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Fahrzeugrückholung von Gespannen/Wohnmobilen durch Automobilclubs

Themenstarteram 7. Oktober 2015 um 22:01

Hallo zusammen,

nun ist das Thema „Fahrzeugrückholung“ an sich zwar nicht unbedingt ein spezielles Wohnwagen- bzw. Wohnmobil-Thema. Jedoch ist die Rückholung eines kompletten Gespannes oder eines Wohnmobils allein schon durch die Größe der Fahrzeuge und die damit verbundenen Mehrkosten gegenüber einem einzelnen PKW eine ganz andere Hausnummer.

Von daher denke ich, dass Erfahrungen, die bereits von mir und anderen Forenmitgliedern gemacht wurden durchaus von allgemeinem Interesse sein können. Eventuell regt der Thread ja auch den Einen oder Anderen dazu an, sich überhaupt mal Gedanken zu der Thematik und seiner eigenen diesbezüglichen Absicherung zu machen.

Ich fange also einfach mal mit unseren eigenen Erfahrungen mit der Rückholung durch den ACE (Auto Club Europa e.V.) an.

Fahrzeuge:

  • PKW Volvo S70
  • Wohnwagen (lbh 7,02 x 2,23 x 2,76 m, zGG 1,5t)

Ja … dieses Jahr ist es uns passiert ... erstmals überhaupt. Wir waren mit dem Gespann gute drei Wochen an der französischen Atlantikküste in Vieux-Boucau-les-Landes in Urlaub und hatten dort am letzten Urlaubsabend (Montag) einen Kupplungsschaden am Zugfahrzeug. Erster und zweiter Gang ließen sich gar nicht mehr auf normalem Weg einlegen. Der dritte, vierte und fünfte nur sehr sehr streng. Schalten war (die Älteren kennen das noch) plötzlich nur noch mit Zwischengas möglich.

Am Dienstagmorgen verständigten wir telefonisch den ACE. Innerhalb kürzester Zeit kam ein Werkstattfahrzeug zum Campingplatz, der Mechaniker sah sich den Volvo an und bestätigte meine erste „Diagnose“. Geschätzte Reparaturdauer: ca. 7 Tage.

In Absprache mit dem ACE wurde der Volvo direkt vom Campingplatz in die Werkstatt mitgenommen, wo der Schaden nochmals gesichtet und eine kurzfristige Reparaturmöglichkeit endgültig ausgeschlossen wurde. Von dort wurde der Volvo dann direkt auf einen Sammelplatz für solche „gestrandete“ Fahrzeuge gebracht. Schlüssel und Papiere hatte der Mechaniker bereits mitgenommen.

Der Wohnwagen verblieb, wiederum in Absprache mit dem ACE, auf dem Campingplatz. Dadurch hatten wir bis zu unserer Abreise wenigstens ein Dach über dem Kopf und mussten nicht auch noch in ein Hotel umziehen. Der Wohnwagen verblieb dann auch nach unserer Abreise gegen eine geringe Stellplatzgebühr (6,-€/Tag) auf dem Campingplatz und wurde von der transportierenden Spedition direkt dort abgeholt. Wir mussten lediglich den Wohnwagenschlüssel , Fahrzeugschein und Transportvollmachten für beide Fahrzeuge, welche uns der ACE gefaxt hatte, an der Rezeption für den Fahrer hinterlegen.

Zu dieser Zeit lautete die Aussage des ACE-Mitarbeiters, dass die Rückholdauer voraussichtlich 2-3 Wochen betragen würde.

Der Wohnwagen war unstrittig … kostenfreier Transport durch den ACE. Da eine rentable Reparatur für den Volvo S70 mit Bj. 1998 jedoch zweifelhaft war, mussten wir für diesen finanziell in Vorleistung gehen und die Kosten für den Rücktransport erst mal auslegen. Nach erfolgter Reparatur sollen wir dann die Reparaturbestätigung/Reparaturrechnung an den ACE einreichen, um auch den Preis für die Rückholung des Volvo erstattet zu bekommen.

Somit konnten wir, dank der Unterstützung des ACE, am Dienstag den Rücktransport beider Fahrzeuge organisieren und uns anschließend um unsere eigene Heimreise per Bahn kümmern.

