Fahrwerksteile schützen/lackieren
Hi,
das Problem kennen ja sicher mehrere, das Fahrwerksteile wie Federbeine, Querlenker, Aggregateträger usw. mit den Jahren so vor sich hin gammeln. Hat jemand ein gutes Mittel womit man die Sachen lackieren kann?
Ok, Sandstralen, Pulverbeschichten wäre schon klar, wird nur etwas teuer sein. Ich dachte eher so an putzen mit Stahlbürste und dann lackieren.
Beste Antwort im Thema
Ich spreche schon von den Querlenkern der B4. Laut den Zeichnungen, die ich eingesehen habe, sind diese definitiv nicht verzinkt - weder galvanisch und schon gar nicht feuerverzinkt. Die Vorbehandlung endete mit einem Phosphatieren und einer relativ dünnen Lackschicht.
Das Verzinken machte da auch wenig Sinn, denn selbst wenn es rostet, dauerte es verdammt lange ehe er soweit angegriffen ist, dass es kritisch wird.
Die orig. Lenker, die ich bisher gestrahlt habe, waren zudem auch 100% nicht verzinkt.
Die Schadensbilder der Beschichtungen sehen für mich nach einer ungenügenden Untergrundvorbehandlung aus. Das Pulver scheint keine Haftung zum Untergrund zu haben. Ich habe sowas persönlich noch nicht erlebt und ich beschichte schon etliche Jahre und meine ersten Arbeiten waren dabei sicherlich nicht perfekt. Ich strahle aber auch alle Sachen, wenn ich immer sehr fein. Pulver hält eben nicht überall - das sieht man auch auf diamantgedrehten Felgenbetten, wo im Laufe der Zeit das Pulver unterwandert wird. Oft wird zudem ein Epoxidpulver verwendet, was auf Dauer nicht UV-beständig ist.
Ich habe an meinem Jeep etliche Achsteile schon vor vielen Jahren beschichtet - und diese wurden keinesfalls geschont, sondern insgesamt sehr stark belastet - und das in allen Belangen. Da ist noch nichts unterrostet bzw. kaputt. Die angsprochenen Mikrorisse gibt es eigentlich überall...auch bei den galv. Verfahren und soweit ich meinen Chemie-Doc. in Erinnerung habe auch beim herkömmlichen Lack.
20 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von maxl 909
Ich habe bei meinen Astra den losen Rost mit der Stahlbürste runter geschruppt, und habe das ganze mit Schiffslack gestrichen 😉
Rostet nicht mehr und bietet ne gute Schutzschicht...Ist wohl das Kostengünstigste...
Astra? Bootslack? und jetzt? versenken!? 😁
ne Spass bei Seite, im Grunde würde mir das wohl auch reichen.
Aber rein Interessenhalber würd ich doch gern wissen was erlaubt ist!
Ich war bisher auch der meinung, dass pulverbeschichtungen SEHR flexibel sind!
meine firma besitzt eine beschichtungsanlage in der blechteile beschichtet werden... diese teile kann man verbiegen wie man will, der beschichtungskunststoff platzt nicht ab. erst wenn das bauteil wirklich geknickt wird bricht die schicht auf, was aber bei fahrwerksteilen nicht der fall sein wird. 😉
und da die schicht weitaus dicker ist als eine lackschicht, kann sie auch einflüsse von außen weitaus länger wegstecken. wenn also die möglichkeit besteht, dann würde ich zu pulverbeschichtung greifen! 😉
Schonmal jemand so eine Dünnblechbaugruppe gesehen (Schweißbaugruppe), die feuerverzinkt wurde. Das fangen die Toleranzen nicht ab...schon allein die beiden Aufnahmen für die Buchsen müssen eine identische Mittelachse haben, was nach dem Feuerverzinken kaum zu gewährleisten wäre. Ich habe schon weitaus dickere und einfachere Schweißbaugruppen gesehen, die nach dem Verzinken hinüber waren.
Die originalen Querlenker waren definitiv nicht verzinkt, sondern nur lackiert...das sieht man beim Strahlen und auch beim Blick auf die Zeichnungen :-).
Zitat:
Original geschrieben von mga1
Ich war bisher auch der meinung, dass pulverbeschichtungen SEHR flexibel sind!
Um das vorweg zu sagen: liegt mir fern irgend jemandem der sich damit auskennt oder gar selbst macht 😰 die Butter vom Brot zu nehmen. Mein Kenntnisstand bezieht sich auf das was bei Fahrradrahmen auch in den Communities kursiert, und die Belastungen sind im Zweifel auch nicht vergleichbar.
Auch will ich den Unterschied zwischen "flexibel" und "widerstandsfähig" kurz ansprechen.
