter Letzt sollte der Neuwagen geschmeidig in die österreichische 40.000-Euro "Angemessenheitsgrenze" passen. Alles was teurer ist, ist Privatsache, also steuerlicher Unfug, bei einem 80.000-Euro-Auto zahlt man hier als Unternehmer die Hälfte aller (!) Kosten vom versteuerten Geld. Ausnahme ist Autos über 5 Jahre, was das bedeutet erlebe ich ja gerade. 😉

Im Bekanntenkreis fahren einige S-Max, Galaxys, Focus und Mondeos. Keine Heiligen, aber klar unkomplizierter als meine Mercedes.

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Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 1. August 2015 um 14:00:03 Uhr:


Im Bekanntenkreis fahren einige S-Max, Galaxys, Focus und Mondeos. Keine Heiligen, aber klar unkomplizierter als meine Mercedes.

Hallo,

wobei das sicher "Glückssache" ist.
Meine beiden 211er, eine Limo, ein Kombi, waren völlig problemlose Fahrzeuge, wobei der "Vormopf" das bessere Auto war (das versteht hier im Forum aber kein Mensch 😁).
Ford mit außerplanmäßigen Werkstattaufenthalten bis hin zur Rückgabe habe ich auch im entfernten Bekanntenkreis.......

Das mit den Extras, die man braucht oder eben nicht, ist natürlich immer eine Sache des persönlichen Geschmacks. Oft gibt es eben auch Fälle von: "Kenne ich nicht, brauche ich nicht".
Habe erst kürzlich einen Kollegen "überredet", endlich mal ein Automatikfahrzeug zu bestellen. Das war für ihn ein absolutes "no go". Jetzt möchte er (logisch eigentlich 😉) nie mehr ohne.
Bei mir braucht es auch keinen "Müdigkeitsassistenten" der mir erzählt, dass ich pausieren muss, keinen "Spurhalteassistenten", "Einparkassistenten" und ähnlichen Humbug. Lenkradheizung ist genauso Quatsch wie der "Nachtsichtassistent" , der zudem in meinem 221 schlecht umgesetzt ist.....
Eine Sache, die ich persönlich zunächst auch nicht auf dem Schirm hatte, ist besagte Distronic. Ich fahre halt gerne mit Tempomat. Dieser macht aber bei den Verkehrsverhältnissen in "D" schlicht in 90% der Fälle keinen Sinn ohne die Distronic, daher ist dieses Gimmick für mich mittlerweile ein absolutes Muss für mein Alltagsfahrzeug geworden. Ich nutze die Funktion sogar im Stadtverkehr.......

Aber offen gesagt, es geht auch sehr archaisch. Mein 126 hat Schaltung, Stoffsitze (auf denen man sommers wie winters ordentlich sitzt) einen mechanischen linken Spiegel (nur der rechte ist elektrisch) und außer Colorglas, Schiebedach und Radio nix an Extras. Was soll ich sagen: Nach kurzer Eingewöhnung stellt man fest, dass eigentlich streng genommen nix fehlt 😎. Der braucht nicht mal `ne Parktronic oder 360 Grad Kamera, weil ich sehe, wo er anfängt und wo er aufhört 😉.

Gruß,

Th.

Einspruch Eurer Gnaden, die Lenkradheizung ist ein Fixpunkt aller zukünftigen Autos! 🙂 Für bekennende Warmduscher DIE Erfindung seit der Popoheizung.

Distronic ... ja, hmmm, mag schon sein. Ich hab mir halt angewöhnt um einen Ticken langsamer zu fahren als der Rest der Meute ... damit hab ich selten ein Problem mit dem Auto vor mir.

Ich fahre ja auch nur selten Langstrecke, eigentlich nur bei Urlaubsfahrten. Daher ist da mein Leidensdruck vielleicht nicht so hoch wie bei jemanden, der jeden Tag beruflich über die Bahn brettern muss. Das Stückerl Autobahn nach Wien, das mein Wagen jeden Tag sieht, das verträgt wegen extremer Fahrzeugdichte gar keinen Tempomaten.

Ich fahre mittlerweile fast 90% aller Strecken auf dem Land und auf der AB mit dem Tempomaten. Für mich ist es die Erfindung des Jahrhunderts. Auch so, habe ich meinen absoluten Traumwagen. Die wichtigsten Ausstatungen für mich sind: Wurzelholz (jaja ich weiß aber ich bin mit aufgewachsen, meine Eltern hatten immer schon Wurzelholz), Automatik, ruhiger Motor deswegen und nur deswegen der 6 Zylinder, Leder mit Popoheizung, großes Navi, Tempomat, gemütliches Fahrwerk, Xenon und das war`s. Ich benötige kein Pips, keine Warner, keine AHK, keine Assistenten und keine Hilfen.
Für die Familie habe ich den Sharan mit AHK und vieeeel Platz. Meine Frau fährt damit Der Benz ist für mich, damit fahre ich zur Arbeit und ich mache ein mal im Jahr eine 4.000 km Balkantour, alleine. Nur mein Auto und ich. Ein Mann, ein Auto, ein W211.