Am Mittwochvormittag fuhren wir per Taxi zum nächstgelegenen Bahnhof in Dax. Für die Taxirechnung zum Bahnhof in Höhe von 60,-€ übernimmt der ACE anteilig 30,-€. Die Tickets für die Bahnfahrt erster Klasse von Dax – Paris (TGV), Paris - Stuttgart (TGV), Stuttgart – Augsburg (ICE) kosteten für 2 Personen insgesamt 877,-€. Den Preis hierfür trägt bei Einsendung der Originalbelege ebenfalls der ACE. Nachdem alle Verbindungen klappten, waren wir Donnerstag kurz nach Mitternacht in Augsburg.

Schon am nächsten Tag, also am Freitag, klingelte am frühen Nachmittag das Telefon … Überraschung: eine holländische Spedition kündigte die Lieferung beider Fahrzeuge an. Am Montag erfolgte die Anlieferung des Wohnwagen zu unserer Wohnadresse. Die Auslieferung des Volvo S70 erfolgt dann am Dienstag durch einen zweiten Transporter (wunschgemäß) direkt an die reparierende freie Werkstatt in etwa 25km Entfernung.

Somit verging zwischen der telefonischen Schadensmeldung am Dienstag d. 29.9.2015 und der Anlieferung der Fahrzeuge hier zu uns gerade mal eine Woche! Das wird sicher nicht in jedem Fall so schnell klappen. Aber in unserem Fall lief es einfach perfekt.

Die Originalrechnungen in Höhe von knapp 1000,-€ für die Wohnwagenabstellung auf dem Campingplatz in Frankreich, Taxi und Bahnkarten sind inzwischen per Einschreiben an den ACE eingereicht. Die Bearbeitungszeit bis zur Überweisung wurde uns mit derzeit 4-6 Wochen genannt.

Wenn man alles zusammen rechnet kommt man für Heimfahrt und Fahrzeugtransport in unserem Fall somit ganz locker mal auf Gesamtkosten im Bereich irgendwo zwischen vier- und fünftausend Euro. Das aber auch nur durch die Rahmenverträge der Automobilclubs mit den jeweiligen Transportunternehmen.

Wir waren/sind spätestens aus der geschilderten Situation heraus froh über unsere Mitgliedschaft im ACE.

Jetzt ist somit nur noch die Transportrechnung für den Volvo offen. Der befindet sich noch in der Reparatur. Den Part werde ich nach Abschluss ggf. ergänzen.

Sooo ... jetzt bin ich auf Eure diesbezüglichen Erfahrungen bei Fahrzeugrückholungen von Gespannen/Wohnmobilen durch Automobilclubs gespannt.

Gruß

NoGolf

PS: der grüne VW vor unserem Wohnwagen auf dem angehängten Bild gehört einem anderen Besitzer aus dem Berchtesgadener Land, wohin der Transporter nach dem Abladen weiterfuhr.

Fahrzeugrückholung
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 5. November 2015 um 12:52

Abschlussbericht

Zum Zeitpunkt der Threaderstellung waren ja, zumindest was die Kostenerstattung angeht, noch alle Punkte unabgeschlossen. Von daher zum Abschluss eine kurze Zusammenfassung von meiner Seite:

  • Für Zugfahrzeug und Wohnwagen organisierte der ACE die Rückholung
  • Wir fuhren per Zug 1.Kl. vom Atlantik heim.
  • Der ACE übernahm alle Kosten. Die Erstattung der von uns ausgelegten Fahrtkosten dauerte nur knapp 2 Wochen.
  • Da unser Zugfahrzeug EZ 1998 ist, musste ich hier allerdings mit ~1200€ in Vorkasse gehen (bei Anlieferung in Deutschland an den Fahrer zu entrichten) und dem ACE für die Rückerstattung einen Reparaturnachweis erbringen. Bei einem neueren Fahrzeug hätte der ACE diese Kosten direkt übernommen.
  • Die Reparaturrechnung unseres Volvo haben wir am vergangenen Freitag zusammen mit der Transportrechnung eingereicht und heute ist bereits die Rückerstattung für den Heimtransport in Höhe von ~1200€ auf unserem Konto.