Dort herrscht die Meinung dass sich bei der (starken) Belastung der (dünnwandigen) Rohre Microrisse in der Pulverung bilden und es unter dieser dann gammelt. Das wird mehr oder minder vom Verlauf der Korrosionssspuren gestützt, ich hänge mal zwei Bilder die ich grade geschossen habe an.
Wie bei jeder Beschichtung ist die Grundierung sicherlich die halbe Miete. In dem angehängten Beispiel erkennt man gut dass keine Grundierung auf dem Alurohr aufgebracht wurde.
Es gibt auch Versuche Chromoly Rahmen klar zu pulvern um den nackten Stahllook zu haben - dort erkennt man dann, dass sich Rostspuren (ähnlich den angehängten) unter dem Pulver den Weg suchen. Bei Lack passiert das so nicht.
Auch hier wieder: keine Grundierung, aber natürlich vorbereitung.
Vorherrschende Meinung ist dann, dass sich durch ein Klarlackschicht auf einer Klaren Pulverung die Rissbildung verhindern lässt - wiederrum wiederum nur Erfahrungswerte.
Wie sich der Stahl bei einer ordentlichen Grundierung, anschliessenden Pulverung, und dann im Einsatz auf Dauer verhält:
Das kann ich nicht beurteilen. Die recht unhomogene (und auch meist aufgearbeitete ) Oberfläche von Fahrwerksteilen, mit Schweissnähten etc, sind aber imho nur bedingt mit der Pulverung von glatten Blechen zu vergleichen.
Wiederstandsfähig ist eine Pulverung allemal, deutlich widerstandsfähiger als eine Lackierung bei gleich starken Einwirkungen, aber imho eben auch starrer, weniger flexibel.
Das angesprochene Beispiel mit den gepulverten Blechen die man biegen kann - richtig, das geht. Mein Argument wäre: wenn man sie nach dem Biegen der Witterrung aussetzt: Wie lange würde es dauern bis diese unter der Pulverung anfangen zu rosten ?
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Zitat:
Original geschrieben von stummel78
Schonmal jemand so eine Dünnblechbaugruppe gesehen (Schweißbaugruppe), die feuerverzinkt wurde. Das fangen die Toleranzen nicht ab...schon allein die beiden Aufnahmen für die Buchsen müssen eine identische Mittelachse haben, was nach dem Feuerverzinken kaum zu gewährleisten wäre. Ich habe schon weitaus dickere und einfachere Schweißbaugruppen gesehen, die nach dem Verzinken hinüber waren.Die originalen Querlenker waren definitiv nicht verzinkt, sondern nur lackiert...das sieht man beim Strahlen und auch beim Blick auf die Zeichnungen :-).
Da täuschst du dich oder du sprichst von einem anderen Auto. Ich meine den Audi 80 B4. Und da ist der Originalquerlenker verzinkt. Beim (noch) aktuellen C6 ist der Trapezlenker z.B. nur noch KTL-Lackiert, genauso wie beim E81/E90 oder beim E83/E84.
Ich spreche schon von den Querlenkern der B4. Laut den Zeichnungen, die ich eingesehen habe, sind diese definitiv nicht verzinkt - weder galvanisch und schon gar nicht feuerverzinkt. Die Vorbehandlung endete mit einem Phosphatieren und einer relativ dünnen Lackschicht.
Das Verzinken machte da auch wenig Sinn, denn selbst wenn es rostet, dauerte es verdammt lange ehe er soweit angegriffen ist, dass es kritisch wird.
Die orig. Lenker, die ich bisher gestrahlt habe, waren zudem auch 100% nicht verzinkt.
Die Schadensbilder der Beschichtungen sehen für mich nach einer ungenügenden Untergrundvorbehandlung aus. Das Pulver scheint keine Haftung zum Untergrund zu haben. Ich habe sowas persönlich noch nicht erlebt und ich beschichte schon etliche Jahre und meine ersten Arbeiten waren dabei sicherlich nicht perfekt. Ich strahle aber auch alle Sachen, wenn ich immer sehr fein. Pulver hält eben nicht überall - das sieht man auch auf diamantgedrehten Felgenbetten, wo im Laufe der Zeit das Pulver unterwandert wird. Oft wird zudem ein Epoxidpulver verwendet, was auf Dauer nicht UV-beständig ist.
Ich habe an meinem Jeep etliche Achsteile schon vor vielen Jahren beschichtet - und diese wurden keinesfalls geschont, sondern insgesamt sehr stark belastet - und das in allen Belangen. Da ist noch nichts unterrostet bzw. kaputt. Die angsprochenen Mikrorisse gibt es eigentlich überall...auch bei den galv. Verfahren und soweit ich meinen Chemie-Doc. in Erinnerung habe auch beim herkömmlichen Lack.