http://data.motor-talk.de/.../img-8790-8486376218626265489.jpg

Bei meiner diesjährigen Balkantour hatte ich einen Verbrauch von 7,4 L/100 km. Insgesamt habe ich einen Verbrauch der letzten 12.000 km von 7,5 L/100 km.
Mein Fahrprofil bzw. meine Tankstellenbesuche:

Sag mal Otako, ist dir langweilig? 😰

Achsooo, wegen der Auswertung? Das macht die App "Gas Manager".
Ich muss nach dem Tanken nur 3 Zahlen eingeben: Km Stand, Menge in L und Gesamtpreis. Alles andere erechnet die App. Kostet nur 3,99 oder so. Auch die PDF-Datei wurde von der App erstellt. Man kann auch mehrere Fahrzeuge eingeben:

https://itunes.apple.com/.../id448662326?mt=8

🙂 🙂 🙂

Vier Jahre Garantie in Österreich - wie schön für die Nachbarn.

Sagen Sie mal, Herr Dr. Zetsche, sind wir Deutschen eigentlich die Deppen der Welt bzw. die Dauer-Melkkühe des heiligen Sterns aus Untertürkheim?

Im Übrigen hat Austro-Diesel vollkommen recht, wenn er das Design made in Stuttgart so überaus "lobt": Zerklüftetes Brachial-Design und weitere Schmeicheleien. Ich wäre nicht so nett gewesen.

Seit dieser Herr aus Big Amerika hoch drei für das sogenannte Design dieser Autos zuständig ist, dürfte sich die Restlebenszeit von Bruno Sacco dramatisch verkürzt haben - beim Anblick eines jeden neuen Fahrzeugs stehe jedenfalls ich immer kurz vor dem Herzinfarkt.

Aber die Verkaufszahlen geben dem Hersteller natürlich recht - was allerdings auch nur daran liegt, dass der weniger geschmackssichere Tel der Bevölkerung der Gleichung Stern=schön frönt.

Bin übrigens gespannt, wann die ersten Rost-Horror-Meldungen bezüglich der aktuellen Modelle über uns hereinbrechen - mir fehlt jedenfalls auch insoweit jeglicher Glaube an Daimler.

Mondeo? Find ich gut!

Zu den 4 Jahren Garantie in Österreich: Das ist eine Zusatzgarantieversicherung, die man mit jedem neuen Mercedes quasi mitkauft. Ist im Kaufpreis "eingepreist", organisiert vom Generalimporteuer (hier verkauft ja nicht Daimler die Autos). Ich finde das recht sympathisch.

In der Schweiz gibt es auch solche Angebote, mit Service inkludiert oder so ... ist das noch aktuell?

Zum Design: Diese neuen Mercedes sind klar nicht für deutsche und österreichische "Spießer" gemacht. Egal ob A, C oder E, das Design spricht den klassischen Stammkunden eher nicht an, viele Fremdmarkenkäufer schauen aber doch interessiert über den Zaun. Dazu kommen die statusbewussten Käufer aus China und die USA, die gerne "prollig" unterwegs sind.

Verstehen tu ich's ja, nur mögen nicht. Aber so gar nicht.

Wenn jetzt noch Miele mit diesem Dummfug anfängt fall ich ab vom Glauben.

Was Herr Sacco beim Anblick "der momentanen Designexperimente" wohl zu sagen hat?.
Ich wünsche mir eigentlich ein Auto das nie bimmelt, piept oder sonst was nerviges macht.
Kann man die 126 / 123 / 107... er nicht einfach wieder auflegen?
Die sind zeitlos, was ein Mercedes früher auch sein sollte.
Beim /8 warb man im Text: "Wir machen kurzlebige Mode nicht mit..."
Schade, dass der Konzern diese Philosophie über Bord geworfen hat!

Eigentlich war der 210er ein guter Mix. Ruhiges Design (bissi altmodisch), stoisch im Gemüt (Fahrdynamik = Null, viel idiotensicherer als der 124er zu fahren), Raumangebot super, Fahrwerksgeräusche leise.

Leider mit dem Rost furchtbar gestraft und auch noch mit der damals noch steilen Lernkurve bei der ersten CDI-Generation.

Ich mochte ihn.

Der 211er macht fast alles besser. Nur die unnötig knochige Federung des MOPF geht mir auf den Senkel.

"Miele" - das ist gut....

Es lebe der 3-Jahres-Geschmack.... Verkauft sich ja aktuell ganz gut für Daimler....

Lieber A-D,

hast Du denn schon mal eine ähnlich ausgiebige Probefahrt wie mit dem 212er z. B. mit einem Mondeo oder irgend einem anderen Wagen gemacht? Das würde mich mal interessieren, wie Dein "praktischer" Eindruck von gefahrenen Mittelklasse-Wagen ist.

Falls meine beiden Daimler mal doch gehen müssen, bin ich auch noch unschlüssig. Vielleicht geht es wieder zurück zu den Wurzeln, und ich qualme mit einem 240 TD S 123 mit H-Kennzeichen durch unsere schöne Berliner Umweltzone, denn den 240 TD hatte ich noch nicht, und das ist noch ein echter Dieselklang. Da brauchen die Nachbarn dann auch keinen Wecker mehr...

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