Wir halten den Service des ACE von daher für perfekt. Freundlich, hilfsbereit, schnell und hochprofessionell ... was will man mehr ... ???

Gruß

NoGolf

37 weitere Antworten
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37 Antworten
am 3. November 2015 um 7:06

Ich arbeite bei einer Firma die im Auftrag des ADAC arbeitet. ;)

Grundsätzlich ist es mit einer Standard Mitgliedschaft nicht getan. Die Plus sollte es schon sein damit ihr auch mit Wowa/Womo nach Hause kommt.

Wir bekommen vom ADAC den Auftrag einen Havaristen auf der Autobahn Campingplatz oder sonst wo abzuschleppen. Bis dahin ist alles im Grünenbereich. Bis zur nächsten Werkstatt auch ohne Plusmitgliedschaft

Meist ist es so das wir die Fahrzeuge wenn nicht anderes gewünscht zu uns schleppen.

Ab da entscheidet ausschließlich der ADAC wie es weitergeht.

Ob ein Pickup (das verbringen nach Hause) oder ob ein Sammler beauftragt wird (Sammeltransport), oder einen Leihwagen bekommt.

Dabei ist es egal ob der Zugwagen verunfallt oder technisch Defekt ist.

Aber ohne +Mitgliedschaft oder Schutzbrief oder andere vergleichbare Absicherungen müsst ihr das selbst zahlen.

Aber wie gesagt der ADAC ist der der das Entscheidet nicht wir.

Auch wenn wir raus fahren um den Havaristen zu holen arbeiten mit den Infos vom ADAC, wir bekommen ein Fax mit Daten wo wer wann was hat. Sind die Angaben nicht vollständig oder durch Übermittlungsfehler falsch stehen wir auch schon mal mit einem 16tonner vor einem Smart bzw mit dem 3,5 tonner vor einem großen Wohnmobil. Wir haben auch spezielle Telefonnummern um den ADAC zu erreichen. Ihr sollte euch vorher erkunden welche Rufnummern ihr braucht um das alles abzuklären.

Wie das andere Hilfsorganisationen machen ist mir nicht bekannt aber vermutlich ebenso.

Themenstarteram 5. November 2015 um 12:52

Abschlussbericht

Zum Zeitpunkt der Threaderstellung waren ja, zumindest was die Kostenerstattung angeht, noch alle Punkte unabgeschlossen. Von daher zum Abschluss eine kurze Zusammenfassung von meiner Seite:

  • Für Zugfahrzeug und Wohnwagen organisierte der ACE die Rückholung
  • Wir fuhren per Zug 1.Kl. vom Atlantik heim.
  • Der ACE übernahm alle Kosten. Die Erstattung der von uns ausgelegten Fahrtkosten dauerte nur knapp 2 Wochen.
  • Da unser Zugfahrzeug EZ 1998 ist, musste ich hier allerdings mit ~1200€ in Vorkasse gehen (bei Anlieferung in Deutschland an den Fahrer zu entrichten) und dem ACE für die Rückerstattung einen Reparaturnachweis erbringen. Bei einem neueren Fahrzeug hätte der ACE diese Kosten direkt übernommen.
  • Die Reparaturrechnung unseres Volvo haben wir am vergangenen Freitag zusammen mit der Transportrechnung eingereicht und heute ist bereits die Rückerstattung für den Heimtransport in Höhe von ~1200€ auf unserem Konto.

Wir halten den Service des ACE von daher für perfekt. Freundlich, hilfsbereit, schnell und hochprofessionell ... was will man mehr ... ???

Gruß

NoGolf

Danke dir für den ausführlichen Bericht.

Da spricht ja einiges für den ACE.

Themenstarteram 5. November 2015 um 15:11

Ich kann das natürlich nur für uns beantworten. Da bekommst Du allerdings ein eindeutiges JA!

 

Ergänzung: anscheinend hält sich noch immer die Meinung, dass man Gewerkschaftsmitglied sein muß, um Mitglied im ACE werden zu können. Das war früher auch mal so. Inzwischen kann aber seit vielen Jahren jeder beitreten.

Moin,

nach regelrechter Erpressung meinerseits bekam ich die 4. Antwort:

Sehr geehrter Herr XXXXXX,

vielen Dank für Ihre Rückfrage.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zu hypothetischen Schadensfällen keine konkreten Leistungszusagen geben oder auch konkrete Vorgehensweisen vorab beschreiben können! Jeder Fall ist einzigartig!

Aber bitte glauben Sie uns, daß wir bei jedem eingetretenen Schaden speziell auf die notwendigen Hilfsmaßnahmen eingehen und im Rahmen der Bedingungen alles menschenmögliche tun um für unsere Mitglieder eine optimale Versorgung zu gewährleisten.

Es ist zwar so, daß die ADAC PlusMitgliedschaft keine intakten Fahrzeuge oder Anhänger schützt.

Selbstverständlich sind wir Ihnen aber bei der Organisation eines Fahrzeugrücktransportes für den intakten Wohnwagen behilflich, können den Ersatzteilversand veranlassen und erstatten Ihnen Fahrtkosten, beispielsweise in Form eines Mietfahrzeuges mit Anhängerkupplung.

Wir lassen Sie also sicher nicht im Regen stehen, da brauchen Sie sich nicht zu sorgen!

Damit bin ich etwas :rolleyes: beruhigter......

am 6. November 2015 um 17:57

Mit ein paar tröstenden Phrasen verzierter Textbaustein, wie er mir inhaltlich auch vorliegt (Aussage: Der intakte Wohnwagen fällt nicht in den Leistungskatalog).

Fazit: Alles beim Alten (selbstredend, denn die AVB sind ja unverändert). Man bindet und verpflichtet sich nicht. Dass man mit gutem Rat zur Seite steht und hilft, solange keine nennenswerten extra Kosten entstehen, will ich gern glauben.

Anders als Camperfriend habe ich nicht das Einverständnis eingeholt, eine persönlich an mich gerichtete Mail in Foren zu veröffentlichen. Daher ist es nicht möglich, sie hier einzustellen. Verbietet mir - unabhängig von rechtlichen Gesichtspunkten - irgendwas in mir, was ich nicht ändern möchte.

Vor einigen Jahren hatte ich auf der Rückfahrt von Portugal in der Nähe von Bajonne (F) einen Motorschaden an meinem Passat (1/2 Jahr alt). Im Rahmen der VW-Mobilitätsgarantie wurde von Wolfsburg alles organisiert: Abschleppen des Gespannes zu einer VW-Werkstatt. Dort wurde der Motorschaden festgestellt und VW entschied, dass die Reparatur in Deutschland erfolgen sollte. VW organisierte dann den Flug am nächsten Tag von Biarritz über Lyon nach Düsseldorf. Das Gespann traf dann eine Woche später bei meiner Werkstatt ein. Der Flug war von VW gebucht, ich musste lediglich die Hotelkosten für eine Nacht und die Taxifahrt zum Flughafen vorstrecken, die aber komplett erstattet wurden. VW Wolfsburg erkundigte sich telef. ca. alle 2 Stunden nach dem Stand der Angelegenheit und erkundigten sich nach meiner Rückkehr noch, ob alles zu meiner Zufriedenheit erledigt wurde.

Sicherlich ist der Schadentag mit Lauferei und Aufregung verbunden, zumal es das erste Mal war (in Frankreich ist die Mentalität etwas anders und die haben die Ruhe weg). Außerdem musste ich mir noch einen Koffer für den Rückflug besorgen, um die wichtigsten Utensilien mit nach Hause zu nehmen.

ADAC-Schutzbrief ist aber auch vorhanden.

Themenstarteram 15. Februar 2016 um 20:11

Zitat:

@kdbmarl schrieb am 15. Februar 2016 um 21:05:14 Uhr:

... hatte ich auf der Rückfahrt von Portugal in der Nähe von Bajonne (F) einen Motorschaden ...

Das war dann ja ganz in der Nähe, wo auch wir den Kupplungsschaden hatten. Gegend mit schlechtem Karma :confused: Unser Servicefahrzeug mit dem Mechaniker, der den Volvo erst mal angesehen hat war sogar von einer Werkstatt aus Bayonne ... sind gerde mal 40km

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